Harald Lettner (Bürgermeister)

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Dr. iur. Harald Lettner (* 21. April 1945 in der Stadt Salzburg) ist Rechtsanwalt und ein ehemaliger SPÖ-Bürgermeister der Stadt Salzburg.

Leben

Harald Lettner besuchte die Volksschule in Salzburg-Maxglan und das Akademische Gymnasium Salzburg und maturierte dort im Jahr 1964. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck und promovierte 1969 zum Doktor der Rechtswissenschaft. Nach der Gerichtspraxis und Tätigkeit als Rechtsanwaltskonzipient lebte er 1974 die Rechtsanwaltsprüfung ab und arbeitete 1975 bis 2001 als selbstständiger Rechtsanwalt.

Politische Karriere

Harald Lettner trat 1968 der SPÖ bei und war 1977 bis 1987 Sektionsobmann der SPÖ Liefering-Mitte. Von 1977 bis 1984 und von 1992 bis 1994 war er Mitglied des Salzburger Gemeinderates, 1983 bis 1984 als stellvertretender SPÖ-Klubvorsitzender. 1989 wurde er Vizebürgermeister. Das Amt des Salzburger Bürgermeisters übernahm er nach dem Rücktritt von Josef Reschen am 7. März 1990. Reschen hatte 1987 noch die absolute Mehrheit im Salzburger Gemeinderat errungen. Im Zuge des WEB-Skandals kam es zu Anschuldigungen gegen ihn: Es soll in Reschens Umfeld Geschäftsverbindungen zum WEB-Imperium gegeben haben, die dem eigens installierten Untersuchungsausschuss verschwiegen worden waren. Reschen trat zurück.

Sein Vize Harald Lettner übernahm sein Amt und einige "offene Baustellen": Dauerthema Bahnhofsvorplatz und der Umbau des Kongresshauses wurden vor allem in Lettners Amtszeit virulent.

Auch parteiintern kam es nun vermehrt zu Reibereien: Lettners Kurs missfiel den Linken der SPÖ, allen voran Herbert Fartacek, dem nächsten in der Thronfolge der Salzburger Stadt-SPÖ. Die SPÖ begann sich selbst zu bekämpfen − das Wahlergebnis war dementsprechend: Mit einem Minus von mehr als elf Prozent am 4. Oktober 1992 verlor die SPÖ die absolute Mehrheit, Lettner trat von der Polittanzfläche ab, die ÖVP nutzte die Schwäche des Gegners und hievte ihren Kandidaten Josef Dechant auf den Bürgermeistersessel. Nicht nur Lettner, auch Fartacek musste Federn lassen: Heinz Schaden wurde statt ihm SPÖ-Nummer eins und somit Bürgermeister-Stellvertreter.

Vom 19. September 1984 bis zum 12. September 1989 war er Abgeordneter zum Salzburger Landtag, 1989 als SPÖ-Klubvorsitzender.

Lettner war von 1990 bis 1992 Präsident der Salzburger Volkshochschule und Aufsichtsratsavorsitzender der Salzburger Sparkasse. Von 1993 bis 1998 war er Mitglied im Aufsichtsrat der GSWB, 1981 bis 1989 Ausschussmitglied der Salzburger Rechtsanwaltskammer. Er saß von 1978 bis 2006 im Kuratorium der Pro Juventute Kinderdorfvereinigung und von 1995 bis 1999 im Vorstand des Kinderhilfsvereins Rettet das Kind. Außerdem war er Aufsichtsratsmitglied der Geschützten Werkstätten.

Quellen

  • Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien (Verlag Böhlau) 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2. S. 127.
  • Salzburger Nachrichten
  • SPÖ
  • Verzeichnis Maturantinnen und Maturanten 1900-1969 auf der Homepage der Schule, abgerufen am 4.9.2008 abgerufen am
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