| Zeile 3: |
Zeile 3: |
| | Der Alpensteinbock erreicht eine Schulterhöhe von ca. 90 cm und eine Kopf-Rumpf-Länge von durchschnittlich 1,5 Metern. Böcke können bis zu 100 kg wiegen, weibliche Tiere ca. 40 kg. Die Hörner des Bockes sind gebogen und können die imposante Länge von bis zu einem Meter erreichen. Geißen wachsen zwei kurze, kaum gebogene Hörner. Böcken wächst ein Ziegenbart. Ihr Fell ist im Sommer dunkelbraun. Das Fell der weiblichen Tiere ist rötlich oder goldbraun. Beide Geschlechter weisen im Winter ein eher gräuliches Fell auf. | | Der Alpensteinbock erreicht eine Schulterhöhe von ca. 90 cm und eine Kopf-Rumpf-Länge von durchschnittlich 1,5 Metern. Böcke können bis zu 100 kg wiegen, weibliche Tiere ca. 40 kg. Die Hörner des Bockes sind gebogen und können die imposante Länge von bis zu einem Meter erreichen. Geißen wachsen zwei kurze, kaum gebogene Hörner. Böcken wächst ein Ziegenbart. Ihr Fell ist im Sommer dunkelbraun. Das Fell der weiblichen Tiere ist rötlich oder goldbraun. Beide Geschlechter weisen im Winter ein eher gräuliches Fell auf. |
| | Früher sah man im Alpensteinbock einen Verwandten des Sibirischen Steinbocks, sowie des Syrischen und des Nubischen Steinbocks und wurde mit diesen zu einer Art zusammen gefasst. Aus genetischen Untersuchungen schließt man heute mehr darauf, dass der Alpensteinbock eher mit dem Iberischen Steinbock genetisch verwandt sein könnte, der zwar äußerlich wenig Ähnlichkeiten aufweist, aber dem Alpensteinbock geografisch am nächsten lebt. | | Früher sah man im Alpensteinbock einen Verwandten des Sibirischen Steinbocks, sowie des Syrischen und des Nubischen Steinbocks und wurde mit diesen zu einer Art zusammen gefasst. Aus genetischen Untersuchungen schließt man heute mehr darauf, dass der Alpensteinbock eher mit dem Iberischen Steinbock genetisch verwandt sein könnte, der zwar äußerlich wenig Ähnlichkeiten aufweist, aber dem Alpensteinbock geografisch am nächsten lebt. |
| − |
| |
| − |
| |
| | ==Lebensraum== | | ==Lebensraum== |
| | In den [[Alpen]] besiedelt der Alpensteinbock den Bereich zwischen Wald- und Eisgrenze und erreicht im Sommer Höhen bis 3 500 [[m ü. A.]]. Im Winter bevorzugt er generell tiefere Lagen als im Sommer, wo er ebenfalls zum Grasen auf alpine Wiesen absteigt, um zum Übernachten aber wieder größere Höhen aufzusuchen. | | In den [[Alpen]] besiedelt der Alpensteinbock den Bereich zwischen Wald- und Eisgrenze und erreicht im Sommer Höhen bis 3 500 [[m ü. A.]]. Im Winter bevorzugt er generell tiefere Lagen als im Sommer, wo er ebenfalls zum Grasen auf alpine Wiesen absteigt, um zum Übernachten aber wieder größere Höhen aufzusuchen. |
| Zeile 12: |
Zeile 10: |
| | Die weiblichen Tiere gebären nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten meist ein Jungtier, seltener auch zwei. Jungtiere können vom ersten Tag an laufen und werden ein Jahr lang gesäugt. Steinböcke erreichen ein Alter von bis zu 20 und mehr Jahren. Die Wiedereinbürgerung von [[Steinwild]] hatte in manchen Regionen sog. Vertritt-Schäden zur Folge, die bis zu Hangabtragungen führen können. | | Die weiblichen Tiere gebären nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten meist ein Jungtier, seltener auch zwei. Jungtiere können vom ersten Tag an laufen und werden ein Jahr lang gesäugt. Steinböcke erreichen ein Alter von bis zu 20 und mehr Jahren. Die Wiedereinbürgerung von [[Steinwild]] hatte in manchen Regionen sog. Vertritt-Schäden zur Folge, die bis zu Hangabtragungen führen können. |
| | ==Beziehung Steinbock und Mensch== | | ==Beziehung Steinbock und Mensch== |
| − | Früher war der Steinbock ein stark mystifiziertes Tier, von dem alles Verwertbare bis hin zu den Exkrementen als Medizin gegen alle nur denkbaren Erkrankungen eingesetzt wurde. Dies führte beinahe zum Aussterben des Tieres, dessen Population Anfang des [[19. Jahrhundert]]s im gesamten Alpenraum auf etwa 100 Tiere reduziert war, die sich im italienischen Gran Paradiso erhalten konnten. | + | Früher war der auch zu den astrologischen Tierkreiszeichen zählende Steinbock ein stark mystifiziertes Tier, von dem alles Verwertbare bis hin zu den Exkrementen als Medizin gegen alle nur denkbaren Erkrankungen eingesetzt wurde. Dies führte beinahe zum Aussterben des Tieres, dessen Population Anfang des [[19. Jahrhundert]]s im gesamten Alpenraum auf etwa 100 Tiere reduziert war, die sich im italienischen Gran Paradiso erhalten konnten. |
| | Dem valdostanischen Förster Josef Zumstein gelang es zusammen mit dem Naturkundler Albert Girtanner die Behörden zu veranlassen, diesen Restbestand zu schützen. Ab [[1921]] wurden Alpensteinböcke im gesamten Gebiet des Hauses Savoyen unter Schutz gestellt. Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekts ist der Alpensteinbock mittlerweile wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraumes anzutreffen, wobei alle heute lebenden Tiere von diesen 100 überlebenden Tieren abstammen. Heute gilt der Bestand beispielsweise in der Schweiz wieder als gesichert und der Alpensteinbock darf dort auch wieder gejagt werden | | Dem valdostanischen Förster Josef Zumstein gelang es zusammen mit dem Naturkundler Albert Girtanner die Behörden zu veranlassen, diesen Restbestand zu schützen. Ab [[1921]] wurden Alpensteinböcke im gesamten Gebiet des Hauses Savoyen unter Schutz gestellt. Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekts ist der Alpensteinbock mittlerweile wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraumes anzutreffen, wobei alle heute lebenden Tiere von diesen 100 überlebenden Tieren abstammen. Heute gilt der Bestand beispielsweise in der Schweiz wieder als gesichert und der Alpensteinbock darf dort auch wieder gejagt werden |
| | ==Gegenwärtiger Bestand == | | ==Gegenwärtiger Bestand == |