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| | [[Bild:Neu-Anif 005.jpg|thumb|Lehrlings-Erholungsheim]] | | [[Bild:Neu-Anif 005.jpg|thumb|Lehrlings-Erholungsheim]] |
| | [[Datei:Lager Grödig Bessarabiendeusche 1940.jpg|thumb|Bessarabiendeutsche 1940 im Lager Grödig.]] | | [[Datei:Lager Grödig Bessarabiendeusche 1940.jpg|thumb|Bessarabiendeutsche 1940 im Lager Grödig.]] |
| − | Das '''Lager Niederalm''' war zunächst Teil III des [[Lager Grödig|Lager Grödigs]] und unterstand einer militärischen Leitung, dann für anderer Verwendungen vorgesehen. Es befand sich im [[Flachgau]] im [[Anif]]er Ortsteil [[Neu-Anif]]. | + | Das '''Lager Niederalm''' war zunächst Teil III des [[Lager Grödig|Lager Grödigs]] und unterstand einer militärischen Leitung. Später war es für anderer Verwendungen vorgesehen. Es befand sich im [[Flachgau]] im [[Anif]]er Ortsteil [[Neu-Anif]]. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | === Errichtung === | + | === Einrichtungen === |
| − | Schon am Anfang des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] begann man in [[Österreich#Österreich-Ungarn (ab 1867)|k.u.k. Österreich]] mit der Errichtung von [[Kriegsgefangenenlager]]. Neu-Anif bestand damals noch nicht, es gab nur den Namen [[Niederalm]] als Ortsbezeichnung als Teil von Anif. Das Lager III wurde südöstlich des bereits bestehenden [[K.u.k. Kriegsgefangenenlager Grödig|k.u.k. Kriegsgefangenenlager Grödig I]] errichtet, südöstlich des [[Bahnhof Grödig|Bahnhofs Grödig]] der [[Salzburger Lokalbahn]] ([[Rote Elektrische]]) in Richtung des kleinen [[Gois (Flachgau)|Gois]]-Hügels sowie gegen den [[Überackerhof]] und Niederalm. | + | Schon am Anfang des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] begann man in [[Österreich#Österreich-Ungarn (ab 1867)|k.u.k. Österreich]] mit der Errichtung von [[Kriegsgefangenenlager]]. Neu-Anif bestand damals noch nicht, es gab nur den Namen [[Niederalm]] als Ortsbezeichnung als Teil von Anif. Das Lager III wurde südöstlich des bereits bestehenden [[k.u.k. Kriegsgefangenenlager Grödig|k.u.k. Kriegsgefangenenlagers Grödig I]] errichtet, südöstlich des [[Bahnhof Grödig|Bahnhofs Grödig]] der [[Salzburger Lokalbahn]] ([[Rote Elektrische]]) in Richtung des kleinen [[Gois (Flachgau)|Gois]]-Hügels sowie gegen den [[Überackerhof]] und Niederalm. |
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| − | Während dem Ersten Weltkrieg und noch einige Zeit danach war das Lager III für Flüchtlinge aus den Gebieten der östlichen [[Habsburgermonarchie|Donaumonarchie]] ([[Galizien]] und der [[Bukowina]]) vorgesehen. In diesem Lager III gab eine Theaterbaracke, eine Bibliothek mit Lesehalle, eine katholische, evangelische und eine orthodoxe Kirche sowie einen [[Synagoge|jüdischen Tempel]] und einen [[Moschee|muslimischen Gebetsraum]] und eine eigene Feuerwehr. Sie konnte allerdings [[1916]] einen [[Brände (Geschichte)|Großbrand]] im Lager nicht verhindern. Die Lagerkinder wurden in einer russischen, einer ukrainischen und einer jüdischen Schule unterrichtet. | + | Während dem Ersten Weltkrieg und noch einige Zeit danach war das Lager III für Flüchtlinge aus den Gebieten der östlichen [[Habsburgermonarchie|Donaumonarchie]] ([[Galizien]] und der [[Bukowina]]) vorgesehen. In diesem Lager III gab eine Theaterbaracke, eine Bibliothek mit Lesehalle, eine katholische, evangelische und eine orthodoxe Kirche sowie einen [[Synagoge|jüdischen Tempel]] und einen [[Moschee|muslimischen Gebetsraum]] und eine eigene Feuerwehr. Sie konnte allerdings [[1916]] einen [[Brände (Geschichte)|Großbrand]] im Lager nicht verhindern. Die Lagerkinder wurden in einer [[Russland|russischen]], einer [[Ukraine|ukrainischen]] und einer [[Juden|jüdischen]] Schule unterrichtet. |
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| − | Für Wöchnerinnen gab es auch eine vorzüglich eingerichtetes Säuglings- und Wöchnerinnenheim.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19190104&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=2 ANNO], Salzburger Wacht, 4. Januar 1919, Seite 2</ref> | + | Für Wöchnerinnen gab es auch ein sehr gut eingerichtetes Säuglings- und Wöchnerinnenheim.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19190104&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=2 ANNO], [[Salzburger Wacht]], 4. Jänner 1919, Seite 2</ref> |
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| | === Flüchtlinge === | | === Flüchtlinge === |
| − | Am [[8. Juli]] 1916 langten in Salzburg rund 17 000 Flüchtlinge aus der Bukowina ein, die in mehreren Zügen der [[Dampftramway]] nach Grödig transportiert wurden und dort im zwischenzeitlich fast gänzlich leeren Gefangenenlager III untergebracht wurden. Unter den Angekommenen befanden sich mehr als die Hälfte Kinder, zumeist noch im Alter unter 14 Jahren. Unter den Flüchtlingen befanden sich auch deutsche Kolonisten aus der Umgebung von Luck (Wolhynien).<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vfr&datum=19160708&query=%22Russenlager%22+%22Gr%c3%b6dig%22&seite=4 ANNO], Volksfreund, 8. Juli 1916, Seite 4</ref> | + | Am [[8. Juli]] 1916 langten in Salzburg rund 17 000 Flüchtlinge aus der Bukowina ein, die in mehreren Zügen der Lokalbahn nach Grödig transportiert wurden und dort im zwischenzeitlich fast gänzlich leeren Gefangenenlager III untergebracht wurden. Unter den Angekommenen befanden sich mehr als die Hälfte Kinder, zumeist noch im Alter unter 14 Jahren sowie auch deutsche Kolonisten aus der Umgebung von Luck (Wolhynien<ref>eine historische Landschaft in der nordwestlichen Ukraine im Bereich der heutigen Oblast Wolyn, Quelle wikipedia.de</ref>).<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vfr&datum=19160708&query=%22Russenlager%22+%22Gr%c3%b6dig%22&seite=4 ANNO], [[Volksfreund]], 8. Juli 1916, Seite 4</ref> |
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| − | Anfang Oktober 1916: "''Vom Flüchtlingslager in Niederalm bei Salzburg. Seit Wochen schon wurde an der Vergrößerung des Flüchtlingslagers in Niederalm bei Salzburg mit Hochdruck gearbeitet. Die Zahl der Baracken ist jetzt eine derart ansehnliche, dass rund 30 000 Personen untergebracht werden können'' <small>[Anm.: im gesamten Lager Grödig.]</small>. ''Gegenwärtig sind 11 000 Personen, größtenteils Flüchtlinge aus der Gegend von Luck, Brest-Litowsk und der Bukowina in den einzelnen Baracken untergebracht.''"<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=lvb&datum=19161006&query=%22Fl%c3%bcchtlingslager%22+%22Niederalm%22&seite=5 ANNO], Linzer Volksblatt, 6. Oktober 1916, Seite 4</ref> | + | Aus einem Zeitungsartikel von Anfang Oktober 1916: "''Vom Flüchtlingslager in Niederalm bei Salzburg. Seit Wochen schon wurde an der Vergrößerung des Flüchtlingslagers in Niederalm bei Salzburg mit Hochdruck gearbeitet. Die Zahl der Baracken ist jetzt eine derart ansehnliche, dass rund 30 000 Personen untergebracht werden können'' <small>[Anm.: im gesamten Lager Grödig.]</small>. ''Gegenwärtig sind 11 000 Personen, größtenteils Flüchtlinge aus der Gegend von Luck, Brest-Litowsk und der Bukowina in den einzelnen Baracken untergebracht.''"<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=lvb&datum=19161006&query=%22Fl%c3%bcchtlingslager%22+%22Niederalm%22&seite=5 ANNO], Linzer Volksblatt, 6. Oktober 1916, Seite 4</ref> |
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| − | Ende Oktober 1916 kamen 6 000 Flüchtlinge aus der Bukowina an und wurden mittels Sonderzügen der Dampftramway in das Niederalmer Flüchtlingslager gebracht. Die Flüchtlinge führten außer einer Menge verschiedener Habseligkeiten auch einige Hundert Stück [[Ziege]]n und [[Hausschaf|Schafe]] mit sich.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vfr&datum=19161104&query=%22Fl%c3%bcchtlingslager%22+%22Niederalm%22&seite=4 ANNO], Volksfreund, 4. November 1916, Seite 4</ref> | + | Ende Oktober 1916 kamen weitere 6 000 Flüchtlinge aus der Bukowina an und wurden mittels Sonderzügen der Lokalbahn in das Niederalmer Flüchtlingslager gebracht. Die Flüchtlinge führten außer einer Menge verschiedener Habseligkeiten auch einige Hundert Stück [[Ziege]]n und [[Hausschaf|Schafe]] mit sich.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vfr&datum=19161104&query=%22Fl%c3%bcchtlingslager%22+%22Niederalm%22&seite=4 ANNO], Volksfreund, 4. November 1916, Seite 4</ref> |
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| − | Im April [[1918]] sank die Zahl der Flüchtling im Barackenlager Niederalm auf 2 000 Flüchtlinge. Die war sehr zum Leidwesen der Tabakregie, dem Kantineur, einem dem Marketender, dem gleiche Menge Tabak zugewiesen wurde als zur jener Zeit, als das Lager noch mit 12 000 Flüchtlingen besetzt war.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19180501&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, 1. Mai 1918, Seite 2</ref> | + | Im April [[1918]] sank die Zahl der Flüchtling auf 2 000 Flüchtlinge. Von der Tabakregie wurden dem Kantineur, einem Juden, aber weiterhin die gleiche Menge Tabak zugewiesen als zur jener Zeit, als das Lager noch mit 12 000 Flüchtlingen belegt war. Trotzdem erhielten jedoch die Angestellten und Flüchtlinge weniger Tabak als von dessen Vorgänger.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19180501&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=2 ANNO], [[Salzburger Chronik]], 1. Mai 1918, Seite 2</ref> Eine andere Quelle berichtet später, dass im Lager Niederalm noch 4 480 Flüchtlinge waren, davon 4 101 Ukrainer.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19180704&query=%22Kriegsgefangenenlager%22+%22Gr%c3%b6dig%22&seite=9 ANNO], Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 4. Juli 1918, Seite 9</ref>. |
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| − | Eine andere Quelle berichtet später, dass im Lager Niederalm 4 480 Flüchtlinge waren, davon 4 101 Ukrainer.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19180704&query=%22Kriegsgefangenenlager%22+%22Gr%c3%b6dig%22&seite=9 ANNO], Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 4. Juli 1918, Seite 9</ref>. Diese Zahlenangaben sind sehr unterschiedlich. Es ist möglich, dass es sich bei der Angabe in der erste Quelle um einen Druckfehler (17 000 statt nur 1 700) handelt. | |
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| | === Hygiene und Krankheiten === | | === Hygiene und Krankheiten === |
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| | === Lagerkommando === | | === Lagerkommando === |
| − | Das Flüchtlingslager Niederalm stand unter dem Kommando von Lagerkommandant Dr. Franz Gehmacher, der dort Oberstabsarzt und Spitalsleiter war.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19190924&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22Kommandant%22&seite=4 ANNO], Salzburger Chronik, 24. September 1919, Seite 4</ref> | + | Das Flüchtlingslager Niederalm stand unter dem Kommando von Dr. Franz Gehmacher, der dort Oberstabsarzt und Spitalsleiter war.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19190924&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22Kommandant%22&seite=4 ANNO], Salzburger Chronik, 24. September 1919, Seite 4</ref> |
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| | === Gerichtsprozess === | | === Gerichtsprozess === |
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| | Im Spital des früheren Flüchtlingslager Niederalm befand sich unter anderem auch eine Abteilung für Kranke und Invalide aus dem Heeresstand, respektive Kriegsbeschädigte.(Invaliden-Spital)<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19200313&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Wacht, 13. März 1920, Seite 3</ref> | | Im Spital des früheren Flüchtlingslager Niederalm befand sich unter anderem auch eine Abteilung für Kranke und Invalide aus dem Heeresstand, respektive Kriegsbeschädigte.(Invaliden-Spital)<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19200313&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Wacht, 13. März 1920, Seite 3</ref> |
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| − | Am [[8. Jänner]] 1919 ereignete sich im Obdachlosenlager Niederalm ein Großfeuer Durch die tatkräftige Hilfe der freiwilligen Feuerwehr des Eisenhüttenwerkes in Grödig ist es damals gelungen, das Feuer auf seinen Entstehungsherd zu beschränken, sodass die um liegenden Baracken, welche von Obdachlosen bewohnt werden, gerettet werden konnten.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19190224&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=5 ANNO], Salzburger Volksblatt, 24. Februar 1919, Seite 5</ref> | + | Am [[8. Jänner]] 1919 ereignete sich im Obdachlosenlager Niederalm ein Großfeuer Durch die tatkräftige Hilfe der freiwilligen Feuerwehr des Eisenhüttenwerkes in Grödig war es damals gelungen, das Feuer auf seinen Entstehungsherd zu beschränken, sodass die um liegenden Baracken, welche von Obdachlosen bewohnt wurden, gerettet werden konnten.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19190224&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=5 ANNO], Salzburger Volksblatt, 24. Februar 1919, Seite 5</ref> |
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| − | Zur Behebung der ungeheuer großen Wohnungsnot in Salzburg wurden auf Betreiben von Bürgermeister Ott und der Stadtgemeinde Salzburg 13 der Landesregierung gehörige Baracken vom Niederalmer Flüchtlingslager für Wohnungszwecke zweckgewidmet. In jeder Baracke wurden Räumlichkeiten für 10 Wohnungen hergerichtet, sodass dann 130 Wohnung zur Verfügung standen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19180903&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Chronik, 3. September 1918, Seite 3</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19180903&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Volksblatt, 3. September 1918, Seite 3</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19181008&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Chronik, 8. Oktober 1918, Seite 3</ref> | + | Zur Behebung der ungeheuer großen Wohnungsnot in Salzburg wurden auf Betreiben von [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Max Ott]] und der [[Stadtgemeinde Salzburg]] 13 der Landesregierung gehörige Baracken vom Niederalmer Flüchtlingslager für Wohnungszwecke zweckgewidmet. In jeder Baracke wurden Räumlichkeiten für zehn Wohnungen hergerichtet, sodass dann 130 Wohnung zur Verfügung standen.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19180903&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Chronik, 3. September 1918, Seite 3</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19180903&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Volksblatt, 3. September 1918, Seite 3</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19181008&query=%22Lager%22+%22Niederalm%22+%22baracken%22&seite=3 ANNO], Salzburger Chronik, 8. Oktober 1918, Seite 3</ref> |
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| | Zum Teil wurden die Baracken auch abgetragen und das Holz verkauft. | | Zum Teil wurden die Baracken auch abgetragen und das Holz verkauft. |
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| | === Lehrlingserholungsheim Niederalm-Grödig === | | === Lehrlingserholungsheim Niederalm-Grödig === |
| − | Im Oktober [[1919]] wurde sechs villenartige Häuschen, es waren dies die aus Zement erbauten Schulbaracken des ehemaligen Flüchtlingslager, zu einem Lehrlingserholungsheim. im ''Lehrlingserholungsheim Niederalm–Grödig'' brachte das Amt für Volksgesundheit dort 540 Lehrlinge für jeweils vier Wochen zur Erholung unter. Besonders schwierig zu lösen war die Frage einer halbwegs ausreichenden Ernährung, die überhaupt nur durch die tatkräftige Unterstützung der amerikanischen Kinderhilfskommission möglich wurde. Gekocht wird im Lager selbst. Man hat einfach die Lagerküche wieder in Betrieb gesetzt. | + | Im Oktober [[1919]] wurde sechs villenartige Häuschen, es waren dies die aus Zement erbauten Schulbaracken des ehemaligen Flüchtlingslager, zu einem Lehrlingserholungsheim. Im ''Lehrlingserholungsheim Niederalm–Grödig'' brachte das Amt für Volksgesundheit 540 Lehrlinge für jeweils vier Wochen zur Erholung unter. Besonders schwierig zu lösen war die Frage einer halbwegs ausreichenden Ernährung, die überhaupt nur durch die tatkräftige Unterstützung der amerikanischen Kinderhilfskommission möglich wurde. Gekocht wird im Lager selbst. Man hat einfach die Lagerküche wieder in Betrieb gesetzt. |
| − | Die Baracken mussten erst her gerichtet werden und die schönen Schulhäuschen waren nicht gleich von der Lagerverwaltung zu haben. So kam es, dass zuerst die Lehrlinge in die großen Baracken einquartiert werden mussten, die achtzig bis neunzig Feldbetten fassten, was natürlich oft allerlei Unannehmlichkeiten verbunden war. Diese sind nun mit dem Beziehen der Schulbaracken verschwunden. In keinem der fünf Schlafsäle, die jedes dieser Häuschen besitzt, sind mehr als sechzehn Lehrlinge untergebracht. | + | |
| − | <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19191020&seite=4&zoom=33&query=%22Lager%22%2B%22Niederalm%22%2B%22baracken%22 ANNO], Arbeiter Zeitung, 20. Oktober 1919, Seite 4</ref> | + | Die Baracken mussten erst hergerichtet werden und die Schulhäuschen waren nicht gleich von der Lagerverwaltung zu haben. So kam es, dass zuerst die Lehrlinge in die großen Baracken einquartiert werden mussten, die 80 bis 90 Feldbetten fassten, was natürlich oft allerlei Unannehmlichkeiten verbunden war. Diese waren mit dem Beziehen der Schulbaracken verschwunden. In keinem der fünf Schlafsäle, die jedes dieser Häuschen besaß, waren mehr als sechzehn Lehrlinge untergebracht.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19191020&seite=4&zoom=33&query=%22Lager%22%2B%22Niederalm%22%2B%22baracken%22 ANNO], Arbeiter Zeitung, 20. Oktober 1919, Seite 4</ref> |
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| | Nach [[1938]] war dort eine "Führerschule" für die Hitlerjugend.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390715&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1939, Seite 18</ref> Ab [[1940]] wurden wiederum Umsiedler und Flüchtlinge in den noch bestehenden Baracken untergebracht. In dieser Zeit erhielt die Barackensiedlung den Namen ''Schwabenlager''.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19401207&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=11 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Dezember 1940, Seite 11</ref> | | Nach [[1938]] war dort eine "Führerschule" für die Hitlerjugend.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390715&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1939, Seite 18</ref> Ab [[1940]] wurden wiederum Umsiedler und Flüchtlinge in den noch bestehenden Baracken untergebracht. In dieser Zeit erhielt die Barackensiedlung den Namen ''Schwabenlager''.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19401207&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=11 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Dezember 1940, Seite 11</ref> |