Stift Mattsee: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Dezember 2020, 18:04 Uhr
Das Stift Mattsee ist ein Kollegiatstift, das sich Collegiatstift Mattsee[1] schreibt, das aus einem ehemaligen Kloster der Benediktiner (OSB) in Mattsee im Flachgau hervorgegangen ist. Das Gebäude zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in Mattsee.
Geschichte
Das Kollegiatstift Mattsee feierte 1977 sein 1 200-jähriges Bestehen, ist aber tatsächlich noch älter als angenommen. Der Salzburger Landeshistoriker Prof. Heinz Dopsch datierte die Gründung auf die Zeit zwischen den Jahren 757 und 766. Damit war Stift Mattsee jedenfalls die erste Klosterstiftung des Bayern-Herzogs Tassilo III..[2] Um 770 ist ein Abt Albuin von Mattsee urkundlich bezeugt. 993 kam es gemeinsam mit dem Stift Altötting in den Besitz des Bistums Passau. Es wurde um 1045 Collegiatstift und besteht bis heute. 1807 kam das Stift zum Erzbistum Salzburg.
Es ist die älteste noch bestehende Weltpriestergemeinschaft Österreichs. In diesem Stift bilden ein Propst als Vorsteher, elf Kanoniker und bis zu vier Ehrenkanoniker eine geistliche Gemeinschaft, die sich mindestens zwei Mal im Jahr trifft. Während des restlichen Jahres sind die Kanoniker in ihren Pfarren, wo sie als Seelsorger tätig sind. Die Pfarren sind in ihrem Schaffen nicht dem Stift Mattsee, sondern dem Erzbischof von Salzburg oder dem Bischof von Linz unterstellt (je nach Lage ihrer Pfarre).
Stiftertafel zum Gedenken an Herzog Tassilo III. an der südlichen Außenwand der Stiftskirche Mattsee
Die Tafel stammt aus spätgotischer Zeit (um 1500) und trägt die Inschrift: „Anno Domini DCCLXXVII. Tassilo dux primum post rex monachus sed ad ymum. idibus in terris discesserat iste decembris. Matse fundavit plura templaque dotavit“; Übersetzungen: nach der Quelle Dannheimer, Dopsch: "Im Jahre 777. Tassilo, zuerst Herzog, dann König, schließlich aber Mönch. Er schied von der Erde am 11. Dezember. Er hat Mattsee gegründet und viel andere Kirchen ausgestattet.".
Das hier genannte Gründungsjahr ist vom Benediktinerstift Kremsmünster übernommen und fand erst im 14. Jahrhundert Eingang in die Haustradition von Mattsee.
Das Relief zeigt das bayerische Herzogswappen (Rauten und Löwen) in jener Form, die sich im 14. Jahrhundert entwickelt hat. Das Wappen wird von einem Engel gehalten. In der Literatur wird dieser oft als Idealdarstellung von Herzog Tassilo III. gedeutet. Bei näherer Betrachtung besitzt der Schildhalter jedoch Flügel und ist auch aufgrund seiner Physiognomie als Kirchen- und Stiftspatron Erzengel Michael zu erkennen.
Stiftspröpste
- Hauptartikel Stiftspropst des Stifts Mattsee
Stiftspfarrer
- Hauptartikel Stiftspfarrer von Mattsee
Die einzelnen Bauten und Einrichtungen
Stiftskirche Mattsee
- Hauptartikel Stiftskirche Mattsee
Die heutige Stiftskirche ist der vierte Kirchenbau, der an genau der selben Stelle wie die Gründungskirche aus dem 8. Jahrhundert steht, und ist dem Erzengel Michael geweiht.
Eigentlich ist es ein gotischer Bau, der jedoch Anfang des 18. Jahrhundert mit Stuck und Fresken barock ausgestattet wurde. Der 60 m hohe Turm der Kirche wird auch "Goliath des Mattiggaues" genannt und ist nach Plänen von Wolfgang Hagenauer 1766 erbaut worden. Besonders sehenswert sind das Chorgestühl von ca. 1650, der Hochaltar von ca. 1730 und die vielen Grabepitaphien in der Kirche und dem Kreuzgang.
Stiftsmuseum Mattsee
- Hauptartikel Stiftsmuseum Mattsee
Das Stiftmuseum Mattsee ist ein Museum für sakrale Gegenstände
Propstei
In der Propstei, der ehemaligen Residenz des Propstes, sind heute ein Gastronomiebetrieb, ein Museum und ein Kulturzentrum mit einem wunderschönem Konzertsaal untergebracht.
Zu den beeindruckenden Werken im Stiftsmuseum zählen drei Bilder des Künstlers Johann Michael Rottmayr, eine Astronomische Uhr und eine spätgotische Madonna.
Archiv
Im Archiv des Stiftes befindet sich die älteste Urkunde auf Salzburger Boden: Eine Schenkungsurkunde von Ludwig dem Deutschen aus dem Jahr 860.
Weinkeller
- Hauptartikel Weinkeller Stift Mattsee
Das Stift besitzt bis heute ein Weingut in der Wachau und verkauft seine Eigenbauweine in einem Gassenverkauf im historischen Weinkeller in Mattsee.
Verein der Freunde des Stiftes Mattsee
- Hauptartikel Verein der Freunde des Stiftes Mattsee
Der Verein der Freunde des Stiftes wurde im Jahr 2000 gegründet, um den seelsorglichen und gesellschaftlichen Auftrag des Stiftes Mattsee auch in Zukunft erfüllen zu können. Mit diesem Verein wird versucht, das Netzwerk und den Informationsfluss aller mit dem Stift Mattsee verbundenen Menschen zu verbessern.
Bilder
Stift Mattsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Hermann Dannheimer, Heinz Dopsch: Beschreibung der Stiftertafel über Tassilo III. Die Bajuwaren, Katalog Landesausstellung 1988, S. 165
- Offizieller Webauftritt "Stift Mattsee"
Einzelnachweise
- ↑ lt. Homepage mit C geschrieben, abgefragt am 3. Dezember 2019
- ↑ Quellen www.sakralbauten.at, abgefragt am 4. Dezember 2017 und Mattseer Stiftsblätter, pdf, September 2006, abgefragt am 25. Juni 2019