Raimund Felix Atzwanger: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. April 2021, 09:15 Uhr
Raimund Felix Atzwanger (* 7. Jänner 1742; † 14. August 1804 in der Stadt Salzburg) war ein Mitglied der Salzburger Kaufmannsfamilie Atzwanger.
Leben
Raimund Felix Atzwanger brachte es in Salzburg zu Reichtum und Ansehen. Hier erwarb er 1770 die Rappoltersche Handlung (Atzwangerhaus) um 12.650 Gulden und 1.700 Gulden Leihkauf und zugleich das Salzburger Bürgerrecht.
1788 kaufte er die in Konkurs gegangene Faktorei Gebrüder Freysauff am Waagplatz 2 (im Schaffner-Haus).
Er fungierte als Salzburger Stadtrat sowie von 1788 bis zu seinem Ableben als bürgerlicher Generalsteuereinnehmer und Landschaftsmitverordneter.
Er heiratete am 4. Februar 1771 in Salzburg Eleonore Haffner (* 24. Jänner 1747; † 22. Juli 1786), Tochter des Sigmund Haffner und der Eleonore Mezger, in zweiter Ehe am 17. Juli 1787 in der Gemeinde Maxglan Notburga Kaser(er) (* 4. Dezember 1765 in der Stadt Salzburg; † 1. Mai 1841), Tochter des Franz Kaser(er), Bierbräus und Weingastgebers im Kai, und der Maria Kordula Elixhauser. Er hatte aus diesen Ehen sechs Töchter und einen Sohn:
Kinder aus erster Ehe:
- Maria Anna Josefa (* 27. November 1771; † 23. Februar 1840 in Salzburg-Mülln), verh. Hafner;
- Maria Elisabeth (* 1773; † 6. April 1845 in Salzburg), verh. Würstl;
- Maria Eleonore (* 6. Mai 1776; † 7. März 1839 in Salzburg), verh. Gorian (Namensgeberin der Gorianstraße);
- Josefa Aloisia (* 22. Jänner 1780; † 19. März 1834 in Salzburg), verh. Würstl;
- Raimund Felix (* 17. September 1782; † 15. Juni 1831);
Kinder aus zweiter Ehe:
- Notburga (* 13. Mai 1788; † 15. Mai 1865 in Salzburg), seinerzeit bekannt als Bergsteigerin („die Bergkönigin“);
- Kordula (* 29. August 1789; † 26. Dezember 1855 in Salzburg-St. Blasius), verh. Werner.
Von den Töchtern heiratete
- Eleonore, die Drittgeborene, mit 19 Jahren am 13. Oktober 1795 den 42jährigen verwitweten Weißwarenhändler Andrä Franz Gorian (* 1753);
- Josefa, die Viertgeborene, mit 19 Jahren am 28. August 1799 im Salzburger Dom Ignaz Franz Würstl (* 1768; † 20. Oktober 1829), Sohn des Josef Würstl, Apothekers in Schwaz in Tirol;[1]
- Elisabeth, die Zweitälteste, mit 32 Jahren am 9. September 1805 in Salzburg (St. Blasius) Benedikt Würstl (* 1772 in Schwaz; † 1848), den jüngeren Sohn des vorgenannten Apothekers;[1]
- Kordula, die Jüngste, mit 18 Jahren am 24. Mai 1808 in Salzburg (St. Blasius) den Handlungsbuchhalter Silvester Werner;
- Anna Josefa, die Älteste, mit 42 Jahren am 28. April 1813 in derWallfahrtskirche Maria Plain den 29jährigen Beamten Josef Hafner (* 1784 in Ranshofen, OÖ.), Besitzer des Mölckhofes in der Riedenburg.
Der einzige Sohn Raimund Felix (II.) war geistig und wohl auch körperlich behindert.
Bruder Franz Virgil (* 22. Mai 1758 in Rattenberg; † 21. Februar 1818 in Salzburg) war im Geschäft des Raimund Felix tätig und zeitlebens unverheiratet.
Vater Raimund Felix Atzwanger übergab Josefa und Ignaz Felix Würstl die Faktorei Gebrüder Freysauff am Waagplatz. Die väterliche Handlung übernahmen im Jahr 1805 die Schwestern Elisabeth, verh. Würstl, und Anna Josefa, faktisch wurde sie von Benedikt Würstl geführt.
Quellen
- Martin, Franz: 32. Atzwanger, in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 77 (1937) S. 119-120 = derselbe, Hundert Salzburger Familien S. 155–157.
- Barth-Scalmani, Gunda; Zur Lebenswelt des altständischen Bürgertums am Beispiel des Handelsstandes in Salzburg, in: Hoffmann, Robert, Bürger zwischen Tradition und Modernität (Bürgertum in der Habsburgermonarchie 6). Wien-Köln-Weimar 1997 S. 36.