| | ''Knöpfe auf massenhaft genähter Konfektionsmode entpuppen sich oft als Blender. Sie geben vor, aus Metall, Leder oder Horn zu sein, spielen diese Rolle in Plastik aber unglaubwürdig. "Unsere Knöpfe tun nicht so, als ob", sagt Veronika Stockinger und legt zur Untermauerung einen Viertelguldenknopf auf den Verkaufstresen. Dieser Metallknopf ist als Klassiker auf Trachten beliebt. In der neunten Generation bietet Stockinger im "Knopferlmayer" in der Salzburger Altstadt Kurzwaren aller Art an, darunter Borten, Spitzen, Bänder, Nähzubehör und mehr als 3500 verschiedene Knopfmodelle in allen erdenklichen Farben, Größen und Materialien. Eines steht für Stockinger fest: "Knöpfe können ein Kleidungsstück extrem aufwerten oder optisch ruinieren." | | ''Knöpfe auf massenhaft genähter Konfektionsmode entpuppen sich oft als Blender. Sie geben vor, aus Metall, Leder oder Horn zu sein, spielen diese Rolle in Plastik aber unglaubwürdig. "Unsere Knöpfe tun nicht so, als ob", sagt Veronika Stockinger und legt zur Untermauerung einen Viertelguldenknopf auf den Verkaufstresen. Dieser Metallknopf ist als Klassiker auf Trachten beliebt. In der neunten Generation bietet Stockinger im "Knopferlmayer" in der Salzburger Altstadt Kurzwaren aller Art an, darunter Borten, Spitzen, Bänder, Nähzubehör und mehr als 3500 verschiedene Knopfmodelle in allen erdenklichen Farben, Größen und Materialien. Eines steht für Stockinger fest: "Knöpfe können ein Kleidungsstück extrem aufwerten oder optisch ruinieren." |
| | ''Anlässlich des vom [[Altstadtverband]] organisierten Festivals Hand.Kopf.Werk, bei dem Traditionsbetriebe noch bis [[13. November]] ihre Pforten öffnen, plaudert Stockinger heute aus dem Nähkästchen und erzählt aus der 263-jährigen Geschichte der Salzburger Institution. Alle Plätze sind bereits vergeben. "Früher hießen wir im Volksmund Posamentiermayer", schildert die Salzburgerin. Ein Posamentierer sei ein Bortenwirker und Kordeldreher. Firmengründer Johann Mayer habe dieses Handwerk beherrscht. Auch Knöpfe seien aus den Borten und Zierbändern gefertigt worden. Heute kauft Stockinger Posamentenknöpfe zu, sie kommen vor allem aus [[Frankreich]] und [[Italien]]. Direkt im Geschäft kommt aber nach wie vor die Knopfpresse zum Einsatz. Mit dieser Maschine aus den [[1950er]]-Jahren werden Knopfrohlinge aus Zwirn oder Kunststoff wie anno dazumal mit Stoff bespannt. Stoffknöpfe seien nach wie vor sehr beliebt, sagt Stockinger, die diese Arbeit auf einem uralten Holztisch aus Familienbesitz erledigt. Die Pressknöpfe seien oft als raffinierter Verschluss auf Brautkleidern zu finden. | | ''Anlässlich des vom [[Altstadtverband]] organisierten Festivals Hand.Kopf.Werk, bei dem Traditionsbetriebe noch bis [[13. November]] ihre Pforten öffnen, plaudert Stockinger heute aus dem Nähkästchen und erzählt aus der 263-jährigen Geschichte der Salzburger Institution. Alle Plätze sind bereits vergeben. "Früher hießen wir im Volksmund Posamentiermayer", schildert die Salzburgerin. Ein Posamentierer sei ein Bortenwirker und Kordeldreher. Firmengründer Johann Mayer habe dieses Handwerk beherrscht. Auch Knöpfe seien aus den Borten und Zierbändern gefertigt worden. Heute kauft Stockinger Posamentenknöpfe zu, sie kommen vor allem aus [[Frankreich]] und [[Italien]]. Direkt im Geschäft kommt aber nach wie vor die Knopfpresse zum Einsatz. Mit dieser Maschine aus den [[1950er]]-Jahren werden Knopfrohlinge aus Zwirn oder Kunststoff wie anno dazumal mit Stoff bespannt. Stoffknöpfe seien nach wie vor sehr beliebt, sagt Stockinger, die diese Arbeit auf einem uralten Holztisch aus Familienbesitz erledigt. Die Pressknöpfe seien oft als raffinierter Verschluss auf Brautkleidern zu finden. |
| | ''Ein Besuch im Geschäft lohnt auch wegen der nach dem Krieg gefertigten Holzmöbel. "Ich wurde oft gedrängt, auf Plastikladen umzusteigen, weil unser Interieur als altmodisch angesehen wurde." Gottlob hat Stockinger diesen Zurufen widerstanden. Nach wie vor bewahrt sie die Knöpfe in den weißen Kartons aus längst vergangenen Zeiten auf. Verschnürt sind sie mit dem sogenannten Galgen. Das Um und Auf ist der verschiebbare Knoten. "Eine Kundin war von dieser Technik so begeistert, dass ich ihr den Galgen beigebracht habe, sie braucht die Technik zum Verschnüren von Akten." | | ''Ein Besuch im Geschäft lohnt auch wegen der nach dem Krieg gefertigten Holzmöbel. "Ich wurde oft gedrängt, auf Plastikladen umzusteigen, weil unser Interieur als altmodisch angesehen wurde." Gottlob hat Stockinger diesen Zurufen widerstanden. Nach wie vor bewahrt sie die Knöpfe in den weißen Kartons aus längst vergangenen Zeiten auf. Verschnürt sind sie mit dem sogenannten Galgen. Das Um und Auf ist der verschiebbare Knoten. "Eine Kundin war von dieser Technik so begeistert, dass ich ihr den Galgen beigebracht habe, sie braucht die Technik zum Verschnüren von Akten." |