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| − | [[Datei:Höllbräu Erzengel Michael.jpg|thumb|right| Höllbräu Plastik Erzengel Michael]]
| + | [[Datei:Erzengel Michael Judengasse 2019.jpg|thumb|Die Plastik des Erzengels Michael in der Judengasse 2019 mit einem Netz vor Tauben geschützt.]] |
| − | [[Datei:Erzengel Michael Judengasse 2019.jpg|thumb|left|Die Plastik des Erzengels Michael in der Judengasse 2019 mit einem Netz vor Tauben geschützt.]] | + | Der '''Seelenwäger'''<ref>zur Bezeichnung "Seelenwäger" siehe [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=1871&page=308&size=45&qid=MCITPO3F4IC4CYMEHTC7K33YRXB51X ANNO], [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 1871, Seite 269, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=18750023&query=((text:Seelenw%c3%a4ger))&ref=anno-search&seite=146 ANNO], Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1875, Seite 144, sowie Artikel über den Erzengel [[Michael]]</ref> ist eine Plastik in der [[Judengasse]] an der Fassade des ehemaligen [[Höllbräu]]s in der [[Altstadt]] in der [[Stadt Salzburg]]. |
| − | Der '''Seelenwäger'''<ref>zur Bezeichnung "Seelenwäger" siehe [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=1871&page=308&size=45&qid=MCITPO3F4IC4CYMEHTC7K33YRXB51X ANNO], [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 1871, Seite 269, [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=18750023&query=((text:Seelenw%c3%a4ger))&ref=anno-search&seite=146 ANNO], Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1875, Seite 144, sowie Artikel über den Erzengel [[Michael]]</ref> ist eine Plastik in der [[Judengasse]] an der Fassade des ehemaligen [[Höllbräu]]s in der [[Altstadt]] in der [[Stadt Salzburg]]. | |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Die älteste bekannte Darstellung des Erzengels [[Michael]]s als Seelenwäger befindet sich in Frankreich an der Kathedrale in Autun, sie entstand um 1150. Der Erzengel als Seelenwäger wurde häufig auf Friedhöfen und in Friedhofskapellen angebracht.<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=ckb&datum=19100112&query=((text:Seelenw%c3%a4ger))&ref=anno-search&seite=9 ANNO], Christliche Kunstblätter, Ausgabe vom 12. Jänner 1910, Seite 9</ref> | + | Die älteste bekannte Darstellung des Erzengels [[Michael]]s als Seelenwäger befindet sich in Frankreich an der Kathedrale in Autun, sie entstand um 1150. Der Erzengel als Seelenwäger wurde häufig auf Friedhöfen und in Friedhofskapellen angebracht.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=ckb&datum=19100112&query=((text:Seelenw%c3%a4ger))&ref=anno-search&seite=9 ANNO], Christliche Kunstblätter, Ausgabe vom 12. Jänner 1910, Seite 9</ref> |
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| − | == Die Plastik ==
| + | Die Plastik war vor der [[1927]] umgestalteten Fassade, die nach den [[1910]] erstellten Plänen von [[Franz Zell]] ausgeführt wurde, schon vorhanden. [[Viktor Keldorfer]] beschrieb sie [[1923]] im [[Salzburger Volksblatt]] anlässlich der Enthüllung der [[Gedenktafel Franz Schubert]] durch den Wiener Schubert-Bund am [[Gasthof zum Mohren]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19230627&seite=4&zoom=33 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 27. Juni 1923, S. 4.</ref> |
| − | Kunstgeschichtliche Interpretation von [[Benutzer:Xxlstier|Mag. Thomas Schmiedbauer]]
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| − | Die Plastik zeigt den Erzengel Michael, zu erkennen an seinen Attributen, einem Flammenschwert und der Seelenwaage, mit denen er die guten und schlechten Taten jedes Menschen am Tag seines Sterbens und auch am Tage des Jüngsten Gerichtes richten wird. Der Erzengel Michael geleitet die Seele des Verstorbenen entweder in den Himmel oder ins Fegefeuer oder zur Hölle. Der Teufel stiert begierig auf die ahnungslos vorbeiziehenden Menschen in die Judengasse hinab. Der Erzengel Michael unterdrückt die satanischen Begierden mit dem linken Fuß auf des Teufels Haupt und hält dem Betrachter mit der ausgestreckten linken Hand die Seelenwaage hin, während er mit erhobenen rechten Hand das Flammenschwert schwingt.
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| − | Die Plastik dürfte im [[17. Jahrhundert]] entstanden sein, zu erkennen an den früh[[barock]]en Schnitzformen, der martialischen Aufmachung und der lebendigen Gestaltung der Figur. Die polychrome Fassung wurde sicher erneuert. Gold und Silber stehen für das ewige Leben im Himmel und Rot und Schwarz für die Qualen in Hölle.
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| − | Die Plastik war vor der [[1927]] umgestalteten Fassade, die nach den [[1910]] erstellten Plänen von [[Franz Zell]] ausgeführt wurde, schon vorhanden. [[Viktor Keldorfer]] beschrieb sie [[1923]] im [[Salzburger Volksblatt]] anlässlich der Enthüllung der [[Gedenktafel Franz Schubert]] durch den Wiener Schubert-Bund am [[Gasthof zum Mohren]].<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19230627&seite=4&zoom=33 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 27. Juni 1923, S. 4.</ref> | |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |