Katschthaler Kreuz

Das Katschthaler Kreuz ist ein Flurkreuz auf dem Salzburger Mönchsberg.
Geografie
Es befindet sich am nordöstlichen Rand des großen Gartens der Grasmayr-Villa am Weg von der Karolinenhöhe (wenige Schritte von dieser entfernt) zur Franz Josefs- und Elisabeth-Höhe auf fast gleicher Höhe wie die Karolinenhöhe, also auf etwa 500 m ü. A..
Geschichte
Laut einer Tafel beim Katschthaler Kreuz wird dieser Punkt im Volksmund "Karolinenhöhe" genannt, was nicht ganz richtig sein kann, da die Karolinenhöhe, zwar nur vielleicht 20 Meter entfernt sich erhebt, aber jedenfalls einige Meter höher und historisch auch dort belegt ist.
An der Stelle des heutigen Katschthaler Kreuzes befand sich schon früher ein Kreuz. Dieses ist durch ein Landschaftsgemälde von Hubert Sattler, durch Fotografien und Zeitungsartikel belegt.
1895 wurde das erste Kreuz auf Initiative von Dr. Alois Kaltenhauser, Stadtpfarrer von St. Blasius, und durch Spenden errichtet. Am Sonntag, den 15. September 1895, wurde das Kreuz von der Bürgerspitalskirche St. Blasius in einer Prozession von Mitgliedern des Katholischen Arbeitervereines auf den Mönchsberg gebracht. Es war das alljährliche Fest der "Kreuzerhöhung" (14. September), dem zweiten Hauptfest der Kreuzbruderschaft. Beide, der Katholische Arbeiterverein und die Kreuzbruderschaft, waren in der Bürgerspitalspfarre beheimatet.
Das Kreuz selbst war industriell gefertigt worden, der Korpus bestand aus Gusseisen.
Möglicherweise war die Friedensinitiative von Papst Benedikt XV. im Sommer 1917 ausschlaggebend, dass sich der Bildhauer Johann Piger (* 1848; † 1932) entschloss, durch eine persönliche Spendensammlung das heutige Kreuz zu schaffen. Die Salzburger Chronik vom 15. September 1917 berichtete, dass Piger im September 1917 an diesem Kreuz arbeitete und man annahm, dass es zu Jahresende aufgestellt werden würde. Es wurde aber erst am Sonntag, den 26. September 1920 aufgestellt. In dem Werkverzeichnis von Piger hatte er das Katschthaler Kreuz als "Christus am Kreuze, Holz, für die Karolinenhöhe a. Mönchsberg" vermerkt.
Piger hatte schon in den Jahren 1905 bis 1912 im Auftrag des Salzburger Erzbischof Kardinal Johann V. Baptist Katschthaler 20 Steinskulpturen (für die Kollegienkirche) geschaffen. Lange war allgemein davon ausgegangen worden, dass Kathschthaler auch dieses Kruzifix in Auftrag gegeben hätte. Es ist zwar nicht unwahrscheinlich, dass der Erzbischof ein künstlerisch wertvolles Kruzifix bereits für diese Höhe bei Piger angeregt hatte, der Kardinal war aber nicht unmittelbar Auftraggeber für dieses Kreuz. Der Name "Katschthaler Kreuz" könnte auch darauf zurück zu führen sein, dass der Kardinal von den Salzburgern oft bei der Karolinenhöhe gesehen worden war, was auch durch Fotografien belegt ist.
Quellen
- Beschreibung bei dem Kreuz (Bild des Textes liegt dem Urheber dieses Artikels vor)
- ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 28. September 1920, Kreuzaufstellung