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| | == Name == | | == Name == |
| | {{Geschichte (Josef Eder)}} | | {{Geschichte (Josef Eder)}} |
| − | Die Herrengasse führte nachweislich schon in ihren Anfängen diesen Namen. Vom [[13. Jahrhundert|13.]] und bis zum Ende des [[14. Jahrhundert]]s nannte man sie „Hundsgasse“. Warum, ist unbekannt. [[1376]] wurde sie „Pfaffengasse“ genannt. In einer Urkunde heißt es: „Darzu habe ich denselben dry Chappläuen ein Haws gelegen in der pfaffengasse geschafft, das ich haws von grundt auf darzur gebauwet hab“ und [[1429]]: „Das pfaffenhaws zur Samerkappelan gehörend“. Von [[1560]] bis [[1804]] sprach man wegen der dort wohnenden [[Domherr]]en wieder von der Herrengasse. Dann wurde sie erneut „Hundtsgasse“ genannt, bis [[1852]]. Seither ist es wieder die Herrengasse. | + | Die Herrengasse führte nachweislich schon in ihren Anfängen diesen Namen. Vom [[13. Jahrhundert|13.]] und bis zum Ende des [[14. Jahrhundert]]s nannte man sie "Hundsgasse“. Warum, ist unbekannt. [[1376]] wurde sie "Pfaffengasse“ genannt. In einer Urkunde heißt es: "Darzu habe ich denselben dry Chappläuen ein Haws gelegen in der pfaffengasse geschafft, das ich haws von grundt auf darzur gebauwet hab“ und [[1429]]: "Das pfaffenhaws zur Samerkappelan gehörend“. Von [[1560]] bis [[1804]] sprach man wegen der dort wohnenden [[Domherr]]en wieder von der Herrengasse. Dann wurde sie erneut "Hundtsgasse“ genannt, bis [[1852]]. Seither ist es wieder die Herrengasse. |
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| | == Gebäude == | | == Gebäude == |
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| | * '''Nr. 1''': Dieses Gebäude gehört zum [[Erzbischöfliches Palais|Erzbischöflichen Palais]] | | * '''Nr. 1''': Dieses Gebäude gehört zum [[Erzbischöfliches Palais|Erzbischöflichen Palais]] |
| | * '''Nr. 2''': Das Eckhaus [[Kapitelplatz]] Nr. 3 war früher der [[Kardinal-Schwarzenberg-Haus|Getreideschüttkasten]] des [[Domkapitel]] und kam [[1804]] in Privatbesitz. Dieses Haus war früher eines der merkwürdigsten Salzburgs. Ebenerdig fuhr man vom Kapitelplatz in das Gebäude, in den ersten Stock gelangte man von der Herrengasse und in den zweiten Stock von der Bierjodlgasse aus. | | * '''Nr. 2''': Das Eckhaus [[Kapitelplatz]] Nr. 3 war früher der [[Kardinal-Schwarzenberg-Haus|Getreideschüttkasten]] des [[Domkapitel]] und kam [[1804]] in Privatbesitz. Dieses Haus war früher eines der merkwürdigsten Salzburgs. Ebenerdig fuhr man vom Kapitelplatz in das Gebäude, in den ersten Stock gelangte man von der Herrengasse und in den zweiten Stock von der Bierjodlgasse aus. |
| − | * '''Nr. 4''' und '''Nr. 6''': Sie bestehen aus einem Haupt- und Nebenhaus. [[1713]] heißt es „Caldonerziehhaus“ samt Stöckl. [[1719]] gehört es dem Domkapitel und heißt „Beichtvaterhaus“. [[1800]] kauft es Steiner, der Kastenknecht (Kastenknechthaus). 1889 wird das Stöckl abgetrennt und verkauft. | + | * '''Nr. 4''' und '''Nr. 6''': Sie bestehen aus einem Haupt- und Nebenhaus. [[1713]] heißt es "Caldonerziehhaus“ samt Stöckl. [[1719]] gehört es dem Domkapitel und heißt "Beichtvaterhaus“. [[1800]] kauft es Steiner, der Kastenknecht (Kastenknechthaus). 1889 wird das Stöckl abgetrennt und verkauft. |
| | * '''Nr. 8''', Ecke [[Bierjodlgasse]] 6: Das ehemalige Wirtshaus zum Bierjodl, später [[Gasthaus zum weißen Kreuz]] (siehe dort) | | * '''Nr. 8''', Ecke [[Bierjodlgasse]] 6: Das ehemalige Wirtshaus zum Bierjodl, später [[Gasthaus zum weißen Kreuz]] (siehe dort) |
| | * '''Nr. 10''' und '''Nr. 12''': Die Häuser 10 und 12 gehörten früher zusammen. [[1821]] wurde Nr. 10 abgetrennt und hieß das Stöckl oder Voglhaus. | | * '''Nr. 10''' und '''Nr. 12''': Die Häuser 10 und 12 gehörten früher zusammen. [[1821]] wurde Nr. 10 abgetrennt und hieß das Stöckl oder Voglhaus. |
| − | * '''Nr. 14''': Das Haus wurde das „Layevbrunnenhaus“ genannt nach dem neben befindlichen öffentlichen [[Brunnen in der Stadt Salzburg|Pumpbrunnen]], der auf die Gasse seinen Auslauf hatte und [[1824]] abgetragen wurde. | + | * '''Nr. 14''': Das Haus wurde das "Layevbrunnenhaus“ genannt nach dem neben befindlichen öffentlichen [[Brunnen in der Stadt Salzburg|Pumpbrunnen]], der auf die Gasse seinen Auslauf hatte und [[1824]] abgetragen wurde. |
| − | * '''Nr. 16''': Das sogenannte [[Färberstöckl]] oder Vordereggerstöckl ist jüngeren Ursprungs. [[1879]] wurde dort das Gasthaus „zum Edelweiß“ eröffnet, heute ist die 'Paul-Stube' darin. | + | * '''Nr. 16''': Das sogenannte [[Färberstöckl]] oder Vordereggerstöckl ist jüngeren Ursprungs. [[1879]] wurde dort das Gasthaus "zum Edelweiß“ eröffnet, heute ist die 'Paul-Stube' darin. |
| | * '''Nr. 18''': Das Haus wurde Meßnerhaus genannt, weil seit [[1758]] dort der Mesner von [[Nikolaikirche]] dort wohnte. [[1774]] das [[Flecknerhaus]]. Seit [[1816]] Zugwerkerstöckl. [[1792]] wird es geteilt. Seit [[1894]] ist es ein Bordell. | | * '''Nr. 18''': Das Haus wurde Meßnerhaus genannt, weil seit [[1758]] dort der Mesner von [[Nikolaikirche]] dort wohnte. [[1774]] das [[Flecknerhaus]]. Seit [[1816]] Zugwerkerstöckl. [[1792]] wird es geteilt. Seit [[1894]] ist es ein Bordell. |
| − | * '''Nr. 22''': Das Haus war die Glaserer Bruckner-Behausung, früher das Wirtshaus „zum Roß in der Wiege“. Laut Kaufbrief vom [[14. Juli]] [[1743]] kaufte Johann Bruckner, bürgerlicher Glasermeister, das Haus von Kayetan Jäger, jedoch ohne <nowiki>Bierschank</nowiki>[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|gerechtsame]]. Zu diesem Hause gehörte das Stöckl in der Festungsgasse 13, das [[1922]] an eine „Priesterin der Venus“ verkauft worden ist. Hinter diesem Hause, in einem der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] (früher) gehörigen Hofraum, steht das Haus Nr. 188, das Kramerhaus, später Wachterstöckl genannt. | + | * '''Nr. 22''': Das Haus war die Glaserer Bruckner-Behausung, früher das Wirtshaus "zum Roß in der Wiege“. Laut Kaufbrief vom [[14. Juli]] [[1743]] kaufte Johann Bruckner, bürgerlicher Glasermeister, das Haus von Kayetan Jäger, jedoch ohne <nowiki>Bierschank</nowiki>[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|gerechtsame]]. Zu diesem Hause gehörte das Stöckl in der Festungsgasse 13, das [[1922]] an eine "Priesterin der Venus“ verkauft worden ist. Hinter diesem Hause, in einem der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] (früher) gehörigen Hofraum, steht das Haus Nr. 188, das Kramerhaus, später Wachterstöckl genannt. |
| | * '''Nr. 24''': Das alte Proßingerhaus. | | * '''Nr. 24''': Das alte Proßingerhaus. |
| − | * '''Nr. 26''' und '''Nr. 28''' ([[Schallhammerhaus]]) sind sehr alten Ursprungs und scheinen bereits [[1363]] in der Seelenbeschreibung auf. [[1509]] gehört es der Familie Marl, von der noch die Haustafel von rotem Marmor mit dem [[Hauszeichen und Zunftzeichen in der Salzburger Altstadt|Hauszeichen]] und dem Namen Linhart Marl [[1509]] angebracht ist. An der Rückseite, gegen den Hof zu, ist (war?) ein [[Römer]]kopf eingemauert. [[1526]] heißt es „ein haws gelegen im kay hinter St. Nikola pey dem Frauenhauss zunächst der Hundtsgasse“. [[1537]] heißt es „gmain Stadtbehausung„“: dort wohnte der [[Freimann]] (Scharf- und Nachrichter, ''Domus spirulatoris'', auch Züchter); in diesem Hause starb der letzte Scharfrichter unter dem fürsterzbischöflichen Regime [[Franz Joseph Wohlmuth]]. [[1702]] heißt es Hirtenbaus, [[1769]] Kosteletzkyhaus und später „zum guten Hirten“. Das Haus 28 stammt aus der gleichen Zeit. [[1400]] erscheint es als „Frauenhaus“; es sind die von der Stadt geduldeten Dirnen untergebracht. [[1548]] nimmt „die gemeine Stadt“ von den „gemeinen Frawen“ vierteljährig drei [[Gulden]] zwei Pfennige Zins. [[1572]] heißt es „ein haws hinter der St. Nikolakirche, wo die offenen oder unfertigen Frawen oder gelüstige Fräulein“ wohnen. Über die Frauen hatte der Freimann die Aufsicht. | + | * '''Nr. 26''' und '''Nr. 28''' ([[Schallhammerhaus]]) sind sehr alten Ursprungs und scheinen bereits [[1363]] in der Seelenbeschreibung auf. [[1509]] gehört es der Familie Marl, von der noch die Haustafel von rotem Marmor mit dem [[Hauszeichen und Zunftzeichen in der Salzburger Altstadt|Hauszeichen]] und dem Namen Linhart Marl [[1509]] angebracht ist. An der Rückseite, gegen den Hof zu, ist (war?) ein [[Römer]]kopf eingemauert. [[1526]] heißt es "ein haws gelegen im kay hinter St. Nikola pey dem Frauenhauss zunächst der Hundtsgasse“. [[1537]] heißt es "gmain Stadtbehausung"“: dort wohnte der [[Freimann]] (Scharf- und Nachrichter, ''Domus spirulatoris'', auch Züchter); in diesem Hause starb der letzte Scharfrichter unter dem fürsterzbischöflichen Regime [[Franz Joseph Wohlmuth]]. [[1702]] heißt es Hirtenbaus, [[1769]] Kosteletzkyhaus und später "zum guten Hirten“. Das Haus 28 stammt aus der gleichen Zeit. [[1400]] erscheint es als "Frauenhaus“; es sind die von der Stadt geduldeten Dirnen untergebracht. [[1548]] nimmt "die gemeine Stadt“ von den "gemeinen Frawen“ vierteljährig drei [[Gulden]] zwei Pfennige Zins. [[1572]] heißt es "ein haws hinter der St. Nikolakirche, wo die offenen oder unfertigen Frawen oder gelüstige Fräulein“ wohnen. Über die Frauen hatte der Freimann die Aufsicht. |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
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| − | * [[Josef Eder (Baumeister)|Josef Eder]]: „Die Herren- und Bierjodlgasse“ [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19231210&query=%22Eder%22&seite=6 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 10. Dezember 1923, Seite 6 | + | * [[Josef Eder (Baumeister)|Josef Eder]]: "Die Herren- und Bierjodlgasse“ [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19231210&query=%22Eder%22&seite=6 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 10. Dezember 1923, Seite 6 |
| | * [[Franz Valentin Zillner]]: [[Geschichte der Stadt Salzburg (Buch I.)]], Seite [https://archive.org/details/geschichtederst01zill/page/311 311, Herrengasse 8] | | * [[Franz Valentin Zillner]]: [[Geschichte der Stadt Salzburg (Buch I.)]], Seite [https://archive.org/details/geschichtederst01zill/page/311 311, Herrengasse 8] |
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