Martin Johann Schmidt

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Kremser Schmidt (1790)

Martin Johann Schmidt (* 25. September 1718 in Grafenwörth, Niederösterreich; † 28. Juni 1801 in Krems, Niederösterreich), genannt Kremser Schmidt, war Maler.

Leben

Das Talent zum Maler wurde vom Abt Dominikus Gußmann vom Benediktinerstift Seitenstetten (Niederösterreich) entdeckt. Er vermittelte Kremser Schmidt den Auftrag für mehrere Gemälde in der Wallfahrtskirche Maria Plain in Bergheim]. Eine durch 25 Jahre bestehende Verbundenheit des Malers mit dem Benediktinerstift St. Peter und dessen Abt Beda Seeauer und auch noch mit seinem Nachfolger Abt Dominikus Hagenauer brachten ihm auch Aufträge vom Stift.

Beide Äbte gaben in ihren Briefen Hinweise auf den Charakter des Kremser Schmidt. Er war bereits zu Lebzeiten in geistlichen Kreisen bekannt und geschätzt. Er erfreute sich bei ihnen großber Beliebtheit und Wertschätzung, was ihm vielseitigen Zulauf von Bestellern brachte. Schmidt erscheint in den Schreiben der Äbte als "ein recht braver Mann", was seinen guten Leumund bedeutet, aber auch bei dem Ruf seines großen Könnens als ein ebenso bescheidener wie in seinen mäßigen Forderungen als ein anspruchsloser Künstler, der hierüber bei mancher Gelegenheit Staunen und Verwunderung hervorrief.

Das Tagebuch des Abtes Dominicus Hagenauer (IV, 621—622) sagt zum 28. Juni (Sonntag) 1801 folgendes:

"Heut starb zu Stein in Niederösterreich der berühmte und künstliche Maller Herr Martin Schmied im 83. Jahr seines Alters am Sand und Grieß. — Dieser recht prave Mann hat dem hunderten nach große und kleine Bilder gemallen. Hier im Kloster sind allein etlich und 30 zu sehen. In der Kirche sind auf iedem Altar eins oder alle zwei Bilder von ihm gemahlen, beylich 23 Stück. In der Aiglhof - Kapelle ist das schöne Bild der ungläubige Thomas von ihm. In der Abtey sind die Bilder die Erweckung des Lazarus; Christus auf dem Meer beym Sturm; Christus auf dem Schifflein Petri dem Volk predigend; der am Kreuz sterbende Heiland; der heilige Joseph und die heilige Theresia nebst anderen kleinen Stücken. Erst voriges Jahr ließ ich für das Refektorium ein großes Bild von etlich 20 Schuch in der Länge, welches die Geschichte, wie der Heiland 6000 Menschen speiset, vorstellet, mahlen; und es fiel ungeachtet er 82 Jahr alt war, so gut und geistig aus, als wenn er es mit 40 Jahren gemahlen hätte. Er lößte von St. Peter allein bis die 5000 fl.; so unge ungeachtet ­achtet ungeachtet er sehr geringe Preise machte, 'so kostete das Hochaltar Blat nur 1000 fl. und die zween Bläter die Enthauptung Johanis und die Glorie des Heiligen Vitals mitsamen auch 1000 fl. Er hinterließ eine schöne Samlung von Gemählden und Kupferstichen, die mir um 10.000 fl. angetragen worden ist."

Nach dem Tagebuch von Abt Beda Seeauer, dem Restaurator der Stiftskirche,

"kam am 11. April 1777 Martin Schmidt, der die Altarblätter bei St. Joseph, Scapulier- und Apostelaltar, u. zw. sowol das Haupt als Oberbild gemahlt hatte, nach St. Peter und accordierte betr. das Hochaltarbild zu 1000 fl. Am 19. Jänner 1779 muß dieses Bild bereits auf aufgestellt ­aufgestellt aufgestellt gewesen sein, weil der Abt Beda erwähnt, daß der Erzbischof bei zufälliger Begegnung seine Verwunderung aussprach, daß es nicht mehr als 1000 fl. gekostet habe. — Das große Refektoriumsgemälde Speisung von 6000 Menschen kam am 25. November 1800 mit der Weinlieferung zu Wasser nach Salzburg.

Werke

(Auszug, unvollständig)

Quellen

  • ANNO, Wiener Geschichtsblätter, Ausgabe vom November 1916