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[[1974]] wurde bekannt, dass im Zuge des Umbaus zur Musikhochschule nur die Fassade zur Dreifaltigkeitsgasse erhalten bleiben sollte. Eine Bürgerinitiative konnte nur noch eine geringfügige Reduktion der Baumasse erreichen. Der alte geschlossene Innenhof des Palastes ging dabei vollständig verloren. Nur die Außenwände blieben beim Umbau erhalten, an der Fassade zur Dreifaltigkeitsgasse vor allem auch die beiden [[Renaissance]]-Portale mit den [[Wappen der Grafen Lodron|Lodronschen Wappen]], eines davon mit aufgesetztem [[Marmor]]<nowiki>balkon</nowiki>. Gegen heftigen Widerstand abgerissen wurde überdies die sehenswerte byzantinische [[Borromäuskirche]] von [[Georg Pezolt]], die die Professoren der Mozarteums gerne als Konzertraum genutzt sehen wollten. | [[1974]] wurde bekannt, dass im Zuge des Umbaus zur Musikhochschule nur die Fassade zur Dreifaltigkeitsgasse erhalten bleiben sollte. Eine Bürgerinitiative konnte nur noch eine geringfügige Reduktion der Baumasse erreichen. Der alte geschlossene Innenhof des Palastes ging dabei vollständig verloren. Nur die Außenwände blieben beim Umbau erhalten, an der Fassade zur Dreifaltigkeitsgasse vor allem auch die beiden [[Renaissance]]-Portale mit den [[Wappen der Grafen Lodron|Lodronschen Wappen]], eines davon mit aufgesetztem [[Marmor]]<nowiki>balkon</nowiki>. Gegen heftigen Widerstand abgerissen wurde überdies die sehenswerte byzantinische [[Borromäuskirche]] von [[Georg Pezolt]], die die Professoren der Mozarteums gerne als Konzertraum genutzt sehen wollten. | ||
| − | Dann stand das Gebäude zunächst wegen Baumängel, die die Gesundheit gefährdeten (Asbeststaub in der Raumluft), jahrelang leer | + | [[Datei:Mozarteumabbruch v. 29.6.04 011 m.jpg|thumb|Abbruch des Mozarteumsgebäudes am 29. Juni 2004.]] |
| − | + | Dann stand das Gebäude zunächst wegen Baumängel, die die Gesundheit gefährdeten (Asbeststaub in der Raumluft), jahrelang leer. Am [[29. Juni]] [[2004]] begann der Abriss des alten Universitätstrakts, der an a das alte Borromäum angebaut war. Es blieben nur die Fassade des alten Borromäums zur Dreifaltigkeitsgasse sowie großteils das "Große Studio" erhalten. Alle anderen Gebäudeteile mussten aufgrund der Belastung mit Asbeststaub abgerissen und bis [[2006]] neu gebaut werden.<ref>{{Quelle SN|30. Juni 2004, Seite 6}}</ref> | |
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| + | Heute beherbergt der Gebäudekomplex die [[Universität Mozarteum Salzburg]]. Im "Mozartsaal" befindet sich noch ein Fresko von [[Anton Faistauer]] mit der Darstellung der Heimkehr Dianas von der Jagd, ein Fresko, das aus dem abgetragenen Lederer-Schlössl in Wien stammt und hierher übertragen wurde. | ||
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| − | Bilder nach dem Umbau in den [[2000er]]-Jahren zum Sitz der Hochschule Mozarteum Salzburg | + | Bilder nach dem Umbau in den [[2000er]]-Jahren zum Sitz der damaligen Hochschule Mozarteum Salzburg |
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Bild:Universität Mozarteum 22.07.2007 (2).JPG|Haupteingang Mirabellplatz 1, rechts das [[Solitär]]. | Bild:Universität Mozarteum 22.07.2007 (2).JPG|Haupteingang Mirabellplatz 1, rechts das [[Solitär]]. | ||
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Datei:Aufgang zur Universität Mozarteum von der Mirabellgartenseite.jpg|Zugang vom Mirabellgarten: Rampe und Stiege zur Universität Mozarteum. | Datei:Aufgang zur Universität Mozarteum von der Mirabellgartenseite.jpg|Zugang vom Mirabellgarten: Rampe und Stiege zur Universität Mozarteum. | ||
Datei: Primogeniturpalast vom Mirabellplatz aus.JPG|Blick vom Mirabellplatz aus. | Datei: Primogeniturpalast vom Mirabellplatz aus.JPG|Blick vom Mirabellplatz aus. | ||
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Version vom 7. Februar 2025, 09:21 Uhr
Der Primogeniturpalast (auch Graf-Lodron'scher Primogeniturpalast oder auch Altes Borromäum genannt) erstreckt sich entlang der Dreifaltigkeitsgasse bis zum Mirabellplatz. Die Fassade an der Dreifaltigkeitsgasse zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Der alte Primogeniturpalast
Das Gebäude war ein monumentales Barockpalais, das Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron 1631 von Dombaumeister Santino Solari gegenüber dem Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg als Palast der Lodronschen Primogenitur (Linie seines Bruders Christoph und dessen jeweils erstgeborener männlicher Nachkommen) erbauen ließ.
Hier war auch Wolfgang Amadé Mozart öfters zu Gast. In den Jahren 1776 und 1778 schrieb er für Mitglieder der Familie die beiden Lodronschen Nachtmusiken, KV 247 und KV 287.
Beim großen Stadtbrand des Jahres 1818 brannte das Gebäude aus, es wurde aber weitgehend wieder instandgesetzt.
1846 erwarb (Fürst)Erzbischof Kardinal Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg das Gebäude, in dem 1849 das Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum untergebracht wurde. An das Haupthaus angebaut wurde (anstelle eines niedrigen Hoftraktteiles) zwischen 1846 und 1848 die von Georg Pezolt im byzantinischen Stil entworfene Karl-Borromäus-Kirche (Borromäuskirche).
1894 wurde der dortige Stadttorbogen (Mitterbachbogen) über die Dreifaltigkeitsgasse als Verkehrshindernis abgerissen.
1912 übersiedelte das Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum nach Salzburg-Parsch. In der Folge diente das Gebäude vorübergehend als Wohnhaus, im alten Turnsaal des Borromäums war zudem ab 1913 das neu gegründete Marionettentheater untergebracht.
1917 kaufte Maria Theresia Ledóchowska das alte Borromäum und gab dem Gebäude einen neuen Namen – Claverianum. Die kleine Karl-Borromäus-Kirche wurde dem hl. Petrus Claver gewidmet. Mit Bescheid vom 19. Juli 1939 wurde das Missionshaus und das Claverianum von den Nationalsozialisten beschlagnahmt.[1]
Abriss und Neubau
In den Jahren nach 1960 war die Unterbringung der Hochschule Mozarteum im Gespräch, wobei zuerst auch ein größerer Teil des Mirabellgartens mit verbaut werden sollte. Architekten, die einen Neubau durchsetzen wollten, und Denkmalschützer prallten in der Folge samt ihren jeweiligen Anhängern aufeinander. Auf behördliche Anordnung wurden darauf zuerst alte Gebäudeteile um den Innenhof abgerissen, angeblich zur Besserung der "Ratten- und Sandlerplage". Der alte Palast (Altes Boromäum) wurde damals wiederholt als Schandfleck (!) bezeichnet.
Am 4. November 1972 begann der Abriss der Borromäuskirche und des Lodron'schen Primogeniturpalastes, von dem nur die Fassade erhalten blieb.
1974 wurde bekannt, dass im Zuge des Umbaus zur Musikhochschule nur die Fassade zur Dreifaltigkeitsgasse erhalten bleiben sollte. Eine Bürgerinitiative konnte nur noch eine geringfügige Reduktion der Baumasse erreichen. Der alte geschlossene Innenhof des Palastes ging dabei vollständig verloren. Nur die Außenwände blieben beim Umbau erhalten, an der Fassade zur Dreifaltigkeitsgasse vor allem auch die beiden Renaissance-Portale mit den Lodronschen Wappen, eines davon mit aufgesetztem Marmorbalkon. Gegen heftigen Widerstand abgerissen wurde überdies die sehenswerte byzantinische Borromäuskirche von Georg Pezolt, die die Professoren der Mozarteums gerne als Konzertraum genutzt sehen wollten.
Dann stand das Gebäude zunächst wegen Baumängel, die die Gesundheit gefährdeten (Asbeststaub in der Raumluft), jahrelang leer. Am 29. Juni 2004 begann der Abriss des alten Universitätstrakts, der an a das alte Borromäum angebaut war. Es blieben nur die Fassade des alten Borromäums zur Dreifaltigkeitsgasse sowie großteils das "Große Studio" erhalten. Alle anderen Gebäudeteile mussten aufgrund der Belastung mit Asbeststaub abgerissen und bis 2006 neu gebaut werden.[2]
Heute beherbergt der Gebäudekomplex die Universität Mozarteum Salzburg. Im "Mozartsaal" befindet sich noch ein Fresko von Anton Faistauer mit der Darstellung der Heimkehr Dianas von der Jagd, ein Fresko, das aus dem abgetragenen Lederer-Schlössl in Wien stammt und hierher übertragen wurde.
Bildergalerien
Bilder nach dem Umbau in den 2000er-Jahren zum Sitz der damaligen Hochschule Mozarteum Salzburg
Haupteingang Mirabellplatz 1, rechts das Solitär.
weitere Bilder
Primogeniturpalast – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- SALZBURGWIKI-Artikel
- Hans Tietze: Die profanen Denkmale der Stadt Salzburg, im Internet abrufbar Ehemaliges Borromäum
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Makartplatz und Dreifaltigkeitsgasse"
- Marx, Erich; Weidenholzer, Thomas: Chronik der Stadt Salzburg 1970–1979, 1993, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, Nr. 5, ISBN-3-901014-32-2
Einzelnachweis
- ↑ www.mariasorg.at/maria-sorg, abgefragt am 28. September 2020
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 30. Juni 2004, Seite 6