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| | Von [[1812]] bis zu seinem Tod war Dr. Franz de Paula Storch Besitzer des [[Schloss Glanegg|Schlosses Glanegg]] in [[Grödig]].<ref>[[Benedikt Pillwein]]: "Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg", 5. Teil, Salzburger Kreis, digitalisiert in [https://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC03081627/388/#topDocAnchor digi.landesbibliothek.at]</ref> [[1849]] verkaufte die Witwe von Franz de Paula Storch, Babette, geborene Riehr, das Anwesen an Graf [[Alois Graf von Arco-Stepperg]], dem auch das [[Wasserschloss Anif]] gehörte. | | Von [[1812]] bis zu seinem Tod war Dr. Franz de Paula Storch Besitzer des [[Schloss Glanegg|Schlosses Glanegg]] in [[Grödig]].<ref>[[Benedikt Pillwein]]: "Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg", 5. Teil, Salzburger Kreis, digitalisiert in [https://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC03081627/388/#topDocAnchor digi.landesbibliothek.at]</ref> [[1849]] verkaufte die Witwe von Franz de Paula Storch, Babette, geborene Riehr, das Anwesen an Graf [[Alois Graf von Arco-Stepperg]], dem auch das [[Wasserschloss Anif]] gehörte. |
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| − | In den "Vaterländische Blättern" vom [[4. Juni]] [[1817]] ist über den Badebetrieb in Gastein zu lesen: "In Gastein gibt es kein Spaa<ref>das heutige Spa in [[Belgien]]</ref> oder Carlsbad. Sie würden dort nur einen Tartarus finden, wo der Kranke sein Heil, und der Naturforscher ein Elysium findet. Der brausende Wasserfall, der den Schlaf des Weichlings stört, die ungeheuren Berge, worüber dieser erschrickt, das Chaos der Natur, das dieser scheußlich findet, sind für den Naturforscher Gegenstände, welche er mit innigem Vergnügen anstaunt mit ängstlicher Sorgfalt untersucht. Indessen läßt sich der Reiche das, was ihm Bedurfniß scheint, aus der Hauptstadt kommen, während der Arme Hülfe und Unterstützung in Gastein findet. Sein Gebrauch beginnt in der Mitte des May und wird bis Mitte August fortgesetzt. Hr. Dr. Storch aus Salzburg leitet die Cur. Gewöhnlich sind im Durchschnitte alle Jahre 1000–1200 Curgäste hier."<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vlb&datum=18170604&query=%22storch+salzburg%22~10&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Vaterländische Blättern", Ausgabe vom 4. Juni 1817, Seite 3</ref> Dr. Storch verbrachte also nur die Zeit von Mai bis August in Gastein und das übrige Jahr konnte er sich seiner Privat-Praxis in Salzburg widmen. | + | In den "Vaterländische Blättern" vom [[4. Juni]] [[1817]] ist über den Badebetrieb in Gastein zu lesen: "In Gastein gibt es kein Spaa<ref>das heutige Spa in [[Belgien]]</ref> oder Carlsbad. Sie würden dort nur einen Tartarus finden, wo der Kranke sein Heil, und der Naturforscher ein Elysium findet. Der brausende Wasserfall, der den Schlaf des Weichlings stört, die ungeheuren Berge, worüber dieser erschrickt, das Chaos der Natur, das dieser scheußlich findet, sind für den Naturforscher Gegenstände, welche er mit innigem Vergnügen anstaunt mit ängstlicher Sorgfalt untersucht. Indessen läßt sich der Reiche das, was ihm Bedurfniß scheint, aus der Hauptstadt kommen, während der Arme Hülfe und Unterstützung in Gastein findet. Sein Gebrauch beginnt in der Mitte des May und wird bis Mitte August fortgesetzt. Hr. Dr. Storch aus Salzburg leitet die Cur. Gewöhnlich sind im Durchschnitte alle Jahre 1000–1200 Curgäste hier."<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vlb&datum=18170604&query=%22storch+salzburg%22~10&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Vaterländische Blättern", Ausgabe vom 4. Juni 1817, Seite 3</ref> Dr. Storch verbrachte nur die Zeit von Mai bis Oktober in Gastein und das übrige Jahr konnte er sich seiner Privat-Praxis in Salzburg widmen. |
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| − | Im Haupt=Sanitätsbericht für das Jahr [[1832]] sind alle öffentlich angestellten Ärzte mitsamt ihren Jahresgehältern angeführt, woraus sich entnehmen lässt, dass Dr. Storch als Badearzt sehr gut verdiente. Dr. [[Joseph August Susan|Susan]] als Kreisarzt erhielt 600 [[Gulden|fl]] und alle Bezirksärzte (mit Ausnahme von Dr. Touaillon) 400 fl. Dr. Ferchl, der quieszierter<ref>in Ruhestand (Quieszenz) versetzen</ref> Landgerichtsarzt und [[Saline Hallein|Salinenarzt]] in [[Hallein]] war, erhielt 833 fl. 20 kr. und Dr. Storch als Badearzt in Gastein mit 853 fl. 20 kr. den höchsten Gehalt aller Salzburger Ärzte. Überdies genoss er freie Wohnung im [[Badeschloss]].<ref>SLA KR Akten B IX.9. Fasz 0212.</ref> | + | Im Haupt=Sanitätsbericht für das Jahr [[1832]] sind alle öffentlich angestellten Ärzte mitsamt ihren Jahresgehältern angeführt, woraus sich entnehmen lässt, dass Dr. Storch als Badearzt sehr gut verdiente. Dr. [[Joseph August Susan|Susan]] als Kreisarzt erhielt 600 [[Gulden|fl]] und alle Bezirksärzte (mit Ausnahme von Dr. Touaillon) 400 fl. Dr. Ferchl, der quieszierter<ref>in Ruhestand (Quieszenz) versetzen</ref> Landgerichtsarzt und [[Saline Hallein|Salinenarzt]] in [[Hallein]] war, erhielt 833 fl. 20 kr. und Dr. Storch als Badearzt in Gastein mit 853 fl. 20 kr. den höchsten Gehalt aller Salzburger Ärzte. Überdies genoss er freie Wohnung im [[Badeschloss]].<ref>SLA KR Akten B IX.9. Fasz 0212.</ref> 1814 wird erzum provisorischen - nicht zusätzlich besoldeten - Landgerichtsarzt in Gastein ernannt. Sehr selbstbewusst reicht er im Oktober 1814 seinen Schlussbericht beim Medizinalrat in Salzburg ein und bekundet, dass er nun aus Gastein abreisen wird. Persönlich wird er in München vorstellig, wo ihm dieses Vorgehen tatsächlich genehmigt wird. Sein Vorgesetzter In Salzburg der Medizinalrat [[Jpseph Barisani|Dr. Barisani]] schäumt: "... so ist doch dieses eigenmächtige ungehorsame Benehmen von der Art, daß ich E. K. M. alleruntertänigste bitten muß, denselben /zur verdienten Strafe ziehen/ wegen Verfluß der Reiselizenz umso mehr an seinen Bestimmungsort hin weisen zu wollen, als die hierbei gezeigte Widersetzlichkeit nur eine Folge seines Eigennutzes ist, indem er zu Glaneck im Landgericht Salzburg eine bedeutende Meyerey besitzt, die er während der 5 Winter Monathe selbst betreiben will..." |
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| | Den 27. Dezember 1796 - während Dr. Storchs Zeit als Landschaftsphysiker im Lungau - kam in Tamsweg Franz Storch als illegitimer Sohn zur Welt.<ref>Tamsweg, 1780-1904 Gemischt (289)</ref> Am [[6. Mai]] [[1808]] heiratete Franz de Paula in der [[Pfarrkirche der Heiligen Primus und Felizian|Vikariatskirche]] Wildbad Gastein 44-jährig die 28-jährige Jungfrau Anna Maria Nehmer. Sie war die Tochter des Jakob Nehmer, Gutsbesitzers zu Wunderskirchen unweit Krayburg in [[Bayern]], und der Katharina Stallechner, die beide bereits verstorben waren. Anna Maria war zur Zeit der Heirat in der Stadt Salzburg zu Aufenthalt. Die Zeugen waren Anton Straubinger, Weinwirth, und Johann Bochner, Bäcker im Graben im Wildbad.<ref>Salzburg-[[Stadtpfarre Salzburg-St. Andrä|St. Andrä]], 1769–1819 Heiraten.</ref> Anna Maria Nehmer verstarb jedoch bald darauf, denn bereits im November 1811 bittet Dr. Storch bei der vorgesetzten Behörde um einen "Heürats Consens". Er möchte Barabra Riehrin eine verwaiste Tischler Tochter von Dittmoning ehelichen. | | Den 27. Dezember 1796 - während Dr. Storchs Zeit als Landschaftsphysiker im Lungau - kam in Tamsweg Franz Storch als illegitimer Sohn zur Welt.<ref>Tamsweg, 1780-1904 Gemischt (289)</ref> Am [[6. Mai]] [[1808]] heiratete Franz de Paula in der [[Pfarrkirche der Heiligen Primus und Felizian|Vikariatskirche]] Wildbad Gastein 44-jährig die 28-jährige Jungfrau Anna Maria Nehmer. Sie war die Tochter des Jakob Nehmer, Gutsbesitzers zu Wunderskirchen unweit Krayburg in [[Bayern]], und der Katharina Stallechner, die beide bereits verstorben waren. Anna Maria war zur Zeit der Heirat in der Stadt Salzburg zu Aufenthalt. Die Zeugen waren Anton Straubinger, Weinwirth, und Johann Bochner, Bäcker im Graben im Wildbad.<ref>Salzburg-[[Stadtpfarre Salzburg-St. Andrä|St. Andrä]], 1769–1819 Heiraten.</ref> Anna Maria Nehmer verstarb jedoch bald darauf, denn bereits im November 1811 bittet Dr. Storch bei der vorgesetzten Behörde um einen "Heürats Consens". Er möchte Barabra Riehrin eine verwaiste Tischler Tochter von Dittmoning ehelichen. |