Johann Josef Knolz

Kaiserlich-Königlicher Schematismus des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns auf das Jahr 1824

Johann Josef Knolz (* 1791 in Luttenberg in der Steiermark; † 12. Juni 1862 in Wien) wirkte als Professor der theoretischen und praktischen Medizin einige Jahre in Salzburg, wo er auch Primararzt des Johannesspitals und des Irrenhauses war.

Leben

Joseph Johann Knolz "trat nach beendeten medicinischen Studien in die Praxis (Promotion im Studienjahr 1819/20 in Wien[1]), widmete sich aber zugleich dem Lehramte und versah dasselbe als Professor der theoretischen und praktischen Medicin einige Jahre zu Salzburg, wo er auch Primararzt des Johannesspitals und des Irrenhauses war. Im Jahre 1832 kam er als Professor der allgemeinen Pathologie und Pharmakologie an die Wiener Hochschule, wurde dann Protomedicus von Niederösterreich, Regierungsrath und Sanitätsreferent bei der niederösterreichischen Regierung. Als Fachschriftsteller hat er sowohl das administrative Gebiet des Sanitätswesens wissenschaftlich behandelt, als auch andere medicinische Werke herausgegeben."[2]

"Auch betheiligte sich K. an der Redaction der «Medicinischen Jahrbücher des österreichischen Staates», war Hauptredacteur der «Oesterreichischen Zeitschrift für praktische Heilkunde», welche das Doctorencollegium der medicinischen Facultät in Wien im Jahre 1855 herauszugeben begann, und redigirte während der Dauer der Cholera im zweiten Halbjahre 1854 das «Wiener medicinische Notizenblatt», welches die Mittheilungen über das Verhalten während der Cholera-Epidemie, ihre Heilart und statistische Daten über die Bewegung der Krankheit enthielt. Mit dem Aufhören der Seuche wurde es mit der zehnten Nummer geschlossen. Noch sei bemerkt, daß Knolz zugleich mit den Doctoren Dr. P. J. Schneider und Dr. J. H. Schuermayer als Herausgeber der in Erlangen veröffentlichten «Deutschen Zeitschrift für die Staatsarzneikunde mit vorzüglicher Berücksichtigung der Strafrechtspflege in Deutschland und Oesterreich» erscheint. Für seine um den Staat und die leidende Menschheit seit so vielen Jahren erworbenen Verdienste wurde K. bei Gelegenheit seines Uebertrittes in den Ruhestand mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens ausgezeichnet."[2]

Schriften

  • "Naturhistorische Abhandlung über die Blutegel und ihren medicinischen Gebrauch", Wien 1820
  • "Systematische Eintheilung der Fieber als Leitfaden zur Diagnostik derselben am Krankenbette, tabellarisch zusammengestellt", Salzburg 1827
  • "Darstellung der Medicinal-Verfassung in den k. k. Staaten Oesterreichs in Beziehung auf den Wirkungskreis der Kreiswundärzte, der Civil-, Stadt- und Landwundärzte", Wien 1829
  • "Darstellung der Brechruhr-Epidemie in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien, wie auch auf dem flachen Lande in Oesterreich u. d. Enns in den Jahren 1831 und 1832 nebst den dagegen getroffenen sanitätspolizeylichen Vorkehrungen", Wien 1834
  • "Darstellung der Humanitäts- und Heilanstalten im Erzherzogthume Oesterreich u. d. Enns als Staatsanstalten und Privatwerke, nach ihrer dermaligen Verfassung und Einrichtung", Wien 1840.
  • "Darstellung der Verfassung und Einrichtung der Baumwollenspinnerei-Fabriken in Niederösterreich. Mit besonderer Beziehung auf die moralisch-intellektuelle und physische Erziehung der daselbst verwendeten Kinder und die diessfalls bestehenden gesetzlichen Vorschriften", Wien 1843
  • "Das Stottern und die Mittel zu dessen Heilung vom medicinischen und medicinisch-polizeilichen Standpuncte betrachtet", Wien 1857

Quelle

Einzelnachweise

  1. "Medicinisch chirurgische Zeitung", 29. März 1821, S. 17.
  2. 2,0 2,1 Constantin von Wurzbach: Knolz, Joseph Johann. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 168.