Lager Niederalm: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | Das '''Lager Niederalm''' war Teil III des [[Lager Grödig|Lager Grödigs]] und befand sich im [[Flachgau]] im [[Anif]]er Ortsteil [[Neu-Anif]]. | ||
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| + | Schon am Anfang des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] begann man in Österreich mit der Errichtung von [[Kriegsgefangenenlager]]. Neu-Anif bestand damals noch nicht, es gab nur den Namen [[Niederalm]] als Ortsbezeichnung, das zu Anif gehörte. Das Lager III wurde südöstlich des bereits bestehenden [[K.u.k Kriegsgefangenenlager Grödig|Kriegsgefangenenlagers I]] errichtet, südöstlich des [[Bahnhof Grödig|Bahnhofs Grödig]] der [[Salzburger Lokalbahn]] ([[Rote Elektrische]]) in Richtung des kleinen Goishügels sowie gegen den [[Überackerhof]] und Niederalm. | ||
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| + | Das Lager III war für Flüchtlinge aus den Gebieten der östlichen [[Habsburgermonarchie|Donaumonarchie]] ([[Galizien]] und der [[Bukowina]]) vorgesehen. In diesem Lager III gab eine Theaterbaracke, eine Bibliothek mit Lesehalle, eine katholische, evangelische und eine orthodoxe Kirche sowie einen [[Synagoge|jüdischen Tempel]] und einen [[Moschee|muslimischen Gebetsraum]] und eine eigene Feuerwehr. Sie konnte allerdings 1916 einen Großbrand im Lager nicht verhindern. Die Lagerkinder wurden in einer russischen, einer ukrainischen und einer jüdischen Schule unterrichtet. | ||
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| + | === Lehrlingserholungsheim Niederalm-Grödig === | ||
| + | [[Datei:Lager Grödig Bessarabiendeusche 1940.jpg|thumb|Bessarabiendeutsche 1940 im Lager Grödig.]] | ||
| + | Um 1930 wurden Teile des ehemaligen Lagerteils in Niederalm als ''Lehrlingserholungsheim Niederalm–Grödig'' genutzt. Nach [[1938]] war dort eine "Führerschule" für die Hitlerjugend.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390715&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1939, Seite 18</ref> Ab [[1940]] wurden wiederum Umsiedler und Flüchtlinge in den noch bestehenden Baracken untergebracht. In dieser Zeit erhielt die Barackensiedlung den Namen ''Schwabenlager''.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19401207&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=11 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Dezember 1940, Seite 11</ref> | ||
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| + | == Weblink == | ||
| + | * [http://www.rainerregiment.at/joomla/images/museumundforschung/wissenschaftlicheforschung/teil3/KG%20Niederalm%20Golling%20von%20Vater%20Westreicher.jpg "Das russische Gefangenenlager in Grödig bei Salzburg vom Untersberg aus"], Bild vom Lager Niederalm | ||
| + | * * [http://www.rainerregiment.at/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=243&Itemid=160 www.rainerregiment.at], ein Beitrag über Leutnant Bruno Westreicher und die Geschichte des Lagers | ||
| + | * [https://www.sn.at/salzburg/chronik/wo-sich-vor-hundert-jahren-die-groesste-stadt-des-landes-befand-60680368 www.sn.at wo-sich-vor-hundert-jahren-die-groesste-stadt-des-landes-befand] | ||
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| + | == Quellen == | ||
| + | {{Quelle Anif Geschichte}} | ||
| + | * Schautafel am Russenfriedhof | ||
| + | * [[Salzburger Woche]], Ausgabe 23. Mai 2013: Harald Saller: ''Gedenken einer schlimmen Zeit'' | ||
| + | * [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=60707 11. November 2018] | ||
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| + | ==== Einzelnachweise ==== | ||
| + | <references/> | ||
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| + | [[Kategorie:Geschichte]] | ||
| + | [[Kategorie:Flachgau]] | ||
| + | [[Kategorie:Anif]] | ||
| + | [[Kategorie:Erster Weltkrieg]] | ||
| + | [[Kategorie:Zwischenkriegszeit]] | ||
| + | [[Kategorie:Zweiter Weltkrieg]] | ||
Version vom 7. April 2020, 22:03 Uhr
Das Lager Niederalm war Teil III des Lager Grödigs und befand sich im Flachgau im Anifer Ortsteil Neu-Anif.
Geschichte
Schon am Anfang des Ersten Weltkriegs begann man in Österreich mit der Errichtung von Kriegsgefangenenlager. Neu-Anif bestand damals noch nicht, es gab nur den Namen Niederalm als Ortsbezeichnung, das zu Anif gehörte. Das Lager III wurde südöstlich des bereits bestehenden Kriegsgefangenenlagers I errichtet, südöstlich des Bahnhofs Grödig der Salzburger Lokalbahn (Rote Elektrische) in Richtung des kleinen Goishügels sowie gegen den Überackerhof und Niederalm.
Das Lager III war für Flüchtlinge aus den Gebieten der östlichen Donaumonarchie (Galizien und der Bukowina) vorgesehen. In diesem Lager III gab eine Theaterbaracke, eine Bibliothek mit Lesehalle, eine katholische, evangelische und eine orthodoxe Kirche sowie einen jüdischen Tempel und einen muslimischen Gebetsraum und eine eigene Feuerwehr. Sie konnte allerdings 1916 einen Großbrand im Lager nicht verhindern. Die Lagerkinder wurden in einer russischen, einer ukrainischen und einer jüdischen Schule unterrichtet.
Lehrlingserholungsheim Niederalm-Grödig
Um 1930 wurden Teile des ehemaligen Lagerteils in Niederalm als Lehrlingserholungsheim Niederalm–Grödig genutzt. Nach 1938 war dort eine "Führerschule" für die Hitlerjugend.[1] Ab 1940 wurden wiederum Umsiedler und Flüchtlinge in den noch bestehenden Baracken untergebracht. In dieser Zeit erhielt die Barackensiedlung den Namen Schwabenlager.[2]
Weblink
- "Das russische Gefangenenlager in Grödig bei Salzburg vom Untersberg aus", Bild vom Lager Niederalm
- * www.rainerregiment.at, ein Beitrag über Leutnant Bruno Westreicher und die Geschichte des Lagers
- www.sn.at wo-sich-vor-hundert-jahren-die-groesste-stadt-des-landes-befand
Quellen
- Dopsch, Heinz; Ewald Hiebl (Hrsg.): "Anif. Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm und Neu-Anif", Gemeinde Anif, 2003
- Schautafel am Russenfriedhof
- Salzburger Woche, Ausgabe 23. Mai 2013: Harald Saller: Gedenken einer schlimmen Zeit
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 11. November 2018