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| − | [[Datei:Klonner Hutter.jpg|thumb|[[Gerald Klonner|MMag. Gerald Klonner]], Verlagsleiter (links) und [[Clemens M. Hutter]] anlässlich desse Buchpräsentation [[Verewigt in Salzburg]] am 27. Mai 2010 in der [[DomBuchhandlung]]]] | + | [[Datei:Klonner Hutter.jpg|thumb|[[Gerald Klonner|MMag. Gerald Klonner]], Verlagsleiter (links), und [[Clemens M. Hutter]] anlässlich dessen Buchpräsentation [[Verewigt in Salzburg]] am 27. Mai 2010 in der [[DomBuchhandlung]]]] |
| | [[Datei:Strassentheater Buch.jpg|thumb|Buchvorstellung [[Das Straßentheater kommt]] in [[Stiegls Brauwelt]]: Freuten sich über das Interesse am Buch: v.l.n.r. Regisseur [[Klaus Gmeiner]], [[Salzburger Straßentheater]], [[Sandra Marchart]], Buchautorin, MMag. [[Gerald Klonner]], Geschäftsführer des Verlages Anton Pustet, MMMag. Elisabeth Fuchs, künstlerische Leitung, und Mag. Josefa Hüttenbrenner, kaufmännische Leitung (beide [[Salzburger Kulturvereinigung]])]] | | [[Datei:Strassentheater Buch.jpg|thumb|Buchvorstellung [[Das Straßentheater kommt]] in [[Stiegls Brauwelt]]: Freuten sich über das Interesse am Buch: v.l.n.r. Regisseur [[Klaus Gmeiner]], [[Salzburger Straßentheater]], [[Sandra Marchart]], Buchautorin, MMag. [[Gerald Klonner]], Geschäftsführer des Verlages Anton Pustet, MMMag. Elisabeth Fuchs, künstlerische Leitung, und Mag. Josefa Hüttenbrenner, kaufmännische Leitung (beide [[Salzburger Kulturvereinigung]])]] |
| | Der '''Verlag Anton Pustet''' ist ein unabhängiges Verlagshaus mit einem breit gefächerten Sachbuchprogramm, das über den Buchhandel vorwiegend in Österreich, Deutschland und der Schweiz vertrieben wird. | | Der '''Verlag Anton Pustet''' ist ein unabhängiges Verlagshaus mit einem breit gefächerten Sachbuchprogramm, das über den Buchhandel vorwiegend in Österreich, Deutschland und der Schweiz vertrieben wird. |
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| | Unter der Leitung des Buchdruckers [[Johann Baptist Mayr]] gelangte das Unternehmen als ''Mayr'sche Buchdruckerei'' zu einer ersten Blüte. [[Fürsterzbischof]] [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg|Max Gandolf]], Stifter der berühmten Bibliothek in der [[Neue Residenz|Neuen Residenz]], verlieh Johann Baptist Mayr [[1668]] das Privileg eines Hof- und akademischen Buchdruckers. Dies war ein Zeichen für die Bedeutung des Buch- und Verlagswesens, das vor allem durch die Gründung der [[Benediktineruniversität]] in Salzburg einen bedeutenden Aufschwung genommen hatte. Mayr durfte als Erster in Salzburg eine Zeitung drucken. | | Unter der Leitung des Buchdruckers [[Johann Baptist Mayr]] gelangte das Unternehmen als ''Mayr'sche Buchdruckerei'' zu einer ersten Blüte. [[Fürsterzbischof]] [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg|Max Gandolf]], Stifter der berühmten Bibliothek in der [[Neue Residenz|Neuen Residenz]], verlieh Johann Baptist Mayr [[1668]] das Privileg eines Hof- und akademischen Buchdruckers. Dies war ein Zeichen für die Bedeutung des Buch- und Verlagswesens, das vor allem durch die Gründung der [[Benediktineruniversität]] in Salzburg einen bedeutenden Aufschwung genommen hatte. Mayr durfte als Erster in Salzburg eine Zeitung drucken. |
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| − | Am [[16. Juli]] [[1669]] wurde die Druckerei in der [[Gstättengasse]] durch einen schweren [[Bergstürze|Bergsturz]] zerstört. Der Fürsterzbischof unterstützte Mayr beim Neubau am ''Gries''. Mayr erbaute [[1671]]/[[1685|85]] ein Gewölbe mit Haus im „Hofholzgarten“ ([[Griesgasse]] 25).[[1682]] erhielt die Druckerei von ihm auch noch eine Presse mit dem erzbischöflichen Wappen. | + | Am [[16. Juli]] [[1669]] wurde die Druckerei in der [[Gstättengasse]] durch einen schweren [[Bergstürze|Bergsturz]] zerstört. Der Fürsterzbischof unterstützte Mayr beim Neubau am ''Gries''. Mayr erbaute [[1671]]/[[1685|85]] ein Gewölbe mit Haus im „Hofholzgarten“ ([[Griesgasse]] 25). [[1682]] erhielt die Druckerei von ihm auch noch eine Presse mit dem erzbischöflichen Wappen. |
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| − | Nach Johann Baptist Mayrs Tod [[1703]] fiel die Druckerei an seinen Sohn und später dessen Frau. [[1775]] wurde die Enkelin Anna Viktoria Mayr vom Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] dazu gezwungen wurde, die Buchdruckerei an das [[Knabenwaisenhaus Mülln|Waisenhaus]] zu verkaufen. Bewertet war die Buchdruckerei-Einrichtung mit 14 263 [[Gulden]], 12 Kreuzer, die Gerechtsame mit 10 000 Gulden. Aufgrund eines Eklats, ausgelöst durch eine kirchenkritische Schrift, verfügte Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] den Verkauf weit unter dem Verkehrswert. Die Druckerei kam auf Umwegen an [[Franz Xaver Duyle]]. | + | Nach Johann Baptist Mayrs Tod [[1703]] fiel die Druckerei an seinen Sohn und später dessen Frau. [[1775]] wurde die Enkelin Anna Viktoria Mayr vom Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] dazu gezwungen, die Buchdruckerei an das [[Knabenwaisenhaus Mülln|Waisenhaus]] zu verkaufen. Bewertet war die Buchdruckerei-Einrichtung mit 14 263 [[Gulden]], 12 Kreuzer, die Gerechtsame mit 10 000 Gulden. Aufgrund eines Eklats, ausgelöst durch eine kirchenkritische Schrift, verfügte Fürsterzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] den Verkauf weit unter dem Verkehrswert. Die Druckerei kam auf Umwegen an [[Franz Xaver Duyle]]. |
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| | ====== Standorte ====== | | ====== Standorte ====== |
| − | Die Druckerei hatte im Laufe ihrer Bestandes immer wieder den Standort gewechselt. Nach dem Bergsturz in der Gstättengasse übersiedelte sie auf den [[Waagplatz]]. Ende des [[17. Jahrhundert]]s findet man sie in der [[Griesgasse]] (Bacher-Haus), dann im [[Ritzerbogen]], [[1789]] wieder am Waagplatz und in den [[1860]]ern in der [[Getreidegasse]]. | + | Die Druckerei wechselte im Laufe ihrer Bestandes immer wieder den Standort. Nach dem Bergsturz in der Gstättengasse übersiedelte sie auf den [[Waagplatz]]. Ende des [[17. Jahrhundert]]s findet man sie in der [[Griesgasse]] (Bacher-Haus), dann im [[Ritzerbogen]], [[1789]] wieder am Waagplatz und in den [[1860er]]n in der [[Getreidegasse]]. |
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| | =====Ära Duyle===== | | =====Ära Duyle===== |
| | [[Datei:Verlag_Anton_Pustet.jpg|thumb|Logo des Verlags]] | | [[Datei:Verlag_Anton_Pustet.jpg|thumb|Logo des Verlags]] |
| − | Franz Xaver Duyle war nicht der geborene Geschäftsmann, und seine Witwe war gezwungen, die Druckerei zu verkaufen, allerdings schaffte sie es zumindest, den Sohn [[Franz Xaver Duyle junior]] [[1811]] als Geschäftsführer der ''Duyle'schen Buchdruckerei'' einzusetzen. Dieser widmete sich freilich mehr den schönen Dingen des Lebens als der Führung seines Betriebes. Er trat die Buchhandlung im Jahr 1843 an Christoph Gottfried Lindig ab, behielt aber die Druckpresse;<ref>Siehe den Artikel [[Buchhandlung Höllrigl]]. So ist es zu erklären, dass sowohl der Verlag Anton Pustet als auch die Buchhandlung Höllrigl die Ahnenreihe von Konrad Kürner bis Franz Xaver Duyle in ihrem Stammbaum und ihrer Ursprungsgeschichte anführen.</ref> [[1854]] verkaufte er die Druckerei an [[Valentin Rehle]] und [[Franz X Schmid-Schwarzenberg]]. | + | Franz Xaver Duyle war nicht der geborene Geschäftsmann, und seine Witwe war gezwungen, die Druckerei zu verkaufen; allerdings schaffte sie es zumindest, den Sohn [[Franz Xaver Duyle junior]] [[1811]] als Geschäftsführer der ''Duyle'schen Buchdruckerei'' einzusetzen. Dieser widmete sich freilich mehr den schönen Dingen des Lebens als der Führung seines Betriebes. Er trat die Buchhandlung im Jahr 1843 an Christoph Gottfried Lindig ab, behielt aber die Druckpresse;<ref>Siehe den Artikel [[Buchhandlung Höllrigl]]. So ist es zu erklären, dass sowohl der Verlag Anton Pustet als auch die Buchhandlung Höllrigl die Ahnenreihe von Konrad Kürner bis Franz Xaver Duyle in ihrem Stammbaum und ihrer Ursprungsgeschichte anführen.</ref> [[1854]] verkaufte er die Druckerei an [[Valentin Rehle]] und [[Franz X Schmid-Schwarzenberg]]. |
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| | [[Datei:Pustet Kaufvertrag.jpg|thumb| Kaufvertrag zwischen der ''Duyle'schen Buchhandlung und Buchdruckerei'' und [[Anton Pustet]] am [[26. Mai]] [[1862]]]] | | [[Datei:Pustet Kaufvertrag.jpg|thumb| Kaufvertrag zwischen der ''Duyle'schen Buchhandlung und Buchdruckerei'' und [[Anton Pustet]] am [[26. Mai]] [[1862]]]] |
| − | Die Ära Pustet begann [[1862]], als der aus [[Regensburg]] in [[Bayern]] stammende [[Anton Pustet]] die ''Duyle’sche Buchdruckerei und Verlag'' übernahm und das Unternehmen unter dem neuen Namen ''Verlag Anton Pustet'' wieder zu stattlicher Größe führte. Mit dem Kaufvertrag vom [[26. Mai]] 1862 erwarb Pustet die ''Duyle'sche Hofdruckerei-[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gerechtsame]] um 500 [[Gulden]] vom Inhaber der ''Duyle’sche Buchdruckerei und Verlag'', Max Glonner<ref>es liegt keine Verwandtschaft zwischen diesem '''G'''lonner und dem derzeitigen Geschäftsführer Gerald '''K'''lonner vor, Quelle: MMag. [[Gerald Klonner]]</ref>. | + | Die Ära Pustet begann [[1862]], als der aus [[Regensburg]] in [[Bayern]] stammende [[Anton Pustet]] die ''Duyle’sche Buchdruckerei und Verlag'' übernahm und das Unternehmen unter dem neuen Namen ''Verlag Anton Pustet'' wieder zu stattlicher Größe führte. Mit dem Kaufvertrag vom [[26. Mai]] 1862 erwarb Pustet die ''Duyle'sche Hofdruckerei-[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gerechtsame]] um 500 [[Gulden]] vom Inhaber der ''Duyle’sche Buchdruckerei und Verlag'', [[Max Glonner]]<ref>es liegt keine Verwandtschaft zwischen diesem '''G'''lonner und dem derzeitigen Geschäftsführer Gerald '''K'''lonner vor, Quelle: MMag. [[Gerald Klonner]]</ref>. |
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| | Bis [[1865]] war noch [[Friedrich Keyl]] Pustets Teilhaber, er machte sich aber 1865 selbständig. | | Bis [[1865]] war noch [[Friedrich Keyl]] Pustets Teilhaber, er machte sich aber 1865 selbständig. |