Rochusmeierhof: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Stiegl_Rochushof.JPG|thumb|Der Rochusmeierhof mit dem Haus der Meister an der Stieglbrauerei.]]
[[Bild:Rochushof 22.07.2007.jpg|thumb|250px|Rochushof]]Der '''Rochushof''' befindet sich in [[Salzburg]]-[[Maxglan]] unmittelbar neben der [[Stieglbrauerei zu Salzburg]].
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Der historisch richtig '''Rochusmeierhof''' (heute fälschlicherweise ''Rochushof'' genannt) befindet sich in [[Maxglan]] in der [[Stadt Salzburg]] unmittelbar neben der [[Stieglbrauerei zu Salzburg]] neben dem alten eigentlichen [[Rochushof]]. Das Gebäude gehört zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der Stadt Salzburg.  
  
==Geschichte==
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== Geschichte ==
Der Name des landwirtschaftlichen Betriebes der Stieglbrauerei, der ''Rochushof'', erinnert an den Pestpatron, den Heiligen Rochus und das dortige Pesthaus (Lazareth zum Heiligen Rochus) samt Pestfriedhof, das Fürsterzbischof [[Paris Graf Lodron|Paris Lodron]] [[1636]] hier errichten ließ. [[Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach|Sigismund Graf Schrattenbach]] baute das nicht mehr benötigte Pestspital zu einem Arbeitshaus um, von dem der lateinische Spruch "Abstine aut autine" "Meide (die Straftat) oder leide (die Folgen)" über dem dortigen Portal angebracht heute noch berichtet.
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Der Name des einstigen landwirtschaftlichen [[Meierhof]]es der Stieglbrauerei erinnert an den Pestpatron, den heiligen Rochus, und an das dortige [[Pest]]haus ([[Seuchenspital St. Rochus|Lazareth zum heiligen Rochus]]) samt Pestfriedhof, das [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf Lodron|Paris Lodron]] [[1636]] hier errichten ließ. Fürsterzbischof [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach|Schrattenbach]] baute das nicht mehr benötigte Pestspital zu einem Arbeitshaus um, von dem der über dem dortigen Portal angebrachte lateinische Spruch ''Abstine aut autine'' - "Meide (die Straftat) oder leide (die Folgen)" - heute noch berichtet.
  
Zur Zeit, als Salzburg zu [[Bayern]] kurz gehörte ([[1810]] bis [[1816]]) wurde der damals sogenannte ''Lazarethmaierhof'' von der ''königlich-bayerischen Stiftungs-Administration der Wohltätigkeit zu Salzburg'' mit [[1. Jänner]] [[1815]] an Mathias Schörghofer für 10 Jahre verpachtet. Getrud Buchner, geborene Schörghofer, kaufte dann [[1832]] mit ihrem Mann Josef den Rochushof. Ihr Sohn Mathias übernahm dann [[1857]] den Hof zusammen mit seiner Frau Franziska. Ihre drei Töchter Maria, Anna und Franziska, erhielten nach dem Tod von Mathias [[1881]] je ein Drittel des Guts.
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[[Bild:Rochusmeierhof 22.07.2007.jpg|thumb|Rochusmeierhof]]
  
[[1897]] kam dann der Rochushof zur Stieglbrauerei und wurde fortan ''Rochusmaierhof'' genannt. Auf dem Hof lag ein lebenslanges Wohnrecht der Witwe von Mathias Buchner, Franziska Buchner. Schließlich ging [[1954]] der Rochushof in das Eigentum der [[Gutsverwaltung Dr. Hans Kiener & Comp.]] über.  
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Zur Zeit, als Salzburg kurz zu [[Salzburg Teil des Königreichs Bayern|Bayern]] gehörte ([[1810]] bis [[1816]]), wurde der damals sogenannte Lazarethmaierhof von der "königlich-bayerischen Stiftungs-Administration der Wohltätigkeit zu Salzburg" mit [[1. Jänner]] [[1815]] an Mathias Schörghofer für zehn Jahre verpachtet. Gertrud Buchner, geborene Schörghofer, kaufte dann [[1832]] mit ihrem Mann Joseph den Rochusmeierhof. Ihr Sohn [[Mathias Buchner|Mathias]] übernahm [[1857]] den Hof zusammen mit seiner Frau Franziska. Ihre drei Töchter Maria, Anna und Franziska erhielten nach dem Tod von Mathias [[1890]] je ein Drittel des Guts.
  
Heute befindet sich im ''Rochushof'' ein Vertrieb von Bio-Feinkostwaren vom [[Ökohof Feldinger]] aus [[Wals]], der [[Biohofmetzgerei Hainz]] aus [[Bürmoos]], der [[Bio-Bäckerei Itzlinger]] aus [[Faistenau]] und der [[Mattigtaler Käserei]] aus [[Seekirchen]].
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[[1897]] kam dann der Rochusmeierhof zur Stieglbrauerei. Auf dem Hof lag ein lebenslanges Wohnrecht der Witwe von Mathias Buchner, Franziska Buchner, geborene Schörghofer (* [[1843]]; † [[1907]]). Schließlich ging [[1954]] der Rochusmeierhof in das Eigentum der [[Gutsverwaltung Dr. Hans Kiener & Comp.]] über. Eine Inventarliste, die anschaulich auflistet, welchen Bestand ein mittelgroßer [[Bauernhof]] um [[1900]] aufwies, findet sich im Kaufvertrag des Wiethal, Lazarethmaier- bzw. Rochus(maier) vom [[18. Jänner]] 1897.
  
==Interessantes==
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[[1913]] kam es zu einem Neubau des Rochusmeierhofes nach Plänen von [[Karl Pirich]].<ref>[https://sammlung-online.salzburgmuseum.at/detail/collection/7a6f3617-db57-467b-bc08-7d87711e0d02  sammlung-online.salzburgmuseum.at]</ref>
Eine Inventarliste, die anschauliche auflistet, welchen Bestand ein mittelgroßer Bauernhof um 1900 aufwies, findet sich im Kaufvertrag des Wiethal, Lazerthmaier- bzw. Rochus(maier) vom [[18. Jänner]] 1897.
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Von [[2004]] bis Herbst [[2023]] befand sich im ehemaligen Stalltrakts des Rochusmeierhofs ein [[Filiale des Ökohofs Feldinger im Rochusmeierhof|Vertrieb von Bio-Feinkostwaren sowie ein Bio-Bistro]] vom Ökohof Feldinger aus [[Wals]]. Im Juni [[2025]] eröffnete die [[VitaliaLife GmbH]] im Stalltrakt des Meierhofs ihren dritten Standort in der Stadt Salzburg (neben [[Universitätsplatz]] und [[Hubert-Sattler-Gasse]]), die Filiale im [[Europark]] wurde im Gegenzug Mitte April zugesperrt. Neben dem klassischen Reformhaussortiment werden auch frisch gepresste Säfte angeboten, gutes Brot, Obst und Gemüse sowie Feinkost. Wiederbelebt wird auch das frühere Café-Bistro des Rochushofmeiers mit dem Garten, die Gastronomie haben viele Kunden zuletzt vermisst. Serviert wird dort Kaffee vom Bio-Rösthaus Kava in Chieming. 
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<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/im-salzburger-rochushof-neue-179380288 www.sn.at], 2. Juni 2025</ref>
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Im Hauptgebäude des Rochusmeierhofes, dem "Haus der Meister", befindet sich ein Geschäft des [[Schleedorf]]er Trachtenmodehauses [[Wimmer schneidert GmbH]].<ref>[https://wimmertracht.at/standorte/salzburg/ wimmertracht.at]</ref>
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== Weblink ==
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* Lage auf [https://www.openstreetmap.org/?mlat=47.796062&mlon=13.020515#map=18/47.796062/13.020515 www.openstreetmap.org]
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* Artikel [[Maxglan]]
 
* Artikel [[Maxglan]]
* Internet
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* Beitrag in den "[[Salzburger Nachrichten]]", 13. Oktober 2009 [https://www.sn.at/archivsn?img=0TRStBrJm9CGaYees8DBdt4Rr9YAoN%2BFNUhy%2BbGWlgH9UC0m50F2l9ku81HbP2MA6b7%2BwHLoOK6qrY0v7g47gnvg6URRxl95vQWx97H3SjjgUBGjLABO3FPKhzGGQOZ1&id1=lo20101013_14&q=Rochushof#slide37 im Archiv]
* Beitrag in den [[Salzburger Nachrichten]], 14. Oktober 2009
 
  
[[Kategorie:Salzburg]]
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:historische Gebäude]]
 
 
[[Kategorie:Maxglan]]
 
[[Kategorie:Maxglan]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz (Stadt Salzburg)]]
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Gebäude Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:historisches Gebäude]]

Aktuelle Version vom 3. Juni 2025, 08:05 Uhr

Der Rochusmeierhof mit dem Haus der Meister an der Stieglbrauerei.

Der historisch richtig Rochusmeierhof (heute fälschlicherweise Rochushof genannt) befindet sich in Maxglan in der Stadt Salzburg unmittelbar neben der Stieglbrauerei zu Salzburg neben dem alten eigentlichen Rochushof. Das Gebäude gehört zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

Geschichte

Der Name des einstigen landwirtschaftlichen Meierhofes der Stieglbrauerei erinnert an den Pestpatron, den heiligen Rochus, und an das dortige Pesthaus (Lazareth zum heiligen Rochus) samt Pestfriedhof, das Fürsterzbischof Paris Lodron 1636 hier errichten ließ. Fürsterzbischof Schrattenbach baute das nicht mehr benötigte Pestspital zu einem Arbeitshaus um, von dem der über dem dortigen Portal angebrachte lateinische Spruch Abstine aut autine - "Meide (die Straftat) oder leide (die Folgen)" - heute noch berichtet.

Rochusmeierhof

Zur Zeit, als Salzburg kurz zu Bayern gehörte (1810 bis 1816), wurde der damals sogenannte Lazarethmaierhof von der "königlich-bayerischen Stiftungs-Administration der Wohltätigkeit zu Salzburg" mit 1. Jänner 1815 an Mathias Schörghofer für zehn Jahre verpachtet. Gertrud Buchner, geborene Schörghofer, kaufte dann 1832 mit ihrem Mann Joseph den Rochusmeierhof. Ihr Sohn Mathias übernahm 1857 den Hof zusammen mit seiner Frau Franziska. Ihre drei Töchter Maria, Anna und Franziska erhielten nach dem Tod von Mathias 1890 je ein Drittel des Guts.

1897 kam dann der Rochusmeierhof zur Stieglbrauerei. Auf dem Hof lag ein lebenslanges Wohnrecht der Witwe von Mathias Buchner, Franziska Buchner, geborene Schörghofer (* 1843; † 1907). Schließlich ging 1954 der Rochusmeierhof in das Eigentum der Gutsverwaltung Dr. Hans Kiener & Comp. über. Eine Inventarliste, die anschaulich auflistet, welchen Bestand ein mittelgroßer Bauernhof um 1900 aufwies, findet sich im Kaufvertrag des Wiethal, Lazarethmaier- bzw. Rochus(maier) vom 18. Jänner 1897.

1913 kam es zu einem Neubau des Rochusmeierhofes nach Plänen von Karl Pirich.[1]

Von 2004 bis Herbst 2023 befand sich im ehemaligen Stalltrakts des Rochusmeierhofs ein Vertrieb von Bio-Feinkostwaren sowie ein Bio-Bistro vom Ökohof Feldinger aus Wals. Im Juni 2025 eröffnete die VitaliaLife GmbH im Stalltrakt des Meierhofs ihren dritten Standort in der Stadt Salzburg (neben Universitätsplatz und Hubert-Sattler-Gasse), die Filiale im Europark wurde im Gegenzug Mitte April zugesperrt. Neben dem klassischen Reformhaussortiment werden auch frisch gepresste Säfte angeboten, gutes Brot, Obst und Gemüse sowie Feinkost. Wiederbelebt wird auch das frühere Café-Bistro des Rochushofmeiers mit dem Garten, die Gastronomie haben viele Kunden zuletzt vermisst. Serviert wird dort Kaffee vom Bio-Rösthaus Kava in Chieming. [2]

Im Hauptgebäude des Rochusmeierhofes, dem "Haus der Meister", befindet sich ein Geschäft des Schleedorfer Trachtenmodehauses Wimmer schneidert GmbH.[3]

Weblink

Quellen

Einzelnachweise