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== Wo erstreckte sich die obere Burg? ==
 
== Wo erstreckte sich die obere Burg? ==
Der sogenannte "Bergspitz“ ist die höchste Stelle des Festungsberges, dessen Fels hier ein natürliches flaches Plateau bildet. Dort traten bei archäologischen Kampagnen in Zuge von Umbauten in der [[Festung Hohensalzburg]] in den [[1990er]]-Jahren bedeutsame Funde zutage. Unter einer umgestürzten Bruchsteinmauer der Spätantike kamen römische Funde zum Vorschein, die aus der Zeit des Kaisers Valentinian I. (369–375) stammen.  
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Der sogenannte "Bergspitz" ist die höchste Stelle des Festungsberges, dessen Fels hier ein natürliches flaches Plateau bildet. Dort traten bei archäologischen Kampagnen in Zuge von Umbauten in der [[Festung Hohensalzburg]] in den [[1990er]]-Jahren bedeutsame Funde zutage. Unter einer umgestürzten Bruchsteinmauer der Spätantike kamen römische Funde zum Vorschein, die aus der Zeit des Kaisers Valentinian I. (369–375) stammen.  
    
Durch diese und weitere archäologische Untersuchungen ist nachgewiesen, dass der Festungsberg  seit der [[Jungsteinzeit]] (4. Jahrtausend vor Christus) besiedelt war. Er bot größere Sicherheit als die versumpften und von Überschwemmungen bedrohten Niederungen entlang der [[Salzach]]. Einem römischen Bau folgte im [[4. Jahrhundert]] n. Chr., ein Wehrturm (''Burgus''). Im Gegensatz zur Talsiedlung war auf der höher gelegenen [[Nonnberg]]terrasse und auf dem Festungsberg eine echte Kontinuität von der Spätantike zum frühen [[Mittelalter]] gegeben.  
 
Durch diese und weitere archäologische Untersuchungen ist nachgewiesen, dass der Festungsberg  seit der [[Jungsteinzeit]] (4. Jahrtausend vor Christus) besiedelt war. Er bot größere Sicherheit als die versumpften und von Überschwemmungen bedrohten Niederungen entlang der [[Salzach]]. Einem römischen Bau folgte im [[4. Jahrhundert]] n. Chr., ein Wehrturm (''Burgus''). Im Gegensatz zur Talsiedlung war auf der höher gelegenen [[Nonnberg]]terrasse und auf dem Festungsberg eine echte Kontinuität von der Spätantike zum frühen [[Mittelalter]] gegeben.  
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Bei der Ankunft Ruperts in Salzburg um 696 residierte Herzog [[Theudebert]], der älteste Sohn und Mitregent von Herzog [[Theodo]], in der "Oberen Burg“ auf dem Festungsberg über dem alten römischen Zentrum Iuvavums. In der Stadt hatten sich im [[7. Jahrhundert]] [[Baiern|bayerische]] Siedler niedergelassen, wie Gräber am [[Kapitelplatz]] und am [[Domplatz]] belegen. Der Herzogssohn regierte weiterhin auf dem Festungsberg. An Rupert wurde ein Teil der darunter liegenden Stadt übertragen. Später - möglicherweise in der Regierungszeit von Herzog [[Odilo]]  († 748) - verlegte man den Herzogssitz in die Stadt hinunter. Der Herzogshof ("''curtis publico'') lag wohl im Bereich des [[Waagplatz]]es und der [[Filialkirche zum hl. Michael]]. Diese "[[Pfalz]]wurde [[788]] vom fränkischen König [[Karl der Große|Karl dem Großen]] übernommen.
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Bei der Ankunft Ruperts in Salzburg um 696 residierte Herzog [[Theudebert]], der älteste Sohn und Mitregent von Herzog [[Theodo]], in der "Oberen Burg" auf dem Festungsberg über dem alten römischen Zentrum Iuvavums. In der Stadt hatten sich im [[7. Jahrhundert]] [[Baiern|bayerische]] Siedler niedergelassen, wie Gräber am [[Kapitelplatz]] und am [[Domplatz]] belegen. Der Herzogssohn regierte weiterhin auf dem Festungsberg. An Rupert wurde ein Teil der darunter liegenden Stadt übertragen. Später - möglicherweise in der Regierungszeit von Herzog [[Odilo]]  († 748) - verlegte man den Herzogssitz in die Stadt hinunter. Der Herzogshof ("''curtis publico''") lag wohl im Bereich des [[Waagplatz]]es und der [[Filialkirche zum hl. Michael]]. Diese "[[Pfalz]]" wurde [[788]] vom fränkischen König [[Karl der Große|Karl dem Großen]] übernommen.
    
Die Existenz dieser als gleichwertig neben der Stadt genannten ''oberen Burg'' wird von den [[Salzburger Güterverzeichnis#Breves Notitiae|Breves Notitiae]] bestätigt. In einer gefälschten Urkunde wurde noch zweihundert Jahre später  das ''Kastell der hl. Erintrudis'' genannt. Damit wurde die Anlage des Klosters im Burgbereich erwähnt. Innerhalb dieses Burgbereichs der ''oberen Burg'' stand auch eine Kirche, die dem hl. Martin geweiht war. Diese [[Martinskirche]] lag auf einem auffallenden Felsen gegenüber des [[Nockstein]]s. Zumindest wird er in Urkunden des [[10. Jahrhundert]]s mit dem Nockstein identifiziert.
 
Die Existenz dieser als gleichwertig neben der Stadt genannten ''oberen Burg'' wird von den [[Salzburger Güterverzeichnis#Breves Notitiae|Breves Notitiae]] bestätigt. In einer gefälschten Urkunde wurde noch zweihundert Jahre später  das ''Kastell der hl. Erintrudis'' genannt. Damit wurde die Anlage des Klosters im Burgbereich erwähnt. Innerhalb dieses Burgbereichs der ''oberen Burg'' stand auch eine Kirche, die dem hl. Martin geweiht war. Diese [[Martinskirche]] lag auf einem auffallenden Felsen gegenüber des [[Nockstein]]s. Zumindest wird er in Urkunden des [[10. Jahrhundert]]s mit dem Nockstein identifiziert.
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Vergleicht man diese Fakten mit der Lage der heutigen [[Festung Hohensalzburg]], stellt man fest, dass der Aufstieg zu dieser doch beschwerlich war (und noch ist) und in der Festung stets Wassermangel herrschte. Was beispielsweise den Verteidigern in den [[Salzburger Bauernaufstände im 16. Jahrhundert#Aufstände in Salzburg|Bauernaufständen]] im [[16. Jahrhundert]] zu schaffen machte.<ref>Legende vom [[Salzburger Stierwascher]]</ref>  
 
Vergleicht man diese Fakten mit der Lage der heutigen [[Festung Hohensalzburg]], stellt man fest, dass der Aufstieg zu dieser doch beschwerlich war (und noch ist) und in der Festung stets Wassermangel herrschte. Was beispielsweise den Verteidigern in den [[Salzburger Bauernaufstände im 16. Jahrhundert#Aufstände in Salzburg|Bauernaufständen]] im [[16. Jahrhundert]] zu schaffen machte.<ref>Legende vom [[Salzburger Stierwascher]]</ref>  
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Ein Faktor, der für die Einbeziehung des höher gelegenen Festungsberges in die Verteidigungsmauern der ''Salzpurch'' spricht, ist der Verteidigungsfaktor. Wäre doch eine nur auf dem Nonnberg gelegene und nur dort befestigte Burg leicht von den Höhen des Festungsberges herab angreifbar gewesen. Die Nonnbergterrasse mit Kloster und früherer Martinskirche war miteinbezogen in die Befestigungsanlagen der ''Oberen Burg'' auf dem Festungsberg. Damit erklärt sich auch die Bezeichnung "Obere Burg“, die muss schon oben (über dem Nonnberg) gelegen sein. Außerdem wäre es unverständlich, wenn man den strategisch besten Platz nicht dafür nutzen würde.   
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Ein Faktor, der für die Einbeziehung des höher gelegenen Festungsberges in die Verteidigungsmauern der ''Salzpurch'' spricht, ist der Verteidigungsfaktor. Wäre doch eine nur auf dem Nonnberg gelegene und nur dort befestigte Burg leicht von den Höhen des Festungsberges herab angreifbar gewesen. Die Nonnbergterrasse mit Kloster und früherer Martinskirche war miteinbezogen in die Befestigungsanlagen der ''Oberen Burg'' auf dem Festungsberg. Damit erklärt sich auch die Bezeichnung "Obere Burg", die muss schon oben (über dem Nonnberg) gelegen sein. Außerdem wäre es unverständlich, wenn man den strategisch besten Platz nicht dafür nutzen würde.   
    
== Namensentwicklung ==
 
== Namensentwicklung ==
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==Quellen==
 
==Quellen==
* [[Heinz Dopsch]]: ''Der heilige Rupert in Salzburg – Vor 1300 Jahren kam der "Gründerheilige“ aus Worms am Rhein'', in: ''Hl. Rupert von Salzburg 696-1996'', Katalog zur Ausstellung im [[Dommuseum]] und in der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]], Salzburg 1996, S. 66-67
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* [[Heinz Dopsch]]: ''Der heilige Rupert in Salzburg – Vor 1300 Jahren kam der "Gründerheilige" aus Worms am Rhein'', in: ''Hl. Rupert von Salzburg 696-1996'', Katalog zur Ausstellung im [[Dommuseum]] und in der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]], Salzburg 1996, S. 66-67
 
* Heinz Dopsch, [[Hans Spatzenegger]]: Geschichte Salzburgs, Band I/1, Salzburg 1999, S. 121-135
 
* Heinz Dopsch, [[Hans Spatzenegger]]: Geschichte Salzburgs, Band I/1, Salzburg 1999, S. 121-135
 
* [[Wilfried Kovacsovics]]: ''Salzburg im Frühmittelalter. Zur Frühzeit der Stadt aus archäologischer Sicht,'' in: S. Felgenhauer-Schmiedt, A. Eibner, H. Knittler (Hg.): ''Zwischen Römersiedlung und mittelalterlicher Stadt – Archäologische Aspekte zur Kontinuitätsfrage.'' Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 17 (2001), S. 91-102
 
* [[Wilfried Kovacsovics]]: ''Salzburg im Frühmittelalter. Zur Frühzeit der Stadt aus archäologischer Sicht,'' in: S. Felgenhauer-Schmiedt, A. Eibner, H. Knittler (Hg.): ''Zwischen Römersiedlung und mittelalterlicher Stadt – Archäologische Aspekte zur Kontinuitätsfrage.'' Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 17 (2001), S. 91-102