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==Geschichte==
 
==Geschichte==
Welchen Sinn hatte ein Eigenbistum? Das große kirchliche Hoheitsgebiet des [[Salzburger Erzbischof]]s ging über seinen weltlichen Herrschaftsbereich als Reichsfürst weit hinaus und lag innerhalb der Herrschaftsgebiete mehrerer Landesfürsten in Bayern, in Österreich, in Kärnten und in der Steiermark. Nicht vorwiegend wegen seelsorglicher Gründe, sondern um etwaigen Bestrebungen der dortigen Landesfürsten entgegen zu treten, auf ihren Gebieten die Gründung eigener Landesbistümer zu erreichen, errichtete das Erzbistum Salzburg auf ihrem eigenem Diözesangebiet, so genannte "Eigenbistümer", deren Gründung natürlich vom Papst genehmigt werden musste.  
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Das Bistum Lavant war eines der vier salzburgischen [[Eigenbistum|Eigenbistümer]] (neben [[Bistum Gurk|Gurk]], [[Bistum Chiemsee|Chiemsee]] und [[Bistum Seckau|Seckau]]). Wegen der in dieser Region reichlich wachsenden [[Zwetschken]] wurde es auch als "Zwetschkenbistum" bezeichnet.
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Das Bistum Lavant war eines der vier salzburgischen [[Salzburger Kirchenprovinz|Eigenbistümer]] (neben [[Bistum Gurk|Gurk]], [[Bistum Chiemsee|Chiemsee]] und [[Bistum Seckau|Seckau]]). Wegen der in dieser Region reichlich wachsenden [[Zwetschken]] wurde es auch als "Zwetschkenbistum" bezeichnet.
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Zu den insgesamt 24 Königshöfen, die König Ludwig der Deutsche (regierte von [[840]] bis [[876]]) [[860]] an das Erzbistum Salzburg schenkte, zählte auch einer "''an der Lavant''". Erzbischof [[Theotmar I.]] erwarb um 900 dazu noch weitere Güter und zwei Kapellen. Mittelpunkt dieser Besitzungen wurde wurde die Kirche des hl. Andreas, bei der sich der Ort [[St. Andrä im Lavanttal]] entwickelte. Die vermeintliche Auffindung der Gebeine der heiligen [[Vitus]], [[Modestus]] und [[Crecentia]] [[1223]] veranlasste Erzbischof [[Eberhard II. von Regensberg]] (reg. [[1200]]–[[1246]]) [[1225]] zur Errichtung eines [[Augustiner-Chorherren]]<nowiki>stiftes</nowiki>.
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Zu den insgesamt 24 Königshöfen, die König Ludwig der Deutsche (regierte von [[840]] bis [[876]]) [[860]] an das Erzbistum Salzburg schenkte, zählte auch einer "''an der Lavant''". Erzbischof [[Theotmar I.]] erwarb um 900 dazu noch weitere Güter und zwei Kapellen. Mittelpunkt dieser Besitzungen wurde wurde die Kirche des hl. Andreas, bei der sich der Ort [[St. Andrä im Lavanttal]] entwickelte. Die vermeintliche Auffindung der Gebeine der heiligen [[Vitus]], [[Modestus]] und [[Crecentia]] [[1223]] veranlasste Erzbischof [[Eberhard II. von Regensberg]] (reg. [[1200]] - [[1246]]) [[1225]] zur Errichtung eines Augustiner-Chorherrnstiftes.
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Im Anschluss daran wurde im Jahre [[1228]] von Erzbischof Eberhard II. in [[St. Andrä im Lavanttal]] das Eigenbistum Lavant errichtet. Erster Bischof wurde der Pfarrer [[Ulrich von Haus]] im Ennstal (1228–[[1257]]). Die Bischöfe residierten lange in [[Friesach]] und konnten erst später den Bischofssitz zur Kathedrale nach  St. Andrä verlegen. Dies war nicht unüblich, da auch andere Salzburger [[Suffraganbistum|Suffraganbischöfe]] nicht an ihrer Kathedralkirche residierten.
 
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Im Anschluss daran wurde im Jahre [[1228]] von Erzbischof Eberhard II. in St. Andrä im Lavanttal das Eigenbistum Lavant errichtet. Erster Bischof wurde der Pfarrer [[Ulrich von Haus]] im Ennstal (1228 – [[1257]]). Die Bischöfe residierten lange in [[Friesach]] und konnten erst später den Bischofssitz zur Kathedrale nach  St. Andrä verlegen. Dies war nicht unüblich, da auch andere Salzburger Suffraganbischöfe nicht an ihrer Kathedralkirche residierten.
      
Ende des [[17. Jahrhundert]]s bestand das Bistum Lavant aus zwei Distrikten: dem [[Archidiakonat Unterkärnten]] in St. Andrä im Lavanttal und dem Kommissariat Groß St. Florian in der Weststeiermark. Zeit seines Bestehens war das Bistum immer arm. So wurden Ämter, die in anderen Diozösen von Priestern ausgeübt wurden, in Lavant von Priesteramtskandidaten ausgefüllt.
 
Ende des [[17. Jahrhundert]]s bestand das Bistum Lavant aus zwei Distrikten: dem [[Archidiakonat Unterkärnten]] in St. Andrä im Lavanttal und dem Kommissariat Groß St. Florian in der Weststeiermark. Zeit seines Bestehens war das Bistum immer arm. So wurden Ämter, die in anderen Diozösen von Priestern ausgeübt wurden, in Lavant von Priesteramtskandidaten ausgefüllt.