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Seine Eltern hatten Johann Jacob zum Studium der Theologie  Mainzer [[Jesuiten]]-Collegium bestimmt. Nachdem dann das Collegium aufgelöst wurde erlaubten sie ihm, sich dem Studium der Medizin zu widmen. [[1779]] ging er an die Universität zu Würzburg, wo er zwei Jahren bei Siebold studierte, der ihm mit väterlicher Liebe zugetan war. [[1781]] ging er nach Straßburg und kehrte nach einjährigem Aufenthalte nach Würzburg zurück, wo er noch zwei Jahre seine Studien fortsetzte. [[1785]] promovierte er mit seiner Dissertation "''De vesicae urinariae calculo''" zum Doktor der Medizin.
 
Seine Eltern hatten Johann Jacob zum Studium der Theologie  Mainzer [[Jesuiten]]-Collegium bestimmt. Nachdem dann das Collegium aufgelöst wurde erlaubten sie ihm, sich dem Studium der Medizin zu widmen. [[1779]] ging er an die Universität zu Würzburg, wo er zwei Jahren bei Siebold studierte, der ihm mit väterlicher Liebe zugetan war. [[1781]] ging er nach Straßburg und kehrte nach einjährigem Aufenthalte nach Würzburg zurück, wo er noch zwei Jahre seine Studien fortsetzte. [[1785]] promovierte er mit seiner Dissertation "''De vesicae urinariae calculo''" zum Doktor der Medizin.
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Von Fürsterzbischof Colloredo, der ihn auf Siebolds Empfehlung zu seinem Leibarzt bestimmte, wurde Hartenkeil mit Geldmitteln unterstützt. Damit konnte er im Frühling 1785 eine wissenschaftliche Reise nach Paris unternahm, wo er bei Default eine sehr freundliche Aufnahme und während seines fast zweijährigen Aufenthaltes in dessen Haus eine Wohnung hatte. Ende [[1786]] ging er nach London, wo John Hunter, Pitcairn, Pott u. a. sich seiner annahmen.  
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Von Fürsterzbischof Colloredo, der ihn auf Siebolds Empfehlung zu seinem Leibarzt bestimmte, wurde Hartenkeil mit Geldmitteln unterstützt. Damit konnte er im Frühling 1785 eine wissenschaftliche Reise nach Paris unternahm, wo er bei Default eine sehr freundliche Aufnahme und während seines fast zweijährigen Aufenthaltes in dessen Haus eine Wohnung hatte. Ende [[1786]] ging er nach London, wo John Hunter, Pitcairn, Pott u. a. sich seiner annahmen.
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== Salzburg ==
    
Im August [[1787]] trat Hartenkeil seine Stellung als Leibchirurg des Fürsterzbischofs mit 1000 fl. Gehalt und dem Charakter eines Hofrats in Salzburg an.  
 
Im August [[1787]] trat Hartenkeil seine Stellung als Leibchirurg des Fürsterzbischofs mit 1000 fl. Gehalt und dem Charakter eines Hofrats in Salzburg an.  
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Er  hatte den ausdrücklichen Auftrag, dass er „für den allhiesigen Staat taugliche und geschickte Wundärzte und Geburtshelfer und -helferinnen bilde“. So nahm er bald eine regelmäßige Lehrtätigkeit auf, die er 17 Jahre lang fortsetzte, indem er jeweils im Winter Osteologie zusammen mit der Lehre von den Verrenkungen und Beinbrüchen, im Sommer aber die Anfangsgründe der Wundheilkunst vortrug.<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer Medizinischen Fakultät an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 8-9.</ref>  
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Er  hatte den ausdrücklichen Auftrag, dass er „für den allhiesigen Staat taugliche und geschickte Wundärzte und Geburtshelfer und -helferinnen bilde“. So nahm er bald eine regelmäßige Lehrtätigkeit auf, die er 17 Jahre lang fortsetzte, indem er jeweils im Winter Osteologie zusammen mit der Lehre von den Verrenkungen und Beinbrüchen, im Sommer aber die Anfangsgründe der Wundheilkunst vortrug.<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer [[Medizinische Fakultät in Salzburg|medizinischen Fakultät]] an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 8-9.</ref>  
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Seine Bestrebungen waren, eine Reform des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] herbeizuführen. Trotz mehrerer Rückschläge konnte er in der Stadt Salzburg eine Hebammenschule gründen, eine bessere Versorgung der Kranken im [[St. Johanns-Spital]] erreichen und die Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der Salzburger Benediktineruniversität durchsetzen, die aus politischen Gründen nicht lange Bestand hatte. Dagegen erwarb er sich durch seinen Charakter, seine umfassende Bildung und seine praktischen Leistungen die allgemeine Achtung der Bürger. Er bekleidete das Amt eines Professors für Medizin an der Benediktineruniversität Salzburg und bildete Wundärzte, Hebammen und Geburtshelfer aus.  
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Seine Bestrebungen waren, eine Reform des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] herbeizuführen. Trotz mehrerer Rückschläge konnte er [[1792]] in der Stadt Salzburg eine Hebammenschule gründen, In dieser wurden innerhalb von 10 Jahren 79 Hebammen ausgebildet.<ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 25. November 1933, 4.</ref> Er erreichte eine bessere Versorgung der Kranken im [[St. Johanns-Spital]] und die Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der Salzburger Benediktineruniversität durchsetzen, die aus politischen Gründen nicht lange Bestand hatte. Dagegen erwarb er sich durch seinen Charakter, seine umfassende Bildung und seine praktischen Leistungen die allgemeine Achtung der Bürger. Er bekleidete das Amt eines Professors für Medizin an der Benediktineruniversität Salzburg und bildete Wundärzte, Hebammen und Geburtshelfer aus.  
    
Er führte als Arzt in Salzburg die ersten Staroperationen durch und setzte sich für die Einführung von Pockenimpfungen ein.
 
Er führte als Arzt in Salzburg die ersten Staroperationen durch und setzte sich für die Einführung von Pockenimpfungen ein.
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Später wurde er zum Mitglied des medizinischen Collegiums ernannt. Damit war es ihm möglich die von ihm lange geplante Verbesserung des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] durchzuführen. Auf seine Veranlassung wurde [[1804]] ein Medizinalrat als selbständige Behörde und an der seit 1622 bestehenden Salzburger Universität eine medizinisch-chirurgische Fakultät mit 6 Lehrstühlen errichtet. Hartenkeil wurde zum Professor für Geschichte der Medizin und Chirurgie, gerichtliche Arzneikunde und medizinische Polizei sowie zum Direktor der Fakultät und des Medizinalrates ernannt. Der Medizinalrat, dem die anderen Professoren als Mitglieder angehörten, entfaltete im Geist der medizinischen Aufklärung eine erfolgreiche Tätigkeit, die bald auch außerhalb des Landes Beachtung fand.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>  
 
Später wurde er zum Mitglied des medizinischen Collegiums ernannt. Damit war es ihm möglich die von ihm lange geplante Verbesserung des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] durchzuführen. Auf seine Veranlassung wurde [[1804]] ein Medizinalrat als selbständige Behörde und an der seit 1622 bestehenden Salzburger Universität eine medizinisch-chirurgische Fakultät mit 6 Lehrstühlen errichtet. Hartenkeil wurde zum Professor für Geschichte der Medizin und Chirurgie, gerichtliche Arzneikunde und medizinische Polizei sowie zum Direktor der Fakultät und des Medizinalrates ernannt. Der Medizinalrat, dem die anderen Professoren als Mitglieder angehörten, entfaltete im Geist der medizinischen Aufklärung eine erfolgreiche Tätigkeit, die bald auch außerhalb des Landes Beachtung fand.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>  
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Nach dem Ende des Kurfürstentums kam Salzburg unter die österreichische Herrschaft. "Die Universität als solche erhielt zwar die kaiserliche Bestätigung für ihren Forbestand, doch blieb die [[Medizinische Fakultät in Salzburg|medizinische Fakultät]] davon ausgenommen, weil die österreichische Monarchie an den 4 Universitäten zu Wien, Prag, Pest und Krakau ohnedies berühmte medizinische Fakutäten besaß, die man zur Heranbildung der nötigen Zahl von Ärzten für ausreichend hielt. In Salzburg wurde bloß ein sogenanntes großes chirurgisches Studium zur Erziehung von Wundärzten, Geburtshelfern und Hebammen eingerichtet."<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer Medizinischen Fakultät an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 19.</ref>  
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Nach dem Ende des Kurfürstentums kam Salzburg unter die österreichische Herrschaft. "Die Universität als solche erhielt zwar die kaiserliche Bestätigung für ihren Forbestand, doch blieb die medizinische Fakultät davon ausgenommen, weil die österreichische Monarchie an den 4 Universitäten zu Wien, Prag, Pest und Krakau ohnedies berühmte medizinische Fakutäten besaß, die man zur Heranbildung der nötigen Zahl von Ärzten für ausreichend hielt. In Salzburg wurde bloß ein sogenanntes großes chirurgisches Studium zur Erziehung von Wundärzten, Geburtshelfern und Hebammen eingerichtet."<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer Medizinischen Fakultät an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 19.</ref>  
    
Als Protomedicus des Erzherzogtums Salzburg blieb Johann Jakob Hartenkeil Direktor dieser Schule, ohne selbst noch eine Lehrtätigkeit auszuüben.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>
 
Als Protomedicus des Erzherzogtums Salzburg blieb Johann Jakob Hartenkeil Direktor dieser Schule, ohne selbst noch eine Lehrtätigkeit auszuüben.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>
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== Familie ==
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Hartenteil war seit [[1791]] mit einer Ziehtochter [[Lorenz Hübner|Lorenz Hübners]], Walburga Aulinger, verheiratet und führte ein elegantes Haus, in dem alle geistigen Größen Salzburgs und durchreisende Gelehrte verkehrten. Die Ehe war kinderlos, zwei Neffen, namens Tournier, waren an Kindes statt angenommen.<ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 25. November 1933, 4.</ref>
    
Hartenkeil starb im Alter von knapp 48 Jahren an einer "Krampf-Athemsucht". Er wurde auf dem [[Sebastiansfriedhof]] (Gruft Nr. 69) beigesetzt.
 
Hartenkeil starb im Alter von knapp 48 Jahren an einer "Krampf-Athemsucht". Er wurde auf dem [[Sebastiansfriedhof]] (Gruft Nr. 69) beigesetzt.