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| − | '''Hans Guritzer''' (* [[18. Februar]] [[1897]] in Linz-Urfahr, [[Oberösterreich]]; † [[28. August]] [[1932]] in Vöcklabruck, Oberösterreich) war ein österreichischer Flugpionier und Konstrukteur. | + | [[Datei:Hans Guritzer Absturz 1932.jpg|thumb|Die Unglücksmaschine nach dem Absturz 1932 in Vöcklabruck.]] |
| | + | '''Johann ''Hans'' Guritzer''' (* [[18. Februar]] [[1897]] in [[Linz]]-Urfahr, [[Oberösterreich|OÖ]].; † [[28. August]] [[1932]] in [[Vöcklabruck]], OÖ.) war ein österreichischer Flugpionier und Konstrukteur. |
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| − | ==Leben== | + | == Leben == |
| − | Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] noch als Marineflieger für die österreichische Armee tätig, hatte Guritzer nach der Niederlage im Krieg keine Möglichkeit einen adäquaten Beruf zu finden, da es Österreich nicht erlaubt war, Flugzeuge zu entwickeln. [[1924]] fand er in Sindelfingen bei Stuttgart (Deutschland) Arbeit bei Daimler als Testpilot, später arbeitete er auch für die Firma Klemm. Am [[7. Februar]] [[1926]] startete er in Schleißheim bei München ([[Bayern]]) gemeinsam mit dem Deutschen Werner von Langsdorff zur ersten Hochgebirgsüberfliegung mit einem Leichtflugzeug. Über [[Zell am See]] führte der Flug vorbei am [[Großglockner (Berg)|Großglockner]] nach Villach ([[Kärnten]]). | + | Im [[Ersten Weltkrieg]] noch als Marineflieger für die österreichische Armee tätig, hatte Guritzer nach dem verlorenen Krieg keine Möglichkeit, einen adäquaten Beruf zu finden, da es Österreich nicht erlaubt war, Flugzeuge zu entwickeln. [[1924]] fand er in Sindelfingen bei Stuttgart ([[Deutschland]]) Arbeit bei Daimler als Testpilot, später arbeitete er auch für die Firma Klemm. Seine freundschaftlichen Beziehungen zu Prof. [[Ferdinand Porsche]] trugen wesentlich zur Entwicklung des Flugwesens in Österreich bei. |
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| − | Seine freundschaftlichen Beziehungen zu [[Ferdinand Porsche|Prof. DDr. h.c. Ferdinand Porsche]] trugen wesentlich zur Entwicklung des Flugwesens in Österreich bei.
| + | Am [[6. Februar]] [[1926]] startete er in Schleißheim bei München ([[Bayern]]) gemeinsam mit dem Deutschen Werner von Langsdorff auf der Lohinghofwiese und flog in den [[Pinzgau]], wo er in der Gemeinde [[Thumersbach (Gemeinde)|Thumersbach]] um 16:30 Uhr mit seinem 50-PS-Klemm-Daimler-Eindecker landete. Am nächsten Tag, dem [[7. Februar]], starteten die beiden zur ersten Hochgebirgsüberfliegung, dem sogenannten Glocknerflug. Über [[Zell am See]] führte der Flug am [[Großglockner (Berg)|Großglockner]] vorbei nach Villach ([[Kärnten]]) und weiter nach Graz. |
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| − | Als am [[22. August]] [[1926]] der [[Flughafen Salzburg|Flugplatz Maxglan]] öffnete, kaufte sich Guritzer kurzentschlossen eine private Maschine und bot Rundflüge, Flugtage und einen Pilotenausbildungsbetrieb an. Er gründete die "Alpenflug, Salzburg - Bad Reichenhall" und wagte sich auch an den Flugzeugbau. Das erste in den Holzwerken M. Gstür in der [[Riedenburg]] gebaute Motorflugzeug wurde am [[21. Mai]] [[1927]] von [[Erzbischof]] [[Ignaz Rieder]] geweiht und flog trotzdem nur bis zum [[20. August]] [[1927]], als es sein Pilot in Trümmer setzte.
| + | Am [[15. Februar]] wird von einer weiteren Alpenüberquerung mit Start am zugefrorenen [[Zeller See]] mit einem ''Daimler L 20'' Klein-Leichtflugzeug nach Villach, [[Kärnten]], berichtet. Ob es ebenfalls Johann Guritzer war, der die Maschine flog, konnte noch nicht geklärt werden (Feb. 2019). |
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| − | Während des Jahres 1927 war Guritzer auch als Pilot für Rundflüge in Zell am See im Einsatz.
| + | Als am [[22. August]] [[1926]] der [[Flughafen Salzburg|Flugplatz Maxglan]] öffnete, kaufte sich Guritzer kurzentschlossen eine private Maschine und bot Rundflüge, Flugtage und einen Pilotenausbildungsbetrieb an. Er gründete die "Alpenflug, Salzburg - Bad Reichenhall" und wagte sich auch an den Flugzeugbau. Das erste in den [[Holzwerke Gstür|Holzwerken M. Gstür]] in der [[Riedenburg]] gebaute Motorflugzeug wurde am [[21. Mai]] [[1927]] von [[Erzbischof]] [[Ignaz Rieder]] geweiht und flog trotzdem nur bis zum [[20. August]] [[1927]], als es sein Pilot in Trümmer setzte. Guritzer wohnte in [[Maxglan (Gemeinde)|Maxglan]]. |
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| − | Im März [[1928]] musste die Firma bereits Konkurs anmelden, zu groß war der Verschleiß an Material. [[1929]] wagte man zwar einen weiteren Firmengründungsversuch, doch wegen der magelnden finanziellen Basis scheiterte auch dieses Unternehmen. Nach längerer Arbeitslosigkeit bot Guritzer [[1932]] mit seinem zweiten Eigenbau Rundflüge in Vöcklabruck an. Bei einem Soloflug verunglückte er während der Landung tödlich. Er wurde ursprünglich in Vöcklabruck begraben, seine sterblichen Überreste wurden aber am [[24. Juni]] [[1946]] exhumiert und im Familiengrab seines Schwiegervaters Deggendorfer im [[Stadtfriedhof Maxglan]] beigesetzt.
| + | Die "[[Salzburger Wacht]]" berichtete von einer weiteren Landung von Guritzer auf der Lohinghofwiese am 25. Juli 1927 um 16:30 Uhr. Guritzer hatte einen dienstlichen Termin in Zell am See und flog gegen 19 Uhr weiter nach Salzburg.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19270728&query=%22Johann+Guritzer%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe vom 28. Juli 1927, Seite 4</ref> |
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| | + | Während des Jahres 1927 war Guritzer vom Zeller [[Fremdenverkehrspionier]] [[Georg Oberschneider]] als Pilot für Rundflüge in Zell am See engagiert. Doch das [[Flugzeug Typ A 30]], das dem Zeller Bootsverleiher Brettschneider gehörte, war sehr störungsanfällig. Dabei kam es am [[23. Dezember]] 1927 zu einer Notlandung in [[St. Martin bei Lofer]] wegen eines technische Defekts.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19271227&query=%22Johann+Guritzer%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe vom 27. Dezember 1927, Seite 4</ref> |
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| | + | Im März [[1928]] musste die Firma von Brettschneider bereits Konkurs anmelden, zu groß war der Verschleiß an Material. [[1929]] wagte man zwar einen weiteren Firmengründungsversuch, doch wegen der mangelnden finanziellen Basis scheiterte auch dieses Unternehmen. Nach längerer Arbeitslosigkeit bot Guritzer [[1932]] mit seinem zweiten Eigenbau Rundflüge in Vöcklabruck an. Bei einem Soloflug stürzte er während der Landung aus einer Höhe von 50 Metern tödlich ab. Wenige Minuten nach dem Absturz waren bereits eine [[Gendarmerie]]-Patrouille und Passanten bei dem Abgestürzten. Guritzer konnte noch mitteilen, dass er in eine Bö geraten war, die das Flugzeug zu Boden drückte. Dann wurde er bewusstlos und verstarb wenig später ohne wieder das Bewusstsein erlangt zu haben im nahen Krankenhaus.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19320829&query=%22Johann+Guritzer%22&ref=anno-search&seite=1 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 29. August 1932, Seite 3</ref> |
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| | + | Er wurde ursprünglich in Vöcklabruck begraben, seine sterblichen Überreste wurden aber am [[24. Juni]] [[1946]] exhumiert und im Familiengrab seines Schwiegervaters Deggendorfer im [[Stadtfriedhof Maxglan]] beigesetzt. |
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| | + | Seit [[1919]] war er verheiratet mit Theodora, der Tochter des Malers [[Theodor Deggendorfer]].<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-muelln/TFB16/?pg=5 Taufbuch der Pfarre Salzburg-Mülln, Band XVI, S. 2.]</ref> |
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| | + | == Straßenbenennung == |
| | Nach Hans Guritzer ist die [[Guritzerstraße]] in der [[Stadt Salzburg]] benannt. | | Nach Hans Guritzer ist die [[Guritzerstraße]] in der [[Stadt Salzburg]] benannt. |
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| − | ==Quelle== | + | == Quellen == |
| − | *Peter Kamml, Franz Lauterbacher und Guido Müller (Hg.): ''Maxglan. Hundert Jahre Pfarre 1907 - 2007. Salzburgs zweitgrößter Stadtfriedhof''. Salzburg, 2007 | + | * [[Peter F. Kramml|Kramml, Peter]]; [[Franz Lauterbacher|Lauterbacher, Franz]]; [[Guido Müller|Müller, Guido]] (Hrsg.): ''Maxglan. Hundert Jahre Pfarre 1907–2007. Salzburgs zweitgrößter Stadtfriedhof. Mit 120 Biographien bekannter, bemerkenswerter und berühmter Persönlichkeiten''. Stadtpfarramt Maxglan: Salzburg 2007. |
| − | *Flugplatz Zell am See [http://www.flugplatz-zellamsee.at/History/history.html] | + | * [http://www.flugplatz-zellamsee.at/History/history.html Flugplatz Zell am See] |
| − | *Flugplatz Schleißheim [http://www.flugplatz-schleissheim.de/historie/bfh-flugplatzgeschichte.html] | + | * [http://www.flugplatz-schleissheim.de/historie/bfh-flugplatzgeschichte.html Flugplatz Schleißheim] |
| | + | == Einzelnachweise == |
| | + | <references/> |
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| − | [[Kategorie:Person|Guritzer, Hans]] | + | {{SORTIERUNG:Guritzer, Hans}} |
| | + | [[Kategorie:Person]] |
| | + | [[Kategorie:Person (Geschichte)]] |
| | + | [[Kategorie:Luftfahrt (Geschichte)]] |
| | + | [[Kategorie:Person (Luftfahrt)]] |
| | + | [[Kategorie:Zuagroaste]] |
| | + | [[Kategorie:Oberösterreich]] |
| | + | [[Kategorie:Geboren 1897]] |
| | + | [[Kategorie:Gestorben 1932]] |