Oida! Der Generationendolmetscher
Buchtipp Oida! Der Generationendolmetscher.
- Herausgeber: ARGE Miteinander reden: Jochen Höfferer (Jugendkoordinator), Pamela Heil (Spektrum), Christian Reisinger (Bewohnerservice Taxham/Maxglan), Susanne Schinagl (Zentrum für Generationen & Barrierefreiheit ZGB), Thomas Schuster (Spektrum), Steffanie Zauner (ZGB) Redaktion: Gertraud Steiner
- Verlag: Verlag Anton Pustet
- Erscheinungsjahr: 2010
- ISBN 978-3-7025-0620-9
Rezension 1
Mehr Theoretisches als praktisch Verwendetes, wie Versuche zeigten
Ein gut gemeinter Versuch, die Sprache der Jugend älteren Generationen näher zu bringen. Aber Versuche bei Jugendlichen zwischen 13 und 18 in meiner Umgebung (ich wohne im Süden der Stadt Salzburg), mich mit Worten daraus verständlich zu machen, gingen zum Großteil schief. Weil, wie sie mir gestanden, viele der im Buch beschriebenen Worte selbst nicht kennen. Mag aber auch vielleicht daran liegen, dass es hauptsächlich von Mitwirkenden in einem anderen Salzburger Stadtteil entstanden ist. Ich weiß es nicht.
Manches liest sich durchaus verständlich wie die Gegenüberstellung von "Grüßen" und "Hallo, tschüss und cu", anderes wieder kommt mir unbekannt vor wie bei "Spuren von Landleben", wo ältere Generationen "Bai(n)falter" zu Schmetterling sagen oder "Naidai" für Liebkosung. Das Buch bietet Kinderrezepte (Feinschmeckersoßen), Kürzel (-/-, B-), 8).|]), geschichtliche Rückblicke, Kurzportraits junger und älterer Menschen und natürlich immer wieder Gegenüberstellungen von Begriffen und deren Erklärung, nach Kapiteln sortiert, die junge, die ältere Menschen verwenden: "Schlecht drauf - Alles Schneckn", "Liebe & Erotik" ("...Augenorgasmus --> optischer Hochgenuss, Augenweide), "Schimpfwörter versus junge Schimpfwörter" ("Knödelfee" - dickes Mädchen) und andere Kapitel wie etwa "Übelst.Geburnt" ("Gebirdet", "Guffen", "Teisen");
Allerdings ist das Ganze – für mich knapp über 50jährigen – etwas wirr und unübersichtlich angeordnet. Fast so, als sei es ein Buch nur für die junge Generation. Und sucht man nach einem Ausdruck, muss man 150 Seiten durchblättern, um vielleicht fündig zu werden – es fehlt meines Erachtens ein Register. Peter Mauser vom Fachbereich Germanistik an der Salzburger Universität geht dem Dialekt in einem Kapitel auf den Grund. Auf einer mit dem Buch mitgelieferten CD kann man etliche Dialoge, die sich im Buch finden, auch akustisch erleben. Aber auch hier habe ich den Eindruck, dass manches nicht wirklich im Leben der Jugendlichen große Verbreitung hat oder häufig vorkommt.
Das Buch ist also mehr ein theoretischer Überblick über sprachliche Ausdrücke von einst, jetzt und den jungen Menschen im Großraum Salzburg. Ich denke, 50 Kilometer südlich der Landeshauptstadt wird sowieso schon wieder ganz anders gesprochen.
Rezension 2
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Quelle
- Rezension von Benutzer:Peter Krackowizer