Roland Hermann
Ing. Roland Hermann (* 25. Mai 1950 in St. Veit an der Glan, Kärnten) trat am 5. Juni 2007 die Nachfolge von Günther Auer als Geschäftsführer und Direktor des Flughafens Salzburg an und blieb es, die meiste Zeit davon als Doppelspitze mit Karl Heinz Bohl, bis zu seiner Pensionierung im Dezember 2017.
Leben
Bevor Roland Hermann am 1. Juli 1981 als Verkehrsleiter zum Salzburger Flughafen kam, war er als ausgebildeter Berufspilot viel unterwegs und lernte interessante Menschen und Länder kennen. 1990 wurde Roland Hermann die Prokura verliehen und er zeichnete für die Bereiche Verkehrsentwicklung, Marketing, Werbung, Passagier- und Ramphandling, Frachtdienste und Umwelt verantwortlich. Ab diesem Zeitpunkt war er für mehr als 100 Mitarbeiter der Salzburger Flughafen GmbH verantwortlich. 2001 wurde Hermann zusätzlich die Geschäftsleitung der Salzburg Airport Services GmbH - die 100%ige Handling-Tochter mit 100 Mitarbeitern war bereits damals für die Abfertigung von mehr als 60 Fluggesellschaften verantwortlich - übertragen.
Blickt man auf seine Schaffenszeit am Salzburger Flughafen zurück, waren die markantesten Meilensteine seiner Karriere unter anderem die Projektleitung beim Neubau des Terminal 1 von sechs auf 21 Check-In-Positionen (1986), die Projektleitung für ein verbessertes An- und Abflugverfahren und die Einführung des 1. digitalisierten Instrumentenlandesystems Österreichs (1987), die Installierung der modernsten Fluglärm- und Flugwegaufzeichnungsanlage Europas sowie die Entwicklung verbesserter und lärmmindernder An- und Abflugverfahren zum Schutz der Anrainer (1988 – 1991) und die Federführung bei der Betriebsansiedlung von Red Bull am Flughafen mit Errichtung von Hangar 7, 8 und 9 (1999–2001).
Neben diesen Markpunkten in seiner Laufbahn waren ihm besonders der Ausbau der Beziehungen des Flughafens zu neuen Airlines, insbesondere die Verbindungen zu den internationalen Allianzen wie der Star-Alliance, der Onewolrd und des Skyteams sehr wichtig. Der Beginn der so genannten Low Cost Ära in Österreich mit Verbindungen nach England, Irland und Deutschland ist ebenso eng mit dem Namen Roland Hermann verbunden.
Sein Wahlspruch lautete immer "Qualität geht vor Quantität"! Auch in stürmischen Zeiten konnte Salzburg die Position als führender Bundesländerflughafen halten und weiter ausbauen.
36 Jahre "Kapitän" Roland Hermann
Die Flughafenfamilie wünschte Roland Hermann "Glück ab, gut Land", 13 362 Tage war er aktiv für den Flughafen Salzburg tätig gewesen.
Am Salzburger Flughafen geht eine Ära zu Ende, denn mit 31. Dezember 2017 verabschiedet sich Flughafengeschäftsführer Roland Hermann in den wohlverdienten Ruhestand.
2018 wurde er zum Präsidenten des Golfverbandes Salzburg gewählt.[1]
2007: Vorgestellt
Also sprach der Herr Papa: "Geh zur Eisenbahn, da hast einen sicheren Beruf!" Dieser Ratschlag liegt über fünfzig Jahre zurück – und wurde nicht befolgt. Schon in jungen Jahren interessierte sich der in St. Veit an der Glan geborene Roland Hermann für drei Dinge besonders: Technik, Zahlen und Musik. Die Talente wurden gebündelt und er absolvierte zwischen 1965 und 1970 sowohl die HTBL für Maschinenbau in Klagenfurt als auch das Musikkonservatorium. "Mein Hauptfach war Trompete, einer meiner Lehrer Mitglied der Wiener Philharmoniker", erzählt Hermann. Und wie eigentlich alle Kärntner übte er für kurze Zeit einen ganz speziellen Sport aus: "Eishockey. Und zwar beim KAC. Als Stürmer."
Stürmisch, oder besser gesagt rasant, verlief die weitere berufliche Karriere. "Über Freunde kam ich ihn Kontakt mit der Fliegerei. Die hat mich immer sehr fasziniert." Anfang der 1970er-Jahre folgte deshalb die Ausbildung zum Berufspiloten. In der Lufthansa Flugschule in Frankfurt. "Nach Salzburg bin ich damals öfter gekommen. Ich habe im VIP-Service gearbeitet und Prominente geflogen."
Über einen Bekannten wurde Roland Hermann auf den frei werdenden Posten des stellvertretenden Flughafendirektors aufmerksam. "Günther Auer hat mich damals ins Team geholt." Wenig später wurde Auer Flughafenchef. An Auers Arbeit will sich auch Roland Hermann orientieren. "Der Teamgeist im Haus ist hervorragend. Das soll so bleiben." Der neue Chef des Salzburg Airport – offiziell erfolgt die Bestellung am 5. Juni – beschreibt sich selbst als analytischen Menschen. Als jemanden, der "kein Hektiker ist. Weil Hektik ist im Cockpit nicht angesagt". Für "Netzwerke und Menschen" habe er ein "gutes Gefühl". War das und die kolportierte Nähe zur SPÖ dienlich im Dreikampf um den neuen Posten? "Ich kann mit allen gut. LH-Stv. Haslauer ist ein enger Verhandlungspartner. Der Job im Flughafen ist unpolitisch."
Seit 32 Jahren ist Roland Hermann Berufspilot. Seine Passion hat auf die Familie abgefärbt. Zwei Kinder aus erster Ehe, Kevin (31) und Lavinia (27) sind ebenfalls Berufspiloten, Fiona (24) im Tourismusmanagement bei der Lufthansa. David, der Jüngste, stammt aus der Verbindung mit Partnerin Bernadette. Er ist viereinhalb. "Und liebt Sprachen und derzeit vor allem Auto-Waschanlagen", erzählt der stolze Papa schmunzelnd.
Am Dienstag erlebt Roland Hermann seine Feuertaufe. Erstmals triff er als neuer starker Mann der Flughafens mit Anrainervertretern zusammen. Thema: "Weiterentwicklung der friedlichen Koexistenz des Flughafens Salzburg mit seinen Nachbarn." Hermann: "Die Themen Umwelt und Anrainer sind für mich absolute Chefsache."
O-Ton
Schon in der Volksschule hatte ich einen Hang zum Kopfrechnen. Meine Mitarbeiter fürchten das, weil ich mit Zahlen sehr gut umgehen kann.
Wir hatten zuletzt ein paar unaufmerksame Phasen. Der Erfolg des Unternehmens ist groß, da wurden ein paar Dinge, die Anrainer betreffend, nicht aktiv wahrgenommen. Wir müssen im Erfolg wieder ein bisserl bescheidener sein. Es braucht einen Dialog mit Maß, der möglich es macht, weiter gut miteinander zu reden.
Quellen
- Salzburger Nachrichten, Heinz Bayer: Vorgestellt, 2007
- Presseaussendung der Salzburger Flughafen GmbH am 13. Dezember 2017
Einzelverweis
- ↑ Salzburger Nachrichten, 18. Juli 2019
Vorgänger |
Geschäftsführer der Salzburger Flughafen GmbH 2007–2017 |
Nachfolger |