Gustav von Blome: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Otto Paul Julius Gustav Graf von Blome''' (* [[18. Mai]] [[1829]] in Hannover; † [[24. August]] [[1906]] in Bad Kissingen, [[Bayern]]) war ein österreichischer Diplomat und Sozialreformer.
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Geheimer Rat '''Otto Paul Julius Gustav Graf von Blome''' (* [[18. Mai]] [[1829]] in Hannover; † [[24. August]] [[1906]] in Bad Kissingen, [[Bayern]]) war ein österreichischer Diplomat und Sozialreformer.
  
 
== Familie ==
 
== Familie ==
Gustav von Blome war der älteste Sohn des dänischen Geheimen Konferenzrat und Generalmajor Otto Graf von Blome und seiner zweiten Frau Marie-Clementine Bagration (* [[29. September]] [[1810]] in Wien; [[26. Mai]] [[1829]] in Hannover), der leiblichen Tochter des [[Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich|Fürsten Metternich]].
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Gustav von Blome war der älteste Sohn des [[Dänemark|dänischen]] Geheimen Konferenzrat und Generalmajor Otto Graf von Blome und seiner zweiten Frau Marie-Clementine Bagration (* [[29. September]] [[1810]] in Wien; [[26. Mai]] [[1829]] in Hannover), der leiblichen Tochter des [[Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich|Fürsten Metternich]].
  
Gustav Graf von Blome absolvierte die Ritterakademie in Lüneburg ([[Deutschland]]) und studierte Jus an der Universität Bonn. Nach dem Dänischen Krieg, den er 1848/1849 als Ordonnanzoffizier des preußischen Generals Eduard von Bonin mitmachte, trat er als Diplomat in österreichische Dienste, war von [[1852]] bis 1855 in St. Petersburg, 1856 als Legationsseekretär in Paris, 1859 als Legationsrat im Außenministerium und seit 1860 als Gesandter in Hamburg tätig. Seit [[1864]] war er österreichischer Gesandter in München.
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Gustav Graf von Blome absolvierte die Ritterakademie in Lüneburg ([[Deutschland]]) und studierte Jus an der Universität Bonn. Nach dem Dänischen Krieg, den er 1848/1849 als Ordonnanzoffizier des preußischen Generals Eduard von Bonin mitmachte, trat er als Diplomat in österreichische Dienste, war von [[1852]] bis 1855 in St. Petersburg, 1856 als Legationsseekretär in Paris, 1859 als Legationsrat im Außenministerium und seit 1860 als Gesandter in Hamburg tätig. Seit [[1864]] war er österreichischer Gesandter in [[München]].
 
 
[[1853]] konvertierte er von der [[Evangelische Kirche (Gemeinschaft)|lutherischen Kirche]] zum [[Katholische Kirche|Katholizismus]] und heiratete am [[1. September]] [[1858]] die Tochter des österreichischen Ministerpräsidenten und Außenministers Karl Ferdinand Graf von Buol-Schauenstein, Josephine Caroline (* [[10. Oktober]] [[1835]] in Karlsruhe; † [[21. Mai]] [[1916]] in [[Salzburg]]), die ihm zehn Kinder schenkte, darunter<!-- [[Johannes Hubertus Xaverius von Blome]] (* [[23. Februar]] [[1867]] in Wien; † [[19. Juli]] [[1945]] in Kronstadt (rumänisch: ''Brașov'']]),--> Maria Giulia Sidonia, die Ehefrau des [[Pongau]]er [[Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau|Bezirkshauptmanns]] [[Maria Joseph Graf Plaz]], und die Ordensschwester [[Carola von Blome|Maria Carola]].
 
  
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[[1853]] konvertierte er von der [[Evangelische Kirche (Gemeinschaft)|lutherischen Kirche]] zum [[Katholische Kirche|Katholizismus]] und heiratete am [[1. September]] [[1858]] die Tochter des österreichischen Ministerpräsidenten und Außenministers Karl Ferdinand Graf von Buol-Schauenstein, Josephine Caroline (* [[10. Oktober]] [[1835]] in Karlsruhe; † [[21. Mai]] [[1916]] in der [[Stadt Salzburg]]<ref>Parte und Personen, die zum Begräbnis in Salzburg kamen siehe [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19160523&query=%22Blome%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 23. Mai 1916, Seite 4</ref>), die ihm zehn Kinder schenkte, darunter<!-- [[Johannes Hubertus Xaverius von Blome]] (* [[23. Februar]] [[1867]] in Wien; † [[19. Juli]] [[1945]] in Kronstadt (rumänisch ''Brașov'']]),--> Maria Giulia Sidonia (* [[29. Dezember]] [[1873]]; † [[12. April]] [[1949]] in Bregenz), die Ehefrau des [[Pongau]]er [[Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau|Bezirkshauptmanns]] [[Maria Joseph Graf Plaz]], und die Chorfrau in der [[Benediktinerinnenabtei Nonnberg]] [[Carola von Blome|Maria Carola]]. Zwei Söhne fielen im [[Ersten Weltkrieg]].<ref>{{Quelle SN|14. April 1949, Archiv der Salzburger Nachrichten}}</ref>)
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== Gustav Graf von Blome und Salzburg ==
 
== Gustav Graf von Blome und Salzburg ==
Im Sommer [[1865]] verhandelte er mit [[Otto von Bismarck|Otto Graf von Bismarck]] im [[Grandhotel Straubinger]] in [[Bad Gastein]] die [[Gasteiner Konvention]] vom [[14. August]] [[1865]]. Diese beendete einen schwelenden Konflikt, in dem sogar mit Krieg gedroht worden war.<ref>Quellen [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18650812&query=%22Bismarck%22&ref=anno-search&seite=1 ANNO], Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 12. August 1865, Seite 1 und [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18650929&query=%22Bismarck%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 29. September 1865, Seite 5</ref>
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Im Sommer [[1865]] verhandelte er mit [[Otto von Bismarck|Otto Graf von Bismarck]] im [[Grandhotel Straubinger]] in [[Bad Gastein]] die [[Gasteiner Konvention]] vom [[14. August]] [[1865]]. Diese beendete einen schwelenden Konflikt, in dem sogar mit Krieg gedroht worden war.<ref>Quellen [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18650812&query=%22Bismarck%22&ref=anno-search&seite=1 ANNO], Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 12. August 1865, Seite 1 und [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18650929&query=%22Bismarck%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 29. September 1865, Seite 5</ref>
  
 
[[1866]] verließ er den diplomatischen Dienst und gehörte ab April [[1867]] auf Lebenszeit dem Herrenhaus des österreichischen [[Reichsrat]]es an. Dort engagierte er sich in der österreichischen Sozialpolitik für die Rechte der Arbeiter.
 
[[1866]] verließ er den diplomatischen Dienst und gehörte ab April [[1867]] auf Lebenszeit dem Herrenhaus des österreichischen [[Reichsrat]]es an. Dort engagierte er sich in der österreichischen Sozialpolitik für die Rechte der Arbeiter.
  
 
== Ehrungen ==
 
== Ehrungen ==
Gustav von Blome war Geheimer Rat und Ehrenritter des Souveränen Malteserordens.
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Gustav von Blome war Geheimer Rat und Ehrenritter des [[Souveräner Malteser-Ritter-Orden|Souveränen Malteser-Ritter-Ordens]].
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
*[https://www.deutsche-biographie.de/sfz7346.html Preradovich, Nikolaus von: ''Blome, Gustav Lehnsgraf von'' in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 315 [Online-Version<nowiki>]</nowiki>]
 
*[https://www.deutsche-biographie.de/sfz7346.html Preradovich, Nikolaus von: ''Blome, Gustav Lehnsgraf von'' in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 315 [Online-Version<nowiki>]</nowiki>]
* Salzburgwiki-Einträge
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* SALZBURGWIKI-Einträge
 
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* Grabkreuz am Friedhof bei der [[Kirche Mariae Himmelfahrt (Abtei Nonnberg)|Nonnberger Stiftskirche]]
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== Einzelnachweise ==
 
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Aktuelle Version vom 27. August 2024, 11:40 Uhr

Geheimer Rat Otto Paul Julius Gustav Graf von Blome (* 18. Mai 1829 in Hannover; † 24. August 1906 in Bad Kissingen, Bayern) war ein österreichischer Diplomat und Sozialreformer.

Familie

Gustav von Blome war der älteste Sohn des dänischen Geheimen Konferenzrat und Generalmajor Otto Graf von Blome und seiner zweiten Frau Marie-Clementine Bagration (* 29. September 1810 in Wien; 26. Mai 1829 in Hannover), der leiblichen Tochter des Fürsten Metternich.

Gustav Graf von Blome absolvierte die Ritterakademie in Lüneburg (Deutschland) und studierte Jus an der Universität Bonn. Nach dem Dänischen Krieg, den er 1848/1849 als Ordonnanzoffizier des preußischen Generals Eduard von Bonin mitmachte, trat er als Diplomat in österreichische Dienste, war von 1852 bis 1855 in St. Petersburg, 1856 als Legationsseekretär in Paris, 1859 als Legationsrat im Außenministerium und seit 1860 als Gesandter in Hamburg tätig. Seit 1864 war er österreichischer Gesandter in München.

1853 konvertierte er von der lutherischen Kirche zum Katholizismus und heiratete am 1. September 1858 die Tochter des österreichischen Ministerpräsidenten und Außenministers Karl Ferdinand Graf von Buol-Schauenstein, Josephine Caroline (* 10. Oktober 1835 in Karlsruhe; † 21. Mai 1916 in der Stadt Salzburg[1]), die ihm zehn Kinder schenkte, darunter Maria Giulia Sidonia (* 29. Dezember 1873; † 12. April 1949 in Bregenz), die Ehefrau des Pongauer Bezirkshauptmanns Maria Joseph Graf Plaz, und die Chorfrau in der Benediktinerinnenabtei Nonnberg Maria Carola. Zwei Söhne fielen im Ersten Weltkrieg.[2])

Gustav Graf von Blome und Salzburg

Im Sommer 1865 verhandelte er mit Otto Graf von Bismarck im Grandhotel Straubinger in Bad Gastein die Gasteiner Konvention vom 14. August 1865. Diese beendete einen schwelenden Konflikt, in dem sogar mit Krieg gedroht worden war.[3]

1866 verließ er den diplomatischen Dienst und gehörte ab April 1867 auf Lebenszeit dem Herrenhaus des österreichischen Reichsrates an. Dort engagierte er sich in der österreichischen Sozialpolitik für die Rechte der Arbeiter.

Ehrungen

Gustav von Blome war Geheimer Rat und Ehrenritter des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Parte und Personen, die zum Begräbnis in Salzburg kamen siehe ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 23. Mai 1916, Seite 4
  2. "Salzburger Nachrichten", 14. April 1949, Archiv der Salzburger Nachrichten
  3. Quellen ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 12. August 1865, Seite 1 und ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 29. September 1865, Seite 5