Pfarrkirche zum hl. Georg in St. Georgen im Pinzgau

Aus Salzburgwiki
Version vom 2. März 2023, 12:02 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „““ durch „"“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kirche zum hl. Georg
Totentanz
Opfertiere

Die Kirche zum hl. Georg ist die Pfarrkirche von St. Georgen im Pinzgau, eines Ortsteils der Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße.

Geschichte

Die beherrschend auf einem Hügel gelegene Kirche dürfte vor 1300 im romanischen Stil erbaut worden sein, der heute sichtbare spätgotische Bau mit Westturm wird 1416 erstmals urkundlich erwähnt. Der spätmittelalterliche Altar aus rotem Adneter Marmor stammt von 1518.

Die Kirche enthält im Innenraum sehenswerte Fresken aus dem zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts mit Totentanzdarstellung (ähnlich dem Metnitzer Totentanz in Kärnten).

Seit 1858 ist St. Georgen eine eigene Pfarre. Der Pfarrbereich umfasst einen Teil der Ortsgemeinde Bruck, zieht aber auch aus dem benachbarten Taxenbach zahlreiche Kirchgänger an.

Religiöses Brauchtum

Frautragn

In der Ortschaft Niederhof ist noch das Frautragen im Advent üblich. Ein Muttergottesbild wird in bestimmten Häusern eine Zeit lang beherbergt, bevor es dann zum nächsten Herbergsplatz getragen wird.

Georgiritt

Der hl. Georg ist der Kirchenpatron der Pfarrkirche. Er gilt bei der Bauernschaft als sogenannter Viehpatron, besonders als Patron der Pferde, die vor der Mechanisierung der Landwirtschaft als unverzichtbare Arbeitstiere im Pinzgau eine große wirtschaftliche Rolle spielten. St. Georg wird daher um Glück und Segen bei der Viehhaltung und Viehzucht gebeten. Am Fest des Kirchenpatrons findet auch heute noch der sogenannte Georgiritt statt. Nicht nur von St. Georgen, auch von anderen Orten kommen Bauern und Pferdebesitzer, um um Segen für Pferd (und Reiter) zu bitten.

Viehumtragen am Georgitag

Hauptartikel: Viehumtragen

Schon im Jahr 1416 hieß es, dass der Pfarrer von Zell am See (St. Georgen gehörte lange Zeit zur Pfarre Zell am See und hatte keinen eigenen Seelsorger) die geopferten "Chelber und Lember" bekommen müsse. Man hat also damals noch lebende Tiere geopfert. Später wurden symbolische Tierdarstellungen aus geschmiedetem Eisen zum Altar gebracht und heute sind es hölzerne Tierdarstellungen, die in zwei Körben befindlich sind und von den Kirchgängern und Kirchgängerinnen entnommen und zusammen mit einem Geldopfer auf den Altar gelegt werden.

Orgel

1854 erhielt die Pfarrkirche eine erste Orgel mit sieben Registern. Sie war dem verdienten Organisten Johann Georg Sladochslabek gewidmet und stammte vom Tiroler Orgelbauer Johann Strobl, mit einer Fassung des Saalfeldener Bildhauers Jakob Mayr.

Bereits 1909 musste diese erneuert werden und wurde auf Initiative des Oberlehrers und Organisten Julius Reinel durch eine neue Orgel um 2 975 K des Salzburger Orgelbaumeisters Albert Mauracher ersetzt. Diese Mauracherorgel ist aber nur mehr als Ruine erhalten. Die folgende Disposition bezieht sich auf ein elektronisches Instrument, das derzeit verwendet wird.

Disposition

Hauptwerk
1. Bordun 16'
2. Prinzipal 8'
3. Hohlflöte 8'
4. Oktav 4'
5. Flöte 4'
6. Prinzipal 2'
7. Quint 1 1/3'
9. Piccolo 1'
8. Mixtur 4f.
9. Schalmei 8'
Oberwerk
10. Bassflöte 8'
11. Dolce 8'
12. Prinzipal 4'
13. Gamba 4'
14. Sifflöte 2'
15. Zimbel 3f.
16. Sesquialter 2f.
17. Oboe 8'
Pedalwerk
18. Subbass 16'
19. Oktav 8'
20. Choralbass 4'

Quellen