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Aus ihrer Jugendzeit liegt eine Sammlung loser Poesieblätter (verschiedentlich „Salzburg 1813“) vor und u. a. eine „aus Freundschaft“ zugeeignete Postkarte von „Math. Jos. Stroebl. 1815“. Ein in Öl gemaltes Porträt zeigt sie als stattliche, selbstbewusste Frau<ref>Belege und Bild im Besitz der Familie; wie die anderen Quellen auch: Familie Prof. Dr. Otto Holzapfel, Freiburg im Breisgau</ref>.
 
Aus ihrer Jugendzeit liegt eine Sammlung loser Poesieblätter (verschiedentlich „Salzburg 1813“) vor und u. a. eine „aus Freundschaft“ zugeeignete Postkarte von „Math. Jos. Stroebl. 1815“. Ein in Öl gemaltes Porträt zeigt sie als stattliche, selbstbewusste Frau<ref>Belege und Bild im Besitz der Familie; wie die anderen Quellen auch: Familie Prof. Dr. Otto Holzapfel, Freiburg im Breisgau</ref>.
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Ein Dokument von 1837 weist sie mit ihrem Bruder Seraphin Kobler als Besitzerin der Höllbräuhauses ([[Radisson Altstadthotel]]) aus: ''„Judengasse No. 67. Eine Behausung sammt Bräuhaus und Bräuers-Gerechtsame pp Ein Keller in ihr sogenannten PerXX Behausung oder Neubau pp Sammt <nowiki>Weinschank</nowiki>[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|rechtssame]]. Ohne grundherrlichen Verband. Besitzer: Die Geschwisterte Seraphin u. Franziska Kobler zu gleichen Theilen. [...] 1837 [...] Hierauf haftende Hypotheken [...] [Beglaubigung] [...] 1839.“''<ref>Beleg im Besitz der Familie</ref> Das Brauhaus hat sie nach dem ersten Mann ihrer Mutter, Franz de Paul Elixhauser, * 1764, † 1793, geerbt, der das Höllbräu von 1791 bis 1793 führte (dieser seinerseits nach seinem Vater, der das Höllbräu 1788 kaufte).<ref>''Das »Höllbräu« zu Salzburg. Geschichte eines Braugasthofes'', hrsg. von [[Erich Marx]], Salzburg 1992, S. 183 und passim; [[Heinz Dopsch]] – [[Robert Hoffmann]], ''Geschichte der Stadt Salzburg'', Salzburg 1996, S. 189</ref>
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Ein Dokument von 1837 weist sie mit ihrem Bruder Seraphin Kobler als Besitzerin der Höllbräuhauses ([[Radisson Altstadthotel]]) aus: ''„Judengasse No. 67. Eine Behausung sammt Bräuhaus und Bräuers-Gerechtsame pp Ein Keller in ihr sogenannten PerXX Behausung oder Neubau pp Sammt <nowiki>Weinschank</nowiki>[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|rechtssame]]. Ohne grundherrlichen Verband. Besitzer: Die Geschwisterte Seraphin u. Franziska Kobler zu gleichen Theilen. [...] 1837 [...] Hierauf haftende Hypotheken [...] [Beglaubigung] [...] 1839.“''<ref name="Beleg">Beleg im Besitz der Familie</ref> Das Brauhaus hat sie nach dem ersten Mann ihrer Mutter, Franz de Paul Elixhauser, * 1764, † 1793, geerbt, der das Höllbräu von 1791 bis 1793 führte (dieser seinerseits nach seinem Vater, der das Höllbräu 1788 kaufte).<ref>''Das »Höllbräu« zu Salzburg. Geschichte eines Braugasthofes'', hrsg. von [[Erich Marx]], Salzburg 1992, S. 183 und passim; [[Heinz Dopsch]] – [[Robert Hoffmann]], ''Geschichte der Stadt Salzburg'', Salzburg 1996, S. 189</ref>
    
Fanny Koblers Vater, Seraphin Kobler, * 1774, † 1841 in Salzburg, ist ebenfalls Bierbrauer und stammt aus Raab im [[Innviertel]]. Er übernimmt das Höllbräu; 1794 wird er „angehender Höllbräuer genannt, 1796 „bürgerlicher Bierbrauer in der Höll“.<ref>Vergleiche „Uebergabe Vertrag“ vom 10. Oktober 1791 von Johann Ambrosius Elixhauser, „Stiegl Brauer“, an den Sohn Franz Elixhauser, der dann 1793 stirbt.</ref>
 
Fanny Koblers Vater, Seraphin Kobler, * 1774, † 1841 in Salzburg, ist ebenfalls Bierbrauer und stammt aus Raab im [[Innviertel]]. Er übernimmt das Höllbräu; 1794 wird er „angehender Höllbräuer genannt, 1796 „bürgerlicher Bierbrauer in der Höll“.<ref>Vergleiche „Uebergabe Vertrag“ vom 10. Oktober 1791 von Johann Ambrosius Elixhauser, „Stiegl Brauer“, an den Sohn Franz Elixhauser, der dann 1793 stirbt.</ref>
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Fanny Koblers Testament von 1875 enthält weitere Hinweise zur Familie: ''„Letzte Willenserklärung der Franziska Kobler. Meine Leiche soll anständig zur Erde bestattet werden, es sollen die gewöhnlichen hl. Messen gelesen werden und fünfzig [[Gulden]] an die Armen verteilt werden. Als Allein-Erbin meines ganzen Vermögens oder Nachlaß setze ich meine Enkelin Franziska Schlegel ein. [...] abzuführen. 1.) Der Betti Kobler Tochter meines Vater Bruder [...] alle Jahr fünzig Gulden. [...] 2.) Ihren Bruder Wilhelm Kobler [...] tausend Gulden Ö. W. in einem Zeitraum von einem Jahr [...] 3.) Der Luise Kobler Tochter meines Vaters Schwester [...] zwei Hundert Gulden [...] 4.) Herrn Paul Kobler Sohn meines Vaters Bruder [...] zwei hundert Gulden [...] 5.) Die vier Töchter meines Vaters Schwester [...] jede Zweihundert Gulden [...] 6.) Meinem Schwiegersohn Dr. Richard Schlegel als Andenken sechs silberne Löffel, Messer und Gabeln, seiner Frau Katharina Schlegel ein goldenes Armband mit dem Rubin und die gleiche Brouch [Broche]. Einen jeden von ihren Kindern einen Dukaten in Gold. [...] Franziska Kobler [...] Salzburg 1875. Kundgemacht 1886.“''<ref>Beleg im Besitz der Familie</ref>
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Fanny Koblers Testament von 1875 enthält weitere Hinweise zur Familie: ''„Letzte Willenserklärung der Franziska Kobler. Meine Leiche soll anständig zur Erde bestattet werden, es sollen die gewöhnlichen hl. Messen gelesen werden und fünfzig [[Gulden]] an die Armen verteilt werden. Als Allein-Erbin meines ganzen Vermögens oder Nachlaß setze ich meine Enkelin Franziska Schlegel ein. [...] abzuführen. 1.) Der Betti Kobler Tochter meines Vater Bruder [...] alle Jahr fünzig Gulden. [...] 2.) Ihren Bruder Wilhelm Kobler [...] tausend Gulden Ö. W. in einem Zeitraum von einem Jahr [...] 3.) Der Luise Kobler Tochter meines Vaters Schwester [...] zwei Hundert Gulden [...] 4.) Herrn Paul Kobler Sohn meines Vaters Bruder [...] zwei hundert Gulden [...] 5.) Die vier Töchter meines Vaters Schwester [...] jede Zweihundert Gulden [...] 6.) Meinem Schwiegersohn Dr. Richard Schlegel als Andenken sechs silberne Löffel, Messer und Gabeln, seiner Frau Katharina Schlegel ein goldenes Armband mit dem Rubin und die gleiche Brouch [Broche]. Einen jeden von ihren Kindern einen Dukaten in Gold. [...] Franziska Kobler [...] Salzburg 1875. Kundgemacht 1886.“''<ref name="Beleg">Beleg</ref>
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Weitere Akten sprechen von „1000 Gulden Unterstützung der Oberrealschüler in Salzburg und 200 Gulden der Dienstboten-Erziehungsanstalt in Salzburg“. ''„Schließlich drücke ich meinen Wunsch aus, daß meine Erbin [... Fanni Schlegel, verheiratet Spängler] die zwei Hausböden [Wohnungen] im Hause No. 10 am alten Marktplatz in Salzburg nicht verkaufen sollen“, sondern die „Localitäten“ an „ordentliche Partheien zu vermiethen“. Ein „Eidesstättiges Vermögensbekenntniß“ ergibt aus dem Nachlass 1886: „2 Hausböden über 2 und 4 Stiegen im Hause N. 10 Marktplatz Salzburg (Wert: 8000 Gulden [fl.]); Bargeld 670 Gulden; Silber (36 Essbestecke = 90 fl., 30 Silberlöffel = 105 fl.), Schmuck (u.a. Brillantschmuck = 120 fl., 22 versch. gold Ringe = 40 fl.); Höllbräuhaus 17.500 fl., Zinsen [Miete] davon ½ Jahr = 316 fl.; Jägerhof 1925 fl., Zinsen davon 102 fl.; Sparkassenbuch 4000 fl.; Wertpapiere 955 fl.; Kleider, Wäsche, Leinzeug, Goldhaube = 240 fl.; Einrichtung u.a. 1 feuerfeste Cassa = 70 fl., 1 alterthüml. Standuhr = 30 fl., 4 Ölgemälde 30 fl., 2 alte Stellenkästen = 10 fl., versch. Bilder, 3 Armleuchter [...] zus. 790 fl.; Küchengeschirr = 25 fl., Porzellan, Gläser = 20 fl., Vermögen insgesamt = 35.014,16 Gulden.“''<ref>Beleg im Besitz der Familie</ref>
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Weitere Akten sprechen von „1000 Gulden Unterstützung der Oberrealschüler in Salzburg und 200 Gulden der Dienstboten-Erziehungsanstalt in Salzburg“. ''„Schließlich drücke ich meinen Wunsch aus, daß meine Erbin [... Fanni Schlegel, verheiratet Spängler] die zwei Hausböden [Wohnungen] im Hause No. 10 am alten Marktplatz in Salzburg nicht verkaufen sollen“, sondern die „Localitäten“ an „ordentliche Partheien zu vermiethen“. Ein „Eidesstättiges Vermögensbekenntniß“ ergibt aus dem Nachlass 1886: „2 Hausböden über 2 und 4 Stiegen im Hause N. 10 Marktplatz Salzburg (Wert: 8000 Gulden [fl.]); Bargeld 670 Gulden; Silber (36 Essbestecke = 90 fl., 30 Silberlöffel = 105 fl.), Schmuck (u.a. Brillantschmuck = 120 fl., 22 versch. gold Ringe = 40 fl.); Höllbräuhaus 17.500 fl., Zinsen [Miete] davon ½ Jahr = 316 fl.; Jägerhof 1925 fl., Zinsen davon 102 fl.; Sparkassenbuch 4000 fl.; Wertpapiere 955 fl.; Kleider, Wäsche, Leinzeug, Goldhaube = 240 fl.; Einrichtung u.a. 1 feuerfeste Cassa = 70 fl., 1 alterthüml. Standuhr = 30 fl., 4 Ölgemälde 30 fl., 2 alte Stellenkästen = 10 fl., versch. Bilder, 3 Armleuchter [...] zus. 790 fl.; Küchengeschirr = 25 fl., Porzellan, Gläser = 20 fl., Vermögen insgesamt = 35.014,16 Gulden.“''<ref name="Beleg">Beleg</ref>
    
== Eine Tochter ==
 
== Eine Tochter ==
Franziska Kobler bekommt ein Kind, [[Zäzilia Amalia Kobler]], mit (dem in der Geburtsurkunde „nicht eingetragenen“) Francesco Castelli (* 1796 in Brescia, Lombardei, † 1832 in Brescia); Zäzilia Amalia wird am 13. Mai 1821 in Salzburg geboren<ref>Geburts- und Taufschein des [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|Stadtpfarramts St. Andrä]] in Salzburg</ref>. Der „Oberlieutenant im Genie Korps“ ist mit ihr verlobt, will aber mit der Heirat warten, bis er Frau und Kind versorgen könne. Als Landvermesser beim Militär verdient er nicht ausreichend. Rührende Briefe z. B. an „Fräulein Malli Kobler. Im Gasthofe zur Hölle Judengasse Nr. 67. Salzburg“ belegen seine Fürsorge für Frau und Kind; bevor er die ersehnte Beförderung zum Hauptmann bekommt, wird er krank und stirbt. Ein Brief des Vaters aus Brescia vom 26. November 1832 sagt u. a.: ''„Der unglückliche Franz starb den 20 April d. J. in dem Hause seiner Schwester. [...] er starb ohne eine schriftliche oder mündliche Anordnung treffen zu können. – Aber da das Unglück nie allein kommt, muß ich Ihnen bemerken, daß das Geld welches er hatte nach seinem Tode sich nicht mehr vorfand [...]“''. Vom späteren Ehemann der Zäzilia Amalia, Richard Schlegel, liegen Briefe vor, u. a. 1845 an „Fräulein Fräulein Amalia Castelli Wohlgeboren in der Hölle“.<ref>Belege im Besitz der Familie</ref>
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Franziska Kobler bekommt ein Kind, [[Zäzilia Amalia Kobler]], mit (dem in der Geburtsurkunde „nicht eingetragenen“) Francesco Castelli (* 1796 in Brescia, Lombardei, † 1832 in Brescia); Zäzilia Amalia wird am 13. Mai 1821 in Salzburg geboren<ref>Geburts- und Taufschein des [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|Stadtpfarramts St. Andrä]] in Salzburg</ref>. Der „Oberlieutenant im Genie Korps“ ist mit ihr verlobt, will aber mit der Heirat warten, bis er Frau und Kind versorgen könne. Als Landvermesser beim Militär verdient er nicht ausreichend. Rührende Briefe z. B. an „Fräulein Malli Kobler. Im Gasthofe zur Hölle Judengasse Nr. 67. Salzburg“ belegen seine Fürsorge für Frau und Kind; bevor er die ersehnte Beförderung zum Hauptmann bekommt, wird er krank und stirbt. Ein Brief des Vaters aus Brescia vom 26. November 1832 sagt u. a.: ''„Der unglückliche Franz starb den 20 April d. J. in dem Hause seiner Schwester. [...] er starb ohne eine schriftliche oder mündliche Anordnung treffen zu können. – Aber da das Unglück nie allein kommt, muß ich Ihnen bemerken, daß das Geld welches er hatte nach seinem Tode sich nicht mehr vorfand [...]“''. Vom späteren Ehemann der Zäzilia Amalia, Richard Schlegel, liegen Briefe vor, u. a. 1845 an „Fräulein Fräulein Amalia Castelli Wohlgeboren in der Hölle“.<ref name="Beleg">Beleg</ref>
    
== Schwiegersohn ==
 
== Schwiegersohn ==