Johanna von Trapp-Winter
Johanna Karoline (Gobertina Barbara) von Trapp-Winter (* 7. September 1919 in Thumersbach-Erlberg; † 25. November 1994 in Wien)[1] war eines der Trappkinder.
Kindheit
Die braunhaarige und braunäugige Johanna, benannt nach einer ihrer Tanten mütterlicherseits, erblickte am als sechstes Kind von Georg Ludwig von Trapp (* 1880; † 1947) und Agathe, geborene Whitehead (* 1891; † 1922), am Erlhof in Thumersbach bei Zell am See das Licht der Welt.
Sie wuchs im Kreise zahlreicher Geschwister auf: Rupert (* 1911; † 1992), Maria Franziska (* 1914; † 2014), Werner (* 1915; † 2007), Hedwig (* 1917; † 1972) und Martina (* 1921; † 1951);.
Leider verstarb Johannas Mutter bereits am 3. September 1922 in Klosterneuburg, einem weiteren Wohnsitz der Trapp Familie, an Scharlach. Johanna war noch nicht ganz drei Jahre alt.
Jugend
1925 erfolgte die Übersiedlung nach Aigen bei Salzburg. Johanna besuchte zunächst mit ihren älteren Schwestern das Privatgymnasium St. Ursula, doch sie klagte bald darüber, dass ihr der Schulweg zu weit sei. So wurde sie, gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Maria Franziska, zu Hause unterrichtet. Von niemand geringerem als Maria Augusta Kutschera, die 1927 die zweite Frau ihres Vaters wurde.
Johannas Halbschwestern Rosemarie (* 1929; † 2022) und Eleonore (* 1931; † 2021) folgten in den kommenden Jahren.
Beruflicher Werdegang
Die Trapp Familie reiste im Sommer 1938 über Italien, Frankreich und Skandinavien nach Amerika. Und trat dort als Familienchor auf. Johanna sang den ersten Sopran, gemeinsam mit ihrer Schwester Agathe. In jener Zeit, als der Familienchor allmählich Bekanntheit erlangte, wurde Johannas Halbbruder Johannes (1939) geboren.
Es kam im Laufe der Jahre zu Spannungen zwischen Johanna und Maria Augusta.
Johanna verließ den Familienchor. Und heiratete am Ostermontag 1948 Ernst Florian Winter. Sie hatten sieben Kinder (drei Söhne - einer verstarb in jungen Jahren - und vier Töchter). Johanna brach fast jeden Kontakt zu ihren Wurzeln ab. Sie widmete sich der Arbeit mit ihren Kindern, fertigte Aquarelle an und spielte einige Lieder auf der Gitarre oder der Querflöte. Jedoch nur noch als Hobby, nicht mehr als Beruf.
1993 fand eine Ausstellung ihrer künstlerischen Arbeiten in Wien statt, der auch Agathe und Maria Franziska beiwohnten.
Johanna verstarb am 25. November 1994 in Wien an den Folgen eines Schlaganfalls und fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von Wien-Gersthof.[2]
Trivia
In dem Film The Sound of Music (1965) wurde Johanna als der Charakter Martha dargestellt.
Johanna bekam die amerikanische Staatsbürgerschaft 1948. Zuvor besaß sie die italienische Staatsbürgerschaft.
Literatur
- Anderson, William; Wade, Davide: The World of the Trapp Family, 1998
- Kammerhofer-Aggermann, Ulrike (Hrsg.): The Sound of Music zwischen Mythos und Marketing, 2000
- von Trapp, Maria Augusta: Vom Kloster zum Welterfolg, 1949 und 1959
- von Trapp, Maria Augusta: Gestern, heute, immerdar, 1960
- von Trapp, Maria Augusta: Von Welterfolg zu Welterfolg, 1959
- Wöhrl, Irmgard (Hrsg.): The Sound of cooking, 2007
Weblinks
- Das Ansuchen der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1948, mit Photo
- Volksoper Wien, Broschüre, Interview mit Johanna von Trapp und Ernst Florian Winter von 1993, Auflage der Broschüre von 2007, Seite 52 bis Seite 60
- Beleg der Grabstätte von Johanna Trapp-Winter in Wien-Gersthof, Datum der Bestattung 06.12.1994 - abgerufen am 12.01.2009