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| − | [[Bild:Singer.jpg|thumb|350px|Erinnerungstafel an Peter Singer neben dem Eingang zum [[Franziskanerkloster]] in der Salzburger [[Altstadt]]]] | + | [[Bild:Peter_Singer.jpg|thumb|Peter Singer (Detail der Erinnerungstafel)] |
| − | '''Peter Singer''' (* [[18. Juli]] [[1810]] in Häselgehr, [[Tirol]], † [[25. Februar]] [[1882]]) war Franziskanerpater, Musiker und Erfinder des [[Pansymphonikon]]s. | + | [[Bild:Singer.jpg|thumb|Erinnerungstafel an Peter Singer neben dem Eingang zum [[Franziskanerkloster]] in der Salzburger [[Altstadt]]]] |
| | + | '''Peter Singer''' (* [[18. Juli]] [[1810]] in Häselgehr, [[Tirol]], † [[25. Februar]] [[1882]]) war [[Franziskaner]]<nowiki>pater</nowiki>, Musiker und Erfinder des [[Pansymphonikon]]s. |
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| | ==Leben und Bedeutung== | | ==Leben und Bedeutung== |
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| | So schrieb die ''Neue Freie Presse'' am [[28. Jänner]] [[1882]]. Die Rede ist von dem Musikinstrument, dass damals die Fachpresse in ganz Europa interessierte. Täglich um 11 Uhr konnte man Pater Peter für eine Stunde auf seinem Wunderwerk spielen hören. Die Chronik berichtet, dass allein in den fünf Tagen des Mozartfestes [[1856]] an die 1300 Personen den Klängen dieses Instruments lauschten. | | So schrieb die ''Neue Freie Presse'' am [[28. Jänner]] [[1882]]. Die Rede ist von dem Musikinstrument, dass damals die Fachpresse in ganz Europa interessierte. Täglich um 11 Uhr konnte man Pater Peter für eine Stunde auf seinem Wunderwerk spielen hören. Die Chronik berichtet, dass allein in den fünf Tagen des Mozartfestes [[1856]] an die 1300 Personen den Klängen dieses Instruments lauschten. |
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| − | Die Besucher kamen aus allen Schichten der Bevölkerung: vom einfachen Bürger über Gelehrte und Künstler ([[Anton Bruckner]], Franz Liszt, Giacomo Meyerbeer, [[Karl Thomas Mozart]], den ältesten Sohn [[Wolfgang Amadeus Mozart]]s) bis hin zu Kaisern und Königen (Kaiserin [[Karoline Auguste von Bayern]] von Österreich, [[Kaiser Franz Joseph I.]], der deutsche Kaiser Wilhelm I., der französische Kaiser Napoleon III., König Viktor Emanuel von Italien, die bayerischen Könige [[Ludwig I. von Bayern|Ludwig I.]] und – Richard Wagners Schutzherr – Ludwig II.) besuchten Pater Singer. Nur der Papst fand nie den Weg nach Salzburg in jener Zeit. Liszt soll auch angeblich gesagt haben: ''Bin ich der Paganini des Klaviers, dann ist Pater Peter der Liszt der Orgel''. | + | Die Besucher kamen aus allen Schichten der Bevölkerung: vom einfachen Bürger über Gelehrte und Künstler ([[Anton Bruckner]], Franz Liszt, Giacomo Meyerbeer, [[Karl Thomas Mozart]], den ältesten Sohn [[Wolfgang Amadeus Mozart]]s) bis hin zu Kaisern und Königen (Kaiserin [[Karoline Auguste von Bayern]] von Österreich, [[Kaiser Franz Joseph I.]], der deutsche Kaiser Wilhelm I., der französische Kaiser Napoleon III., König Viktor Emanuel von Italien, die bayerischen Könige [[Ludwig I. von Bayern|Ludwig I.]] und – Richard Wagners Schutzherr – Ludwig II.) reichten die Besucher Pater Singers; nur der Papst fand nie den Weg nach Salzburg in jener Zeit. Liszt soll auch angeblich gesagt haben: ''Bin ich der Paganini des Klaviers, dann ist Pater Peter der Liszt der Orgel''. |
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| | === Werdegang und Laufbahn=== | | === Werdegang und Laufbahn=== |
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| | Seine Familie förderte den Buben nach Kräften. Von seinem Vater, Josef Alois Singer, der als Glockengießer und Müller tätig war, hatte der Knabe das Talent zur Musik und handwerkliches Geschick geerbt, während die gütige Mutter die Sanftmütigkeit seines Wesens schulte. | | Seine Familie förderte den Buben nach Kräften. Von seinem Vater, Josef Alois Singer, der als Glockengießer und Müller tätig war, hatte der Knabe das Talent zur Musik und handwerkliches Geschick geerbt, während die gütige Mutter die Sanftmütigkeit seines Wesens schulte. |
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| − | Den ersten Unterricht erhielt der kleine Anton von einem bayerischen Armee-Offizier (Tirol stand damals unter bayerischer Regierung). Nach dessen frühem Tode bildete sich der lernbegierige Bub autodidaktisch weiter, bis er schließlich – über Vermittlung des Dorfschulmeisters, der dem Knaben das Geigen- und Harfenspiel beibrachte – vom Organisten des Franziskanerklosters Reutte, P. Mauritius Gasteiger, in Harmonielehre und Generalbass eingeführt wurde. | + | Den ersten Unterricht erhielt der kleine Anton von einem [[Bayern|bayerischen]] Offizier (Tirol stand damals unter bayerischer Regierung). Nach dessen frühem Tode bildete sich der lernbegierige Bub autodidaktisch weiter, bis er schließlich – über Vermittlung des Dorfschulmeisters, der dem Knaben das Geigen- und Harfenspiel beibrachte – vom Organisten des Franziskanerklosters Reutte, P. Mauritius Gasteiger, in Harmonielehre und Generalbass eingeführt wurde. |
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| − | Als zwölfjähriger Schulbub schuf er bereits eigene Kompositionen. Die Eltern konnten ihn an das Gymnasium nach Hall bei Innsbruck schicken, das von den Franziskanern geführt wurde. Die im Elternhaus gelebte Religiosität und seine Vorliebe zur Musik ließen in ihm den Entschluss reifen, dem Orden des Hl. Franziskus beizutreten. Sein Ordensname war Peter, nach dem Hl. Petrus von Alcantara. In seiner Ausbildung als Theologe war er zunächst in Schwaz tätig, später in Bozen ([[Südtirol]]), Hall bei Innsbruck, Kaltern (Südtirol) und nochmals Bozen. | + | Als zwölfjähriger Schulbub schuf er bereits eigene Kompositionen. Die Eltern konnten ihn an das Gymnasium nach Hall bei Innsbruck schicken, das von den Franziskanern geführt wurde. Die im Elternhaus gelebte Religiosität und seine Vorliebe zur Musik ließen in ihm den Entschluss reifen, dem Orden des Hl. Franziskus beizutreten. Sein Ordensname war Peter, nach dem Hl. Petrus von Alcántara. In seiner Ausbildung als Theologe war er zunächst in Schwaz tätig, später in Bozen ([[Südtirol]]), Hall bei Innsbruck, Kaltern (Südtirol) und nochmals Bozen. |
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| − | Wohl aus seiner fest gegründeten christlichen Überzeugung resultieren jene sanften Wesenszüge im Umgang mit seinen Mitmenschen, wie seine zuvorkommende Liebenswürdigkeit, seine freundliche Leutseligkeit, seine liebenswürdige Bescheidenheit und eine immer verzeihende Güte. Es war ein besonderer Glücksfall, als ihn die Ordensleitung schon [[1840]] zum Novizenmeister der Nordtiroler Franziskanerprovinz ernannte. Pater Singer übte dieses wichtige und verantwortungsvolle Amt der Unterweisung der Novizen umsichtig und klug bis an sein Lebensende aus und führte während dieser langen Zeit über 320 Novizen in das Ordensleben ein, von denen er vielen auch die Geheimnisse der Musik nahe brachte. | + | Wohl aus seiner fest gegründeten christlichen Überzeugung resultierten jene sanften Wesenszüge im Umgang mit seinen Mitmenschen, wie seine zuvorkommende Liebenswürdigkeit, seine freundliche Leutseligkeit, seine liebenswürdige Bescheidenheit und eine immer verzeihende Güte. Es war ein besonderer Glücksfall, als ihn die Ordensleitung schon [[1840]] zum Novizenmeister der Nordtiroler Franziskanerprovinz ernannte. Pater Singer übte dieses wichtige und verantwortungsvolle Amt der Unterweisung der Novizen umsichtig und klug bis an sein Lebensende aus und führte während dieser langen Zeit über 320 Novizen in das Ordensleben ein, von denen er vielen auch die Geheimnisse der Musik nahe brachte. |
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| | Im Laufe seines Ordenslebens wurden Pater Singer weitere Ehren- und Vertrauensstellungen übertragen, so das Amt des Definitors (Beraters des Provinzials) oder des Kustos (Stellvertreters des Provinzials). Lange Zeit war er auch Beichtvater der Fürsterzbischöfe Salzburgs. | | Im Laufe seines Ordenslebens wurden Pater Singer weitere Ehren- und Vertrauensstellungen übertragen, so das Amt des Definitors (Beraters des Provinzials) oder des Kustos (Stellvertreters des Provinzials). Lange Zeit war er auch Beichtvater der Fürsterzbischöfe Salzburgs. |