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| − | [[Datei:Ischler Originale Max von Chezy 1.jpg|thumb|(1) Der Gamsjager]] | + | {{Inneres Salzkammergut}}[[Datei:Ischler Originale Max von Chezy 1.jpg|thumb|(1) Der Gamsjager]] |
| | [[Datei:Ischler Originale Max von Chezy 2.jpg|thumb|(2) Der Eisstockschütze]] | | [[Datei:Ischler Originale Max von Chezy 2.jpg|thumb|(2) Der Eisstockschütze]] |
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| | Der Name "Salzkammergut" für das Besitztum um [[Bad Ischl|Ischl]] wird [[1656]] das erste Mal urkundlich erwähnt. Als Ischl Kurort und der Lieblingsaufenthalt des Hofes und der Hofaristokratie wurde, die Herrschaften mit Equipagen, Dienerschaft und Leibarzt anreisten und die Zahl der jährlichen Badegäste auf fast 500 anstieg, suchten sich die Schöpfer der Kunst die malerischsten Plätze aus. Volkskundliche Vereine schilderten Bräuche und Trachten damit diese nicht der Vergessenheit anheim fallen. Besonders die Ischler sind bestrebt, die alte überlieferte Tracht "frei von jeder fremdländischen Beimischung" zu erhalten. | | Der Name "Salzkammergut" für das Besitztum um [[Bad Ischl|Ischl]] wird [[1656]] das erste Mal urkundlich erwähnt. Als Ischl Kurort und der Lieblingsaufenthalt des Hofes und der Hofaristokratie wurde, die Herrschaften mit Equipagen, Dienerschaft und Leibarzt anreisten und die Zahl der jährlichen Badegäste auf fast 500 anstieg, suchten sich die Schöpfer der Kunst die malerischsten Plätze aus. Volkskundliche Vereine schilderten Bräuche und Trachten damit diese nicht der Vergessenheit anheim fallen. Besonders die Ischler sind bestrebt, die alte überlieferte Tracht "frei von jeder fremdländischen Beimischung" zu erhalten. |
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| − | Wer den neuen Badeort, das Sommerstädtchen Ischl um 1836 besuchte, hatte reichlich Gelegenheit nicht nur den internationalen Adel, nein auch berühmte Künstlerpersönlichkeiten im Leben und Treiben zu beobachten. Dichter, Tonkünstler und Opernstars wie auch die "Meister des Pinsels" suchten sich die malerischen Plätze in Jausenstationen, Salettln, Landhäusern und der traumhaften Umgebung am Fluss aus. Künstler wie Ender, Fischbach, Gauermann, [[Ferdinand Georg Waldmüller]]; [[Rudolf von Alt]] und der Miniaturenmaler Max von Chèzy reihten sich in die Welt der Dichter, Literaten und Musiker ein. | + | Wer den neuen Badeort, das Sommerstädtchen Ischl um 1836 besuchte, hatte reichlich Gelegenheit nicht nur den internationalen Adel, nein auch berühmte Künstlerpersönlichkeiten im Leben und Treiben zu beobachten. Dichter, Tonkünstler und Opernstars wie auch die "Meister des Pinsels" suchten sich die malerischen Plätze in Jausenstationen, Salettln, Landhäusern und der traumhaften Umgebung am Fluss aus. Künstler wie Ender, [[Johann Fischbach|Fischbach]], [[Friedrich Gauermann|Gauermann]], [[Ferdinand Georg Waldmüller]]; [[Rudolf von Alt]] und der Miniaturenmaler Max von Chèzy reihten sich in die Welt der Dichter, Literaten und Musiker ein. |
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| − | Schöne Beispiele der Ischler Salzkammergut Menschen mit ausdrucksstarken, eigenwilligen und schrulligen Charakteren sind die sechs Miniatur Blätter von Max von Chèzy: mit Bauer, Bäuerin, Gamsjaga, Holzknecht, Dirn und jugendlichem Eisstockschützen, die sich mit akribischer Sorgfalt gemalt durch sichere Erfassung für das traditionelle, ländliche Milieu der Biedermeierzeit auszeichnen. | + | Schöne Beispiele der Ischler Salzkammergut Menschen mit ausdrucksstarken, eigenwilligen und schrulligen Charakteren sind die sechs Miniatur Blätter von Max von Chèzy: mit Bauer, Bäuerin, Gamsjaga, Holzknecht, Dirn und jugendlichem Eisstockschützen, die sich mit akribischer Sorgfalt gemalt durch sichere Erfassung für das traditionelle, ländliche Milieu der [[Biedermeierzeit]] auszeichnen. |
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| | Der 1808 in Paris geborene Max Chèzy, Sohn des französischen Orientalisten Antoine Leonard de Chezy malte 1836 einen "in Ischl renommierten Gemsenjäger", mit Schildhahnstoß und Raubvogelkralle am grünen Filzhut. Grün ist auch die vorherrschende Farbe der Tracht des Gamsjagers (1). | | Der 1808 in Paris geborene Max Chèzy, Sohn des französischen Orientalisten Antoine Leonard de Chezy malte 1836 einen "in Ischl renommierten Gemsenjäger", mit Schildhahnstoß und Raubvogelkralle am grünen Filzhut. Grün ist auch die vorherrschende Farbe der Tracht des Gamsjagers (1). |
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| | Der so unternehmend dastehende junge Ischler Eisstockschütze Caspar Handel der in der althergebrachten verkleinerten Männersonntagstracht gemalt wurde, ist seinem Leibl schon etwas entwachsen, da man auch die "Hosenkraxn" darunter sieht. Etwas "schlamperd" ist auch das offene Hosenband des rechten Fußes (2). | | Der so unternehmend dastehende junge Ischler Eisstockschütze Caspar Handel der in der althergebrachten verkleinerten Männersonntagstracht gemalt wurde, ist seinem Leibl schon etwas entwachsen, da man auch die "Hosenkraxn" darunter sieht. Etwas "schlamperd" ist auch das offene Hosenband des rechten Fußes (2). |
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| − | Der Salzkammmergut-Bauer Michael Rodauer, trägt ein dunkles Seidenwams mit kugelförmigen Silberknöpfen, weißes Pfad mit rotem Seidentuch, den mit Pfauenfedern schön bestickten breiten Leibgurt, eine kurze Jacke und enge schwarze Lederhose. Lichtblaue Strümpfe und hohe Bundschuhe, den zylindrischen Filzhut mit buntem Gesteck hält er in der Hand (3). | + | Der Salzkammmergut-Bauer Michael Rodauer, trägt ein dunkles Seidenwams mit kugelförmigen Silberknöpfen, weißes Pfad mit rotem Seidentuch, den mit Pfauenfedern schön bestickten breiten Leibgurt, eine kurze Jacke und enge schwarze [[Lederhose]]. Lichtblaue Strümpfe und hohe Bundschuhe, den zylindrischen Filzhut mit buntem Gesteck hält er in der Hand (3). |
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| | Fröhlich und selbstbewusst zeigt sich der "''famose Ischler Holzknecht Nahmens Hanns Beinsteiner''". Den Dachsbart am grünen Plüschhut, die Axt schulternd, den hohen Stacklstock mit eisernem Spitz in der Hand, den ledernen "Zöger oder Ranzen" für den Wochenproviant um die Schulter gehängt, ein weitärmeliges Leinenpfoad, Steigeisen an den genagelten Bergschuhen, als Schutz der Füße die noch heute gebräuchlichen lodenen Gamaschen. Am rechten Oberschenkel in der Tasche der "''irchernen'' " Kniehose Besteck und Eisenstreicher (4). | | Fröhlich und selbstbewusst zeigt sich der "''famose Ischler Holzknecht Nahmens Hanns Beinsteiner''". Den Dachsbart am grünen Plüschhut, die Axt schulternd, den hohen Stacklstock mit eisernem Spitz in der Hand, den ledernen "Zöger oder Ranzen" für den Wochenproviant um die Schulter gehängt, ein weitärmeliges Leinenpfoad, Steigeisen an den genagelten Bergschuhen, als Schutz der Füße die noch heute gebräuchlichen lodenen Gamaschen. Am rechten Oberschenkel in der Tasche der "''irchernen'' " Kniehose Besteck und Eisenstreicher (4). |
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| | == Bildergalerie == | | == Bildergalerie == |
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| | Datei:Ischler Originale Max von Chezy 4.jpg|(4) Der Holzknecht | | Datei:Ischler Originale Max von Chezy 4.jpg|(4) Der Holzknecht |
| | Datei:Ischler Originale Max von Chezy 5.jpg|(5) Das Salzkammergut Mädchen | | Datei:Ischler Originale Max von Chezy 5.jpg|(5) Das Salzkammergut Mädchen |
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| − | Dieser Artikel wurde von [[Adele Sungler]] verfasst und als Word-Dokument an das Salzburgwiki gesandt. Alle Bilder aus dem Archiv Adele Sungler. | + | Dieser Artikel wurde von [[Adele Sungler]] verfasst und als Word-Dokument an das SALZBURGWIKI gesandt. Alle Bilder aus dem Archiv Adele Sungler. |
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| | [[Kategorie:Kultur und Bildung]] | | [[Kategorie:Kultur und Bildung]] |