Wallfahrt Maria Heimsuchung

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Die Wallfahrt Maria Heimsuchung führt von Hüttschlag über das Tappenkar und das Riedingtal nach Zederhaus.

Allgemeines

Anläßlich des Jubiläums "200 Jahre Pfarre Zederhaus", das im Jahre 2013 gefeiert wurde, wurde die Idee aufgegriffen, eine jahrhundertealte Wallfahrt von Hüttschlag nach Zederhaus wieder neu zu veranstalten. Der Weg führte dabei über Almen und Berge. Der Termin war immer derselbe: 2. Juli, der Tag Maria Heimsuchung, der daran erinnert, dass sich die Muttergottes Maria, die Jesus bereits unter ihrem Herzen trug, zu ihrer Base Elisabeth auf den Weg machte.

Das Vorhaben, diese Wallfahrt wieder aufleben zu lassen, fand in beiden Gemeinden viel Anklang. So nahmen bei der ersten "neuzeitlichen" Auflage dieser Glaubenswanderung gleich 200 Personen teil. 130 aus Hüttschlag und etwa 70 aus Zederhaus.
"Dieser Erfolg hat uns ermutigt, diese Wallfahrt weiterzuentwickeln", sagte Franz Moser, der die Organisation übernommen hat.

Nachdem meterhoher Schnee im Jahre 2014 diese religiöse Wanderung verhindert hat, wurde sie 2015 wieder durchgeführt.

Dass es gerade zwischen der Lungauer Gemeinde Zederhaus und der Pongauer Kommune Hüttschlag zu einer jährlichen Wallfahrt gekommen war, ist nicht außergewöhnlich. Die beiden Nachbarn waren in der Blüte der Bergbauzeit wirtschaftlich eng verbunden. Viele Lungauer und Pongauer fanden wechselseitig Arbeit in den bedeutenden Bergbaugebieten Gastein, Hüttschlag oder Muhr, Der einfachste, bequemste Weg dazu, die dazwischenliegenden Berge zu überwinden, ist das so genannte Haselloch im Süden der Tappenkaralm in Kleinarl.

Später, als es den Bergbau längst nicht mehr gab, so berichtet das "Heimatbuch Zederhaus", waren es vor allem weibliche Arbeiterinnen, etwa Wäscherinnen, die in den Thermenhotels des aufblühenden Tourismusortes Bad Gastein Beschäftigung fanden. Auch sie machten sich dabei über das Haselloch oder über die Toferer Scharte auf, um nach Gastein zu kommen.

Weil bei dieser Glaubenswanderung das Tappenkar durchwandert wird, wurde nun auch Kleinarl miteingebunden. Um noch mehr Interessenten die Teilnahme an dieser Bergwallfahrt zu ermöglichen, sollen in Zukunft Transferbusse eingesetzt werden.

Wegbeschreibung

Start der Wallfahrt ist um 06.30 Uhr bei der Hallmoosalm in Hüttschlag. Etwa drei Stunden später erreichen die Teilnehmer das Karteistörl und können auf den Tappenkarsee blicken. Bei dieser ersten Station für eine religiöse Andacht, stoßen auch die Kleinarler zur Gruppe. Die zweite Gebetsandacht gibt es gut eine Stunde später im Haselloch, ehe es bereits wieder den Weg nach unten zur Königsalm geht. Bei der Hubertuskapelle vor der Schliereralm wird die dritte Andacht gefeiert. Den Abschluss der Wallfahrt bildet eine Heilige Messe in der Pfarrkirche Zederhaus.

Von Hüttschlag bis zur Königsalm sind die Teilnehmer etwa fünf Stunden unterwegs. Diese Alm im Zederhauser Riedingtal ist die erste Möglichkeit, sich mit Getränken und Essen zu versorgen. Es ist also vernünftig, sich selbst eine Jause mitzunehmen. Für älterer Teilnehmer oder jene, die nicht so gut zu Fuß unterwegs sind, ist die Königsalm auch ein anderer wichtiger Punkt: Wer nicht mehr kann oder will, kann von dort den Tälerbus nützen. Ab der Schliereralm sind wieder Busse eingesetzt.

Quelle

Salzburger Woche, Ausgabe Pongauer Nachrichten, 25. Juni 2015