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Durch archäologische Funde ist eine Besiedelung von Marzoll in der älteren und mittleren [[Bronzezeit]] nachgewiesen. Das zugehörige Gräberfeld wurde 2009 direkt an der deutsch-österreichischen Grenze auf dem Gebiet der Gemeinde [[Großgmain]] entdeckt. Auch die Menschen der Urnenfelderzeit und später die [[Kelten]] der Spät-[[La-Tène-Zeit]] siedelten an der gleichen Stelle. In der Zeit der [[Römer|römischen]] Herrschaft baute man einen [[Römischer Gutshof|Gutshof]] (''villa rustica'') mit Mosaikfußböden und Fußbodenheizung an diesem Platz.  
 
Durch archäologische Funde ist eine Besiedelung von Marzoll in der älteren und mittleren [[Bronzezeit]] nachgewiesen. Das zugehörige Gräberfeld wurde 2009 direkt an der deutsch-österreichischen Grenze auf dem Gebiet der Gemeinde [[Großgmain]] entdeckt. Auch die Menschen der Urnenfelderzeit und später die [[Kelten]] der Spät-[[La-Tène-Zeit]] siedelten an der gleichen Stelle. In der Zeit der [[Römer|römischen]] Herrschaft baute man einen [[Römischer Gutshof|Gutshof]] (''villa rustica'') mit Mosaikfußböden und Fußbodenheizung an diesem Platz.  
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Die Ortsnamen "Marzoll“ und "Türk“ sind ebenfalls römischen Ursprungs. In der [[Notitia Arnonis]] wird Marzoll mit der Nennung der Kirche "''ad marciolas''erstmals urkundlich erwähnt. Während der Ablösung des Salzburger Landes von Bayern in den Jahren [[1275]] bis [[1328]], blieb Marzoll im Herrschaftsbereich des bayerischen Herzogs. Ab dem ausgehenden [[Mittelalter]] war Marzoll eine [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#H|Hofmark]].
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Die Ortsnamen "Marzoll" und "Türk" sind ebenfalls römischen Ursprungs. In der [[Notitia Arnonis]] wird Marzoll mit der Nennung der Kirche "''ad marciolas''" erstmals urkundlich erwähnt. Während der Ablösung des Salzburger Landes von Bayern in den Jahren [[1275]] bis [[1328]], blieb Marzoll im Herrschaftsbereich des bayerischen Herzogs. Ab dem ausgehenden [[Mittelalter]] war Marzoll eine [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#H|Hofmark]].
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Um [[1484]] erhielt die Reichenhaller Patrizierfamilie Fröschl die [[Hofmark]]<nowiki>srechte</nowiki> (niedere Gerichtshoheit) über Marzoll. Die [[Hofmark]] umfasste die Ortsteile Marzoll und Schwarzbach, während Türk und Weißbach zum Landgericht Reichenhall gehörten. Das bedeutendste Mitglied dieser einflussreichen Familie war [[Wiguleus Fröschl]] von Marzoll (* 4. April 1445 in Marzoll; † 1517), der am [[14. Jänner]] [[1500]] zum Fürstbischof von [[Passau]] gewählt wurde. Im Jahre [[1525]] wurde Degenhard II. [[Fröschl]] als ausländischer Landmann in die [[Salzburger Landtafel]] (Versammlung der Landstände) aufgenommen. An der Stelle eines bescheidenen Vorgängerbaus errichteten sich die Fröschl bis [[1536]] einen Familiensitz im Stil der [[Renaissance]]. Die Schlossanlage in Form eines kubischen Baukörpers mit vier von "Welschen Hauben“ gekrönten Ecktürmen war eine der ersten ihrer Art in Bayern.  
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Um [[1484]] erhielt die Reichenhaller Patrizierfamilie Fröschl die [[Hofmark]]<nowiki>srechte</nowiki> (niedere Gerichtshoheit) über Marzoll. Die [[Hofmark]] umfasste die Ortsteile Marzoll und Schwarzbach, während Türk und Weißbach zum Landgericht Reichenhall gehörten. Das bedeutendste Mitglied dieser einflussreichen Familie war [[Wiguleus Fröschl]] von Marzoll (* 4. April 1445 in Marzoll; † 1517), der am [[14. Jänner]] [[1500]] zum Fürstbischof von [[Passau]] gewählt wurde. Im Jahre [[1525]] wurde Degenhard II. [[Fröschl]] als ausländischer Landmann in die [[Salzburger Landtafel]] (Versammlung der Landstände) aufgenommen. An der Stelle eines bescheidenen Vorgängerbaus errichteten sich die Fröschl bis [[1536]] einen Familiensitz im Stil der [[Renaissance]]. Die Schlossanlage in Form eines kubischen Baukörpers mit vier von "Welschen Hauben" gekrönten Ecktürmen war eine der ersten ihrer Art in Bayern.  
    
Von 1605 bis 1798 war die Hofmark Marzoll im Besitz der Salzburger Familie [[Lasser von Lasseregg]]. In der Eingangshalle der [[Wallfahrtskirche St. Valentin]] sind noch heute einige Grabplatten dieser Familie zu sehen. 1798 fielen die Hofmarksrechte an das [[Kurfürstentum Bayern]] und das Schloss kam in den Besitz der Familie Laßberg. Ab [[1834]] besaßen die Freiherrn von Aretin das Schloss. Die Freiherren von Malsen, ab 1837 Besitzer des Anwesens, ließen die Renaissance-Kuppeln der vier Türme abtragen und durch Zinnen im Stil der [[Neugotik]] ersetzen.
 
Von 1605 bis 1798 war die Hofmark Marzoll im Besitz der Salzburger Familie [[Lasser von Lasseregg]]. In der Eingangshalle der [[Wallfahrtskirche St. Valentin]] sind noch heute einige Grabplatten dieser Familie zu sehen. 1798 fielen die Hofmarksrechte an das [[Kurfürstentum Bayern]] und das Schloss kam in den Besitz der Familie Laßberg. Ab [[1834]] besaßen die Freiherrn von Aretin das Schloss. Die Freiherren von Malsen, ab 1837 Besitzer des Anwesens, ließen die Renaissance-Kuppeln der vier Türme abtragen und durch Zinnen im Stil der [[Neugotik]] ersetzen.
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Im Jahr [[1818]] entstand aus den Dörfern Marzoll, Türk, Schwarzbach und Weißbach die Gemeinde Marzoll. Der Ort war von jeher durch die Landwirtschaft geprägt. Zeugen der über Jahrhunderte gewachsenen bäuerlichen Kultur sind neben der Kulturlandschaft vor allem erhaltene historische Bauernhöfe. Als bemerkenswerte Beispiele für den Typ des "[[Salzburger Flachgauhof]]s“ gelten die Anwesen "Hager“, "Landerl“, "Jagl“ und "Hoder“ in Türk.  
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Im Jahr [[1818]] entstand aus den Dörfern Marzoll, Türk, Schwarzbach und Weißbach die Gemeinde Marzoll. Der Ort war von jeher durch die Landwirtschaft geprägt. Zeugen der über Jahrhunderte gewachsenen bäuerlichen Kultur sind neben der Kulturlandschaft vor allem erhaltene historische Bauernhöfe. Als bemerkenswerte Beispiele für den Typ des "[[Salzburger Flachgauhof]]s" gelten die Anwesen "Hager", "Landerl", "Jagl" und "Hoder" in Türk.  
    
Marzoll war bis zur Deutschen Gemeindegebietsreform [[1978]] eine selbständige Gemeinde, die aus den vier Ortschaften Marzoll, Türk, Schwarzbach und Weißbach bestand. Der ehemalige Grenzübergang [[Walserberg]] sowohl an der [[Westautobahn]] als auch an der [[Wiener Straße]] (B 1) liegt auf Marzoller Gemeindegebiet. Bekannt ist der Ort vor allem für das Schloss Marzoll aus dem [[16. Jahrhundert]], die [[Wallfahrtskirche St. Valentin]] und den [[Mozartkugel]]-Hersteller Reber.
 
Marzoll war bis zur Deutschen Gemeindegebietsreform [[1978]] eine selbständige Gemeinde, die aus den vier Ortschaften Marzoll, Türk, Schwarzbach und Weißbach bestand. Der ehemalige Grenzübergang [[Walserberg]] sowohl an der [[Westautobahn]] als auch an der [[Wiener Straße]] (B 1) liegt auf Marzoller Gemeindegebiet. Bekannt ist der Ort vor allem für das Schloss Marzoll aus dem [[16. Jahrhundert]], die [[Wallfahrtskirche St. Valentin]] und den [[Mozartkugel]]-Hersteller Reber.
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==Weblink==
 
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*  [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_14_Februar_2009.pdf  Artikel von Andreas Hirsch in "Heimatblätter“], Beilage zum "Reichenhaller Tagblatt“ und zum "Freilassinger Anzeiger“ über die Geschichte von Marzoll als Wallfahrtsort
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*  [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_14_Februar_2009.pdf  Artikel von Andreas Hirsch in "Heimatblätter"], Beilage zum "Reichenhaller Tagblatt" und zum "Freilassinger Anzeiger" über die Geschichte von Marzoll als Wallfahrtsort
    
==Quellen==
 
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