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| | == Leben == | | == Leben == |
| − | Pošepný studierte ab [[1852]] am Polytechnischen Institut in Prag, [[1857]]–1859 an der Montanlehranstalt in Pribram (tschechisch ''Příbram''), insbesondere bei Grimm, dessen Theorie über die Genese der Erzlagerstätten ihn stark beeinflusste. Das war dann auch der Grund zu langdauernden wissenschaftlichen Kontroversen. Ab [[1859]] war Pošepný im Staatsdienst (u. a. [[1863]]–65 der Geologischen Reichsanstalt in Wien zugeteilt). Dabei sammelte er wertvolle praktische Erfahrung durch das Studium verschiedener Lagerstätten (vor allem der von Kovács, Rodná und Raibl, Cave del Predil). | + | Pošepný studierte ab [[1852]] am Polytechnischen Institut in Prag, [[1857]]–1859 an der Montanlehranstalt in Pribram (tschechisch ''Příbram''), insbesondere bei Grimm, dessen Theorie über die Genese der Erzlagerstätten ihn stark beeinflusste. Das war dann auch der Grund zu langdauernden wissenschaftlichen Kontroversen. Ab [[1859]] war Pošepný im Staatsdienst (u. a. [[1863]]–[[1865]] der Geologischen Reichsanstalt in Wien zugeteilt). Dabei sammelte er wertvolle praktische Erfahrung durch das Studium verschiedener Lagerstätten (vor allem der von Kovács, Rodná und Raibl, Cave del Predil). |
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| − | Von [[1870]] bis [[1874]] bekleidete er – durch eine abermalige Berufung nach Raibl unterbrochen – die für ihn geschaffene Stelle eines ungarischen Montangeologen und war danach – ab [[1875]] als Vizesekretär – des Ackerbauministeriums mit der Untersuchung verschiedener Erzlagerstätten ([[Rauris]], [[Kitzbühel]] und an anderen Orten) betraut. | + | Von [[1870]] bis [[1874]] bekleidete er – durch eine abermalige Berufung nach Raibl unterbrochen – die für ihn geschaffene Stelle eines ungarischen Montangeologen und war danach – ab [[1875]] als Vizesekretär des Ackerbauministeriums – mit der Untersuchung verschiedener Erzlagerstätten (in [[Rauris]] und [[Kitzbühel]] und an anderen Orten) betraut. |
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| − | Auf Pošepný s Initiative wurden [[1879]] an den Bergakademie von Leoben und Přibram Lehrkanzeln für spezielle Geologie der Lagerstätten eingerichtet. Pošepný selbst erhielt diese Dozentur in Přibram (Bergrat), war [[1882]] ao. [[Professor]] und ab [[1887]] o. Professor für spezielle Geologie der Lagerstätten und für analytische Chemie. [[1889]] trat er in den Ruhestand und unternahm er ausgedehnte Studienreisen. Pošepný, auch im Ausland angesehen (u. a. Ehrenmitglied des ''American Institut of Mining Engineers''), war ein hervorragender Kenner der österreichischen und ungarischen Erzlagerstätten, der seine reichen Erfahrungen in seinen – nicht publizierten – Geländebüchern sowie in vielen fundierten einschlägigen Monographien niederlegte. | + | Auf Pošepnýs Initiative wurden [[1879]] an den Bergakademie von Leoben und Přibram Lehrkanzeln für spezielle Geologie der Lagerstätten eingerichtet. Pošepný selbst erhielt diese Dozentur in Přibram (Bergrat), war [[1882]] ao. [[Professor]] und ab [[1887]] o. Professor für spezielle Geologie der Lagerstätten und für analytische Chemie. [[1889]] trat er in den Ruhestand und unternahm er ausgedehnte Studienreisen. Pošepný, auch im Ausland angesehen (u. a. Ehrenmitglied des ''American Institut of Mining Engineers''), war ein hervorragender Kenner der österreichischen und ungarischen Erzlagerstätten, der seine reichen Erfahrungen in seinen – nicht publizierten – Geländebüchern sowie in vielen fundierten einschlägigen Monographien niederlegte. |
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| | == Salzburgbezug == | | == Salzburgbezug == |
| | Er besuchte [[1875]] den [[Goldberggletscher]] am [[Hoher Goldberg|Goldberg]] in [[Rauris]] und sah vom [[Knappenhaus (Hoher Goldberg)|Knappenhaus]] (2 345 [[m ü. A.|m Seehöhe]]) aus den unter seinem Standort sich relativ flach von Süd nach Nord erstreckenden [[Gletscher]]. | | Er besuchte [[1875]] den [[Goldberggletscher]] am [[Hoher Goldberg|Goldberg]] in [[Rauris]] und sah vom [[Knappenhaus (Hoher Goldberg)|Knappenhaus]] (2 345 [[m ü. A.|m Seehöhe]]) aus den unter seinem Standort sich relativ flach von Süd nach Nord erstreckenden [[Gletscher]]. |
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| − | Er kannte die Rauriser Bergbaugeschichte und wusste vom dramatischen Niedergang des [[Goldbergbau|Gold]]- und [[Silberbergbau]]es in der zweiten Hälfte des [[16. Jahrhundert]]s. Er vermutete nun, dass der Gletscher unter seinem Aussichtspunkt in der kritischen Zeit ([[1560]] bis [[1600]]) zumindest ebenso mächtig war, nämlich bis zu (vermuteten) 100 m dick, und legte das Vordringen der Gletscher ganz allgemein als Ursache für den Niedergang des hochalpinen Bergbaues fest. Durch seinen diesbezüglichen Artikel in der renommierten und im deutschen Sprachraum weit verbreiteten Zeitschrift "Archiv für practische Geologie" ([[Wien]] 1880) erfuhr seine "[[Vergletscherungstheorie]]" große Bekanntheit und wurde in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zumindest mit der Kernaussage abgeschrieben – bis in die allerjüngste Zeit. | + | Er kannte die Rauriser Bergbaugeschichte und wusste vom dramatischen Niedergang des [[Goldbergbau|Gold]]- und [[Silberbergbau]]es in der zweiten Hälfte des [[16. Jahrhundert]]s. Er vermutete nun, dass der Gletscher unter seinem Aussichtspunkt in der kritischen Zeit ([[1560]] bis [[1600]]) zumindest ebenso gewesen mächtig war, nämlich bis zu (vermuteten) 100 m dick, und legte das Vordringen der Gletscher ganz allgemein als Ursache für den Niedergang des hochalpinen Bergbaues fest. Durch seinen diesbezüglichen Artikel in der renommierten und im deutschen Sprachraum weit verbreiteten Zeitschrift "Archiv für practische Geologie" ([[Wien]] 1880) erfuhr seine "[[Vergletscherungstheorie]]" große Bekanntheit und wurde in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zumindest mit der Kernaussage abgeschrieben – bis in die allerjüngste Zeit. |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| − | * [[Fritz Gruber]]: ''[[Gold unter Gletschereis?]]. Der alpine Edelmetallbergbau in den Hohen Tauern und die sogenannte „Vergletscherungstheorie“''. Anhang mit Klimadaten seit 1501, hrsg. vom [[Montanverein Via Aurea|Montanverein „Via Aurea“]], [[Bad Hofgastein]], 2018, 111 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und weiterführender Literatur | + | * [[Fritz Gruber]]: ''[[Gold unter Gletschereis?]]. Der alpine Edelmetallbergbau in den Hohen Tauern und die sogenannte "Vergletscherungstheorie"''. Anhang mit Klimadaten seit 1501, hrsg. vom [[Montanverein Via Aurea|Montanverein "Via Aurea"]], [[Bad Hofgastein]], 2018, 111 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und weiterführender Literatur |
| | * [http://www.biographien.ac.at/oebl?frames=yes Österreichisches Biographisches Lexikon], ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 219 | | * [http://www.biographien.ac.at/oebl?frames=yes Österreichisches Biographisches Lexikon], ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 219 |
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