| | '''Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn''' (* [[9. Dezember]] [[1919]] in der [[Stadt Salzburg]]), von ihr selbst verlangt mit ''Fürstin'' angesprochen zu werden und in Medien so genannt, ist die älteste Schwester von [[Friedrich Mayr-Melnhof]] und eine bekannte [[Fotograf]]in. | | '''Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn''' (* [[9. Dezember]] [[1919]] in der [[Stadt Salzburg]]), von ihr selbst verlangt mit ''Fürstin'' angesprochen zu werden und in Medien so genannt, ist die älteste Schwester von [[Friedrich Mayr-Melnhof]] und eine bekannte [[Fotograf]]in. |
| | 1919 in Salzburg geboren als Tochter von [[Friedrich Baron Mayr-Melnhof]] und seiner Frau Maria Anna [[Meran (Familie)|Gräfin von Meran]], wuchs die junge Baronesse in [[Schloss Glanegg]] bei Salzburg als älteste von neun Geschwistern auf. Die Schulzeit beendete sie [[1938]] mit der Matura. Um die renommierte Blocherer Kunstakademie zu besuchen, ging sie nach [[München]]. [[1935]] hatte Fürstin Marianne von ihren Eltern einen Fotoapparat erhalten. Daraus wurde sie von von einer Faszination ergriffen, die sie ihr Leben lang begleiten sollte: dem Fotografieren. | | 1919 in Salzburg geboren als Tochter von [[Friedrich Baron Mayr-Melnhof]] und seiner Frau Maria Anna [[Meran (Familie)|Gräfin von Meran]], wuchs die junge Baronesse in [[Schloss Glanegg]] bei Salzburg als älteste von neun Geschwistern auf. Die Schulzeit beendete sie [[1938]] mit der Matura. Um die renommierte Blocherer Kunstakademie zu besuchen, ging sie nach [[München]]. [[1935]] hatte Fürstin Marianne von ihren Eltern einen Fotoapparat erhalten. Daraus wurde sie von von einer Faszination ergriffen, die sie ihr Leben lang begleiten sollte: dem Fotografieren. |
| − | In München lernte sie Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Sayn kennen, der auf Heimaturlaub von der Front zu Besuch zu seiner Tante Elisabeth kam. Schon nach wenigen Tagen verlobten sich die beiden. [[1941]] brachte Prinz Ludwig seine Braut zum ersten Mal nach Sayn. Fünf Zimmer richtete er für sich und seine Braut im eher verwahrlosten Schloss ein, in dem die Familie seit einem Viertel Jahrhundert nicht gelebt hatte. Anfang [[1942]] fand die Hochzeit in Glanegg statt, und nur 10 Tage später musste Ludwig wieder zurück an die Front. Im Dezember 1942 wurde das erste Kind, Yvonne geboren, ein knappes Jahr später schenkte Marianne einem weiteren Kind das Leben, dem [[Alexander Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn|Alexander]]. Die junge Marianne lebte mit ihren Kindern in Sayn und auch viel in Österreich bei den Eltern, während ihr Mann an der Ostfront kämpfen musste. Glücklicherweise hielt sie sich auch kurz vor Kriegsende mit den zwei Kindern bei ihren Eltern auf, als deutsche Truppen auf der Flucht vor den Amerikanern, die schon den Rhein überquert hatten, die Brücke vor dem Schloss mit einer Bombe sprengen. Danach bot das Schloss außen und innen ein Bild der Zerstörung, das Dach war eingestürzt und alle Fenster zerstört. Ludwig Sayn-Wittgenstein-Sayn war noch im Krieg und anschließend bis Oktober [[1946]] in Gefangenschaft in England. | + | In München lernte sie Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Sayn kennen, der auf Heimaturlaub von der Front zu Besuch zu seiner Tante Elisabeth kam. Schon nach wenigen Tagen verlobten sich die beiden. [[1941]] brachte Sayn-Wittgenstein seine Braut zum ersten Mal nach Sayn. Fünf Zimmer richtete er für sich und seine Braut im eher verwahrlosten Schloss ein, in dem die Familie seit einem Viertel Jahrhundert nicht gelebt hatte. Anfang [[1942]] fand die Hochzeit in Glanegg statt, und nur 10 Tage später musste Ludwig wieder zurück an die Front. Im Dezember 1942 wurde das erste Kind, Yvonne geboren, ein knappes Jahr später schenkte Marianne einem weiteren Kind das Leben, dem [[Alexander Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn|Alexander]]. Die junge Marianne lebte mit ihren Kindern in Sayn und auch viel in Österreich bei den Eltern, während ihr Mann an der Ostfront kämpfen musste. Glücklicherweise hielt sie sich auch kurz vor Kriegsende mit den zwei Kindern bei ihren Eltern auf, als deutsche Truppen auf der Flucht vor den Amerikanern, die schon den Rhein überquert hatten, die Brücke vor dem Schloss mit einer Bombe sprengen. Danach bot das Schloss außen und innen ein Bild der Zerstörung, das Dach war eingestürzt und alle Fenster zerstört. Ludwig Sayn-Wittgenstein-Sayn war noch im Krieg und anschließend bis Oktober [[1946]] in Gefangenschaft in England. |
| | Der Pastor von Sayn bot der Familie Unterkunft. Später wohnte man in verschiedenen kleinen Wohnungen in Sayn zur Miete, und man dachte an eine Auswanderung nach Brasilien. Ludwig und Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn kümmerten sich um die Landwirtschaft und den Wiederaufbau der Schlossgärtnerei und verdienten dort den Unterhalt für die Familie. Der ganze Stolz war ein kleiner Tempo-Lieferwagen, mit der Aufschrift ''Schlossgärtnerei Sayn'', der zum Liefern der Kränze genauso wie zur Fahrt zu eleganten Abendessen bei Botschaftern in Bonn diente. | | Der Pastor von Sayn bot der Familie Unterkunft. Später wohnte man in verschiedenen kleinen Wohnungen in Sayn zur Miete, und man dachte an eine Auswanderung nach Brasilien. Ludwig und Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn kümmerten sich um die Landwirtschaft und den Wiederaufbau der Schlossgärtnerei und verdienten dort den Unterhalt für die Familie. Der ganze Stolz war ein kleiner Tempo-Lieferwagen, mit der Aufschrift ''Schlossgärtnerei Sayn'', der zum Liefern der Kränze genauso wie zur Fahrt zu eleganten Abendessen bei Botschaftern in Bonn diente. |