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Die '''Westbahn''' ist eine Hauptbahnstrecke von [[Wien]] nach [[Vorarlberg]] durch das [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]].  
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Die '''Westbahn''' ist die Hauptbahnstrecke von [[Wien]] im Osten Österreichs nach [[Vorarlberg]] im Westen Österreichs. Sie führt durch das [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]].  
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== Historische Namen für Streckenabschnitte ==
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== Geografie ==
Die Westbahn führt von Wien durch [[Niederösterreich|Nieder]]- und [[Oberösterreich]], durch das Bundesland Salzburg durch das [[Salzachtal]] über [[Zell am See]] und [[Saalfelden am Steinernen Meer]] über den [[Grießenpass]] nach [[Tirol]] und weiter nach Vorarlberg.  
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Die Westbahn führt von Wien durch [[Niederösterreich|Nieder]]- und [[Oberösterreich]], im Bundesland Salzburg durch das [[Salzachtal]] über [[Zell am See]] und [[Saalfelden am Steinernen Meer]] über den [[Grießenpass]] nach [[Nordtirol]] und weiter nach Vorarlberg.  
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Die ursprünglichen Namen waren für die Strecke von Wien bis Salzburg ''Kaiserin-Elisabeth-Bahn'' und für den Abschnitt von Salzburg bis [[Wörgl]] in Tirol "[[Erzherzogin-Giselabahn]]" (später dann als ''Salzburg-Tiroler-Bahn'' bezeichnet).
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Die Strecke erreicht das Bundesland Salzburg kurz vor der Haltestelle [[Ederbauer (Haltestelle)|Ederbauer]] im Marktgemeinde [[Straßwalchen]] – gleichzeitig mit 602 [[m ü. A.]] der höchste Punkt der Westbahn zwischen Salzburg und Wien und verlässt es auf dem Gemeindegebiet von [[Leogang]] im [[Pinzgau]] kurz vor [[Hochfilzen]] in Tirol.
    
==Geschichte==
 
==Geschichte==
=== Geschichte des Abschnitts Wien - Salzburg ===
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Die ursprünglichen Namen waren für die Strecke von Wien bis Salzburg ''Kaiserin-Elisabeth-Bahn'' und für den Abschnitt von Salzburg bis [[Wörgl]] in Tirol ''Erzherzogin-Giselabahn'', später dann als [[Salzburg-Tiroler-Bahn]] bezeichnet.  
Die Kaiserin-Elisabeth-Bahn zwischen Wien und Salzburg wurde einerseits durch einen Staatsvertrag mit [[Bayern]] aus dem Jahr [[1851]] (aktualisiert 1856), andererseits durch ein Regierungsgesetz [[1854]], das die Errichtung privater Eisenbahnstrecken forcieren sollte, möglich. [[1856]] erhielt der Wiener Großhändler Hermann Dietrich Lindheim die Konzession für den Bau. Im Staatsvertrag war festgehalten worden, dass die Strecke binnen fünf Jahren nach Konzessionsvergabe errichtet werden sollte.
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Der Bau begann von Wien aus, der erste Zug der KEB − mit Baumaterialien für den Bahnhof − erreichte Salzburg am [[25. Mai]] [[1860]]. Die Strecke von Frankenmarkt bis Salzburg wurde am [[1. August]] 1860 offiziell für den Verkehr freigegeben. Dieses erste Teilstück der Kaiserin-Elisabeth-Bahn auf Salzburger Gebiet wurde am [[12. August]] 1860 mit der Schlusssteinlegung am [[Salzburger Hauptbahnhof]] feierlich eröffnet.
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Die ''Kaiserin-Elisabeth-Bahn'' (KEB) zwischen Wien und Salzburg wurde einerseits durch einen Staatsvertrag mit dem [[Königreich Bayern]] aus dem Jahr [[1851]] (aktualisiert 1856), andererseits durch ein Regierungsgesetz [[1854]], das die Errichtung privater Eisenbahnstrecken forcieren sollte, möglich. [[1856]] erhielt der Wiener Großhändler Hermann Dietrich Lindheim die Konzession für den Bau. Im Staatsvertrag war festgehalten worden, dass die Strecke binnen fünf Jahren nach Konzessionsvergabe errichtet werden sollte.
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Nach dem Teilstück von Salzburg nach Wien erfolgte die Inbetriebnahme der [[Salzburg-Halleiner-Bahn]], erbaut von [[Karl Freiherr von Schwarz]], [[1871]]. Vier Jahre später, am [[6. August]] [[1875]], konnte das Teilstück, der damals [[Giselabahn]] genannte Abschnitt, von [[Bischofshofen]] nach Wörgl in [[Nordtirol]] dem Eisenbahnverkehr übergeben werden.  
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Der Bau begann von Wien aus, der erste Zug der KEB − mit Baumaterialien für den Bahnhof − erreichte  den [[Salzburg Hauptbahnhof|Salzburger Hauptbahnhof]] am [[25. Mai]] [[1860]]. Die Strecke von [[Frankenmarkt]] bis Stadt Salzburg wurde am [[1. August]] 1860 offiziell für den Verkehr freigegeben. Dieses erste Teilstück der ''Kaiserin-Elisabeth-Bahn'' auf Salzburger Gebiet wurde am [[12. August]] 1860 mit der Schlusssteinlegung am Salzburger Hauptbahnhof feierlich eröffnet.
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Mit [[1. Jänner]] [[1882]] wurde die Kaiserin-Elisabeth-Bahn verstaatlicht.
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Nach dem Teilstück von Salzburg nach Wien erfolgte die Inbetriebnahme der [[Salzburg-Halleiner-Bahn]], erbaut von [[Karl Freiherr von Schwarz]] [[1871]]. Vier Jahre später, am [[6. August]] [[1875]], konnte das Teilstück, der damals ''Giselabahn'' genannte Abschnitt, von [[Bischofshofen]] nach [[Wörgl]] in Nordtirol dem Eisenbahnverkehr übergeben werden.  
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Der zweigleisige Ausbau erfolgte am Beginn des [[20. Jahrhundert]]s. Am [[1. August]] [[1902]] wurde der zweigleisige Betrieb zwischen Salzburg und [[Linz]] - im Linksverkehr - aufgenommen, zwischen Wien und Linz war dies schon seit [[1874]] der Fall gewesen. Ab [[1920]] ist die gesamte Westbahn in Etappen auf Rechtsverkehr umgerüstet worden, wobei der letzte Abschnitt von Amstetten bis Wien erst [[1991]] umgestellt wurde.
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Mit [[1. Jänner]] [[1882]] wurde die ''Kaiserin-Elisabeth-Bahn'' verstaatlicht.
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In den [[1920er]]-Jahren begann die Elektrifizierung der Westbahn, wobei zunächst (1930 bis 1934) die Strecken westlich und südlich von Salzburg an der Reihe waren. Der Grund dafür war, dass der Strom von neu erbauten Wasserkraftwerken im Gebirge früher zur Verfügung stand. Bereits ab [[11. März]] [[1930]] war der Abschnitt Salzburg–[[Zell am See]] elektrifiziert. Die weitere Elektrifizierung wurde durch die Wirtschaftskrise und die politischen Veränderungen gebremst. Ab [[3. Oktober]] [[1938]] war die Strecke von Salzburg bis [[Steindorf (Straßwalchen)|Steindorf]] elektrisch betrieben, ab [[6. Oktober]] [[1941]] weiter bis Attnang-Puchheim. Kriegsbedingt wurde die Elektrifizierung der Westbahn zwischen Attnang-Puchheim und Wien erst [[1952]] abgeschlossen.
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Der zweigleisige Ausbau erfolgte am Beginn des [[20. Jahrhundert]]s. Am [[1. August]] [[1902]] wurde der zweigleisige Betrieb zwischen Salzburg und [[Linz]] - im Linksverkehr - aufgenommen, zwischen Wien und Linz war dies schon seit [[1874]] der Fall gewesen. Ab [[1920]] wurde die gesamte Westbahn in Etappen auf Rechtsverkehr umgerüstet, wobei der letzte Abschnitt von Amstetten bis Wien erst [[1991]] umgestellt wurde.
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[[1999]] wurden erste Pläne für den viergleisigen Ausbau der Westbahn zwischen Salzburg und Attnang-Puchheim vorgestellt. Die [[ÖBB-Hochleistungsstrecke im Flachgau|Hochleistungsstrecken]] AG (HL-AG) hatte dies zu einem ihrer vorrangigen Ziele gemacht, um die Bedeutung der Westbahn innereuropäisch zu sichern. Die Pläne wurden allerdings von den Anrainergemeinden so hart bekämpft, dass man sich [[2000]] entschloss, mit den Planungen von Null zu beginnen. [[2003]] gab [[Seekirchen am Wallersee]] den 1999 beschlossenen totalen Widerstand gegen die Strecke unter der Prämisse auf, dass Seekirchen durch einen Tunnel unterfahren werde. [[2005]] wurden die Planungen wieder aufgenommen. Es dauerte aber noch bis zum [[10. Jänner]] [[2013]], bis eine endgültige Trasse fixiert werden konnte. Baubeginn nach aktuellem Stand: nicht vor 2020.
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Ab den [[1920er]]-Jahren begann die Elektrifizierung der Westbahn von Wien aus. [[1930]] bis [[1934]] waren die Strecken westlich und südlich der Stadt Salzburg an der Reihe. Der Grund dafür war, dass der Strom von neu erbauten [[Wasserkraftwerk]]en im Gebirge früher zur Verfügung stand. Bereits ab [[11. März]] 1930 war der Abschnitt Salzburg–[[Zell am See]] elektrifiziert. Die weitere Elektrifizierung wurde durch die Wirtschaftskrise und die politischen Veränderungen gebremst. Ab [[3. Oktober]] [[1938]] war die Strecke von Salzburg bis [[Steindorf (Straßwalchen)|Steindorf]] in der Marktgemeinde [[Straßwalchen]] im nördlichen [[Flachgau]] elektrisch betrieben, ab [[6. Oktober]] [[1941]] weiter bis Attnang-Puchheim. [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsbedingt]] wurde die Elektrifizierung der Westbahn zwischen Attnang-Puchheim und Wien erst [[1952]] abgeschlossen.
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[[1999]] wurden erste Pläne für den viergleisigen Ausbau der Westbahn zwischen Salzburg und Attnang-Puchheim vorgestellt. Die [[ÖBB-Hochleistungsstrecke im Flachgau|Hochleistungsstrecken]] AG (HL-AG) hatte dies zu einem ihrer vorrangigen Ziele gemacht, um die Bedeutung der Westbahn innereuropäisch zu sichern. Die Pläne wurden allerdings von den Anrainergemeinden so hart bekämpft, dass man sich [[2000]] entschloss, mit den Planungen von Null zu beginnen. [[2003]] gab [[Seekirchen am Wallersee]] den 1999 beschlossenen totalen Widerstand gegen die Strecke unter der Prämisse auf, dass Seekirchen durch einen Tunnel unterfahren werde. [[2005]] wurden die Planungen wieder aufgenommen. Es dauerte aber noch bis zum [[10. Jänner]] [[2013]], bis eine endgültige Trasse fixiert werden konnte.
    
Die Fahrzeit auf der Strecke Salzburg–Wien wurde zuletzt am [[9. Dezember]] [[2012]] durch die neu gebaute Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wien und St. Pölten von zwei Stunden 45 Minuten auf zwei Stunden und 22 Minuten verkürzt. 1860 hatte die Fahrzeit noch neun Stunden betragen.
 
Die Fahrzeit auf der Strecke Salzburg–Wien wurde zuletzt am [[9. Dezember]] [[2012]] durch die neu gebaute Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wien und St. Pölten von zwei Stunden 45 Minuten auf zwei Stunden und 22 Minuten verkürzt. 1860 hatte die Fahrzeit noch neun Stunden betragen.
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=== Geschichte des Abschnitts Salzburg - Wörgl ===
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:'' [[Salzburg-Tiroler-Bahn]]
      
==Ereignisse==
 
==Ereignisse==
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Vom [[3. August]] bis [[4. September]] [[2020]] wurden zwischen [[Bahnhof Hallwang-Elixhausen|Bhf. Hallwang-Elixhausen]] und [[Bahnhof Seekirchen am Wallersee (Haltestelle)|Bhf. Seekirchen am Wallersee]] mehr als vier Kilometern Gleise vollständig erneuert. Dafür wurden 21&nbsp;000 Tonnen Gleisschotter, 15&nbsp;000 Tonnen Tragschichtmaterial, 8&nbsp;600 Meter Schienen und 7&nbsp;200 Stück Betonschwellen benötigt. Gearbeitet wurde großteils rund um die Uhr. Spezialmaschinen wie der Schienenumbauzug, Gleisstopfmaschinen, Zweiwegebagger und Arbeitszüge kamen zum Einsatz. In Eugendorf wurde der zweite Bahnsteig saniert und im Bereich [[Neumarkt am Wallersee Bahnhof (Haltestelle)|Bahnhof am Wallersee]] entsteht seit Sommer [[2019]] der [[Bahnknoten Bahnhof Neumarkt-Köstendorf]] für die Verlängerung der [[Mattigtalbahn|Mattigtal]]strecke.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/die-bahn-laesst-im-flachgau-keinen-stein-auf-dem-anderen-90213013 www.sn.at], 16. Juli 2020</ref>
 
Vom [[3. August]] bis [[4. September]] [[2020]] wurden zwischen [[Bahnhof Hallwang-Elixhausen|Bhf. Hallwang-Elixhausen]] und [[Bahnhof Seekirchen am Wallersee (Haltestelle)|Bhf. Seekirchen am Wallersee]] mehr als vier Kilometern Gleise vollständig erneuert. Dafür wurden 21&nbsp;000 Tonnen Gleisschotter, 15&nbsp;000 Tonnen Tragschichtmaterial, 8&nbsp;600 Meter Schienen und 7&nbsp;200 Stück Betonschwellen benötigt. Gearbeitet wurde großteils rund um die Uhr. Spezialmaschinen wie der Schienenumbauzug, Gleisstopfmaschinen, Zweiwegebagger und Arbeitszüge kamen zum Einsatz. In Eugendorf wurde der zweite Bahnsteig saniert und im Bereich [[Neumarkt am Wallersee Bahnhof (Haltestelle)|Bahnhof am Wallersee]] entsteht seit Sommer [[2019]] der [[Bahnknoten Bahnhof Neumarkt-Köstendorf]] für die Verlängerung der [[Mattigtalbahn|Mattigtal]]strecke.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/die-bahn-laesst-im-flachgau-keinen-stein-auf-dem-anderen-90213013 www.sn.at], 16. Juli 2020</ref>
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==Strecke==
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Am Mittwochabend, den [[10. Februar]] [[2021]] entgleiste ein Güterzug im Bereich des Bahnhofs Hallwang-Elixhausen. Die Strecke musste bis Sonntag, [[14. Februar]] 2021, 18 Uhr, gesperrt werden. Personen waren keine zu Schaden gekommen.
Die Strecke verbindet Salzburg mit Wien im Osten und Innsbruck über Zell am See im Westen. Die Strecke erreicht das Bundesland Salzburg kurz vor der Haltestelle [[Ederbauer (Haltestelle)|Ederbauer]] – gleichzeitig mit 602 [[m ü. A.]] der höchste Punkt der Westbahn zwischen Salzburg und Wien – und verlässt es auf dem Gemeindegebiet von [[Leogang]] kurz vor [[Hochfilzen]] in Tirol.
      
==Bahnhöfe und Haltestellen in Salzburg==
 
==Bahnhöfe und Haltestellen in Salzburg==
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{{mehr|Westbahn (Österreich)}}
 
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== Bilder ==
 
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