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| | Da es ihm nicht gelingt, die Verbindung doch zu legalisieren, verhält er sich aber sehr standesgemäß und lässt für Salome Alt nach 22-jährigem Konkubinat und 10 gemeinsamen Kindern[[1606]] außerhalb der Stadtmauern vor dem [[Bergstraßentor|Bergstraßtor]] eine Sommerresidenz errichten, die er "[[Schloss Altenau|Altenau]]“ nennt. Das Landschloss jenseits der [[Salzach]] lässt Wolf Dietrich mit herrlichen [[Mirabellgarten|Gartenanlagen]] ausstatten. Nach dem Tode Wolf Dietrichs wird Schloss Altenau von seinem Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems]] umgebaut und in [[Schloss Mirabell]] umbenannt. Oft wird behauptet, dass vom Schloss Altenau "kaum ein Stein mehr zu finden" sei. Tatsächlich aber ist der Keller fast unverändert in der Südhälfte des Gartentraktes von Schloss Mirabell erhalten. Wahrscheinlich gehören auch alle aufgehenden Hauptmauern und zahlreiche Trennmauern dieses Bereiches der ältesten Bauphase an, da dieser beim Umbau von [[Lukas von Hildebrandt]] nachweislich in den Neubau einbezogen worden ist. Somit lassen sich Dimensionen und Grundriss des ursprünglichen Adelssitzes recht gut abschätzen. | | Da es ihm nicht gelingt, die Verbindung doch zu legalisieren, verhält er sich aber sehr standesgemäß und lässt für Salome Alt nach 22-jährigem Konkubinat und 10 gemeinsamen Kindern[[1606]] außerhalb der Stadtmauern vor dem [[Bergstraßentor|Bergstraßtor]] eine Sommerresidenz errichten, die er "[[Schloss Altenau|Altenau]]“ nennt. Das Landschloss jenseits der [[Salzach]] lässt Wolf Dietrich mit herrlichen [[Mirabellgarten|Gartenanlagen]] ausstatten. Nach dem Tode Wolf Dietrichs wird Schloss Altenau von seinem Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems]] umgebaut und in [[Schloss Mirabell]] umbenannt. Oft wird behauptet, dass vom Schloss Altenau "kaum ein Stein mehr zu finden" sei. Tatsächlich aber ist der Keller fast unverändert in der Südhälfte des Gartentraktes von Schloss Mirabell erhalten. Wahrscheinlich gehören auch alle aufgehenden Hauptmauern und zahlreiche Trennmauern dieses Bereiches der ältesten Bauphase an, da dieser beim Umbau von [[Lukas von Hildebrandt]] nachweislich in den Neubau einbezogen worden ist. Somit lassen sich Dimensionen und Grundriss des ursprünglichen Adelssitzes recht gut abschätzen. |
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| − | Salome Alt nimmt am Gesellschaftsleben des Salzburger Hofes in weitem Umfang teil. Am [[28. August]] [[1609]] wird sie von Kaiser Rudolf II. in Prag in den Reichsadelsstand erhoben, und ihre Kinder damit vom Makel der unehelichen Geburt befreit. Zitat<ref>Quelle | + | Salome Alt nimmt am Gesellschaftsleben des Salzburger Hofes in weitem Umfang teil. Am [[28. August]] [[1609]] wird sie von Kaiser Rudolf II. in Prag in den Reichsadelsstand erhoben, und ihre Kinder damit vom Makel der unehelichen Geburt befreit. Zitat<ref>Quelle Ein Beitrag von [[Franz Martin]] in ''Salzburg Chronik'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], 1960</ref>: ''dasß sie bei einer fürnemben geistlichen Person etliche Kinder, deren eltiste zwei mit Namen Hannibal und Helna ledigs Stands erzeugt und geboren'', dieselben ''von ihr unschuldig empfangenen Mackel und Gebrechen irer unehelichen Geburt in Ansehung der ersprießlichen und willigen Dienst obberierter geistlicher Person.'' |
| − | * Ein Beitrag von [[Franz Martin]] in ''Salzburg Chronik'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], 1960</ref>: ''dasß sie bei einer fürnemben geistlichen Person etliche Kinder, deren eltiste zwei mit Namen Hannibal und Helna ledigs Stands erzeugt und geboren'', dieselben ''von ihr unschuldig empfangenen Mackel und Gebrechen irer unehelichen Geburt in Ansehung der ersprießlichen und willigen Dienst obberierter geistlicher Person''
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| | Durch eine als Schrank getarnte Tür sind die Gemächer von Salome Alt in der [[Alte Residenz|Residenz]] mit den Fürstenzimmern verbunden. Sie ist dem Fürsterzbischof von Salzburg eine den Regeln der Gesellschaft des [[16. Jahrhundert]]s angepasste "Hausmutter", schenkt ihm 15 katholische Kinder, führt ihm den Haushalt und bleibt ihm über dessen Tod hinaus in ihrem Welser Exil treu. Sicher ist es nicht einfach für sie zu wissen, dass man einen katholischen Bischof eben nicht ehelichen kann. | | Durch eine als Schrank getarnte Tür sind die Gemächer von Salome Alt in der [[Alte Residenz|Residenz]] mit den Fürstenzimmern verbunden. Sie ist dem Fürsterzbischof von Salzburg eine den Regeln der Gesellschaft des [[16. Jahrhundert]]s angepasste "Hausmutter", schenkt ihm 15 katholische Kinder, führt ihm den Haushalt und bleibt ihm über dessen Tod hinaus in ihrem Welser Exil treu. Sicher ist es nicht einfach für sie zu wissen, dass man einen katholischen Bischof eben nicht ehelichen kann. |
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| | [[1610]] besitzt Salome Alt von Altenau durch Wolf Dietrichs Zukäufe und Schenkungen im Erzbistum Salzburg das ungeheure Vermögen von mehr als 400.000 [[Florin|fl]]. [[1611]] ahnt wohl Wolf Dietrich, was ihm bevorsteht und er lässt Salome und die Kinder in den [[Pinzgau]] bringen. Nach seinem Sturz und Gefangennahme wird auch Salome Alt verhaftet. Jedoch schon bald auf Befehl des [[Domkapitel]]s wieder freigelassen. Sie flieht zu ihrer Cousine Felicitas Alt nach Wels in [[Oberösterreich]], die mit mit dem Handelsherrn Christoph Weiß verheiratet ist. Salome findet dort eine neue Heimat. in der sie ihre Kinder standesgemäß erziehen kann. Wolf Dietrich und Salome Alt haben einander nach seiner Verhaftung nie mehr wieder gesehen. | | [[1610]] besitzt Salome Alt von Altenau durch Wolf Dietrichs Zukäufe und Schenkungen im Erzbistum Salzburg das ungeheure Vermögen von mehr als 400.000 [[Florin|fl]]. [[1611]] ahnt wohl Wolf Dietrich, was ihm bevorsteht und er lässt Salome und die Kinder in den [[Pinzgau]] bringen. Nach seinem Sturz und Gefangennahme wird auch Salome Alt verhaftet. Jedoch schon bald auf Befehl des [[Domkapitel]]s wieder freigelassen. Sie flieht zu ihrer Cousine Felicitas Alt nach Wels in [[Oberösterreich]], die mit mit dem Handelsherrn Christoph Weiß verheiratet ist. Salome findet dort eine neue Heimat. in der sie ihre Kinder standesgemäß erziehen kann. Wolf Dietrich und Salome Alt haben einander nach seiner Verhaftung nie mehr wieder gesehen. |
| − | | + | [[Datei:Gedenktafel Salome Alt.jpg|thumb|right|Gedenktafel für Salome Alt in der Sigmund-Haffner-Gasse]] |
| | [[1612]] verzichtet Salome Alt von Altenau für sich und ihre Kinder zu Gunsten des Salzburger Domkapitels auf ihre Schuldobligationen von 120.000 [[Gulden]] bei der Tiroler Landschaft. | | [[1612]] verzichtet Salome Alt von Altenau für sich und ihre Kinder zu Gunsten des Salzburger Domkapitels auf ihre Schuldobligationen von 120.000 [[Gulden]] bei der Tiroler Landschaft. |
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| | Salome Alt von Altenau stirbt am 27. Juni 1633 im hohen Alter von 94 Jahren. Das Geschlecht Alt von Altenau erlischt mit Salome, da sie von keinem männlichen (Namen tragenden) Nachkommen überlebt wird. Universalerbin ist ihre Schwester. | | Salome Alt von Altenau stirbt am 27. Juni 1633 im hohen Alter von 94 Jahren. Das Geschlecht Alt von Altenau erlischt mit Salome, da sie von keinem männlichen (Namen tragenden) Nachkommen überlebt wird. Universalerbin ist ihre Schwester. |
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| | == Gedenktafel == | | == Gedenktafel == |
| | In der Sigmund-Haffner-Gasse 6 befindet sich eine Gedenktafel für Salome Alt. | | In der Sigmund-Haffner-Gasse 6 befindet sich eine Gedenktafel für Salome Alt. |
| − | [[Datei:Gedenktafel Salome Alt.jpg|thumb|right|Gedenktafel für Salome Alt in der Sigmund-Haffner-Gasse]]
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |