St. Pantaleon: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Januar 2011, 11:33 Uhr
Sankt Pantaleon ist eine Gemeinde im oberösterreichischen Innviertel im Bezirk Braunau am Inn an der Grenze zum Bundesland Salzburg.
Geografie
Sankt Pantaleon liegt 436 m ü. A.. Der Höllerersee, ein See der Oberinnviertler Seenplatte, liegt auf dem Gebiet dieser Gemeinde. Die Nord - Süd Ausdehnung der Gemeinde beträgt 5,7 km, die Ost - West Ausdehnung 7,5 km.
Ortschaften der Gemeinde sind: Hollersbach, Kirchberg, Laubenbach, Loidersdorf, Mühlach, Pirach, Reith, Riedersbach, Roidham, St. Pantaleon (erste urkundliche Erwähnung 1150 als Weng), Seeleiten, Steinwag, Stockham, Trimmelkam und Wildshut (erste urkundliche Erwähnung 1387 als Wylczhut).
Die Gemeinde hat 3.072 Einwohner(2009)
Bildung
In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten in Riedersbach,eine Volksschule in Riedersbach und eine Volksschule in St.Pantaleon,wo sich ebenfalls die Hauptschule befindet.Der Elternverein der Pflichtschulen der Gemeinde vertritt in diesen Einrichtungen die Interessen der Eltern.
Weitere Bildungseinrichtungen sind das Eltern-Kind-Zentrum der Kinderfreunde Riedersbach,eine Zweigstelle der Volkshochschule Mattighofen und der Landesmusikschule Ostermiething.
Feuerwehren
In der Gemeinde gibt es folgende Wehren:
Freiwillige Feuerwehr St. Pantaleon
Freiwillige Feuerwehr Trimmelkam
Freiwillige Feuerwehr Wildshut
Betriebsfeuerwehr der Energie AG
Kameradschaftsbund
Bergknappenklub Trimmelkam
Vereine
Eine große Anzahl an Vereinen bereichert das gesellschaftliche Leben der Gemeinde.
Eine kleine Auswahl
SV St.Pantaleon
ATSV Trimmelkam
Kanu Club Wildshut
Bergknappenkapelle SAKOG Trimmelkam
Bergknappenchor Trimmelkam
Sportfischerverein Höllerersee
Musikkapelle St. Pantaleon
Geschichte
Wie das gesamte Innviertel gehörte St.Pantaleon bis zum Frieden von Teschen(1779) zu Bayern.
Nationalsozialistische Herrschaft
Während der NS-Herrschaft in Österreich befand sich vom 5. Juli 1940 bis ca. 7. Jänner 1941 auf dem damaligen Gebiet der Gemeinde das Arbeitserziehungs- und Zigeuneranhaltelager St. Pantaleon-Weyer.
2000 wurde die Erinnerungsstätte Lager Weyer errichtet. Die Lagerinsassen zog man zu Entwässerungsarbeiten (Ibm – Weidmoos) heran. Die Bewachung der arbeitsfähigen Zigeuner und deren Transport vom bzw. zum Lager besorgten Organe der Reservegendarmerie.
Nachkriegszeit
Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft gehörte die Gemeinde wieder zu Oberösterreich. Während der Besatzung Österreichs bis 1955 gehörte sie zum amerikanischen Besatzungssektor.
Wichtig für die Gemeinde und ihre Entwicklung war die Gründung der SAKOG (Salzach-Kohlenbergbau Ges.m.b.H. am 18. November 1947. Beteiligt waren der Bund, das Land Oberösterreich, das Land Salzburg und die Fa.Stern & Hafferl). In Trimmelkam befand sich der Firmensitz, das Hauptabbaugebiet sowie die Werksanlage.
Von 1951 bis zur Schließung im Dezember 1993 wurde Braunkohle gefördert, die zum größten Teil im benachbarten Dampfkraftwerk Riedersbach I (Bauzeit 1967 - 1969) verfeuert wurde.
Das Werksgelände wurde von der Gemeinde angekauft und bietet heute neuen Firmen Platz.
Kirche
Katholische Kirche
Die Pfarrkirche zum Heiligen Pantaleon, die nach der Legende wie folgt entstanden sein soll:
Die Kirche sollte auf der so genannten Heiligenstatt erbaut werden. Das Baumaterial war jedoch mehrmals in der Nacht vom geplanten Bauplatz an den Ort gebracht worden, auf dem heute die Kirche steht. Obwohl tagsüber die Balken und Steine immer wieder auf die Heiligenstatt transportiert wurden, fanden sie sich mehrmals am nächsten Morgen auf dem jetzigen Platz der Kirche. Man erzählte sich, Engel hätten das Baumaterial immer wieder nach Weng geschafft, da es der Wille Gottes gewesen wäre, im heutigen St. Pantaleon die Kirche zu errichten.
Das Alter der Kirche ist unbekannt. Die Bauzeit soll jedoch nicht weiter als über das Jahr 1400 zurückreichen. Sie ist im Kern in gotischem Stil erbaut, hatte zuerst eine flache Holzdecke, die man 1641 wölbte, und an den beiden Längsseiten wurden 1640 der nordseitige und 1644/46 der südseitige Anbau vollendet. Der Turm im Westen der Kirche ist gotischen Ursprungs und wurde 1674 erhöht und barockisiert.
In den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges wurde die Sakristei um 10 Schuh erweitert. 1665 schuf Michael Mayr, Schreiner in Mattighofen, für 239 fl den neuen Hochaltar, den Wolf Gunzinger und Tobias Schinagl bemalten. Die beiden Seitenaltäre wurden von Sebastian Dusler geschaffen, der linke stellt die Heiligen Sebastian und Rochus dar, der rechte Johann und Paul.
Am 8. Februar 1786 schied St. Pantaleon von St. Georgen im Gau Salzburg aus und wurde eigene Pfarre. St. Pantaleon ist seit 1607 Wallfahrtsort.
Eine zweite katholische Kirche wurde in Riedersbach am 2. Oktober 1955 geweiht. In beiden Kirchen ist Konsistorialrat Johann Schausberger Pfarrer.
Evangelische Kirche
Durch den Bau des Kohlebergwerks in Trimmelkam kamen viele Bergleute nach St. Pantaleon. Viele von ihnen waren Evangelisch. Auch in der katholischen Umgebung wollten sie ihrem Glauben treu bleiben und bildeten eine eigene Gemeinde, die zuerst von Herrn Pfarrer Johann Barth und später durch Herrn Pfarrer Herwig Karzel betreut wurde.
Die Gottesdienste wurden in Baracken und Gasthäusern abgehalten. Nach dem Bau der katholischen Kirche in Riedersbach konnten dann dank des Entgegenkommens des damaligen Pfarrers Kammerer in dieser Kirche auch die Gottesdienste der evangelischen Predigtstation gehalten werden. Doch bald entstand unter der evangelischen Bevölkerung der Wunsch nach einer eigenen Kirche.
Die Gemeinde St. Pantaleon unter ihrem Bürgermeister Josef Üblacker stiftete den Baugrund und eine Geldspende. Herr Architekt Siegfried Hubich von der SAKOG Trimmelkam und Baureferent der Gemeinde St.Pantaleon, entwarf kostenlos das Projekt und übernahm die Bauaufsicht. <
Am 13. Mai 1962 wurde der Grundstein gelegt. Ein Jahr nach der Grundsteinlegung stand die Kirche zur Einweihung bereit.
Politik
Bürgermeister ist Valentin David(ÖVP). Die Gemeindevertretung wird von 11 SPÖ, 10 ÖVP, 4 OGL(Offene Gemeindeliste)-Mandataren gebildet.(2009)
Persönlichkeiten
- Der Schriftsteller Ludwig Laher lebt in St. Pantaleon.
- Der Sänger Lukas Perman ist als Sohn von Gemeindearzt Ulrich Permanschlager in St. Pantaleon aufgewachsen.
- Der Künstler Karlheinz Schönswetter war von 1981 bis 1989 Direktor der Hauptschule St. Pantaleon.
- Der Musiker Sad1914 lebt seit 2006 in St. Pantaleon
Weblinks
Quellen
- de.wikipedia.org Eintrag St.Pantaleon
- Einwohnerzahl: Homepage der Gemeinde
- Kirchliche Verhältnisse Quelle:homepage der Gemeinde St.Pantaleon