Imbergstollen
Der Imbergstollen im Kapuzinerberg, einem Salzburger Stadtberg, ist ein Stollensystem im Kapuzinerberg.
Zur Geschichte der Stollen
- 1943: Über direkten Führerbefehl wird der Auftrag zum Bau der Luftschutzbunker gegeben.
- 16. Oktober 1944: Erstmals werden gezielt Bomben auf die Stadt Salzburg abgeworfen. Die Menschen verkriechen sich in den Höhlen.
- 1. Mai 1945: Der letzte Luftangriff. Allein im letzten Kriegsjahr wurde an 42 Tagen insgesamt 48 Mal Fliegeralarm gegeben.
Geschichte
In der Steingasse in der rechtsseitigen Altstadt von der Stadt Salzburg deutet nur eine schwere Tür aus Eisen mit einem kleinen Schild "Plakatieren verboten" auf einen Stollen im Kapuzinerberg hin. Dahinter verbirgt sich einer von vielen bombensicheren Luftschutzstollen in den Stadtbergen.
Die heutigen Stollen wurden 1943 im Wesentlichen als Schutzräume errichtet. Der Platz in allen 22 Stollen sollte für 80 000 Salzburger reichen. Das System besteht aus zwei Etagen mit je drei Kavernen.
Im Stollensystem gibt es kaum erkennbare Lebewesen. Nur wenige Meter hinter der Tür erscheinen befinden sich drei Ausbuchtungen, die während des Zweiten Weltkriegs Platz für die Funker boten. Die Kavernen und die Stollen sind auch noch 2012 in einwandfreiem Zustand. An Holzpflöcken, die noch heute im Gestein stecken, hatte man die Lampen aufgehängt. Mehr an Einrichtung gab es nicht.
Ein schneidend scharfer Heulton, der durch Mark und Bein ging, warnte die Salzburger vor Luftangriffen. Luftlage 30 - das war das Signal, dass die Flugzeuge noch 30 Minuten entfernt waren. Von Maxglan und Riedenburg rannten die Menschen zum Stollen, so schnell sie eben konnten. Erstmals heulten die Sirenen über den Dächern der Stadt am 8. April 1942 um 23:59 Uhr auf. Bis zum ersten tatsächlichen Angriff im Oktober 1944 musste die Bevölkerung an 33 Tagen 38 Fliegeralarme über sich ergehen lassen. Im November 1944 wurde in Salzburg 14 Mal Alarm ausgelöst. Die Menschen kamen nicht mehr zur Ruhe. Beim vierten Angriff am 22. November 1944 suchten 79 000 Menschen in den Kavernen Schutz. Die Menschen hatten schon ihr eigenes "Luftschutz-Stockerl" in den Stollen mitgebracht - ein zusammenklappbarer Hocker aus Holz ohne Lehne. Manche beanspruchten sogar einen Stammplatz für sich. Dann hieß es Ausharren - sauerstoffarm und stickig. Sprechen war verboten. Sitzend oder stehend warteten alle auf Entwarnung.
Quelle
- Salzburger Nachrichten, 4. Jänner 2012, ein Beitrag von Heidi Huber