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| | [[Datei:Kastner Turm.jpg|thumb|Vogt- oder Kastnerturm]] | | [[Datei:Kastner Turm.jpg|thumb|Vogt- oder Kastnerturm]] |
| | [[Datei:Brandspuren aus dem Jahr 1770 im Vogt- oder Kastnerturm.jpg|thumb|Spuren des Brandes von [[1770]] im Vogtturm]] | | [[Datei:Brandspuren aus dem Jahr 1770 im Vogt- oder Kastnerturm.jpg|thumb|Spuren des Brandes von [[1770]] im Vogtturm]] |
| − | Der '''Vogt- oder Kastnerturm''' ist ein hochmittelalterlichen Wehr-, Wach- und Repräsentationsbau im Stadtzentrum von [[Zell am See]]. In dem unter [[Denkmalschutz]] stehenden Gebäude ist in vier Stockwerken das Stadtmuseum untergebracht. | + | Der '''Vogt- oder Kastnerturm''' ist ein hoch[[mittelalter]]lichen Wehr-, Wach- und Repräsentationsbau im Stadtzentrum von [[Zell am See]]. In dem unter [[Denkmalgeschützte Objekte in Zell am See|Denkmalschutz]] stehenden Gebäude ist in vier Stockwerken das [[Stadt-Museum im Vogt- oder Kastnerturm|Stadtmuseum]] untergebracht. |
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| | ==Beschreibung== | | ==Beschreibung== |
| − | Die Turmhöhe beträgt 23,5 Meter, die Mauerbreite an der Nord-, der Süd- und der Westseite 8,6 Meter, an der Ostseite 13,5 Meter. Der Turm hat fünf Stockwerke, von denen vier für Ausstellungszwecke genutzt werden. Nach einer umfangreichen Sanierung ist der Vogtturm seit Juli 2020 mit einem neuen Museums- und Sicherheitskonzept wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. | + | Die Turmhöhe beträgt 23,5 Meter, die Mauerbreite an der Nord-, der Süd- und der Westseite 8,6 Meter, an der Ostseite 13,5 Meter. Der Turm hat fünf Stockwerke, von denen vier für Ausstellungszwecke genutzt werden. Nach einer umfangreichen Sanierung ist der Vogtturm seit Juli [[2020]] mit einem neuen Museums- und Sicherheitskonzept wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Der Turm (Bergfried), der gräfliche Ansitz (Fuscher Haus, Neue Propstei, heute [[Bankhaus Carl Spängler & Co. AG|Bankhaus Carl Spängler]]) und die [[Stadtpfarrkirche Zell am See|Hippolyt-Kirche]] zählen zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Als Bauherren dürfen die Herren von Lechsgemünde-Frontenhausen-Mittersill-Pinzgau vermutet werden.Das Fuscher Haus und der Zeller Turm waren Teil eines um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandenen Häuserensembles, das einen dreieckigen, durch Tore abgeschlossenen Innenhof (den heutigen Stadtplatz) umgab. Ansitz und Turm hatten bis weit hinein in die Neuzeit als „freies Eigen“ eine rechtliche Sonderstellung inne.<ref>Hochhold, Rainer (2020): Geschichte des Vogtturms. Museumsportal des Landes Salzburg </ref> | + | Der Turm (Bergfried), der gräfliche Ansitz (Fuscher Haus, Neue Propstei, heute [[Bankhaus Carl Spängler & Co. AG|Bankhaus Carl Spängler]]) und die [[Stadtpfarrkirche Zell am See|Hippolyt-Kirche]] zählen zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Als Bauherren dürfen die Herren von Lechsgemünde-Frontenhausen aus [[Mittersill]] vermutet werden. Das Fuscher Haus und der Zeller Turm waren Teil eines um die Mitte des [[12. Jahrhundert]]s entstandenen Häuserensembles, das einen dreieckigen, durch Tore abgeschlossenen Innenhof (den heutigen [[Stadtplatz (Zell am See)|Stadtplatz]]) umgab. Ansitz und Turm hatten bis weit hinein in die [[Neuzeit]] als „freies Eigen“ eine rechtliche Sonderstellung inne.<ref>[[Rainer Hochhold|Hochhold, Rainer]] (2020): ''Geschichte des Vogtturms''. Museumsportal des Landes Salzburg </ref> |
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| − | Bei einem Stadtbrand im Jahr [[1770]] wurde auch der Turm in Mitleidenschaft gezogen. Zudem wurden früher die Dachluken zum Wetterschießen verwendet. Dabei hoffte man, durch den Lärm (Kanonendonner) das Aufziehen von Unwettern zu verhindern.
| + | Der Name "Fuscher Haus" lässt eine Verbindung mit der Propstei [[Fusch]] vermuten, die aber quellenmäßig noch nicht belegt ist. Auch kämen die Grafen von Falkenstein, die auch in [[Kaprun]] waren, als Eigentümer in Frage, ebenso die Herren von [[Saalfelden]] ([[Schloss Lichtenberg]]). Beiden Familien folgten die Walcher. Deren Verwandtschaft zu den Goldeggern, die wiederum Lehensherren der Familie Hundt seit [[1369]] waren, führt zu [[Schloss Dorfheim]] in Saalfelden, das der Familie [[Hundt]] gehörte. Der Fuscher Turm gehörte den gesamten Zeitraum, über den es Quellenbelegungen gibt, als Urbargut zu Gut Dorfheim. Es folgte eine Reihe von Besitzern, darunter Anna Maria Paggee aus [[Tamsweg]] (mit Kauf vom [[27. April]] [[1660]]; sie war die Gattin des hochfürstlichen Salzburger [[Hofrat]]es Johann Konrad Stadlmayr). Erbin wurde [[1719]] deren Nicht Maria Theresia von Küepach. Sie war mit Friedrich Ignaz [[Lürzer von Zehendthal|Lürzer von Zehendtal]] verheiratet. <ref>[[Friederike Zaisberger|Zaisberger, Friederike]]; [[Walter Schlegel|Schlegel, Walter]]: ''[[Burgen und Schlösser. Pongau. Pinzgau. Lungau.]]'', Birken-Verlag Wien, 1978, ISBN 3-85030-037-4, Seite 151f</ref> |
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| − | [[1798]] wurde der Turm vom Kaufmann [[Johann Kastner]] erworben, Turm und Turmhaus befanden sich in der Folge knapp 150 Jahre im Besitz der Familie Kastner. Ab [[1951]] waren die Familie [[Anton Faistauer|Faistauer]] aus [[Maishofen]] und deren Erben im Besitz des Turmes. [[1984]] erwarb das Bankhaus Spängler den Turm und sanierte das Gebäude im Bereich der Innenräume und des Daches gründlich. Anschließend wurde das Gebäude an die Stadtgemeinde für Museumszwecke verpachtet. Das [[Stadt-Museum im Vogt- oder Kastnerturm|Stadt-Museum]], das sich seit [[1973]] im [[Schloss Rosenberg]] befunden hatte, übersiedelte nachfolgend in den Vogtturm. Im Jahr [[2003]] wurden Erhaltungsarbeiten an der Fassade durchgeführt. [[2018]] musste der Turm aus Sicherheitsgründen (Fluchtwege u.a.) gesperrt werden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte das Museum in neugestalteter Form im Juli [[2020]] wieder eröffnet werden. | + | Bei einem Stadtbrand im Jahr [[1770]] wurde auch der Turm in Mitleidenschaft gezogen. Zudem wurden früher die Dachluken zum [[Wetterschießen]] verwendet. Dabei hoffte man, durch den Lärm (Kanonendonner) das Aufziehen von [[Unwetter]]n zu verhindern. |
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| − | ==Stadtmuseum==
| + | [[1798]] wurde der Turm vom Kaufmann [[Johann Kastner]] erworben. Turm und Turmhaus befanden sich in der Folge knapp 150 Jahre im Besitz der Familie Kastner. Am [[27. Juli]] [[1951]] erwarben Theresia und Anton Faistauer aus [[Maishofen]], Verwandte des Malers [[Anton Faistauer]], den Turm, der so in den Besitz deren Erben kam. [[1984]] erwarb das Bankhaus Spängler den Turm und sanierte das Gebäude im Bereich der Innenräume und des Daches gründlich. Anschließend wurde das Gebäude an die [[Stadtgemeinde Zell am See|Stadtgemeinde]] für Museumszwecke verpachtet. Das Stadt-Museum, das sich seit [[1973]] im [[Schloss Rosenberg]] befunden hatte, übersiedelte nachfolgend in den Vogtturm. Im Jahr [[2003]] wurden Erhaltungsarbeiten an der Fassade durchgeführt. [[2018]] musste der Turm aus Sicherheitsgründen (Fluchtwege u. a.) gesperrt werden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte das Museum in neugestalteter Form im Juli [[2020]] wieder eröffnet werden. |
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| − | Im Zeller Stadtmuseum erwarten Sie wertvolle Schaustücke und spannende Entdeckerstationen. Die Schwerpunkte liegen auf archäologischen Funden der Vor- und Frühgeschichte, Zeugnissen des örtlichen Brauchtums, der Wirtschafts- und Tourismusgeschichte, romantischen und spätromantischen Gemälden des Zeller Sees, aktuellen Erfindungen und Innovationen aus der Region sowie Exponate des Zeller Malers Richard Hirschbäck (1937–2007). Schon der Turm allein ist einen Besuch wert.
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| | * [https://www.vogtturm.at/ Homepage Vogtturm] | | * [https://www.vogtturm.at/ Homepage Vogtturm] |
| − | * Wikipedia-Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Vogtturm "Vogtturm"] | + | * {{wikipedia-de|Vogtturm}} |
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| | === Einzelnachweise === | | === Einzelnachweise === |
| | <references/> | | <references/> |
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| | + | [[Kategorie:Pinzgau]] |
| | + | [[Kategorie:Zell am See]] |
| | + | [[Kategorie:Architektur]] |
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| | [[Kategorie:historisches Gebäude]] | | [[Kategorie:historisches Gebäude]] |
| − | [[Kategorie:Architektur]] | + | [[Kategorie:Denkmalschutz]] |
| − | [[Kategorie:Geschichte]]
| + | [[Kategorie:Denkmalschutz (Zell am See)]] |
| − | [[Kategorie:Zell am See]] | |
| − | [[Kategorie:Pinzgau]]
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