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| | Die [[Salzach]] bildet die natürliche Grenze zum Nachbarort [[Werfen]]. Der [[Fritzbach]] im Ortsteil [[Pöham]] verläuft an der Grenze zwischen Pfarrwerfen und Bischofshofen und mündet bei der Kreuzbergmaut in die Salzach. | | Die [[Salzach]] bildet die natürliche Grenze zum Nachbarort [[Werfen]]. Der [[Fritzbach]] im Ortsteil [[Pöham]] verläuft an der Grenze zwischen Pfarrwerfen und Bischofshofen und mündet bei der Kreuzbergmaut in die Salzach. |
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| − | Das [[Flusskraftwerk Kreuzbergmaut]] ist auf Pfarrwerfner Gemeindegebiet an der Grenze zu [[Bischofshofen]] gelegen. Den Kampf um den Ausbau des Kraftwerkes Pfarrwerfen - [[Werfen]] hat man auch erfolgreich „geschlagen“. Es steht im Zeichen der Förderung der erneuerbaren Energie. | + | Das [[Flusskraftwerk Kreuzbergmaut]] ist auf Pfarrwerfner Gemeindegebiet an der Grenze zu [[Bischofshofen]] gelegen. Den Kampf um den Ausbau des Kraftwerkes Pfarrwerfen - [[Werfen]] hat man auch erfolgreich "geschlagen“. Es steht im Zeichen der Förderung der erneuerbaren Energie. |
| | <!-- === Ausdehnung des Gemeindegebiets === --> | | <!-- === Ausdehnung des Gemeindegebiets === --> |
| | === Gemeindegliederung === | | === Gemeindegliederung === |
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| | Die Kirche der [[Pfarre Pfarrwerfen]] ist die [[Pfarrkirche zum hl. Cyriak]]. Wie der Name schon sagt, ist die schöne [[Gotik|gotische]] Pfarrkirche mit dem ausgeprägten Mittelschiff und den Flügelaltären ein Wahrzeichen Pfarrwerfens. | | Die Kirche der [[Pfarre Pfarrwerfen]] ist die [[Pfarrkirche zum hl. Cyriak]]. Wie der Name schon sagt, ist die schöne [[Gotik|gotische]] Pfarrkirche mit dem ausgeprägten Mittelschiff und den Flügelaltären ein Wahrzeichen Pfarrwerfens. |
| | == Geschichte ==</noinclude> | | == Geschichte ==</noinclude> |
| − | Die Ortsgemeinde Pfarrwerfen hat eigentlich viel aufzuweisen, wurde bereits im [[12. Jahrhundert]] urkundlich erwähnt, war aber schon bei den [[Römern]] als „Vocario“ bekannt. Beim Bau der [[Tauernautobahn]] stieß man auf [[Römerstraße|Römerwege]]. | + | Die Ortsgemeinde Pfarrwerfen hat eigentlich viel aufzuweisen, wurde bereits im [[12. Jahrhundert]] urkundlich erwähnt, war aber schon bei den [[Römern]] als "Vocario“ bekannt. Beim Bau der [[Tauernautobahn]] stieß man auf [[Römerstraße|Römerwege]]. |
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| | === Pfarrwerfen und das Mittelalter === | | === Pfarrwerfen und das Mittelalter === |
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| | An verkehrsgünstigen Stellen entstanden damals nämlich Kirchensiedlungen. So entstand mit der wehrhaft ausgebauten Kirche der Ort. | | An verkehrsgünstigen Stellen entstanden damals nämlich Kirchensiedlungen. So entstand mit der wehrhaft ausgebauten Kirche der Ort. |
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| − | Pfarrwerfen wurde erstmals [[1074]] in einem Schenkungsbrief des [[Erzbischof]]s [[Gebhard]] (1060–1088) an das von ihm gegründete [[Benediktinerstift Admont]] erwähnt. Damals als „St. Cyriak“, denn diesem Heiligen ist die Kirche geweiht. Erzbischof Gebhard schenkte damals alle zur Pfarre gehörenden Liegenschaften auf dem „Atzperige“ (dem heutigen [[Schefferötz]]) und zudem Güter auf dem [[Buchberg (Bischofshofen)|Buchberg]] dem Benediktinerstift Admont. Das gilt als Beweis, dass die Pfarre und die Kirche schon vor [[1074]] bestanden haben, da die geschenkten Güter von der Pfarre St. Cyriak abgetrennt wurden. | + | Pfarrwerfen wurde erstmals [[1074]] in einem Schenkungsbrief des [[Erzbischof]]s [[Gebhard]] (1060–1088) an das von ihm gegründete [[Benediktinerstift Admont]] erwähnt. Damals als "St. Cyriak“, denn diesem Heiligen ist die Kirche geweiht. Erzbischof Gebhard schenkte damals alle zur Pfarre gehörenden Liegenschaften auf dem "Atzperige“ (dem heutigen [[Schefferötz]]) und zudem Güter auf dem [[Buchberg (Bischofshofen)|Buchberg]] dem Benediktinerstift Admont. Das gilt als Beweis, dass die Pfarre und die Kirche schon vor [[1074]] bestanden haben, da die geschenkten Güter von der Pfarre St. Cyriak abgetrennt wurden. |
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| | Durch die Errichtung der [[Festung Hohenwerfen]], die Erzbischof Gebhard neben den Burgen [[Festung Hohensalzburg|Hohensalzburg]] und [[Friesach]] in [[Kärnten]] infolge des Investiturstreites im Jahre [[1077]] ausbauen ließ, erfolgte eine Verschiebung des Siedlungsschwerpunktes von der Pfarrkirche weg nach Norden auf die westliche Talterrasse des Schlossberges, nach Werfen. Im Schutz dieser größten Befestigung im [[Pongau]] entwickelte sich Werfen im [[12. Jahrhundert]] zu einem regelmäßig angelegten Straßenmarkt. Werfen wurde wichtiger politischer Mittelpunkt des Gaues, wo [[Pfleger]] und [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#U|Urbar]]<nowiki>probst</nowiki> wohnten. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Aufwertung Werfens lag die führende Rolle des nördlichen Pongaues bei der Mutterpfarre St. Cyriak im heutigen Pfarrwerfen. Pfarrhof und Kirche lassen die einstige Größe noch bis heute erahnen. | | Durch die Errichtung der [[Festung Hohenwerfen]], die Erzbischof Gebhard neben den Burgen [[Festung Hohensalzburg|Hohensalzburg]] und [[Friesach]] in [[Kärnten]] infolge des Investiturstreites im Jahre [[1077]] ausbauen ließ, erfolgte eine Verschiebung des Siedlungsschwerpunktes von der Pfarrkirche weg nach Norden auf die westliche Talterrasse des Schlossberges, nach Werfen. Im Schutz dieser größten Befestigung im [[Pongau]] entwickelte sich Werfen im [[12. Jahrhundert]] zu einem regelmäßig angelegten Straßenmarkt. Werfen wurde wichtiger politischer Mittelpunkt des Gaues, wo [[Pfleger]] und [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#U|Urbar]]<nowiki>probst</nowiki> wohnten. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Aufwertung Werfens lag die führende Rolle des nördlichen Pongaues bei der Mutterpfarre St. Cyriak im heutigen Pfarrwerfen. Pfarrhof und Kirche lassen die einstige Größe noch bis heute erahnen. |
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| | === Pfarrwerfen und die Neuzeit === | | === Pfarrwerfen und die Neuzeit === |
| − | „St. Cyriak“ hieß Pfarrwerfen bis in das [[19. Jahrhundert]] und der Pfarrbereich schloss bis ins 19. Jahrhundert Gebiete von Werfen, [[Hüttau]] und [[Werfenweng]] ein. Erst für [[1370]] ist im Markt Werfen eine Kirche nachgewiesen, die [[Pfarrkirche zum hl. Leonhard Hüttau|Hüttauer Kirche]] wurde zwischen [[1472]] und [[1492]] erbaut, die [[Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt|Kirche von Werfenweng]] [[1509]] geweiht; sie alle waren Filialkirchen von St. Cyriak. Erst später wurden die einzelnen Seelsorgegebiete mittels Stiftungen zu Vikariaten erhoben.
| + | "St. Cyriak“ hieß Pfarrwerfen bis in das [[19. Jahrhundert]] und der Pfarrbereich schloss bis ins 19. Jahrhundert Gebiete von Werfen, [[Hüttau]] und [[Werfenweng]] ein. Erst für [[1370]] ist im Markt Werfen eine Kirche nachgewiesen, die [[Pfarrkirche zum hl. Leonhard Hüttau|Hüttauer Kirche]] wurde zwischen [[1472]] und [[1492]] erbaut, die [[Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt|Kirche von Werfenweng]] [[1509]] geweiht; sie alle waren Filialkirchen von St. Cyriak. Erst später wurden die einzelnen Seelsorgegebiete mittels Stiftungen zu Vikariaten erhoben. |
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| − | [[Troadkasten]] (Getreidespeicher) und Pfarrhof lassen die Nähe zu den Pflegern und [[Probst|Pröbst]]en erahnen. Auch Eisen wurde abgebaut, wie heutige Namen wie „Eisenbrett“ noch verraten. Aber insgesamt hängt die Entstehung des Ortes unmittelbar mit der Bedeutung der Kirche zusammen.<noinclude> | + | [[Troadkasten]] (Getreidespeicher) und Pfarrhof lassen die Nähe zu den Pflegern und [[Probst|Pröbst]]en erahnen. Auch Eisen wurde abgebaut, wie heutige Namen wie "Eisenbrett“ noch verraten. Aber insgesamt hängt die Entstehung des Ortes unmittelbar mit der Bedeutung der Kirche zusammen.<noinclude> |
| | == Kultur und Sehenswürdigkeiten == | | == Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
| | <!-- Zu vermeiden ist in diesem Abschnitt bitte ein Absatz "Sehenswertes", da dieser Begriff für jeden etwas anderes bedeutet. --> | | <!-- Zu vermeiden ist in diesem Abschnitt bitte ein Absatz "Sehenswertes", da dieser Begriff für jeden etwas anderes bedeutet. --> |
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| | === Fremdenverkehr === | | === Fremdenverkehr === |
| − | Touristisch im Sinne von attraktiven Übernachtungsangeboten ist Pfarrwerfen nur für den Bereich Privatzimmervermietung geprägt. Wobei heute auf Grund der gestiegenen Ansprüche auch in diesem Bereich viele Vermieter aufhören. Der Boom war hier wohl in den [[1960er]]-Jahren. Da kamen Scharen von „Walsumern“ aus dem Ruhrgebiet ([[Bundesrepublik Deutschland]]) zum Urlauben nach Pfarrwerfen. Damals konnte man jedes Zimmer vermieten, die Gäste blieben mindestens drei Wochen. Beim Pfarrwirt warteten die Urlauber in Dreier-Reihen auf einen Essensplatz, auch schon zu Mittag. | + | Touristisch im Sinne von attraktiven Übernachtungsangeboten ist Pfarrwerfen nur für den Bereich Privatzimmervermietung geprägt. Wobei heute auf Grund der gestiegenen Ansprüche auch in diesem Bereich viele Vermieter aufhören. Der Boom war hier wohl in den [[1960er]]-Jahren. Da kamen Scharen von "Walsumern“ aus dem Ruhrgebiet ([[Bundesrepublik Deutschland]]) zum Urlauben nach Pfarrwerfen. Damals konnte man jedes Zimmer vermieten, die Gäste blieben mindestens drei Wochen. Beim Pfarrwirt warteten die Urlauber in Dreier-Reihen auf einen Essensplatz, auch schon zu Mittag. |
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| | Ein ganz prominenter Urlaubsgast war in dieser touristischen Aufbruchzeit Ministerpräsident [[Franz Josef Strauß]], der mit Gattin Marianne und den Kindern in der damaligen Pension Simon einige Sommerfrischen verbrachte. | | Ein ganz prominenter Urlaubsgast war in dieser touristischen Aufbruchzeit Ministerpräsident [[Franz Josef Strauß]], der mit Gattin Marianne und den Kindern in der damaligen Pension Simon einige Sommerfrischen verbrachte. |
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| | Insgesamt hat Pfarrwerfen viele gute Gewerbebetriebe, die auch dem Tourismus nützen, so den Riesenschirmhersteller [[Meissl]], dessen Schirmbars in ganz Europa und auch Übersee als attraktive Urlaubsbereicherung und Treffpunkt nach dem Strand und zum Après-Ski angeboten werden. Und ein Betrieb der Superlative für die Verbindung zur Welt ist die Firma [[Feratel]]. Hier laufen Bilder über Wetter und touristische Angebote in alle Welt. | | Insgesamt hat Pfarrwerfen viele gute Gewerbebetriebe, die auch dem Tourismus nützen, so den Riesenschirmhersteller [[Meissl]], dessen Schirmbars in ganz Europa und auch Übersee als attraktive Urlaubsbereicherung und Treffpunkt nach dem Strand und zum Après-Ski angeboten werden. Und ein Betrieb der Superlative für die Verbindung zur Welt ist die Firma [[Feratel]]. Hier laufen Bilder über Wetter und touristische Angebote in alle Welt. |
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| − | Der Kraftwerksbau gibt ebenso Impulse wie das zentrale Hackschnitzelwerk die Luft im Ort „um Häuser“ verbessert hat. | + | Der Kraftwerksbau gibt ebenso Impulse wie das zentrale Hackschnitzelwerk die Luft im Ort "um Häuser“ verbessert hat. |
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| | === Ansässige Unternehmen === | | === Ansässige Unternehmen === |
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| | Am [[20. Jänner]] [[1974]] wurde der Gemeinde Pfarrwerfen durch die [[Salzburger Landesregierung]] das folgende Wappen verliehen: | | Am [[20. Jänner]] [[1974]] wurde der Gemeinde Pfarrwerfen durch die [[Salzburger Landesregierung]] das folgende Wappen verliehen: |
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| − | ''In gespaltenem Schild rechts in Silber ein schräglinkes aufrechtes rotes Schwert, darunter gekreuzt mit einem grünen Palmenzweig. Links in Rot ein silberner römischer Meilenstein, belegt mit dem schwarzen Buchstaben „V“.'' | + | ''In gespaltenem Schild rechts in Silber ein schräglinkes aufrechtes rotes Schwert, darunter gekreuzt mit einem grünen Palmenzweig. Links in Rot ein silberner römischer Meilenstein, belegt mit dem schwarzen Buchstaben "V“.'' |
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| − | Bei Palmzweig und Schwert handelt es sich um Attribute des Heiligen Cyriak, des Patrons der [[Pfarrkirche zum hl. Cyriak|Pfarrkirche]] und bis ins 19. Jahrhundert auch Namensgeber der Gemeinde. Das „V“ steht für „Vocario“, den Namen einer römischen Poststation, die sich im Ortsgebiet befunden haben dürfte. | + | Bei Palmzweig und Schwert handelt es sich um Attribute des Heiligen Cyriak, des Patrons der [[Pfarrkirche zum hl. Cyriak|Pfarrkirche]] und bis ins 19. Jahrhundert auch Namensgeber der Gemeinde. Das "V“ steht für "Vocario“, den Namen einer römischen Poststation, die sich im Ortsgebiet befunden haben dürfte. |
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| | === Gemeindepartnerschaften === | | === Gemeindepartnerschaften === |