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== Salzburger Geschichtsnotizen ==  
 
== Salzburger Geschichtsnotizen ==  
Mathias Khuelseisen war [[1562]] Schmied in [[Saalbach]]. [[1633]] kaufte Wolf Streckseisen aus [[Taxenbach]] die Schmiede in Saalbach. [[1556]] war Rueprecht Neumayr Schmied in [[Zell am See]].<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=19340005&query=((text:Schmiede))&ref=anno-search&seite=6 ANNO], [Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 1934, Seite 185</ref>
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Mathias Khuelseisen war [[1562]] Schmied in [[Saalbach]]. [[1633]] kaufte Wolf Streckseisen aus [[Taxenbach]] die Schmiede in Saalbach. [[1556]] war Rueprecht Neumayr Schmied in [[Zell am See]].<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=19340005&query=((text:Schmiede))&ref=anno-search&seite=6 ANNO], [Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde], 1934, Seite 185</ref>
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Im Reutter'schen Stadtbuch, das Handwerker und Gewerbetreibende zwischen [[1440]] und [[1540]] erfasst, finden sich 152 Eisen- und Metallarbeiter: 40 Schmiede, 9 Radschmiede, 29 Messerschmiede, fünf Kupfer-, fünf Roth-, fünf Ragelschmiede, vier Huffschmiede, drei Kaltschmiede, zwei Ringelschmiede und 15 Ringler, zwölf Plattner, 19 Sporer, ein Gschmeidler und drei Drahtzieher.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=1896&page=276&size=31&qid=S274VRBIVIRE98SXFZDRY23YWKAB94 ANNO], [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 1896, Seite 286</ref>
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[[1608]] hatte die Stadt Salzburg rund 9&nbsp;000 Einwohner, wovon ein Fünftel dem Handwerk und Gewerbe angehörten. Im Reutter'schen Stadtbuch, das Handwerker und Gewerbetreibende zwischen [[1440]] und [[1540]] erfasst, finden sich 152 Eisen- und Metallarbeiter: 40 Schmiede, 9 Radschmiede, 29 Messerschmiede, fünf Kupfer-, fünf Roth-, fünf Ragelschmiede, vier Huffschmiede, drei Kaltschmiede, zwei Ringelschmiede und 15 Ringler, zwölf Plattner, 19 Sporer, ein Gschmeidler und drei Drahtzieher.
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Von den 40 Schmieden besaßen etwa 18 ihr eigenes Haus, oder übten, nach und nach ihren Platz wechselnd, ihre [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gerechtsame]] in noch bekannten Häusern aus. Es war in der Regel neben der Schmiede oder nicht weit davon das Wagnergewerbe vorhanden. Vor der Wagner-Werkstätte fehlte selten eine Holzsäule mit einem daraufgestellten Türkenkopf, der vielleicht an die „Fähnlein" erinnerte, welche die [[Erzbischöfe]] zeitweise gegen die Türken nach [[Ungarn]] entsendeten. Die erwähnten haussäßigen Schmiede aber geben Zeugnis von dem mehrere Jahrhunderte hindurch aufrecht gebliebenen Bestände des Handwerks in verschiedenen Gassen und Häusern  der Stadt Salzburg.
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Es fanden sich solche Schmiede verzeichnet in den Häusern: [[Kajetanerplatz]]  2, [[Schanzlgasse]] 3, [[Linzergasse]] 11, 13, 19, 21, 23, 25 und 27, [[Bergstraße]] 5, 7 und 24, [[Getreidegasse]] 28, 34, 37, 39 und 47, endlich [[Griegasse]] 21. Von allen diesen Schmiedewerkstätten hatten jene in der Getreidegasse am längsten Bestand und zwar die im alten Schaffmannhaus (Nr. 28) von [[1389]] bis [[1523]], die im gassenseitigen [[Sternbräu]]haus (Nr. 34) von [[1408]] bis [[1554]], sowie die im rückwärtigen Teil des gassenseitigen Hauses (Nr. 34) von [[1502]] bis [[1656]], wo  das „''alte Schmiedhaus im Winkl pei dem trenkthor und den scherigen''" stand, „''da man durchget an das gries.''“
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Die dort handierenden Schmiede waren meist „Hofschmiede", und als sie diese Eigenschaft verloren, wurde die fürstliche Hofschmiede unter Ernst von Bayern, wie die [[Getreidekasten|Getreidekästen]], Pfister, Brauerei und Sattlerwerkstätten, in die erzbischöfliche [[Residenz]] verlegt. Der letzte Hofschmied in dem gassenseitigen Haus Nr. 34 der Getreidegasse war [[1554]] Sebastian Zeitlmaier. Die Schmiede rückwärts „im winkl" des Sternbräuhauses blieb jedoch fortbesten, bis dieses „alte Schmiedhaus" nach einer nach nachweisbaren Bestandzeit von 154 Jahren abgebrochen wurde, als von der Stadt um 1656 anstatt des bis dahin bestanden Törringer Stadls ein „neues Schmiedhaus" — Griesplatz Nr. 21 — erbaut worden war. Dieses Haus, welches sich dem schon im Jahre [[1608]] von der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] erbauten „[[Städtische Fleischbank|Fleischbank]]stock"  anschloss, wurde hierauf von dem „''gemain statt schmied''" bezogen, der seither hier sein Gewerbe ausübte.
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Hier hatte der „Griesschmied" eine geräumige Werkstatt, im Hof einen gedeckten Hufbeschlagraum nebst einer Kohlenkammer und im ersten Stockwerk seine Wohnung. Das zweite Stockwerk bewohnten noch bis zur Wende des [[18. Jahrhundert]]s die Stadttürmer oder Turmmeister, die über die Stadtmusikanten gestellt waren, weshalb das Haus auch seit [[1713]] „''gemeiner statt tumer- oder schmiedhaus''" hieß. Oberhalb des zweiten Stockwerkes befand sich ein „Traidkasten". Der städttsche „Griesschmied" wurde auch „Radschmied" gmannt, da er zugleich Meister für Eisenwerkzeuge, Räder, Winden und Sägeböcke war. Das Schmiedgewerbe besaß damals eine größere Kunstfertigkeit, bis die Radschmiede in die Werkzeugschmiede übergingen und die Ersteren  auch Hufschmiede wurden.
    
== Salzburger Schmiede ==
 
== Salzburger Schmiede ==
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* Salzburgwiki-Einträge
 
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* [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=1896&page=276&size=31&qid=S274VRBIVIRE98SXFZDRY23YWKAB94 ANNO], [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 1896, Seite 286f
    
==== Einzelnachweise ====
 
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