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'''Camillo Sitte''' (* [[17. April]] [[1843]] in Wien, † [[16. November]] [[1903]] ebenda) war ein Architekt, Städteplaner, Theoretiker und Maler.
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[[Bild:Camillo_Sitte.jpg|thumb|300px|Camillo Sitte]]
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'''Camillo Sitte''' (* [[17. April]] [[1843]] in Wien, † [[16. November]] [[1903]] ebenda) war ein Architekt, Städteplaner, Theoretiker und Maler sowie der erste Direktor der [[Gewerbeschule Salzburg]].
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==Leben==
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==Leben und Wirken==
Er studierte an der heutigen Technischen Universität in Wien bei Heinrich von Ferstel (Erbauer der Votivkirche). Bei Rudolf von Eitelberger belegte er darüber hinaus kunsthistorische Vorlesungen. Eitelberger war dann wohl auch jener gewesen, der Sittes Liebe zum Städtebau entfachte.  
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===Jugend, Studium und frühe Schaffenszeit===
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Camillo Sitte war der einzige Sohn des Architekten Franz Sitte (1818–1879) und dessen Frau Theresia geb. Schabes (1805 – 1863).
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Von 1864 bis 1869 studierte er am k.k. Polytechnikum (heute: Technische Universität Wien) unter anderem bei Heinrich von Ferstel (Erbauer der Votivkirche) sowie an der Universität Wien, wo er die Studienrichtungen Archäologie, Anatomie und Kunstgeschichte belegte. Sein kunsthistorischer Lehrer Rudolf von Eitelberger war es wohl auch, der Sittes Liebe zum Städtebau entfachte. Studienreisen führen Sitte unter anderem nach Griechenland, Frankreich und Ägypten.
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Von 1871 bis 1873 war Sitte im Baubüro seiner Vaters beschäftigt. 1873/74 erbaute er die Mechitaristenkirche in Wien.
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===Salzburg===
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Camillo Sitte wurde [[1875]] in [[Salzburg]] die Leitung der im alten städtischen Getreidemagazin ([[Franz-Josef-Kai]] 17) neu gegründeten Zeichen- und Modellierschule ([[Gewerbeschule Salzburg]]) übertragen.
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Vor Antritt der Stellung hatte Camillo Sitte am  20. Juli 1875 in der Wiener Mechitaristenkirche seine Verlobte, die Schneiderstochter Leopoldine Blume geheiratet. Diese machte ihm zum Vater zweier Söhne: Siegfried (* 29. April 1876 Salzburg) und Heinrich (* 28. Februar 1879 Salzburg).
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Sittes Schule wurde bereits [[1876]] – gegen Konkurrenz aus Linz und Innsbruck – mit kaiserlicher Bewilligung zur k.k. Staats-Gewerbeschule erhoben.
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Sittes Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem manifestierte sich auch darin, dass mit der Eröffnung der Gewerbeschule eine "Abteilung für Photografie und Reproduktionsverfahren" eingerichtet wurde – die weltweit erste staatliche Fachschule auf diesem Gebiet. Bis zu ihrer Übersiedlung [[1886]] nach Wien war sie Ausbildungsstätte für viele [[Fotografen]], deren es auch etliche in Salzburg gab (siehe auch [[Fotografie]]).
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Mit dem örtlichen Kunstschaffen und Kunstgewerbe befasste sich Sitte ua. in mehreren Zeitungsartikeln: 1879 „Der restaurierte Marktbrunnen", der Floriani-Brunnen vor dem [[Café Tomaselli]], der damals auf Sittes Veranlassung mit seinem Rundeisengitterwerk in alter Farbenpracht wiederhergestellt wurde. 1882 „Zur Geschichte der Salzburger Weißgeschirr-Fabrikation", später noch „Über österreichische Bauernmajoliken" und „Zur Geschichte der Gmundner Majolika-Fabrikation" (Sitte hatte sich eine größere Majolikensammlung angelegt, da Form und Farbe der Ton- und Steingutgefäße ihn künstlerisch lebhaft interessierten).
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Zusammen mit seinem Professorenkollegen Salb gab Sitte 1882 eine Arbeit „über die Initialen der Renaissance" heraus – Studien über die Formenschönheit der Buchstaben, die er immer gerne pflegte.
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===Weiteres Wirken; Bedeutung===
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Camillo Sittes Wirken in Salzburg war so erfolgreich, dass er [[1883]] nach Wien zurückberufen wurde, um auch dort eine k. k. Staatsgewerbeschule aufzubauen; deren Leiter blieb er bis zu seinem Tode.
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Sitte gilt vor allem als der "Vater der neuzeitlichen Städtebaukunst". [[1889]] veröffentlichte er dazu ein einflussreiches Buch ''"Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen"''. So war er ein Gegner vom Aufstellen von Denkmälern in der Mitte von Plätzen. ''''... damit man den Verherrlichten gehörig auch von hinten zu besehen vermöge...'''' meinte er dazu. In seinem Buch empfahl er u. a. möglichst geschlossene Platz- und Straßenräume, die Vermeidung von direkten Straßenkreuzungen, die Anwendung verschiedener Straßenbreiten sowie die Anwendung von Alleen, Parkanlagen, Turn- und Kinderspielplätzen. Er wollte vor allem die ''''Erweckung des Heimatgefühls''''.
    
Sitte entwickelte zahlreiche Bebauungspläne für Städte, dabei im Besonderen für Böhmen und Mähren. Er hielt Vorträge, publizierte Fachbeiträge, aber seine wichtigste Aufgabe sah er in seiner pädagogischen Tätigkeit.  
 
Sitte entwickelte zahlreiche Bebauungspläne für Städte, dabei im Besonderen für Böhmen und Mähren. Er hielt Vorträge, publizierte Fachbeiträge, aber seine wichtigste Aufgabe sah er in seiner pädagogischen Tätigkeit.  
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Camillo Sitte wurde [[1875]] in [[Salzburg]] die Leitung der im alten städtischen Getreidemagazin ([[Franz-Josef-Kai]] 17) neu gegründeten Zeichen- und Modellierschule ([[Gewerbeschule Salzburg]]) übertragen, die bereits [[1876]] – gegen Konkurrenz aus Linz und Innsbruck – mit kaiserlicher Bewilligung zur k.u.k. Staats-Gewerbeschule erhoben wurde. Seine Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem manifestierte sich dann in Salzburg auch darin, dass mit der Eröffnung der Gewerbeschule eine "Abteilung für Photografie und Reproduktionsverfahren" eingerichtet wurde - die weltweit erste staatliche Fachschule auf diesem Gebiet. Bis zu ihrer Übersiedlung [[1886]] nach Wien war sie Ausbildungsstätte für viele [[Fotografen]], deren es auch viele in Salzburg gab (siehe auch [[Fotografie]]).
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===Lebensende; Gedenken===
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Camillo Sitte starb mit 60 Jahren in seiner Wiener Wohnung an einem Schlaganfall.
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Camillo Sittes Wirken in Salzburg war so erfolgreich, dass er [[1889]] nach Wien zurückberufen wurde, um auch dort eine k.u.k. Staatsgewerbeschule aufzubauen.  
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Er erhielt ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof.  
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Sitte gilt auch als der "Vater der neuzeitlichen Städtebaukunst". [[1889]] veröffentlichte er dazu ein einflussreiches Buch "Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen". So war er ein Gegner vom Aufstellen von Denkmälern in der Mitte von Plätzen. ''... damit man den Verherrlichten gehörig auch von hinten zu besehen vermöge...'' meinte er dazu. In seinem Buch empfahl er u. a. möglichst geschlossene Platz- und Straßenräume, die Vermeidung von direkten Straßenkreuzungen, die Anwendung verschiedener Straßenbreiten sowie die Anwendung von Alleen, Parkanlagen, Turn- und Kinderspielplätzen. Er wollte vor allem die ''Erweckung des Heimatgefühls''.
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Nach ihm ist die [[Camillo-Sitte-Straße]] im Salzburger Stadtteil [[Itzling]] benannt, die zur heutigen [[HTL Salzburg]] führt.
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Sitte starb in Wien und erhielt ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof. Nach ihm ist die [[Camillo-Sitte-Straße]] im Salzburger Stadtteil [[Itzling]] benannt, die zur heutigen [[HTL Salzburg]] führt.
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In Wien wurde 1913 die Camillo-Sitte-Gasse im 15. Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) nach ihm benannt. Auch die – aus der seinerzeitigen, noch im I. Wiener Gemeindebezirk angesiedelten k.k. Staatsgewerbeschule hervorgegangene – ''Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Wien III für Bautechnik (Camillo Sitte Lehranstalt)'' im 3. Wiener Gemeindebezirk (Landstraße) trägt seinen Namen.
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==Quelle==
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==Quellen==
*[[Salzburger Nachrichten]] ''Platz für den öffentlichen Raum'' über den Architekten Sitte, von Norbert Mayr, 10. November 2001
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*[[Salzburger Nachrichten]]: ''Platz für den öffentlichen Raum'' über den Architekten Sitte, von Norbert Mayr, 10. November 2001
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*Heinrich Sitte: ''Camillo Sitte''. In: Neue österreichische Biographie 1815 – 1918. Amalthea-Verlag Wien 1929. S. 132 ff.
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Camillo_Sitte Wikipedia-Artikel „Camillo Sitte“]
    
[[Kategorie:Person|Sitte, Camillo]]
 
[[Kategorie:Person|Sitte, Camillo]]