Robert Landauer
Dr. Robert Landauer (* 16. Juli 1908 in Aspang, NÖ.; † 21. Oktober 1940 in Freiburg im Breisgau, Deutschland) war ein in Salzburg tätiger Historiker und Museumsbeamter.
Familie
Roberts Vater war Dr. jur. Walter Landauer (* 6. Juni 1874 in Reichenberg, tschechisch Liberec, Nordböhmen; † 19. Juni 1909 Witkowitz, tschechisch Vítkovice, Mähren), Direktionssekretär der Witkowitzer Eisenwerke. Seine Mutter Elsa (* 24. Mai 1879 Nimburg) war eine Tochter des Friedrich Siegmund Lergetporer (* 1837; † 1908), Oberinspektors der k. k. österreichischen Nordwestbahn, und der Luise Albert (* 1837 Wien; † 1891 Reichenberg).
Roberts Großvater Friedrich Siegmund Lergetporer war ein Sohn des Salzburger Bürgermeisters (1831-1847) Alois Lergetporer und dessen zweiter Gemahlin Josefine geborene Reichsfreiin Berchtold von Sonnenburg (* 1801; † 1846), durch dessen erste Gemahlin Anna Marie geborene Triendl (* 1794; † 1822) auch Beziehungen zu den Familien Triendl und Haffner vorliegen. Weitschichtige Beziehungen sind auch zum Museumsgründer Vinzenz Maria Süß gegeben.
Leben
1909, im Todesjahr seines Vaters, kam Robert nach Salzburg.
Schon auf dem Gymnasium interessierte er sich für die Geschichte Salzburgs, und bereits zu dieser Zeit steckte er sich das feste Ziel, Beamter am Salzburger Museum zu werden.
Er studierte Geschichte an der Universität Wien (1932 Dr. phil.) und absolvierte in Wien (1931–1933) auch das Institut für Österreichische Geschichtsforschung.
Unter hartnäckiger Überwindung vieler Hindernisse erreichte er es im Jahr 1936, am Salzburger Museum angestellt zu werden. 1939 rückte er zum Museumsassessor auf.
Landauers Herz gehörte der Bayernzeit (1810–1816), mit der er sich in mehreren seit 1929 vor der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde gehaltenen Vorträgen, in seiner Dissertation und in späteren Arbeiten befasste.
Seine museale Tätigkeit, in der ihm die Ordnung der Bildnissammlung zugefallen war, führte ihn zur Arbeit über die Ikonographie der Salzburger Erzbischöfe. Als Schüler des Wiener Historikers und Numismatikers August Ritter von Loehrs interessierte ihn auch die Münzkunde.
Auf einer Urlaubsreise riss der Tod den 32-Jährigen aus seinem Schaffen.
Trotz der kurzen Lebenszeit, die ihm beschieden war, liegen an die 50 größere und kleinere Publikationen in Zeitungen und Zeitschriften (teilweise bereits aus der Zeit seines Studiums) zur Geschichte Salzburgs vor.
Werke
(Auswahl)
- Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK):
- 4. Berchthold von Sonnenburg, in: MGSLK 68, 1928, S. 113-115
- 10. Hafner von Innbachhausen, in: MGSLK 69, 1929, S. 77-78
- 11. Triendl, in: MGSLK 69, 1929, S. 79-80
- 15. Lergetporer, in: MGSLK 71, 1931, S. 97-99
- 16. Zillner von Zillerberg, in: MGSLK 71, 1931, S. 99-101
- 28. Mölk, in: MGSLK 76, 1936, S. 142
- Aufsätze:
- Die Münzverschlechterung unter Erzbischof Siegmund I. von Volkersdorf (1458-60), in: Salzburger Museumsblätter 1932, Nr. 3;
- Die Einverleibung Salzburgs durch Österreich. Ein Kapitel aus Metternichs deutscher Politik, in: MGSLK 73, 1933, S. 1-38
- Das bayerische Salzburg im Jahre 1813, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 6, 1933;
- König Ludwig I. von Bayern und Salzburg, in: ebenda 7, 1934;
- Die Kipper- und Wipperzeit in Salzburg, in: Salzburger Museumsblätter 1935;
- Der Anteil deutscher Meister an den Bildnis-Denkmälern der Salzburger Erzbischöfe vom Hochmittelalter bis Wolf Dietrich, in: Christliche Kunstblätter 80, 1939;
- Salzburger Bildnis-Graphik im Museum, in: Salzburger Museumsblätter 1940;
- Geld im alten Salzburg. Berglandverlag, Salzburg 1940;
- Bibliographie der Geschichte Salzburgs 1896-1934 (Manuskript).
Quellen
- Franz Martin: Nekrolog in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde) 81, 1941, S. 205 f.;
- Gassner: Eintrag "Landauer Robert", in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL), Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969/1993, ISBN 3-7001-2145-8, S. 427(mit weiteren Nachweisen).