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| − | '''Franz Josef Binder, Ritter von Degenschild''' (* [[8. Juli]] [[1908]] in Marburg an der Drau, damals Steiermark, heute als Maribor in Slowenien; † [[31. März]] [[1960]] in [[Salzburg]]) war Versuchsingenieur und ein international bekannter Motorradrennfahrer vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. | + | '''Franz Josef Binder, Ritter von Degenschild''' (* [[8. Juli]] [[1908]] in Marburg an der Drau, damals Steiermark, heute als Maribor in [[Slowenien]]; † [[31. März]] [[1960]] in [[Salzburg]]) war Versuchsingenieur und ein international bekannter [[Motorradrennfahrer]] vor und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. |
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| | ==Leben== | | ==Leben== |
| − | Nach der Ausbildung zum Zahntechniker wanderte Binder in die Niederlande aus, wo er von [[1928]] bis [[1931]] blieb. [[1929]] begann er als Amateur-Motorradrennfahrer, wurde einmal holländischer Meister und errang vier Einzelsiege. Dann bekam er von der englischen Motorradmarke ''Rudge Whitworth'' das Angebot, Werksrennfahrer zu werden. Zunächst fuhr er zweimal wöchentlich [[Bahnsport|Bahnrennen]], so genannte "Dirt Track" Rennen, Vorläufer der heutigen Sandbahnrennen. Daneben nahm er sein [[1924]] unterbrochenes Studium an der Universität von Birmingham, England, wieder auf, Fachrichtung: Höchstleistungsmotoren. | + | Nach der Ausbildung zum Zahntechniker wanderte Binder in die [[Niederlande]] aus, wo er von [[1928]] bis [[1931]] blieb. [[1929]] begann er als Amateur-Motorradrennfahrer, wurde einmal holländischer Meister und errang vier Einzelsiege. Dann bekam er von der englischen Motorradmarke ''Rudge Whitworth'' das Angebot, Werksrennfahrer zu werden. Zunächst fuhr er zweimal wöchentlich [[Bahnsport|Bahnrennen]], so genannte "''Dirt Track''" Rennen, Vorläufer der heutigen Sandbahnrennen. Daneben nahm er sein [[1924]] unterbrochenes Studium an der Universität von Birmingham, [[England]], wieder auf, Fachrichtung: Höchstleistungsmotoren. |
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| − | Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium war er vom [[1. Dezember]] [[1934]] bis [[31. Dezember]] [[1935]] Versuchsingenieur bei der englischen Motorradmarke ''A.J.S. Motors Ltd.'' in Wolverhampton. Er entwickelte Renn- und Serienmotoren. Ab [[1. Jänner]] [[1936]] bis [[31. Dezember]] des selben Jahres arbeitete er dann für eine private Forschungsstelle für Motoren am Rolls Royce Flugmotoren Merlin I. und Merlin II. Auch ein Automobilmotor wurde von dieser Firma entwickelt. Es war ein 1.500 cm³ Motor für den späteren E.R.A. | + | Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium war er vom [[1. Dezember]] [[1934]] bis [[31. Dezember]] [[1935]] Versuchsingenieur bei der englischen Motorradmarke ''A.J.S. Motors Ltd.'' in Wolverhampton. Er entwickelte Renn- und Serienmotoren. Ab [[1. Jänner]] [[1936]] bis [[31. Dezember]] des selben Jahres arbeitete er dann für eine private Forschungsstelle für Motoren am ''Rolls Royce'' Flugmotoren Merlin I. und Merlin II. Auch ein Automobilmotor wurde von dieser Firma entwickelt. Es war ein 1 500 cm³ Motor für den späteren E.R.A.. |
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| − | Nach neuerlichem Arbeitsplatzwechsel kam Binder dann am [[1. Jänner]] [[1939]] als Versuchsingenieur und Rennfahrer zur englischen Motorradmarke Velocette in Birmingham. Hier entwickelte er den 350 cm³ Rennmotor weiter und war mit der Neukonstruktion der zwei-Zylinder-500-cm³-Rennmaschine befasst. Der Erfolg zeigte sich auch durch Sieg von Binder beim "Großen Preis von Finnland", Silber in der englischen Tourist Trophy und Dritte beim "Großen Preis von Großdeutschland". | + | Nach neuerlichem Arbeitsplatzwechsel kam Binder dann am [[1. Jänner]] [[1939]] als Versuchsingenieur und Rennfahrer zur englischen Motorradmarke ''Velocette'' in Birmingham. Hier entwickelte er den 350-cm³-Rennmotor weiter und war mit der Neukonstruktion der zwei-Zylinder-500-cm³-Rennmaschine befasst. Der Erfolg zeigte sich auch durch Sieg von Binder beim "Großen Preis von Finnland", Silber in der englischen Tourist Trophy und Dritte beim "Großen Preis von Großdeutschland". |
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| − | Mit Kriegsbeginn meldete sich F.J.Binder freiwillig zum Dienst bei der Deutschen Luftwaffe, wo er zunächst als Maschinbauingenieur an der Fliegerschule unterrichtete um kurz darauf als Pilot (Aufklärer, Jagdflieger) eingesetzt wurde. Er beendete den Krieg im Range Luftwaffen-Majors, holte seine 1941 geehlichte Frau aus der russischen Besatzungszone um nach abenteuerlicher Flucht letztlich in Salzburg bei seiner Schwester (Burgschauspielerin Beatrix von Degenschild)und Mutter seine neue Heimat zu finden. | + | Mit Kriegsbeginn meldete sich F. J. Binder freiwillig zum Dienst bei der Deutschen Luftwaffe, wo er zunächst als Maschinenbauingenieur an der Fliegerschule unterrichtete um kurz darauf als Pilot (Aufklärer, Jagdflieger) eingesetzt wurde. Er beendete den Krieg im Range Luftwaffen-Majors, holte seine 1941 geehlichte Frau aus der russischen Besatzungszone um nach abenteuerlicher Flucht letztlich in Salzburg bei seiner Schwester (Burgschauspielerin Beatrix von Degenschild) und Mutter seine neue Heimat zu finden. |
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| − | Nach Kriegsende war Binder in Salzburg aufgrund seiner Englischkenntnisse als Verbindungsoffizier zwischen den amerikanischen Besatzungstruppen und der Salzburger Regierung tätig. Dabei traf er auch den jungen [[Helmut Krackowizer]], der für Binder auf abenteuerlichen Wegen seine Renn-Velocette aus dem sowjetisch besetzten Berlin, Deutschland, nach Salzburg brachte. Binder konnte dann am [[6. Oktober]] [[1946]] mit dieser Maschine beim [[1. Motorrad-Nachkriegsrennen Salzburg Nonntal]] antreten. [[1947]], am [[6. Juli]], gewann Binder dann beim (später so genannten) [[1. Mai Rennen]] bei Salzburg - [[Liefering]] das Rennen seiner Klasse. | + | Nach Kriegsende war Binder in Salzburg aufgrund seiner Englischkenntnisse als Verbindungsoffizier zwischen den amerikanischen Besatzungstruppen und der [[Salzburger Landesregierung]] tätig. Dabei traf er auch den jungen [[Helmut Krackowizer]], der für Binder auf abenteuerlichen Wegen seine ''Velocette''-Rennmaschine aus dem sowjetisch besetzten Berlin, [[Deutschland]], nach Salzburg brachte. Binder konnte dann am [[6. Oktober]] [[1946]] mit dieser Maschine beim [[1. Motorrad-Nachkriegsrennen Salzburg Nonntal]] antreten. [[1947]], am [[6. Juli]], gewann Binder beim (später so genannten) [[1. Mai Rennen]] in Salzburg-[[Liefering]] das Rennen seiner Klasse. |
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| | Bald darauf zog sich Binder aus dem Motorradrennsport zurück, trat in die Dienste einer Ölgesellschaft und ging nach Persien (heute Iran). Seine Velocette-Rennmaschine verkaufte er an Helmut Krackowizer, der damit weiter Rennen fuhr. Ende [[1959]] kehrte Binder bereits todkrank, wieder nach Salzburg zurück, wo er Ende März 1960 an seinem Leiden verstarb. | | Bald darauf zog sich Binder aus dem Motorradrennsport zurück, trat in die Dienste einer Ölgesellschaft und ging nach Persien (heute Iran). Seine Velocette-Rennmaschine verkaufte er an Helmut Krackowizer, der damit weiter Rennen fuhr. Ende [[1959]] kehrte Binder bereits todkrank, wieder nach Salzburg zurück, wo er Ende März 1960 an seinem Leiden verstarb. |
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| | == Rennergebnisse == | | == Rennergebnisse == |
| − | * 1935: Motorrad-Straßenrennen in Lustenau, Vorarlberg | + | * 1935: Motorrad-Straßenrennen in Lustenau, [[Vorarlberg]] |
| | : Sieger der Klasse bis 350 cm³ auf Velocette, 34:10 min = 85,87 km/h sowie schnellste Runde im Rennen mit 1:36,5 min = 91,21 km/h | | : Sieger der Klasse bis 350 cm³ auf Velocette, 34:10 min = 85,87 km/h sowie schnellste Runde im Rennen mit 1:36,5 min = 91,21 km/h |
| | * 1947: | | * 1947: |
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| | : [[28. September]]: 13. Ries-Rennen bei Graz | | : [[28. September]]: 13. Ries-Rennen bei Graz |
| | :: 7. in der Klasse bis 350 cm³ auf Velocette in 3:08,6 min. | | :: 7. in der Klasse bis 350 cm³ auf Velocette in 3:08,6 min. |
| − | : [[5. Oktober]]: 1. Nationales Bergrennen Vaduz-Triesenberg, Liechtenstein | + | : [[5. Oktober]]: 1. Nationales Bergrennen Vaduz-Triesenberg, [[Liechtenstein]] |
| | :: Gäste, Klasse bis 350 cm³: 6. Platz mit einer Zeit von 7:37,4 min. | | :: Gäste, Klasse bis 350 cm³: 6. Platz mit einer Zeit von 7:37,4 min. |
| | * 1948: 15. August: 4. Motorrad-Straßenrennen in Lustenau, Vorarlberg | | * 1948: 15. August: 4. Motorrad-Straßenrennen in Lustenau, Vorarlberg |
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| | [[Kategorie:Person]] | | [[Kategorie:Person]] |
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| | + | [[Kategorie:Ingenieur]] |
| | + | [[Kategorie:Sport]] |
| | [[Kategorie:Sport (Geschichte)]] | | [[Kategorie:Sport (Geschichte)]] |
| − | [[Kategorie:Person (Sport)]]
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| | [[Kategorie:Motorsport]] | | [[Kategorie:Motorsport]] |
| | [[Kategorie:Motorsport (Geschichte)]] | | [[Kategorie:Motorsport (Geschichte)]] |
| | [[Kategorie:Motorradrennfahrer]] | | [[Kategorie:Motorradrennfahrer]] |
| | [[Kategorie:Zuagroaste]] | | [[Kategorie:Zuagroaste]] |
| | + | [[Kategorie:Slowenien]] |