Heinrich Finck: Unterschied zwischen den Versionen

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Über das Leben des Komponisten Heinrich Finck ist uns wenig Verlässliches bekannt. Belegt ist, dass ein ''Henricus Finck de Bamberga Bev.'' im Sommer [[1482]] an der Universität Leipzig immatrikuliert war, dass dieser ein ''bonus cantor'' gewesen ist und sich vor seinem Tode um die Einrichtung einer Kantorei im Wiener Schottenkloster kümmerte. Bekannt ist weiters, dass er in jungen Jahren als Musiker in [[Polen]] gewirkt hat, vermutlich zunächst als Sängerknabe der königlichen Hofkapelle in Krakau, dann weiter in königlich-polnischen Diensten. Um [[1480]] war er bereits ein anerkannter Meister (''bonus cantor'') und war [[1482]] an der Universität Leipzig inskribiert. Um [[1490]] war er im Dienste des Königs von Polen, ab [[5. November]] [[1510]] im Dienste Herzog Ulrichs von Württemberg in Stuttgart. Dort war er bis [[1514]] Kapellmeister der herzoglichen Kapelle. Es wird vermutet, dass er sich anschließend im Dienst der Hofkapelle Kaiser Maximilians I. († 1519) befand. Jedenfalls wird im Münchner Exemplar des Personalstatus der Hofkapelle Kaiser Ferdinands I. vom [[1. Jänner]] [[1527]] ein ''Cappelmaister Hainrich Füngkh'' genannt.
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Über das Leben des Komponisten Heinrich Finck ist uns wenig Verlässliches bekannt. Belegt ist, dass ein ''Henricus Finck de Bamberga Bev.'' im Sommer [[1482]] an der Universität Leipzig immatrikuliert war, dass dieser ein ''bonus cantor'' gewesen ist und sich vor seinem Tode um die Einrichtung einer Kantorei im Wiener Schottenkloster kümmerte.
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Bekannt ist weiters, dass er in jungen Jahren als Musiker in [[Polen]] gewirkt hat, vermutlich zunächst als Sängerknabe in der Hofkapelle König Kasimirs IV. in Krakau. Um [[1480]] war er bereits ein anerkannter Meister (''bonus cantor'') und war [[1482]] an der Universität Leipzig inskribiert. Um [[1490]] war er in Diensten des Königs von Polen, ab [[5. November]] [[1510]] im Dienste Herzog Ulrichs von Württemberg in Stuttgart. Dort war er bis [[1514]] Kapellmeister der herzoglichen Kapelle. Es wird vermutet, dass er sich anschließend im Dienst der Hofkapelle Kaiser Maximilians I. († 1519) befand. Jedenfalls wird im Münchner Exemplar des Personalstatus der Hofkapelle Kaiser Ferdinands I. vom [[1. Jänner]] [[1527]] ein ''Cappelmaister Hainrich Füngkh'' genannt. [[1524]] zog er sich in das Wiener Schottenkoster zurück.  
  
 
== Salzburg-Bezug ==
 
== Salzburg-Bezug ==
Heinrich Finck, der vermutlich Priester war, befand sich ab etwa [[1520]] als Komponist des [[Salzburger Domkapitel]]s im Dienste des Salzburger [[Erzbischof]]s [[Matthäus Lang von Wellenburg]]. Der [[Salzburger Hofmusik|Salzburger Hofmusiker]] [[Rupert Unterholtzer]] war sein Schüler.
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Heinrich Finck, der vermutlich Priester war, begab sich [[1519]] in die Dienste von [[Matthäus Lang von Wellenburg]], als dieser zum [[Erzbischof von Salzburg]] wurde. Wahrscheinlich blieb er Komponist des [[Salzburger Domkapitel]]s bis [[1524]]. Der [[Salzburger Hofmusik|Salzburger Hofmusiker]] [[Rupert Unterholtzer]] war sein Schüler.
  
 
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== Ehrung ==
Ihm zu Ehren ließ Kaiser Ferdinand I. [[1526]] eine Gedenkmedaille prägen mit seinem Bildnis und der Aufschrift ''Henricus Finck musicus excellentissi[mus] Eta[te] Sua 83 obijt 1527''<ref>''"Der ausgezeichnete Musiker Heinrich Finck verstarb in seinem 83. Lebensjahr 1527."'' </ref>.
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Zu Ehren von Heinrich Finck ließ Kaiser Ferdinand I. eine Gedenkmedaille prägen mit dessen Bildnis und der Aufschrift ''"Henricus Finck musicus excellentissi[mus] Eta[te] Sua 83 obijt 1527"''.<ref>''"Der ausgezeichnete Musiker Heinrich Finck verstarb in seinem 83. Lebensjahr 1527."'' </ref>
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== Quelle ==
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== Quellen ==
* Albrecht, Hans: ''Heinrich Finck'', in Friedrich Blume (Hg.): ''Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik.'' Band 4, Sp. 205ff. Kassel (Bärenreiter) 1955.
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* Albrecht, Hans: ''Heinrich Finck'', in: Friedrich Blume (Hg.): ''Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik.'' Band 4, Sp. 205ff. Kassel (Bärenreiter) 1955.
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* [https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_F/Finck_Heinrich.xml Harrandt, Andrea: ''Finck, Heinrich'', in: ''Oesterreichisches Musiklexikon online'', Zugriff: 5.2.2020]
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* [https://www.oxfordmusiconline.com/grovemusic/view/10.1093/gmo/9781561592630.001.0001/omo-9781561592630-e-0000028805 Hoffmann-Erbrecht, Lothar: ''Unterholtzer (Underholtzer, Niederholtzer), Rupert (Ruprecht)'', in: ''Grove Music Online'', Zugriff: 5.2.2020]
  
 
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2021, 18:14 Uhr

Heinrich Finck (* 1444 in Bamberg, Deutschland; † 9. Juni 1527 in Wien) war ein deutscher Renaissance-Komponist, der auch in Salzburg tätig war.

Leben

Über das Leben des Komponisten Heinrich Finck ist uns wenig Verlässliches bekannt. Belegt ist, dass ein Henricus Finck de Bamberga Bev. im Sommer 1482 an der Universität Leipzig immatrikuliert war, dass dieser ein bonus cantor gewesen ist und sich vor seinem Tode um die Einrichtung einer Kantorei im Wiener Schottenkloster kümmerte.

Bekannt ist weiters, dass er in jungen Jahren als Musiker in Polen gewirkt hat, vermutlich zunächst als Sängerknabe in der Hofkapelle König Kasimirs IV. in Krakau. Um 1480 war er bereits ein anerkannter Meister (bonus cantor) und war 1482 an der Universität Leipzig inskribiert. Um 1490 war er in Diensten des Königs von Polen, ab 5. November 1510 im Dienste Herzog Ulrichs von Württemberg in Stuttgart. Dort war er bis 1514 Kapellmeister der herzoglichen Kapelle. Es wird vermutet, dass er sich anschließend im Dienst der Hofkapelle Kaiser Maximilians I. († 1519) befand. Jedenfalls wird im Münchner Exemplar des Personalstatus der Hofkapelle Kaiser Ferdinands I. vom 1. Jänner 1527 ein Cappelmaister Hainrich Füngkh genannt. 1524 zog er sich in das Wiener Schottenkoster zurück.

Salzburg-Bezug

Heinrich Finck, der vermutlich Priester war, begab sich 1519 in die Dienste von Matthäus Lang von Wellenburg, als dieser zum Erzbischof von Salzburg wurde. Wahrscheinlich blieb er Komponist des Salzburger Domkapitels bis 1524. Der Salzburger Hofmusiker Rupert Unterholtzer war sein Schüler.

Ehrung

Zu Ehren von Heinrich Finck ließ Kaiser Ferdinand I. eine Gedenkmedaille prägen mit dessen Bildnis und der Aufschrift "Henricus Finck musicus excellentissi[mus] Eta[te] Sua 83 obijt 1527".[1]

Anmerkung

  1. "Der ausgezeichnete Musiker Heinrich Finck verstarb in seinem 83. Lebensjahr 1527."

Quellen