Seifengold
Seifengold kommt in Anschwemmungsbereichen von Flüssen und Bächen vor.
Allgemeines
Schotter und Sande heute existierender und einstiger Bäche und Flüsse enthalten verschiedene Mineralien oder Mineralienaggregate. Sie können ausgelesen oder ausgewaschen werden. Ähnliche Verhältnisse herrschen an Stränden, an denen die Brandung für entsprechende Aufbereitung von Gesteinen und für Schotter- und Sandansammlungen sorgt. Eine Anhäufung von schweren oder widerstandsfähigeren Mineralien in Gewässern wird in der Bergmannssprache Seife genannt.
Entstehung und Arten von Seifen
Harte und widerstandsfähige Sandkörner können weit verschleppt werden, weniger feste zerfallen schon nach kurzem Transport und werden zu Pulver. Die Strömung sorgt so zu einer Auslese und Sortierung nach Beständigkeit der Mineralien. Starke Strömungen reißen die Mineralienkörner mit. Nimmt die Strömung und damit die Transportkraft ab, erfolgt die Ablagerung der Mineralien nach ihrer Dichte. Die spezifisch schwersten werden zuerst abgelagert, die leichteren gleiten weiter. Wird die Flussgeschwindigkeit durch Hindernisse oder Reibung verringert, sammeln sich die schwereren Mineralien in Konzentrationen an. Das geschieht vor allem an der Innenseite von Flussschleifen, hinter großen Steinblöcken, unterhalb von Sandbänken und auch in Strudellöchern. Nach der Art der Entstehung unterscheidet man Fluss-, See- oder Strandseifen, nach dem Inhalt wird beispielsweise zwischen Schwermineral- oder Edelsteinseifen unterschieden und nach der Konzentration von Einzelmineralien z. B. in Diamant- oder in Goldseifen.
Seifengold im Pinzgau und im Pongau
Achen und Bäche im Gasteiner-, Rauriser- und Fuschertal
In den Gebirgstälern, in denen im Mittelalter Gold gewonnen wurde, finden sich noch heute goldhältige Fluss- und Bachseifen. Früher wurde das Goldwaschen als Neben- oder Haupterwerb betrieben. An Wasserläufen wie der Rauriser Ache wird auch heute im Rahmen eines Fremdenverkehrsangebotes wieder Gold gewaschen.
Salzach
Flüsse und Bäche der goldhältigen Tauerntäler entwässern in die Salzach. Die Salzach enthält daher im Pinzgau und im Pongau an einigen Stellen sog. Seifengold. Lahnsteiner hebt zwei Fundpunkte hervor und bezieht sich dabei auf Untersuchungen von Dr. Ernst Preuschen. Der eine liegt bei der ehemaligen Pülzlsäge in Taxenbach in der KG Högmoos, der andere, noch reichere, wurde auf dem Wallnergries in Schwarzach lokalisiert. Aber auch an der Einmündung der Rauriser Ache nach der Kitzlochklamm in die Salzach befindet sich eine Flussseife, die nachweislich goldführend ist. Albert Strasser, der Salzburger Mineralienexperte schlechthin, nimmt an, dass der Großteil dieses angeschwemmten und an bestimmten Stellen abgelagerten Goldes dem großen Abgang der mittelalterlichen Goldgewinnung zuzuschreiben ist. Die Dimension des vorkommenden Seifengoldes in der Salzach reicht von auf dem Waschwasser schwimmenden Flittern bis zu 1 cm großen Blättchen.
Quellen
- Josef Lahnsteiner, "Unterpinzgau", S. 222 und 223, Selbstverlag Hollersbach 1960
- Peter und Inge Kohlbacher, Saalfelden
- Walter Schumann, "Steine und Mineralien sammeln" Finden, Präparieren, Bestimmen, BLV Verlagsgesellschaft mbH München, Wien, Zürich 1984
- Albert Strasser (Autor und Hrsg.),"Die Minerale Salzburgs", Salzburg 1989