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| − | '''Bruderschaften''' sind eine Organisationsform [[Katholische Kirche|katholischer]] Religiosität, die in der [[Barock]]zeit eine besondere Blüte erlebte. | + | '''Bruderschaften''' sind eine Organisationsform [[Katholische Kirche|katholischer]] Religiosität, die in der [[Barock]]zeit eine besondere Blüte erlebte. Vielfach nannten sich aber auch Handwewrkszechen, (also Handwerksgruppe) ebenfalls Bruderschaft, So gab es noch 1790 in er Stadt Salzbutrg die "Bruderschaft des Ehrsamen Handwerks der Goldschmid", die ihre verbrieften Gottesdienstverpflichtungen ebenso wie die Maurer und Steinmetze, die Leinweber und Huterer aber ebenso bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts gewissenhaft einhielten. |
| − | | + | #Die Bruderschaft der Zech- und Bierbrauer allhier zu Salzburg war "der Hochlobigen Unserer Lieben Frauen und deß heiligen unsers erküsten Marterers St. Florioan geweiht". |
| | + | #Die Lustgärtner waren in der Maria Magdalena Bruderschaft zusammengeschlossen. |
| | + | #Die Bruderschaft der Lieferinger Fischer (unter Anrufung der Apostel Petrus und Paulus) hatten in der Franziskanerkirche ihren Bruderschaftaltar |
| | + | #Die Schusterbruderschaft zu Ehren der Heil. Martyrer Crispini und Crispiniani besaß "ihren" Altar seit 1683 in St. Blasius. |
| | + | #Die Schopper und Schiffleute nannten sich "Maria Sieben Schmerzen Bruderschaft" und hatten ihren Alter ebenfalls in der Franziskanerkirche. |
| | + | #Die Bruderschaft der Bäcker und Bäckerknechte von 1508 waren ebenfalls in der Franziskanerkirche beheimatet, "ihr" Altar war der Hochaltar. |
| | + | # Die Musiker schlossen sich um 1700 in der Kreuzbruderschaft von St. Blasius (sub titulo et invocatione Sta. Crucis") zusammen. |
| | == Einleitung == | | == Einleitung == |
| − | Bruderschaften gab es in Stadt und Land Salzburg. Beispiele für die Stadt Salzburg wären die Bruderschaften [[Bruderschaft St. Josef im Dom|St. Josef im Dom]], zu [[St.-Sebastians-Kirche|St. Sebastian]], [[Bruderschaft vom Heiligen Kreuz|vom Heiligen Kreuz]] oder die [[Corpus-Christi-Bruderschaft]], für das Land beispielsweise die Bruderschaft ''St. Oswald'' in [[Anif]]. | + | Religiöse Bruderschaften gab es in Stadt und Land Salzburg. Beispiele für die Stadt Salzburg wären die Bruderschaften [[Bruderschaft St. Josef im Dom|St. Josef im Dom]], zu [[St.-Sebastians-Kirche|St. Sebastian]], [[Bruderschaft vom Heiligen Kreuz|vom Heiligen Kreuz]] oder die [[Corpus-Christi-Bruderschaft]], für das Land beispielsweise die Bruderschaft ''St. Oswald'' in [[Anif]]. |
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| | Es gab eigene Trachten, aus deren Färbung sich dann etwa die volkstümliche Benennung als „[[Corpus-Christi-Bruderschaft|Rote Bruderschaft]]“ oder „[[Schwarze Bruderschaft]]“ ergeben konnte. | | Es gab eigene Trachten, aus deren Färbung sich dann etwa die volkstümliche Benennung als „[[Corpus-Christi-Bruderschaft|Rote Bruderschaft]]“ oder „[[Schwarze Bruderschaft]]“ ergeben konnte. |
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| | ==Exkurs:<ref name="Exkurs">Ein Exkurs ist eine in den Text von wissenschaftlichen Abhandlungen eingefügte oder als Anhang beigefügte, selbständige und in sich geschlossene Abschweifung bzw. Digression, Quelle {{wikipedia-de|Exkurs|Exkurs}}</ref> Die Bruderschaften anlässlich der Domweihe im Jahr 1628== | | ==Exkurs:<ref name="Exkurs">Ein Exkurs ist eine in den Text von wissenschaftlichen Abhandlungen eingefügte oder als Anhang beigefügte, selbständige und in sich geschlossene Abschweifung bzw. Digression, Quelle {{wikipedia-de|Exkurs|Exkurs}}</ref> Die Bruderschaften anlässlich der Domweihe im Jahr 1628== |
| | Anlässlich der Weihe des neuen [[Salzburger Dom]]s fand im Jahr [[1628]] eine große Prozession statt. In dem Prozessionszug hatten auch die Bruderschaften ihren Platz. Es nahmen teil ''„mit ihren absonderlichen Fahnen, Creutzen, Laternen, Engeln, Bildern, Tryumph-Wägen, Figuren und Singern“'' die Bruderschaften | | Anlässlich der Weihe des neuen [[Salzburger Dom]]s fand im Jahr [[1628]] eine große Prozession statt. In dem Prozessionszug hatten auch die Bruderschaften ihren Platz. Es nahmen teil ''„mit ihren absonderlichen Fahnen, Creutzen, Laternen, Engeln, Bildern, Tryumph-Wägen, Figuren und Singern“'' die Bruderschaften |
| − | # ''SS. Sebastiani und Rochi'' in purpurfarbenen Säcken, 66 Personen; | + | # ''SS. Sebastiani und Rochi'' in purpurfarbenen "Säcken" (schlichten ärmellosen sackartigen Kleidern), 66 Personen; |
| − | # ''St. Annæ'' in violetten Säcken, 99 Personen; | + | # ''St. Annæ'' in violetten "Säcken", 99 Personen; |
| − | # ''der Universität unter dem Titel „B. V. Mariæ Assumptæ“'' in himmelblauen Kutten, 167 Personen; | + | # ''der Universität unter dem Titel „B. V. Mariæ Assumptæ“'' (Mariae Himmelfahrt) in himmelblauen Kutten, 167 Personen; |
| | # ''Aller Christgläubigen Seelen'' in schwarzen Säcken, 111 Personen; | | # ''Aller Christgläubigen Seelen'' in schwarzen Säcken, 111 Personen; |
| | # ''S. Monicæ'', weiß gekleidet, 159 Personen; und | | # ''S. Monicæ'', weiß gekleidet, 159 Personen; und |
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| | # Congretatio ''S. Monicae'' | | # Congretatio ''S. Monicae'' |
| | # Congretatio ''SS. Corporis Cristi'' (Rote Bruderschaft) | | # Congretatio ''SS. Corporis Cristi'' (Rote Bruderschaft) |
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| | + | Sie alle beteiligten sich an den Stadtprozessionen und hatten ihre eigenen Festtage und . |
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| | + | Zu den jüngeren religiösen Bruderschaften zählte im 18. und 19. Jahrhundert die Josefsbruderschaft (begründet durch Max Gandolf Kuenburg) am Salzburger Dom. Sei gehörte zu den "reichsten" Bruderschaften der Stadt. Ihr Altar war der Schneeherrnaltar. Zu dieser Bruderschaft und zur Bruderschaft der allerheiligsten Dreifaltigkeit gehörten auch viele namhafte Vertreter des Hochadels und der ausgewählten Geistlichkeit. Weitere jüngere Bruderschaften waren jene des Thomas von Aquin der Universität, die Ursulinenbruderschaft der Ursulinengesellschaft, die Michaelsbruderschaft der von St. Peter betreuten Michaelskirche, die St. Georgsbruderschaft auf der Festung Hohensalzburg und die Barbarabruderschatt im St. Johanns-Spital. Hierher gehört aber auch der Liebesbund der Hofheiduken (auch Bruderschaft der Heiligen Josef, Johannes des Täufers und Johannes des Evangelisten). und die Hausknecht- oder Floriani Bruderschaft, der Liebesbund der Hoflakeien (auch Todesangst Christi Bruderschaft), der Liebesbund der Domkapitularischen Bedienten zu Ehren der Hl. Georgius und Unmserer Liweben Frau in der Armenseelenkirche. . |
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| | ==Literatur== | | ==Literatur== |