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| − | {{Salzburgbezug}}[[Datei:Mondsee-Panorama vom Leidingerhof Mondsee Pano 10 Aufn. 29.7 red.jpg|thumb|center|900px|Das Mondseeland vom Gasthof Leidinger am [[Irrsberg (Mondseeland)|Irrsberg]] aus.]] | + | {{Salzburgbezug}} |
| − | [[Datei:Mondseeland Panorama 28. April 2009 8 Aufn.jpg|thumb|Mondseeland, vom Mondseeberg aufgenommen.]] | + | [[Datei:Rathaus des Mondseelandes.jpg|thumb|Rathaus des Mondseelandes, der Gemeinden Tiefgraben, Innerschwand, St. Lorenz]] |
| − | [[Datei:Panoramabild_vom_Hochserner.jpg|thumb|Panoramabild vom Hochserner ins Mondseeland.]]
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| − | [[Datei:Guggenberg-Panoramabild 4.7.2013.JPG|thumb|Panoramabild von Guggenberg in der Gemeinde [[Tiefgraben]] im [[Mondseeland]].]]
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| | [[Datei:Mondsee 29.VII.09 070.jpg|thumb|[[Drachenwand]] und [[Schafberg]].]] | | [[Datei:Mondsee 29.VII.09 070.jpg|thumb|[[Drachenwand]] und [[Schafberg]].]] |
| | [[Datei:Abendstimmumg im barhamer moor.jpg|thumb|Abendstimmung im Mondseeland, im Hintergrund der [[Schafberg]], rechts die [[Drachenwand]].]] | | [[Datei:Abendstimmumg im barhamer moor.jpg|thumb|Abendstimmung im Mondseeland, im Hintergrund der [[Schafberg]], rechts die [[Drachenwand]].]] |
| − | [[Datei:Kalt und schön.JPG|thumb|Mondseeland, Winteraufnahme in St. Lorenz.]]
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| | [[Datei:Jännerblick vom Mondseeberg.jpg|thumb|Winterfriede im Mondseeland.]] | | [[Datei:Jännerblick vom Mondseeberg.jpg|thumb|Winterfriede im Mondseeland.]] |
| | [[Datei:Drachenwand u.jpg|thumb|es wird Abend im Mondseeland.]] | | [[Datei:Drachenwand u.jpg|thumb|es wird Abend im Mondseeland.]] |
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| | [[Datei:DSC01705 a Kopie.jpg|thumb|Gewerbegelände im Mondseeland in der Gemeinde [[Tiefgraben]].]] | | [[Datei:DSC01705 a Kopie.jpg|thumb|Gewerbegelände im Mondseeland in der Gemeinde [[Tiefgraben]].]] |
| | [[Datei:Mondseeland-Flugaufnahme von Bernhard Kern, Jänner 2017.jpg|thumb|Mondseeland-Flugaufnahme von Bernhard Kern, Jänner 2017.]] | | [[Datei:Mondseeland-Flugaufnahme von Bernhard Kern, Jänner 2017.jpg|thumb|Mondseeland-Flugaufnahme von Bernhard Kern, Jänner 2017.]] |
| − | Als '''Mondseeland''' wird das Gebiet zwischen und um den [[Irrsee]] und [[Mondsee (See)|Mondsee]] bezeichnet. | + | Als '''Mondseeland''' wird das Gebiet in [[Oberösterreich]] von [[Oberhofen am Irrsee]] im Norden bis zum südöstlichen Ende des [[Mondsee (See)|Mondsees]] und dessen angrenzende oberösterreichischen Gemeinden genannt. |
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| − | == Allgemeines == | + | == Geografie == |
| | Hauptort des Mondseelandes ist der Markt [[Mondsee (Ort)|Mondsee]]. Es umfasst den alten Besitz des ehemaligen [[Benediktinerstift Mondsee|Benediktinerstifts Mondsee]]. Zum (erweiterten) [[Salzkammergut]] wird es erst seit Anfang des [[20. Jahrhundert]]s gezählt. | | Hauptort des Mondseelandes ist der Markt [[Mondsee (Ort)|Mondsee]]. Es umfasst den alten Besitz des ehemaligen [[Benediktinerstift Mondsee|Benediktinerstifts Mondsee]]. Zum (erweiterten) [[Salzkammergut]] wird es erst seit Anfang des [[20. Jahrhundert]]s gezählt. |
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| − | == Gemeinden ==
| + | Zum Mondseeland gehören acht Gemeinden des Gerichtsbezirks Mondsee: Innerschwand, Mondsee, Oberhofen am Irrsee, Oberwang<ref>[[Benutzer:Franz Fuchs/Oberwang]]</ref>, [[St. Lorenz]], [[Tiefgraben]], [[Unterach am Attersee]] und [[Zell am Moos]]. |
| − | Zum {{PAGENAME}} gehören acht Gemeinden des Gerichtsbezirks Mondsee: Innerschwand, Mondsee, [[Oberhofen]], [[Benutzer:Franz Fuchs/Oberwang|Oberwang]], [[St. Lorenz]], [[Tiefgraben]], [[Unterach am Attersee]] und Zell am Moos. | + | |
| | + | Da Innerschwand und Oberwang nicht unmittelbar an das [[Land Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] angrenzen haben sie keine Salzburgbezüge und werden hier nicht behandelt. |
| | + | [[Datei:Kulmpanorama nach Westen.jpg|thumb|Panorama vom Kulmspitze-Aussichtsturm nach Westen]] |
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| | == Landwirtschaft == | | == Landwirtschaft == |
| | Mit seinen 489 landwirtschaftlichen Betrieben (Stand 2011) ist es eine bäuerlich geprägte Region. Die Betriebe bewirtschaften insgesamt 6 700 Hektar landwirtschaftliche Flächen, das sind 67 Prozent der Gesamtfläche. Zum überwiegenden Teil sind die Wälder im Besitz der [[Österreichische Bundesforste|Österreichischen Bundesforste]]. Der Grünflächenanteil in der Region insgesamt beträgt 98 Prozent. | | Mit seinen 489 landwirtschaftlichen Betrieben (Stand 2011) ist es eine bäuerlich geprägte Region. Die Betriebe bewirtschaften insgesamt 6 700 Hektar landwirtschaftliche Flächen, das sind 67 Prozent der Gesamtfläche. Zum überwiegenden Teil sind die Wälder im Besitz der [[Österreichische Bundesforste|Österreichischen Bundesforste]]. Der Grünflächenanteil in der Region insgesamt beträgt 98 Prozent. |
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| − | 93 Prozent der Betriebe halten [[Rind]]er. Dabei spielt die Mutterkuhhaltung eine überdurchschnittliche Rolle. 61 Betriebe halten [[Pferd]]e, 34 Betriebe [[Schaf]]e und 48 Betriebe [[Ziege]]n. Das ist knapp ein Drittel aller Ziegenhalter des [[Bezirk Vöcklabruck|Bezirks Vöcklabruck]]. Knapp die Hälfte der Betriebe hält [[Geflügel]] zur Eigenversorgung und ein Drittel hält auch [[Hausschwein|Schwein]]<ref>{{Quelle FN|26. Mai 2011}}</ref>. | + | 93 Prozent der Betriebe hielten [[Rind]]er. Dabei spielt die Mutterkuhhaltung eine überdurchschnittliche Rolle. 61 Betriebe hielten [[Pferd]]e, 34 Betriebe [[Schaf]]e und 48 Betriebe [[Ziege]]n. Das war knapp ein Drittel aller Ziegenhalter des [[Bezirk Vöcklabruck|Bezirks Vöcklabruck]]. Knapp die Hälfte der Betriebe hielt [[Geflügel]] zur Eigenversorgung und ein Drittel hielt auch [[Hausschwein|Schwein]]<ref>{{Quelle FN|26. Mai 2011}}</ref>. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Bis zum Jahre [[1506]] gehörte das gesamte Mondseeland mit der um [[748]] durch [[Baiernherzöge in Salzburg|Baiernherzog]] [[Odilo]] gegründeten [[Benediktinerstift Mondsee|Benediktinerstift]], dem späteren Reichskloster, zum Herzogtum [[Bayern]]. Als Reichsklöster wurden im ''Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation'' Klöster bezeichnet, die in weltlichen Fragen unmittelbar dem Kaiser unterstanden. Im Reichstag verfügten sie über eine Kuriatstimme und waren in der rheinischen und schwäbischen Prälatenbank eingetragen wie auch das agilolfinger Hauskloster, das ''Reichskloster Mondsee'' mit dem Priorat St. Wolfgang<ref>Zibermayr</ref>. Das Reichskloster Mondsee wird [[831]] durch Übergabe ''Ludwig des Frommen'' Regensburg zugeeignet. | + | Bis zum Jahre [[1506]] gehörte das gesamte Mondseeland mit der um [[748]] durch [[Baiernherzöge in Salzburg|Baiernherzog]] [[Odilo]] gegründeten [[Benediktinerstift Mondsee|Benediktinerstift]], dem späteren Reichskloster, zum [[Herzogtum Bayern]]. Als Reichsklöster wurden im ''[[Reich#Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]]'' Klöster bezeichnet, die in weltlichen Fragen unmittelbar dem Kaiser unterstanden. Im [[Immerwährender Reichstag in Regensburg|Reichstag]] verfügten sie über eine Kuriatstimme und waren in der rheinischen und schwäbischen Prälatenbank eingetragen wie auch das agilolfinger Hauskloster, das ''Reichskloster Mondsee'' mit dem Priorat St. Wolfgang<ref>Zibermayr</ref>. Das Reichskloster Mondsee wird [[831]] durch Übergabe ''Ludwig des Frommen'' [[Regensburg]] zugeeignet. |
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| − | Kaiser [[Maximilian I.]], ''der letzte Ritter'', erhält 1506 für seine Teilnahme am „Landshuter Erbfolgekrieg“ und für seine Vermittlertätigkeit von den Bayernherzögen Albrecht IV. und Wolfgang eine der Fläche nach relativ kleines Gebiet, zudem auch noch einige Besitzungen und kleinere Burgen an der Donau dazu kamen. Dieses Gebiet war aufgrund der enormen wirtschaftlichen Bedeutung von größter Wichtigkeit für den Kaiser. Zur [[Herrschaft Wildenegg]] kam das Mondseeland mit dem Benediktinerstift Mondsee samt allen Besitzungen. Vor allem die bedeutende [[Wallfahrt St. Wolfgang]], die ja nicht nur ein kultureller Mittelpunkt war, sondern große Erträge (15.000 - 18.000 [[Gulden|Goldgulden]]) jährlich aus den riesigen Pilgerströmen abwarf. Die Gewinnung des [[Salzbergbau|Salzes]] erforderte einen enormen Holzbedarf, der durch Abholzung der riesigen Gebirgswälder im Wolfgangland abgedeckt werden konnte und wiederum einen enormen Nutzen einbrachte. | + | Kaiser [[Maximilian I.]], ''der letzte Ritter'', erhielt [[1506]] für seine Teilnahme am "Landshuter Erbfolgekrieg" und für seine Vermittlertätigkeit von den Bayernherzögen Albrecht IV. und Wolfgang eine der Fläche nach relativ kleines Gebiet, zudem auch noch einige Besitzungen und kleinere Burgen an der [[Donau]] dazu kamen. Dieses Gebiet war aufgrund der enormen wirtschaftlichen Bedeutung von größter Wichtigkeit für den Kaiser. Zur Herrschaft Wildenegg kam das Mondseeland mit dem Benediktinerstift Mondsee samt allen Besitzungen. Vor allem die bedeutende [[Wallfahrt St. Wolfgang]], die ja nicht nur ein kultureller Mittelpunkt war, sondern große Erträge (15.000-18.000 [[Gulden|Goldgulden]]) jährlich aus den riesigen Pilgerströmen abwarf. Die Gewinnung des [[Salzbergbau|Salzes]] erforderte einen enormen Holzbedarf, der durch Abholzung der riesigen Gebirgswälder im Wolfgangland abgedeckt werden konnte und wiederum einen enormen Nutzen einbrachte. |
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| − | Dadurch kam das „Mondsee- und St. Wolfgangland “ durch den Kölner Spruch vom [[30. Juli]] [[1505]] dann [[1506]] von Bayern an [[Österreich ob der Enns]]. Viele Privilegien Kaiser Maximilian I. für das Wolfgangland wurden erst [[1567]] durch Kaiser Maximilian II. mit Wappenbrief und dem Marktrecht „''von newem''“ bestätigt. In dieser Blütenzeit konnte sich Wissenschaft und Kunst wie der [[Wolfgangkult]] entfalten. | + | Dadurch kam das "Mondsee- und St. Wolfgangland " durch den Kölner Spruch vom [[30. Juli]] [[1505]] dann [[1506]] von Bayern an [[Österreich ob der Enns]]. Viele Privilegien Kaiser Maximilian I. für das Wolfgangland wurden erst [[1567]] durch Kaiser Maximilian II. mit Wappenbrief und dem Marktrecht ''von newem'' bestätigt. In dieser Blütenzeit konnte sich Wissenschaft und Kunst wie der [[Wolfgangkult]] entfalten. |
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| − | Die Bautätigkeit während des gesamten [[15. Jahrhundert|15.]] und [[16. Jahrhundert]] in dieser Gegend war unvergleichlich rege. Es war die Blütezeit der [[Mondseer Buchmalerei]], der „Wunderberichte“, die „Malerbuben“ der Schreibschule kolorierten gedruckte Wolfgang-[[Votivbild|Votiv]]- und Andachtsbilder für die [[Wallfahrt|Wallfahrer]]. | + | Die Bautätigkeit während des gesamten [[15. Jahrhundert|15.]] und [[16. Jahrhundert]] in dieser Gegend war unvergleichlich rege. Es war die Blütezeit der Mondseer Buchmalerei, der "Wunderberichte", die "Malerbuben" der Schreibschule kolorierten gedruckte Wolfgang-[[Votivbild|Votiv]]- und Andachtsbilder für die [[Wallfahrt|Wallfahrer]]. |
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| − | Die frühesten erhaltenen Landschaftszeichnungen stammen von [[Wolf Huber]] (* [[1485]]; † um [[1505]]): „Mondsee mit Schafberg“. Auch die Fresken in der Hochkreuzkapelle werden Wolfgang Huber zugeschrieben. [[Albrecht Altdorfer]] (* [[1480]]; † [[1538]]) schuf die berühmten „Mondseer Siegel“. | + | Die frühesten erhaltenen Landschaftszeichnungen stammen von Wolf Huber (* [[1485]]; † um [[1505]]): "Mondsee mit [[Schafberg]]". Auch die Fresken in der Hochkreuzkapelle werden Wolfgang Huber zugeschrieben. Albrecht Altdorfer (* [[1480]]; † [[1538]]) schuf die berühmten "Mondseer Siegel". Wolf Huber und Albrecht Altdorfer werden zu den größten Meistern der "Donauschule" gezählt. Viele Werke sind im Wolfgangland und dem Salzkammergut nachweisbar. |
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| − | Wolf Huber und Albrecht Altdorfer werden zu den größten Meistern der „Donauschule“ gezählt. Viele Werke sind im Wolfgangland und dem Salzkammergut nachweisbar.
| + | [[Michael Pacher]], der hochbegabte [[Südtirol]]er Künstler aus Bruneck in [[Südtirol]] erhielt [[1471]] von Abt Benedikt Eck den Auftrag zur Errichtung des Hochaltares für die [[Wallfahrtskirche St. Wolfgang]], dieser wurde nach der Beschriftung des Retabels, [[1481]] fertig gestellt. |
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| − | [[Michael Pacher]], der hochbegabte [[Südtirol]]er Künstler aus Bruneck erhielt [[1471]] von Abt Benedikt Eck den Auftrag zur Errichtung des Hochaltares für die [[Wallfahrtskirche St. Wolfgang]], dieser wurde nach der Beschriftung des Retabels, [[1481]] fertig gestellt. | + | Abt [[Wolfgang Haberl]] war seit der Gründung des Klosters der erste gebürtige Abt aus Mondsee vom "Haberlgut" in Lindau 16. Er regierte von [[1499]] bis [[1521]], gründete das erste "Humanistische Benediktinergymnasium zur Erziehung der männlichen Jugend in Mondsee", vollendete den 100-jährigen Kirchenbau in St. Wolfgang und begann das Pilgerhaus in St. Wolfgang neu zu gestalten. Er stiftete auch den aus Glockenmetall gegossenen, erstrangigen Pilgerbrunnen neben der Wallfahrtskirche und stiftete eine "Michaelsglocke". Er starb an der [[Pest]]. |
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| − | Abt [[Wolfgang Haberl]] war seit der Gründung des Klosters der erste gebürtige Abt aus Mondsee vom „Haberlgut“ in Lindau 16. Er regierte von [[1499]] bis [[1521]], gründete das erste „Humanistische Benediktinergymnasium zur Erziehung der männlichen Jugend in Mondsee“, vollendete den 100-jährigen Kirchenbau in St. Wolfgang und begann das Pilgerhaus in St. Wolfgang neu zu gestalten. Er stiftete auch den aus Glockenmetall gegossenen, erstrangigen Pilgerbrunnen neben der Wallfahrtskirche und stiftete eine „Michaelsglocke“. Er starb an der [[Pest]].
| + | In einem Schreiben Maximilians I. vom [[26. März]] 1506 an [[Wolfgang von Pollheim]] wird dieser angehalten, ab nun den Abt des Klosters Mondsee, Wolfgang Haberl zu den obderennsischen Landtagen einzuladen. Im November des gleichen Jahres besuchte Kaiser Maximilian der I. als Wallfahrer seine neuen Besitzungen und Ländereien im Wolfgangland. "...Maximilian erlaubt für die Zeit seiner Anwesenheit kraft päpstlicher Vollmacht den Mönchen von St. Wolfgang den in der Ordensregel verbotenen Fleischgenuss...". Von St. Wolfgang war der Kaiser so begeistert, dass er sogar am [[Falkenstein|Valkenstain]] begraben werden wollte. Im [[Salzkammergut|Hofkammerarchiv]] von Wien ist vom "Grab und dem Begraebnus in Mansee" die Rede. "Wildnuß und Einöd des aberseeischen Gepyrg" machte den Falkenstein zu einer ununterbrochenen Wallfahrtsstätte, die bis heute zu den wichtigsten Elementen des "Wolfgangkultes" zählt. Früher kamen alle Wallfahrer über die Saum- und Trampelpfade des Falkensteins nach St. Wolfgang oder pilgerten am Rückweg zur Ruhe und Besinnung dorthin. Daher wollte auch Kaiser Maximilian, der diese idyllische Landschaft des Abersees mehrmals besuchte, seine Grablege am "Valkenstain" durch den St. Georg Ritterorden errichten. Ein Entwurf für das Kaisergrab am Falkenstein, mit allegorischen Darstellungen liegt im Museum Ferdinandeum Innsbruck. |
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| − | In einem Schreiben Maximilians I. vom [[26. März]] 1506 an [[Wolfgang von Pollheim]] wird dieser angehalten, ab nun den Abt des Klosters Mondsee, [[Wolfgang Haberl]] zu den obderennsischen Landtagen einzuladen. Im November des gleichen Jahres besuchte Kaiser Maximilian der I. als Wallfahrer seine neuen Besitzungen und Ländereien im Wolfgangland. „''...Maximilian erlaubt für die Zeit seiner Anwesenheit kraft päpstlicher Vollmacht den Mönchen von St. Wolfgang den in der Ordensregel verbotenen Fleischgenuss...''“. Von St. Wolfgang war der Kaiser so begeistert, dass er sogar am [[Falkenstein|Valkenstain]] begraben werden wollte. Im [[Salzkammergut|Hofkammerarchiv]] von Wien ist vom „''Grab und dem Begraebnus in Mansee''“ die Rede. „''Wildnuß und Einöd des aberseeischen Gepyrg''“ machte den Falkenstein zu einer ununterbrochenen Wallfahrtsstätte, die bis heute zu den wichtigsten Elementen des „Wolfgangkultes“ zählt. Früher kamen alle Wallfahrer über die Saum- und Trampelpfade des Falkensteins nach St. Wolfgang oder pilgerten am Rückweg zur Ruhe und Besinnung dorthin. Daher wollte auch Kaiser Maximilian, der diese idyllische Landschaft des Abersees mehrmals besuchte, seine Grablege am „Valkenstain“ durch den St. Georg Ritterorden errichten.
| + | == Salzburg und das Mondseeland == |
| | + | Das [[Erzbistum Salzburg]] gehörte um 1506 zu den vornehmsten und wohlhabendsten Bistümern. [[Fürsterzbischof]] [[Leonhard von Keutschach]] (* [[1495]]; † [[1519]]) war ein Finanzgenie, tilgte die Schulden seiner Vorgänger, sanierte das Münzwesen und war ein geachteter, sehr sparsamer, frommer und reicher Mann, der aus dem [[Bergbau|Berg]]-, [[Salzbergbau|Salz]]- und [[Goldbergbau]] großen wirtschaftlichen Nutzen schlug. |
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| − | In diese Zeit am [[6. November]] 1506 fällt auch die Erstbesteigung des Traunsteins durch „seine Kaiserliche Hoheit“, der ersten Hochgebirgstour im Lande von der berichtet wurde.
| + | Ende November 1506 weilte Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach zusammen mit Kaiser Maximilian I. mehrere Tage als Gast bei Abt Wolfgang Haberl im Benediktinerstift Mondsee. Kaiser Maximilian hatte eine besonders herzliche Beziehung, Wertschätzung und großes Vertrauen zum Abt von Mondsee, den er auch als Beichtvater nur "seinen Mönch zu nennen pflegte". Das Mondseeland sollte nicht lange dem Herrschaftsbereich der [[Habsburger]] angehören, denn noch im selben Jahr verpfändete der Kaiser die neu dazugekommenen Besitzungen aufgrund seiner ständigen Geldnot dem Salzburger Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach. Erst nach Mitte des [[16. Jahrhundert]]s, [[1565]], kam dieser Herrschaftsbereich wieder an Oberösterreich ob der Enns zurück. |
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| − | Ein Entwurf für das Kaisergrab am Falkenstein, mit allegorischen Darstellungen liegt im Museum Ferdinandeum Innsbruck.
| + | == Bilder == |
| − | | + | {{Bildkat|Mondseeland}} |
| − | === Salzburg und das Mondseeland ===
| + | [[Datei:Irrsberg-Panoramablick mit GH Leidingerhof Kopie.jpg|thumb|center|900px|Das Mondseeland vom Gasthof Leidinger am [[Irrsberg (Mondseeland)|Irrsberg]].]] |
| − | Das [[Erzbistum (Überblick)|Erzbistum Salzburg]] gehörte um 1506 zu den vornehmsten und wohlhabendsten Bistümern. [[Fürsterzbischof]] [[Leonhard von Keutschach]] (* 1495; † 1519) war ein Finanzgenie, tilgte die Schulden seiner Vorgänger, sanierte das Münzwesen und war ein geachteter, sehr sparsamer, frommer und reicher Mann, der aus dem [[Bergbau|Berg-]], [[Salzbergbau|Salz-]] und [[Goldbergbau]] großen wirtschaftlichen Nutzen schlug.
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| − | | + | ==Weblinks== |
| − | Ende November [[1506]] weilte der Salzburger Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach zusammen mit Kaiser Maximilian I. mehrere Tage als Gast bei Abt Wolfgang Haberl in Mondsee. Kaiser Maximilian hatte eine besonders herzliche Beziehung, Wertschätzung und großes Vertrauen zum Abt von Mondsee, den er auch als Beichtvater nur „''seinen Mönch zu nennen pflegte''“. Das Mondseeland sollte nicht lange dem Herrschaftsbereich der [[Habsburger]] angehören, denn noch im selben Jahr verpfändete der Kaiser die neu dazugekommenen Besitzungen aufgrund seiner ständigen Geldnot dem Salzburger Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach. Erst nach Mitte des [[16. Jahrhundert]]s, [[1565]], kam dieser Herrschaftsbereich wieder an Oberösterreich ob der Enns zurück.
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| − | Aus vielen Teilen Europas strömen die Wallfahrer nach St. Wolfgang und die Waldeinsamkeit am [[Falkenstein]]. In einer Zeit wo die Ärzte bei Krankheiten wie auch bei der [[Pest]]-Seuche hilflos waren suchten die Pilger Hoffnung, Zuflucht und Heilung im Gebet wie auch bei der Heilwasserquelle am Falkenstein<ref>siehe [[Wallfahrt St. Wolfgang]]</ref>.
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| − | Diese große Beliebtheit St. Wolfgangs war den Salzburgern schon lange ein Dorn im Auge. Der [[Salzburger Erzbischöfe|Salzburger Kirchenfürst]] wäre ständig daran erinnert worden, dass Grund und Boden für das Grabmal am Falkenstein in der Nähe von Salzburg nur ein Pfand in seiner Hand ist und bei Rückzahlung der Pfandsumme wieder dem Habsburger-Reich eingegliedert werden könnte.
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| − | In Predigten wetterten die Salzburger Kleriker von der Kanzel:“''...die Salzburger würden wohl nach St. Wolfgang wallfahrten, von ihren eigenen Heiligen, [[Rupert von Worms|Rupert]] und [[Virgil]], wüssten sie aber nichts...''“
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| − | Das Wappen des Abtes Wolfgang Haberl mit den Anfangsbuchstaben seines Wahlspruches ''AMAD Auxilium meum a Domino'' - „Alle Hilfe kommt vom Herrn" ziert den Pilgerbrunnen und ist im heutigen Schloss dem ehemaligen Priorat neben der Kirche erhalten.
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| − | ==Geologische Beschreibung über Gletscherauswirkung im Mondseerland==
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| − | * [http://www.geologie.ac.at/filestore/download/JB1262_304_B.pdf Gletscherwirkung im Mondsee- u. Irrseegebiet]
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| − | == Aussichtsturm auf der Kulmspitze ==
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| − | [[Datei:Aussichtsturmbau auf der Kulmspitze.jpg|thumb|Aussichtsturmbau auf der Kulmspitze]]
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| − | Im Jahr [[2019]] wurde auf der 1 095 [[m ü. A.]] hohen Kulmspitze ein aus Holz bestehender Aussichtsturm mit einer Höhe von 28 Meter und vier Plattformen errichtet. Für die Errichtung war die Zustimmung der [[Österreichische Bundesforste|Österreichischen Bundesforste]] als Grundbesitzer maßgeblich, die zur Bewirtschaftung des Waldes eine Forststraße bis in Gipfelnähe errichtet hatte.
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| − | Weiters gelang es, für das Projekt eine EU-Leader-Förderung zu erlangen. Schon im Jahr [[1906]] gab es wegen der außergewöhnlich guten Aussichtslage auf der Kulmspitze durch die "[[Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein|Section des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins]]" Pläne, eine Aussichtswarte zu erbauen. Nach über 100 Jahren fanden nun diese Pläne ihre Verwirklichung.
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| − | Sowohl die Gemeinden Innerschwand und Oberwang (ihre Grenzen verlaufen mitten durch den Turm) als auch die Gemeinden [[Mondsee (Ort)|Mondsee]], [[Tiefgraben]] und [[St. Lorenz]] beteiligten sich an der Finanzierung, weil der Turm für den [[Fremdenverkehr]] des gesamten Mondseelandes von Bedeutung ist.
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| − | Technische Daten des Turms:
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| − | * Aussichtsplattform: 24 m
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| − | * Firsthöhe 28,42 m
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| − | * Verwendete Holzarten: Fichte und Lärche
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| − | * Verbautes Holz: 90 m³
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| − | * Fundament: 100 m³ Beton
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| − | * Dachfläche: 100 m²
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| − | ==Weblink== | |
| | * [https://mondsee.salzkammergut.at/magazin/aussichtsturm-kulmspitz.html?fbclid=IwAR20tIgLirEyEKio7SLDX51ateVqpejPOzxUl_NR6fj9M1Ymma2fg7Yfw6k Bericht über den Turm auf der Kulmspitze] | | * [https://mondsee.salzkammergut.at/magazin/aussichtsturm-kulmspitz.html?fbclid=IwAR20tIgLirEyEKio7SLDX51ateVqpejPOzxUl_NR6fj9M1Ymma2fg7Yfw6k Bericht über den Turm auf der Kulmspitze] |
| | + | * [http://www.geologie.ac.at/filestore/download/JB1262_304_B.pdf Gletscherwirkung im Mondsee- u. Irrseegebiet] Geologische Beschreibung über Gletscherauswirkung im Mondseerland |
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| − | == Bilder ==
| + | == Literatur und Quellen == |
| − | {{Bildkat|Mondseeland}}
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| − | == Literatur == | |
| − | * Dr. Dietmar Assmann: ''Der Heilige Wolfgang in Geschichte, Kunst und Kult''
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| − | * Friedrich Barth, ein Heimatbuch St. Wolfgang
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| | {{Quelle Salzburgs Synchronik}} | | {{Quelle Salzburgs Synchronik}} |
| | * 950 Jahre Österreich 1946 | | * 950 Jahre Österreich 1946 |
| − | * Dr. Franz Fuhrmann, ''Kunst und Geschichte, Salzburger Land''
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| | * Kollegium Petrinum 69. Jahresbericht | | * Kollegium Petrinum 69. Jahresbericht |
| − | * Dr. [[Franz Martin]], ''Kleine Salzburger Landesgeschichte'' | + | * Assmann, Dietmar: ''Der Heilige Wolfgang in Geschichte, Kunst und Kult'' |
| − | * Dr. [[Johannes Neuhardt]], ''1200 Jahre Erzbistum Salzburg'' | + | * Friedrich Barth, ein Heimatbuch St. Wolfgang |
| − | * Dr. Eduard Ortner, ''St. Wolfgang'' 1930 | + | * [[Franz Fuhrmann|Fuhrmann, Franz]]: ''Kunst und Geschichte, Salzburger Land'' |
| − | * Dr. Rudolf Zinnhobler, ''Der Heilige Wolfgang'' | + | * [[Franz Martin|Martin, Franz]]: ''Kleine Salzburger Landesgeschichte'' |
| − | * Dr. Ignaz Zibermayr, ''Die St. Wolfganglegende'' 1924 | + | * [[Johannes Neuhardt|Neuhardt, Neuhardt]]: ''1200 Jahre Erzbistum Salzburg'' |
| − | | + | * Ortner, Eduard: ''St. Wolfgang'' 1930 |
| − | ==Quelle==
| + | * Zinnhobler, Rudolf: ''Der Heilige Wolfgang'' |
| | + | * Zibermayr, Ignaz: ''Die St. Wolfganglegende'' 1924 |
| | * [[Adele Sungler]] | | * [[Adele Sungler]] |
| − | * [[Mondsee24]]
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| − | ==Einzelnachweis== | + | ==Einzelnachweise== |
| | <references/> | | <references/> |
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| | [[Kategorie:Oberösterreich]] | | [[Kategorie:Oberösterreich]] |
| | [[Kategorie:Bezirk Vöcklabruck]] | | [[Kategorie:Bezirk Vöcklabruck]] |
| − | [[Kategorie:Mondseeland|!]] | + | [[Kategorie:Mondseeland|!|]] |
| | [[Kategorie:Salzkammergut]] | | [[Kategorie:Salzkammergut]] |