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{{Dieser Artikel|behandelt den historischen '''Gasthof zum Mohren''' in der Salzburger Altstadt. Einen geschichtlichen Artikel über das Restaurant "Zum Mohren" findest du unter [[Restaurant "Zum Mohren"]]}}
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[[Datei:Judengasse Gasthof zum Mohren.jpg|thumb|right|Ehemalige [[Trinkstube]], Gasthof zum Mohren, heute [[Restaurant "Zum Mohren"]], in der [[Judengasse]] Nr. 9]]
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{{googlemapsort|Judengasse_9+5020+Salzburg}}
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[[Datei:Mohren.jpg|thumb|Aufnahme vom [[Rudolfskai]] mit Bussen von [[Schweighofer & Zöhrer]] um 1950]]
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Der historische '''Gasthof zum Mohren''' befand sich in der Salzburger [[Altstadt]] in der [[Judengasse]]. Heute ist ebendort das [[Restaurant "Zum Mohren"]].
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Der '''Gasthof zum Mohren''' befand sich in der Salzburger [[Altstadt]] in der [[Judengasse]].
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==Lage==
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Das Haus hat zwei Adressen: historisch Judengasse Nr. 9, später auch [[Rudolfskai]] Nr. 20. Der Gasthof befand sich zunächst ebenerdig in der Judengasse, es gab jedoch stets ein Untergeschoß und einen Durchgang zum Ufer der [[Salzach]]. Später wurde der Schankbetrieb dorthin ausgeweitet und erfolgte der Zugang von beiden Seiten.
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==Allgemeines==
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==Geschichte==
Als Wirtshaus wurde er [[1569]] erstmals erwähnt und hieß ''Mohrensitz'' (Genaueres siehe jedoch unten unter "Geschichte"). Er war eine [[Trinkstube]], deren übliche Bezeichnung damals [[Sitz]] war. Beim ''Mohrensitz'' blieb diese Bezeichnung am längsten erhalten.
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Als Wirtshaus wurde der Betrieb [[1569]] erstmals erwähnt und hieß ''Mohrensitz''. Er war eine [[Trinkstube]], deren übliche Bezeichnung damals ''Sitz'' war. Beim ''Mohrensitz'' blieb diese Bezeichnung am längsten erhalten.  
 
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Der Gasthof hatte bis ins [[20. Jahrhundert]] bestanden. Rechts ein historisches Foto, aufgenommen um 1950 am [[Rudolfskai]], im Vordergrund Busse des Salzburger Busunternehmens [[Schweighofer & Zöhrer]].
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==Geschichte==
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Das Haus wird [[1423]] erstmals urkundlich erwähnt, ist jedoch bestimmt wesentlich älter. Es heißt [[Silberbergerhaus]]. Den Namen dürfte jener [[August Silberberger]] gegeben haben, der von [[1409]] bis [[1413]] das [[Hofmarschall |Hofmarschallamt]] des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes]] bekleidete. Vor ihm hatten hier wahrscheinlich [[Juden]] gewohnt. Im Jahre [[1404]] hatten sie jedoch in einer neuerlichen Verfolgungswelle Salzburg verlassen müssen. Ihre Besitzungen wurden vom Landesherr eingezogen.
Das Haus wird [[1423]] erstmals urkundlich erwähnt, ist jedoch bestimmt wesentlich älter. Es heißt „Silberbergerhaus“. Den Namen dürfte jener August Silberberger gegeben haben, der [[1409]] bis [[1413]] das Hofmarschallamt des Erzstiftes bekleidete. Vor ihm haben wahrscheinlich Juden dort gewohnt. Im Jahre [[1404]] hatten sie jedoch in einer neuerlichen Verfolgungswelle Salzburg verlassen müssen. Ihre Besitzungen wurden vom Landesherr eingezogen.  
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Als erster namentlicher Besitzer wird [[1500]] Hans Strobl erwähnt, dessen Frau Margarethe dem angesehenen Bürgergeschlecht der Rauhenperger entstammte, auf die die Liegenschaft um 1526 überging. Für [[1569]] ist ein Wirt namens Ambros Nuecht verbürgt. Die Rauhenperger mussten aus Glaubensgründen ihre Heimat verlassen. So erwarb Wolf Aigenstueler zu Beginn des [[17. Jahrhundert|17. Jahrhunderts]] das Unternehmen.  
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Als erster namentlicher Besitzer wird [[1500]] Hans Strobl erwähnt, dessen Frau Margarethe dem angesehenen [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürger]]<nowiki>geschlecht</nowiki> der [[Rauhenperger]] entstammte, auf die die Liegenschaft um 1526 überging. Für 1569 ist ein Wirt namens Ambros Nuecht verbürgt. Die Rauhenperger mussten aus Glaubensgründen ihre Heimat verlassen. So erwarb Wolf Aigenstueler zu Beginn des [[17. Jahrhundert]]s das Unternehmen.  
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Seine Witwe heiratete [[1622]] Balthasar Eizenberger, unter dem das Gasthaus einen beachtlichen Aufschwung nahm. Sein Schwiegersohn Philipp Tunzler geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste [[1671]] den Besitz vorübergehend an den Hauptgläubiger, Propst von [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] in [[Bad Reichenhall|Reichenhall]], abgeben. Franz Eizenberger kaufte das Gasthaus wieder zurück. Spätestens seit dieser Zeit besitzt es den Namen „Zum Mohrenkopf“. Ob die Bezeichnung mit den Türkenkriegen oder mit den Beziehungen zu Venedig in Zusammenhang zu bringen ist, bleibt umstritten.
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Seine Witwe heiratete [[1622]] Balthasar Eizenberger, unter dem das Gasthaus einen beachtlichen Aufschwung nahm. Sein Schwiegersohn Philipp Tunzler geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste [[1671]] den Besitz vorübergehend an den Hauptgläubiger, den Propst des [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno|Augustinerchorherrenstifts St. Zeno]] in [[Bad Reichenhall|Reichenhall]], abgeben. Franz Eizenberger kaufte das Gasthaus wieder zurück. Spätestens seit dieser Zeit trug es den Namen "Zum Mohrenkopf". Ob die Bezeichnung mit den [[Türkei#Geschichte_2|Türken]]<u></u>kriegen oder mit den Beziehungen zu [[Venedig]] in Zusammenhang zu bringen ist, bleibt umstritten.
    
Im Jahre [[1717]] heiratete ein Wirtssohn aus [[Mülln]] ein, Johann Balthasar Mühlbacher.  
 
Im Jahre [[1717]] heiratete ein Wirtssohn aus [[Mülln]] ein, Johann Balthasar Mühlbacher.  
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Von der Familie [[Mozart]] weiß man, dass sie gerne beim „Mohren“ einkehrte. [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang]] und [[Nannerl]] waren sogar mit den Geschwisterkindern des Wirtes eng befreundet.  
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Von der Familie [[Mozart]] weiß man, dass sie gerne beim "Mohren" einkehrte. [[Wolfgang Amadé Mozart|Wolfgang]] und [[Nannerl]] waren sogar mit den Geschwisterkindern des Wirtes eng befreundet.  
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Im Jahre [[1794]] überließ Johann Sigbert Mühlbacher das gesamte Anwesen seiner Base Kreszentia Perghofer und deren Bräutigam Peter Paul Weickl. In seiner Zeit stiegen u. a. folgende Persönlichkeiten im „Mohren“ ab: der Münchner [[Johann Baptist Stiglmaier]], der das [[Mozart-Denkmal]] gegossen hat; der Komponist [[Franz Schubert]] ([[1825]]); der Dichter und Schauspieler Ferdinand Raimund ([[1826]]); Maler der Romantik wie Julius Schnorr von Carolsfeld.
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Im Jahre [[1794]] überließ Johann Sigbert Mühlbacher das gesamte Anwesen seiner Base Kreszentia Perghofer und deren Bräutigam Peter Paul Weickl. In seiner Zeit stiegen u. a. folgende Persönlichkeiten im "Mohren" ab: der Münchner [[Johann Baptist Stiglmaier]], der das [[Mozart-Denkmal am Mozartplatz]] gegossen hat; der Komponist [[Franz Schubert]] ([[1825]]); der Dichter und Schauspieler Ferdinand Raimund ([[1826]]); Maler der Romantik wie Julius Schnorr von Carolsfeld.
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Sein Ziehsohn und Erbe [[Georg Weickl]] verkaufte [[1839]] das Haus samt [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Weinwirtsgerechtsame]] an den bisherigen Pächter Christian Angele (oder Angerer), dieser [[1842]] an den aus Wolfsegg zugezogenen Weingastgeber Franz Seraph Irresberger. [[1853]] folgte dessen Witwe Franziska, [[1858]] dessen Sohn Karl (II.) Irresberger, der im Jahr [[1866]] das [[Hotel Sacher|Hotel „Österreichischer Hof“]] begründete und im Zusammenhang mit dessen Erwerb das Gasthaus „Zum Mohren“ verkaufte.  
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Sein Ziehsohn und Erbe [[Georg Weickl]] verkaufte [[1839]] das Haus samt [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Weinwirtsgerechtsame]] an den bisherigen Pächter Christian Angele (oder Angerer), dieser [[1842]] an den aus Wolfsegg ([[OÖ]].) zugezogenen Weingastgeber Franz Seraph [[Irresberger]]. [[1853]] folgte dessen Witwe Franziska, [[1858]] dessen Sohn Karl (II.) Irresberger, der im Jahr [[1866]] das [[Hotel Sacher|Hotel "Österreichischer Hof"]] begründete und im Zusammenhang mit dessen Erwerb das Gasthaus "Zum Mohren" verkaufte.  
    
[[1874]] und [[1881]] gehörte das Haus einem Johann Wiesenberger.
 
[[1874]] und [[1881]] gehörte das Haus einem Johann Wiesenberger.
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Zu Anfang des [[20. Jahrhundert|20. Jahrhunderts]] erwarben Franz und Kunigunde Obereder das „Gasthaus zum Mohren“. Sie richteten den „Mohrensitz“ am [[Rudolfskai]] ein, eröffneten Salzburgs erstes Nachtlokal und machten ihr Anwesen zum Mittelpunkt der Volksmusik und Brauchtumspflege. Von ihren Söhnen Franz und Heinrich kauften Baumeister Ing. Alois und Maria Reinthaler das Haus Judengasse 9 und renovierten es von Grund auf – wegen der historischen Bausubstanz mit nicht geringen Schwierigkeiten und Opfern.
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Zu Anfang des [[20. Jahrhundert]]s erwarben Franz und Kunigunde Obereder das "Gasthaus zum Mohren". Sie richteten den "Mohrensitz" am [[Rudolfskai]] Nr. 20 ein, eröffneten Salzburgs erstes Nachtlokal und machten ihr Anwesen zum Mittelpunkt der [[Volksmusik]] und des [[Brauch]]s<u></u>pflege. Von ihren Söhnen Franz und Heinrich Obereder kauften Baumeister Ing. [[Alois Reinthaler|Alois]] und Maria Reinthaler das Haus Judengasse 9 und renovierten es von Grund auf – wegen der historischen Bausubstanz mit nicht geringen Schwierigkeiten und Opfern.  
    
==Quellen==
 
==Quellen==
* {{Quelle Kulturlexikon}}
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{{Quelle Kulturlexikon}}
* Hans Spatzenegger: „Der „Mohrenwirt“ hütet ein Stück Salzburger Geschichte, Zeitungsartikel, um 1970  
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* [[Hans Spatzenegger]]: "Der "Mohrenwirt" hütet ein Stück Salzburger Geschichte, Zeitungsartikel, um 1970  
* „Doppler-Chronik“, eine im [[Salzburger Landesarchiv]] verwahrte (als Sammlung von Mappen angelegte) Häuserchronik
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* "Doppler-Chronik", eine im [[Salzburger Landesarchiv]] verwahrte (als Sammlung von Mappen angelegte) Häuserchronik
* [http://www.restaurant-zummohren.at Homepage des Restaurants]
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* www.restaurant-zummohren.at Homepage des Restaurant "Zum Mohren" (alte Homepage, existiert nicht mehr)
 
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[[Kategorie:Tourismus (Geschichte)|Mohren, Gasthof zum]]
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{{SORTIERUNG: zum Mohren, Gasthof}}
[[Kategorie:Unternehmen|Mohren, Gasthof zum]]
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[[Kategorie:Wirtschaft]]
[[Kategorie:Unternehmen (Geschichte)|Mohren, Gasthof zum]]
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[[Kategorie:Wirtschaft (Geschichte)]]
[[Kategorie:Salzburg|Mohren, Gasthof zum]]
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[[Kategorie:Tourismus]]
[[Kategorie:Stadt Salzburg|Mohren, Gasthof zum]]
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[[Kategorie:Tourismus (Geschichte)]]
[[Kategorie:Altstadt|Mohren, Gasthof zum]]
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[[Kategorie:Unternehmen]]
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[[Kategorie:Unternehmen (Geschichte)]]
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
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[[Kategorie:Übernachtung]]
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[[Kategorie:Gasthof]]
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[[Kategorie:Gastronomie]]
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[[Kategorie:Gaststätten und Restaurants]]
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[[Kategorie:Restaurant]]
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[[Kategorie:historische Gaststätte]]