Reinhard Schwarzenberger (SAG)

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Reinhard Schwarzenberger

Reinhard Schwarzenberger (* 2. Mai 1957 in Schwarzach im Pongau) ist Betriebsrat der Salzburger Aluminium AG (SAG).

Leben

Reinhard Schwarzenberger ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Schon sein Vater arbeitete bei der SAG. Er selbst fing nach einer Kellnerlehre und mehreren Jahren auf Saison 1987 im Aluminiumwerk an. Seit 1988 engagiert er sich im Betriebsrat. Schwarzenberger isst nach eigenen Angaben alles, trinkt viel Kaffee und schätzt einen Spritzer und Rotwein. Wichtig ist ihm der jährliche Urlaub, meist im Süden am Meer. Seine hauptsächliche Lektüre sind Tageszeitungen. Dazu holt er sich Informationen aus dem Internet.

Vorgestellt

Am 1. Jänner 2010 hat Reinhard Schwarzenberger das Büro im Volksheim Franz Angerer bezogen. Benannt ist es nach einem ehemaligen Gewerkschafter. An einer Außenwand prangt ein riesiges, schon etwas abgeblättertes ÖGB-Logo. In den Büros hängen die Schwarz-weiß-Porträts ehemaliger SPÖ-Granden. Schwarzenberger ist neuer Betriebsratsvorsitzender der SAG und damit ein wichtiger Mann in Lend. Seine beiden Vorgänger, so auch Peter Eder, wurden später Bürgermeister.

Lend ist ein Ort wie kein anderer im Bundesland Salzburg. Eine Industriegemeinde in ländlicher Umgebung. Schon bevor hier 1898 das erste Aluminiumwerk Österreichs errichtet wurde, standen in Lend seit Jahrhunderten Schmelzhütten und Kohlenmeiler. In den 1930er-Jahren gab es einen Schutzbund. Die Arbeiter gründeten zahlreiche Vereine, wie den Arbeiter-Radfahrer-Verein, der auch Rennen veranstaltete. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten die Kommunisten die Mehrheit im Betriebsrat.

Davon ist nicht mehr viel übrig. Seit den 1950er-Jahren sinkt die Einwohnerzahl, Gebäude verfallen und die Elektrolyse ist längst geschlossen. "Aber die Arbeiterbewegung spielt noch immer eine wichtige Rolle in Lend", sagt Schwarzenberger. "Wir sind eine rote Hochburg."

Die SAG begleitet Schwarzenberger seit seiner Geburt. Er wuchs in einer Siedlung im Ortsteil Gigerach auf. "Brettldorf" nannte man es früher wegen der Baracken. Sein Vater arbeitete in der Elektrolyse im Schichtdienst. "Das war ein harter Job. Am Sonntag haben wir Kinder ihm das Essen ins Werk gebracht. Aber sie haben gut verdient. Es hat uns an nichts gefehlt." Die fünfköpfige Familie lebte in zwei Zimmern mit Wohnküche. "Das war normal für uns. Überall gab es viele Kinder. Wir waren immer draußen."

Nach der Schule lernte Schwarzenberger Kellner in Bad Hofgastein und war dann auf Saison in Berchtesgaden. Als er und seine Frau ein Kind bekamen, kehrte er zurück und fing 1987 bei der SAG im Lager an. Seine Frau lernte er schon als Kind in der Siedlung kennen. Auch sie arbeitete im Betrieb. In Gigerach wohnen die Schwarzenbergers heute noch.

Die SAG macht derzeit eine schwierige Phase durch, aber das gab es schon öfter. "Mein Ziel ist es, den Standort, die Arbeitsplätze und die Sozialleistungen zu erhalten", sagt Schwarzenberger. "Das geht nur miteinander. Betriebsrat sein, ist fast eine Berufung für mich. Dazu muss man den Kontakt zu den Leuten halten." Im letzten Wirtshaus des Ortes oder bei der Asphaltbahn.

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Anton Kaindl)