Kleingartensiedlung Pulvermacherweg

Aus Salzburgwiki
Version vom 26. Juni 2022, 09:11 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Salzburger Stadtteil“ durch „Salzburger Stadtteil“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Kleingartensiedlung Pulvermacherweg ist eine Kleingartensiedlung im Salzburger Stadtteil Liefering, die von 28. Februar 1991 bis Ende 2020 besteht.

Geschichte

Bis Jahresende 2020 müssen bzw. wollen die 37 Mitglieder der Kleingartensiedlung Pulvermacherweg in Liefering all ihre kleinen Paradiese räumen. Übrig wird nur eine Wiese bleiben.

Die Grundbesitzerfamilie will keinesfalls den auf 30 Jahre abgeschlossenen Pachtvertrag, der am 28. Februar 2021 ausläuft, verlängern. Auch beträchtliche Pachterhöhungen bzw. Sonderzahlungen, die der Verein anbot, brachten kein Umdenken. Anschließend soll die Fläche, Teil der Grünlanddeklaration der Stadt, wieder Wiese sein - der letzte unverbaute Fleck an der Saalach, unweit des ehemaligen Grenzübergangs Saalbrücke.

Auf 15 000 Quadratmetern haben sich die Vereinsmitglieder kleine "Paradiese" geschaffen. 36 der Parzellen sind mit einem 4 x 6 Meter, eines mit einem 4 x 4 Meter großen Gartenhaus auf Betonfundament ausgestattet. "Im Lauf der Jahre hat sich jeder hier gemütlich eingerichtet. Mit Eckbank, Couch, Kühlschrank und Küchenkastln. Auch Gerätschaften wie Werkzeug, Scheibtruhen oder Rasenmäher sind dazugekommen, ebenso Gartengarnituren, Markisen und Sonnenschirme", berichtet Werner Einböck , Kleingartenvereins-Obmann.

Auch Vögel, Insekten und Kleintiere verlieren ihren Lebensraum

Das wollen die Gartler nun, so gut es geht, verkaufen, um nicht komplett auf den Kosten sitzen zu bleiben. "Wir haben nach langer Suche das Angebot einer Firma erhalten. Alles zusammen kostet die Räumung unserer Siedlung um die 176.000 Euro, damit nachher die Wiese übrig bleibt. Es müssen ja nicht nur die Holzhäuser abgebaut, sondern auch alle Betonfundamente weggeschremmt werden. Alle Beete, Blumen, Pflanzen, Sträucher, Brunnen, Gartentore müssen weg. Dazu um die 40 Bäume mit mehr und etwa 100 mit weniger als zehn Zentimeter Durchmesser. Da blutet einem schon das Herz", sagt er sichtlich bewegt und bedauert schon jetzt die vielen Vögel, Kleintiere und Insekten, die ebenfalls ihr Paradies verlieren.

Nicht nur die Gartenhäuser, auch das Vereinsheim ist in Vollholz-Blockbauweise errichtet. Das 10 x 6 Meter große Vereinshaus samt überdachtem Vorbereich, voll ausgestattet als Gemeinschaftsraum mit Küche sowie Sanitärräumen, muss ebenfalls weg. "Das wäre gut geeignet für eine kleine Raststation, auf einer Alm beispielsweise. Die Blockhäuser hätten in Privatgärten Platz", ergänzt Martin Doppler vom Vereinsvorstand. Er ist einer der wenigen, der einen Ersatzgarten gefunden hat. "Die meisten werden wohl aufgeben."

Quelle