Salzachfähre Elsbethen-Anif

Aus Salzburgwiki
Version vom 28. November 2022, 15:39 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Kategorie:Geschichte (Verkehr)“ durch „Kategorie:Verkehr (Geschichte)“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Früher gab es eine Salzachfähre Elsbethen-Anif.

Ereignisse

Die Alpenländische Rundschau berichtet in ihrer Ausgabe vom 2. Jänner 1932:

Schiffe auf der Salzach in Not.

Aus Elsbethen wird berichtet: Am 21. Dezember Anm.: 1931 fuhr eine Zille mit zwölf Wasserbauarbeitern zu deren Arbeitsstelle oberhalb Elsbethen vom linken ans rechte Ufer. Mächtige Eisschollen, durch das Ablassen des Wehres der Halleiner Zellulosefabrik losgelöst, trieben den Fluß herab und verursachten ein Reißen des Drahtseiles der Salzachfähre. Die vollbesetzte Zille wurde bis gegen die Mündung des Klausbaches salzachabwärts getrieben. Alles Rudern und Steuern war infolge des Treibeises vergebens. In höchster Lebensgefahr gelang es einem Insassen, Konrad, an einer seichteren Stelle auszuspringen und mit den letzten Kräften mit Hilfe des Drahtseiles das Boot zum Auffahren auf eine Sandbank zu bringen. Einigen gelang es, bei größter Kälte watend, ans Ufer zu kommen, die übrigen mußten ans Land getragen werden.

Ein ähnlicher, glücklicherweise auch gut abgelaufener Unfall ereignete sich am Heiligen Abend unmittelbar an der Salzachüberfuhr in Elsbethen, die den Uebergang zwischen Elsbethen und Anif vermittelt. Die Zille war daran, drei Lehrpersonen (von Elsbethen und St. Jakob) ans rechte Ufer zu bringen. Nachdem das Boot bereits ein Drittel der Ueberfahrt zurückgelegt hatte, geriet es zufolge der mächtigen Eisschollen ins Stocken. Eine Eismasse kam unter den Bug, fror dort fest und bewirkte ein Auffahren kielseits. Das Schiff zerrte am Drahtseile und wiederum bestand die Gefahr des Abtreibens durch Seilriß. Alle Anstrengungen, die Zille flott zu bekommen, scheiterten. In größter Not sprang der Ueberführer Matthias Egger in das zum Glück nicht allzu tiefe, aber eiskalte Wasser, und watend gelang es ihm, die Eisschollen ledig zu machen und die Zille wieder flott zu bekommen. Nach einer aufregenden Stunde landete das Boot schließlich wohlbehalten am rechten Ufer.

Quelle

  • ANNO, Alpenländische Rundschau, Ausgabe vom 2. Jänner 1932, Seite 16